Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
- OrwellsDaughter
- Tauscht Gedanken aus
Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Hallo liebes Forum,
beim Scrollen durch die Forenbeiträge ist mir aufgefallen, dass es einige user gibt, die in ihrer Signatur Angaben zu ihrem Persönlichkeitstyp machen. Am häufigsten bin ich über dem Myers-Briggs Test gestolpert.
Und jetzt bin ich neugierig geworden:
> Habt ihr schon mal so einen Test gemacht?
> Was hat euch dazu bewegt?
> Was denkt ihr allgemein darüber?
Es gibt ja nicht nur den "tiefenpsychologischen" Myers-Briggs Test, sondern auch das eher esoterische Enneagramm und dann gibt's bestimmt noch ganz viele, die ich noch garnicht kenne (lese ich auch gerne was dazu, falls ihr erzählen wollt).
Diese kurzen "Zeitvertreib-Tests" die man manchmal in Zeitschriften findet meine ich übrigens nicht, d.h die würde ich gerne ausklammern, wenns ok ist.
Ich fange mal an, ok?
Geld habe ich noch nie für so ei en Test ausgegeben (und ich würde, glaube ich, auch nie Geld dafür ausgeben). Beim online MBTI-Test landete ich bisher immer beim INFP. Allzu ernst nehme ich das nicht, aber interessant ist es schon irgendwie. Allgemein denke ich, dass ein solcher Test (insofern er "seriös" ist), wenn überhaupt nur eine Persönlichkeitstendenz anzeigen kann, nie aber eine Person als ganzes erfassen wird.
Vielleicht habt ihr ja Lust auch was dazu zu schreiben, würde mich freuen.
beim Scrollen durch die Forenbeiträge ist mir aufgefallen, dass es einige user gibt, die in ihrer Signatur Angaben zu ihrem Persönlichkeitstyp machen. Am häufigsten bin ich über dem Myers-Briggs Test gestolpert.
Und jetzt bin ich neugierig geworden:
> Habt ihr schon mal so einen Test gemacht?
> Was hat euch dazu bewegt?
> Was denkt ihr allgemein darüber?
Es gibt ja nicht nur den "tiefenpsychologischen" Myers-Briggs Test, sondern auch das eher esoterische Enneagramm und dann gibt's bestimmt noch ganz viele, die ich noch garnicht kenne (lese ich auch gerne was dazu, falls ihr erzählen wollt).
Diese kurzen "Zeitvertreib-Tests" die man manchmal in Zeitschriften findet meine ich übrigens nicht, d.h die würde ich gerne ausklammern, wenns ok ist.
Ich fange mal an, ok?
Geld habe ich noch nie für so ei en Test ausgegeben (und ich würde, glaube ich, auch nie Geld dafür ausgeben). Beim online MBTI-Test landete ich bisher immer beim INFP. Allzu ernst nehme ich das nicht, aber interessant ist es schon irgendwie. Allgemein denke ich, dass ein solcher Test (insofern er "seriös" ist), wenn überhaupt nur eine Persönlichkeitstendenz anzeigen kann, nie aber eine Person als ganzes erfassen wird.
Vielleicht habt ihr ja Lust auch was dazu zu schreiben, würde mich freuen.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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- Eins mit dem Forum
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Ja.
Raus kam dann INTJ oder INTP, das IN ist bei mir ausgeprägt, der Rest eher nur so als Tendenz.
Neugier.
Ach naja. Meistens teilt es einem mit, das man eh schon weiß. Aber dann kann man seine Aussagen besser in ein Koordinatensystem einteilen und das ist ja auch schon mal was.
Und man kann sich über die Sinnhaftigkeit solcher Tests austauschen.
- Dewey
- Noch etwas schweigsam
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Diese Persönlichkeitstests sind für mich wie Horoskope, egal was am Ende feststeht, irgendwie passt immer etwas.
Die Tests sind interessant und machen durchaus Spaß, aber inhaltlich halte ich persönlich wenig davon. Jedenfalls gilt das für jene Untersuchungen, welche auf diversen Internetseiten kostenfrei angeboten werden, je nachdem welche Fragen im Pool sind kommt bei mir ein anderes Ergebnis heraus.
