Einsamkeit . Wir haben ein Problem

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Giebenrath
Begeisterter Schreiberling

Einsamkeit . Wir haben ein Problem

Beitrag #1 » von Giebenrath »

Der "dunkle Parabelritter hat ein Video zum Thema Einsamkeit gemacht:

https://play.funk.net/channel/der-dunkl ... em-2009794

"Hast du dich in letzter Zeit allein gefühlt? Fragst du dich manchmal, ob es an dir liegt? Ob etwas mit dir nicht stimmt? Dann bist du eigentlich gar nicht so allein, wie du denkst. Jeder kennt irgendwie das Gefühl der Einsamkeit, doch die Einsamkeit in unsere Gesellschaft nimmt unbemerkt zu. Seit der Corona Pandemie scheint eine Pandemie der Einsamkeit auf dem Vormarsch und sie wird zu einem immer größeren Problem in unsere Gesellschaft. Familienministerin Lisa Paus hat deshalb sogar ein Einsamkeitsbarometer eingeführt. Doch nicht nur in Deutschland bekommt das Thema mehr und mehr Aufmerksamkeit, auch Südkorea, Japan oder Großbritannien haben Maßnahmen gegen Einsamkeit gestartet. Denn bei Einsamkeit geht es nicht nur um Lebensqualität, sie kann richtig gefährlich werden - für die eigene Gesundheit aber auch für Demokratien. Während die Forschung, zum Beispiel in Havard, an einer besseren Datenlage und einem besseren Verständnis arbeitet, spüren viele Menschen regelmäßig Einsamkeit. Ob in abgehängten Ortschaften oder auf den großen Bühnen der Welt, einsame Tode wie bei Robin Williams, Maria Callas, Nikola Tesla oder Heath Ledger, sind leider keine Seltenheit.
Also nehmen wir uns heute mal gemeinsam die Zeit, das Problem in seinem ganzen Ausmaß zu verstehen. Einsamkeit ist mit vielen Krisen unsere Zeit verknüpft, und mal wieder steht vor allem die Jugend vor einer besonderen Herausforderung.
Doch genau deshalb ist jeder Schritt gegen Einsamkeit so wichtig und das kann zum Beispiel den Schutz von "dritten Orten" bedeuten.
In diesem Video geht es darum, wie wir Einsamkeit überwinden und emotionale Einsamkeit bekämpfen können - und wie uns das als Gesellschaft verbessern wird."

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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Dewey
Noch etwas schweigsam

Re: Einsamkeit . Wir haben ein Problem

Beitrag #2 » von Dewey »

Ich habe mir das Video vor einigen Tagen auf Youtube zur Hälfte angesehen, musste dann abbrechen, weil ich einen Termin hatte. Danke, dass du hier auf seinen Beitrag aufmerksam machst, ich hätte es sonst wohl vergessen weiterzuschauen.
Im Video benennt der Parabelritter so einige interessante Statistiken, auch wenn mir der Fokus ein wenig zu sehr auf den jungen Erwachsenen unter 30 Jahren und Corona liegt.
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Kolinatan
Keiner schreibt schneller

Re: Einsamkeit . Wir haben ein Problem

Beitrag #3 » von Kolinatan »

Ich finde die am Anfang verwendete Definition von Einsamkeit passt ganz gut.
Einsamkeit entsteht dort, wo die Menge an sozialer Interaktion nicht der Menge an sozialer Interaktion entspricht, die man sich selbst wünscht.
Quelle: Parabelritter - ca. 3:55 Minuten.
Wobei ich hierbei die Menge nicht nur als Ausdruck von Quantität sondern vor allem auch als Qualität verstehen würde. Weil mir die Art des Umgangs mehr bedeutet, als die Häufigkeit der Interaktion.

Hier die drei der 66 Fragen, welche er am Anfang des Videos aus einer amerikanischen Umfrage bzw. wohl aus dem NY-Times Artikel entlehnt hat:
1. Glaubst Du, dass Du öfter auf Menschen zugehst als sie auf Dich?
2. Hat sich schon mal jemand mehr als ein paar Minuten Zeit genommen herauszufinden, wie es Dir geht?
3. Gibt es Menschen in Deinem Leben, die Dich nach Deiner Meinung zu Dingen fragen, die Dir wichtig sind?

In Video wird zwischen drei Formen von Einsamkeit unterschieden:
  • existenziell - Trennungserlebnis nach Tod, Scheidung, körperlichem und/oder geistigem Verfall
  • sozial - weniger in soziale Netzwerke, wie z.B. Familie oder Freundeskreis, eingebunden als selbst gewünscht
  • emotional - Subjektive Empfindung, dass enge Bezugspersonen fehlen, wie z.B. ein bestes Freundy oder eines Partny
Einsamkeit als ein Phänomen zu verstehen, welches erst durch die räumliche Nähe - Wachstum der Städte ab der 1820er Jahre - virulent wurde wird, finde ich einen interessanten Gedanken.

Bei der Aufzählung der Probleme, welche mit Einsamkeit in Verbindung gebracht werden - vom Gesundheitszustand über versäumte wirtschaftliche Ausbeutung bis hin zur Demokratiegefährdung - frage ich mich allerdings, ob es bei der Thematisierung noch um die Menschen geht, welche Einsamkeit erfahren und ihnen Räume anzubieten, wo sie soziale Interaktion erleben können. Oder geht es darum, etwas zu problematisieren, weil man Angst davor hat, dass sich einsame Menschen von Ideologien vereinnahmen lassen, welche ihnen ein anderes Gemeinschaftsgefühl versprechen als sie es in der heutigen Gesellschaft erfahren.

Nachtrag zu den drei Fragen
zu 1. Das klingt für mich wie die AB-Frage schlechthin. Für mich erlebe ich es auf jeden Fall so, dass ich öfter auf Menschen zugehe, um mit ihnen in Kontakt zu kommen als umgekehrt. Schließlich gehe ich zu Veranstaltungen, um mich mit Menschen zu treffen und entscheide mich dafür, mit anderen zu sprechen. Außerhalb der Familie gibt es niemanden, der regelmäßig einen persönlichen Kontakt mit mir pflegt.

zu 2. Ja, das hat es schon gegeben. Allerdings nach wie vielen Monaten oder Jahren zählt es noch, um hier als Ja zu gelten? Ich weiß, dass dieses sich öffnen und die Bereitschaft, auch jemandem erzählen zu wollen, wie es mir wirklich geht, Übung braucht. Gerade wenn die Dinge nicht so sind, wie ich sie mir wünsche ist es um so schwieriger, um über die eigenen inneren Konflikte offen zu sprechen und diese in Worte zu kleiden.

zu 3. Ich werde eher gefragt zu Dingen, welche den Fragenden wichtig sind und zu denen sie meine Meinung erfahren möchten. Daher würde ich diese Frage wohl eher mit Nein beantworten.

Einsamkeit ist für mich ein vertrauter Begleiter. Mit fällt es schwer, mir vorzustellen, dass es Menschen gibt, welche ein solches Gefühl nicht erlebt haben oder nicht kennen, wie es am Anfang des Videos gesagt wurde. Wie muss wohl ein Leben aussehen, in welchem Einsamkeit nie erlebt wurde?

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