Die Tests sind interessant und machen durchaus Spaß, aber inhaltlich halte ich persönlich wenig davon. Jedenfalls gilt das für jene Untersuchungen, welche auf diversen Internetseiten kostenfrei angeboten werden, je nachdem welche Fragen im Pool sind kommt bei mir ein anderes Ergebnis heraus.
- Vogel
- Begeisterter Schreiberling
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Nicht allzuviel. Die Tests taugen meist nix, da es keinen wissenschaftlich Kriterien standhält, sie sind zu allgemein gehalten und die Gefahr ist zu gross sich selbst in eine Schublade zu stecken. Ist wie mit den Lerntypen- taugen auch nix.
- OrwellsDaughter
- Tauscht Gedanken aus
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
+ 1 (... hab gerade gelernt, dass man hier im Forum so jemandem zustimmt )
Aber um beim Thema zu bleiben: Bei mir gewinnt bei sowas auch immer die Neugier (wobei ich mir eigentlich denke "Brauchste nicht!" ... uneigentlich schau ich dann doch nach)
Siehste mal wozu so ein Test alles gut sein kann, oder?Und man kann sich über die Sinnhaftigkeit solcher Tests austauschen.
- OrwellsDaughter
- Tauscht Gedanken aus
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
... dann nicht Gefahr zu laufen, sich einfach das auszusuchen was einem am Besten gefällt, kann schon auch eine Herausforderung sein. ( mache ich natürlich nie )
Ich gebe auch wissenschaftlich, verifizierten Fragebögen nicht unbedingt mein uneingeschränktes Vetrauen oder stufe sie perse als seriöser ein. Natürlich unterscheiden sie sich trotzdem signifikant von diesen online-Tests (wie sich eben Äpfel von Birnen unterscheiden ). Alles nur meine Meinung als Nicht-Akademikerin (habe nur mittlere Reife ).
Berufsbedingt habe ich trotzdem häufig mit ähnlichen (wissenschaftlichen) Fragebögen zu tun, nur beschäftigen die sich mit sämtlichen Entwicklungsbereichen von Kindern die unterschiedliche Behinderungen haben (wie gesagt, Äpfel und Birnen ). Ich steh dem nicht negativ gegenüber, aber ich finds wichtig bei all der Wissenschaftlichkeit nicht zu vergessen, dass die fehleranfälligste Variable immer der Mensch ist.
Und um die Kurve zurück zum Thema wieder zu kriegen: Damit meine ich auch (oder insbesondere) den Mensch der den Fragebogen ausfüllt.
Ich persönlich mag diesen "menschlichen Makel", macht uns Menschen irgendwie zu dem was wir sind, vorausgesetzt man kann das alles mit einem kleinen Augenzwinkern sehen.
Muss man aber nicht, dann mag man diese online Fragebögen halt einfach nicht und das ist doch auch vollkommen ok.
- Vogel
- Begeisterter Schreiberling
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Richtig, es sind Instrumente - also Hilfsmittel, Werkzeuge. Wenn das Werkzeug nix taugt, kann auch ein erfahrener Mensch nix damit anfangen. Aber taugt es was, dann ist es nur so gut wie der Mensch, der es benutzt.OrwellsDaughter hat geschrieben: ↑09.11.2024, 18:28
... aber ich finds wichtig bei all der Wissenschaftlichkeit nicht zu vergessen, dass die fehleranfälligste Variable immer der Mensch ist.
- OrwellsDaughter
- Tauscht Gedanken aus
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Da gebe ich dir vollumfänglich recht. Aber ich lese das dann auch so, dass es diesbezüglich nie ein gutes Werkzeug geben kann, weil das Werkzeug menschgemacht ist?
Man müsste von "außen" drauf schauen können, was nicht geht weil jeder Mensch eine Persönlichkeit hat? (kanns gerade nicht besser beschreiben, tut mir leid . . Hoffe es ist trotzdem einigermaßen verständlich).
- OrwellsDaughter
- Tauscht Gedanken aus
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Sitze gerade mit einer Tasse Kaffee so da und schweife mit meinen Gedanken zwischen "Stell dir vor eine KI wäre in Zukunft in der Lage den Mensch besser zu analysieren als der Mensch selbst " und "Wenn ich in diesem Thread weiter jede Meinung zerpflücke, hat irgendwann vielleicht (zu Recht) keiner mehr Lust zu antworten "
Wer mag kann ja noch was zum Eingangsthema schreiben ... würde mich freuen. Falls nix mehr kommt, ist aber auch nicht schlimm.
Wer mag kann ja noch was zum Eingangsthema schreiben ... würde mich freuen. Falls nix mehr kommt, ist aber auch nicht schlimm.
- lorelai
- Noch etwas schweigsam
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Ich habe mal aus Neugier den Myer Briggs Test gemacht. Heraus kam ISTJ und ich muss sagen ich war überrascht wie zutreffend das Ergebnis ist. Es beschreibt meine Persönlichkeit wirklich fast eins zu eins.
-
- Ein guter Bekannter
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Sowas gab's auch schon vor über dreißig Jahren, damals noch in Buchform und nicht online. Das Internet war noch ein Säugling.
Ihr Persönlichkeits-Portrait
Warum Sie genau so denken, lieben und sich verhalten, wie Sie es tun
John M. Oldham, Lois B. Morris
(Die amerikanische Originalausgabe ist von 1992.)
Leseprobe
Ich war vor fünfzehn Jahren gerade in einer Art Beziehungsanbahnungsphase und hatte mich dazu überreden lassen.
Mein Balken "Ungesellig" war ziemlich hoch (86 von 100 Punkten) und der mit der Beschriftung "Anhänglich" kümmerlich (17 von 100 Punkten). Diese erste und letzte Beziehung meines Lebens hat für meine Verhältnisse relativ lange drei Tage gedauert. So ein Test kann also präzise die Dauer bis zum Eintreten eines Liebestods vorhersagen.
Ihr Persönlichkeits-Portrait
Warum Sie genau so denken, lieben und sich verhalten, wie Sie es tun
John M. Oldham, Lois B. Morris
(Die amerikanische Originalausgabe ist von 1992.)
Leseprobe
Ich war vor fünfzehn Jahren gerade in einer Art Beziehungsanbahnungsphase und hatte mich dazu überreden lassen.
Mein Balken "Ungesellig" war ziemlich hoch (86 von 100 Punkten) und der mit der Beschriftung "Anhänglich" kümmerlich (17 von 100 Punkten). Diese erste und letzte Beziehung meines Lebens hat für meine Verhältnisse relativ lange drei Tage gedauert. So ein Test kann also präzise die Dauer bis zum Eintreten eines Liebestods vorhersagen.
- Kolinatan
- Keiner schreibt schneller
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Einer der Klassiker dürfte wohl der Big Five sein. Allerdings ist hier auch bereits das Problem solcher Tests schnell ersichtlich. Die Entwicklung dieses Test begann in den 1930er und basiert somit auf Vorstellungen, welche bereits ein Jahrhundert als sind. Soweit so ein Test überhaupt auf tragfähigen wissenschaftlichen Theorien aufbaut, sind diese mindestens Jahrzehnte alt und entsprechen somit kaum dem Stand der wissenschaftlichen Forschung aus den Bereichen der Psychologie oder der Neurowissenschaft und berücksichtigen somit kaum, wie auf Konzepte wie Persönlichkeit heute geschaut wird.OrwellsDaughter hat geschrieben: ↑08.11.2024, 18:48 Es gibt ja nicht nur den "tiefenpsychologischen" Myers-Briggs Test, sondern auch das eher esoterische Enneagramm und dann gibt's bestimmt noch ganz viele, die ich noch garnicht kenne (lese ich auch gerne was dazu, falls ihr erzählen wollt).
Probleme entstehen letztlich, wenn Menschen mit Hilfe solcher Test in Schubladen gesteckt werden, aus welchen sie dann nicht mehr heraus kommen. Insbesondere im Personalwesen problematisch. Ich hatte mal einen Vortrag dazu gehört, wo darüber gesprochen wurde, mit welchen "Steinzeitmethoden" zum Teil Kandidaten bewertet wurden. Die Persönlichkeitstest liegen zum Teil auf einer Ebene mit Methoden wie der Graphologie und sind entsprechend mit Vorsicht zu genießen.
Wenn ich einen solchen Test mache, dann vor alle um mein Johari-Fenster zu vergrößern und mehr darüber zu erfahren, wie mich andere Menschen einschätzen. Am interessantesten ist es, wenn ich von jemandem ehrliches Feedback bekomme, welches konstruktiv und begründet gegeben wird, ohne dabei auf mich Einfluss nehmen zu wollen, um mich zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen.
Wer möchte - mit etwas Aufwand zur Auswertung - findet hier einen Big Five mit 100 Items in deutscher Sprache. Erfordert etwas Berechnung und es sollte das SPSS-Skript entsprechend verstanden werden. Da juckt es mich fast in den Fingern direkt ein Excel zu basteln, um die Fragen direkt auszuwerten und die Werte für die 10 Aspekte zu ermitteln.
Mit Enneagramm hatte ich mich auch mal beschäftigt, nachdem ich in einem Gespräch einmal danach eingeordnet wurde. Das Konzept von "Erlösung" macht diesen Test sicherlich attraktiv für Menschen mit spirituellen Bezügen.
Aus meiner Sicht ist die Frage, ob solche Persönlichkeitstests - gerade wenn man sich selbst bewertet - wirklich objektiv - wie auch immer Objektivität hier aussehen könnte - sein können oder wir uns bei der Beantwortung einzelner Punkte eher versuchen uns selbst zu täuschen und unsere höheres Selbst - also so wie wir gerne wären - in den Test projizieren. Wenn es uns bei der Vorstellung hilft zu klären, wer wir sind und wer wir sein können und wollen, mögen diese Test vielleicht sogar dabei helfen unserem Wunschselbst näher zu kommen.
- Obelix
- Keiner schreibt schneller
Re: Persönlichkeitstests - Was denkt ihr darüber?
Ich denke, es kommt immer darauf an, was man mit dem Ergebnis dieser Persönlichkeitstests macht. Sich selbst (oder andere) mit 4 Buchstaben oder einer Typennummer zu identifizieren und damit in Schublade zu stecken, ist eine grobe Vereinfachung und wird der Sache nicht gerecht.
Beim MBTI besteht das Ergebnis ja nicht nur aus den 4 Buchstaben, sondern aus vier Werten, die abgeben, wo man sich den Skalen zwischen E und I, S und N usw. befindet. Die Buchstabenkombination sagt dann nur aus, in welchem Quadranten des Koordinatensystems man gelandet ist, aber innerhalb eines jeden Quadranten ist immer noch eine ganze Menge Platz für himmelweite Unterschiede.
Ich habe den MBTI einmal im Rahmen eines Team-Workshop in damaligen Firma gemacht. Nachdem jeder sein Ergebnis bekommen hatte, sollten wir uns dann alle entsprechend unserem Ergebnis auf den 4 Skalen entlang einer Linie im Raum aufstellen. Also einmal von E nach I, dann von S zu N usw. Dabei konnte man sehr schön sehen, wie unterschiedlich wir alle waren, wir groß das Spektrum war, das wir abgedeckt haben, und auch wo wir uns gegenseitig ergänzen konnten. Ich fand das extrem spannend. Im Gegensatz dazu könnte ich mit den üblichen Internetseiten zum MBTI, die einem anhand des Ergebnisses nur die 4 Buchstaben zuweisen und dazu einen griffigen Namen hatten sowie einen mehr oder weniger langen Text, wir man angeblich ist, konnte ich mich hingegen nie anfreunden.
Mein Kontakt mit dem Enneagramm verlief anders. Einige meiner Studienfreunde hatten sich eine Zeitlang intensiv damit beschäftigt und sehr begeistert davon gesprochen. Eine Weile danach habe ich mir von einem von ihnen das Buch ausgeliehen, mit dem sie gearbeitet hatten. Neben Beschreibungen der einzelnen Typen enthielt es eine Reihe von Beispielen und Anekdoten zu den jeweiligen Typen. Nachdem ich bei einigen Typenbeschreibungen angefangen hatte zu grübeln, musste ich bei einer dann einfach nur noch heulen. Es war, als ob jemand Gefühle, über die ich mit niemandem gesprochen hatte (und derer ich mir zum Teil noch gar nicht bewusst war), vor mir ausgebreitet hatte. Das war dann definitiv mein Typ in diesem System.
Auch hier geht es aber nicht um starre Schubladen, sondern es gibt déverse Dynamiken zwischen den Typen, die sich entlang der Linien der Enneagramm-Figur bewegen. Insofern zeigt dieses Modell auch, wie Menschen, die nach außen hin sehr unterschiedlich wirken, im Inneren dich von den gleichen "Energien" getrieben werden.
Also insgesamt: Ein hochinteressantes Thema, wenn man sich jenseits der Oberflächlichkeit der Internet-Tests damit beschäftigt.
Beim MBTI besteht das Ergebnis ja nicht nur aus den 4 Buchstaben, sondern aus vier Werten, die abgeben, wo man sich den Skalen zwischen E und I, S und N usw. befindet. Die Buchstabenkombination sagt dann nur aus, in welchem Quadranten des Koordinatensystems man gelandet ist, aber innerhalb eines jeden Quadranten ist immer noch eine ganze Menge Platz für himmelweite Unterschiede.
Ich habe den MBTI einmal im Rahmen eines Team-Workshop in damaligen Firma gemacht. Nachdem jeder sein Ergebnis bekommen hatte, sollten wir uns dann alle entsprechend unserem Ergebnis auf den 4 Skalen entlang einer Linie im Raum aufstellen. Also einmal von E nach I, dann von S zu N usw. Dabei konnte man sehr schön sehen, wie unterschiedlich wir alle waren, wir groß das Spektrum war, das wir abgedeckt haben, und auch wo wir uns gegenseitig ergänzen konnten. Ich fand das extrem spannend. Im Gegensatz dazu könnte ich mit den üblichen Internetseiten zum MBTI, die einem anhand des Ergebnisses nur die 4 Buchstaben zuweisen und dazu einen griffigen Namen hatten sowie einen mehr oder weniger langen Text, wir man angeblich ist, konnte ich mich hingegen nie anfreunden.
Mein Kontakt mit dem Enneagramm verlief anders. Einige meiner Studienfreunde hatten sich eine Zeitlang intensiv damit beschäftigt und sehr begeistert davon gesprochen. Eine Weile danach habe ich mir von einem von ihnen das Buch ausgeliehen, mit dem sie gearbeitet hatten. Neben Beschreibungen der einzelnen Typen enthielt es eine Reihe von Beispielen und Anekdoten zu den jeweiligen Typen. Nachdem ich bei einigen Typenbeschreibungen angefangen hatte zu grübeln, musste ich bei einer dann einfach nur noch heulen. Es war, als ob jemand Gefühle, über die ich mit niemandem gesprochen hatte (und derer ich mir zum Teil noch gar nicht bewusst war), vor mir ausgebreitet hatte. Das war dann definitiv mein Typ in diesem System.
Auch hier geht es aber nicht um starre Schubladen, sondern es gibt déverse Dynamiken zwischen den Typen, die sich entlang der Linien der Enneagramm-Figur bewegen. Insofern zeigt dieses Modell auch, wie Menschen, die nach außen hin sehr unterschiedlich wirken, im Inneren dich von den gleichen "Energien" getrieben werden.
Also insgesamt: Ein hochinteressantes Thema, wenn man sich jenseits der Oberflächlichkeit der Internet-Tests damit beschäftigt.