49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date!"

In diesem Bereich besteht die Möglichkeit an Schreibwettbewerben teilzunehmen. Probier es gerne einmal aus.
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49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date!"

Beitrag von Einsamer Igel »

Juhu, ich darf noch mal einen Schreibwettbewerb ausrufen! :gewinner:

Alles wie gehabt: Schickt mir eure Texte per PN und ich stelle sie dann hier anonym ein.

Ans Schreiben und Lesen werde ich Euch auch regelmäßig erinnern (wenn nicht, erinnert mich dran!). ;)

Das Thema lautet:

"Pleiten, Pech und … erstes Date!"

Ihr dürft gerne (müsst aber nicht!) reale Erlebnisse verarbeiten, bedenkt aber, dass dies kein Austausch-Thread ist, sondern ein Schreibwettbewerb! Ich freue mich schon auf unterhaltsame Geschichten. 8-)

- Die Anzahl der Wörter ist auf 500 begrenzt.
- Pro Teilnehmer sind max. 2 Beiträge erlaubt.
- Es dürfen bis zu 3 Smileys pro Text verwendet werden.

Wer nach erfolgter Abstimmung nicht namentlich als Autor genannt werden möchte, sollte dies in der PN ausdrücklich erwähnen. Ansonsten wird nach der Abstimmung zu jedem Beitrag der Autor genannt.

Einsendeschluss ist Sonntag der 03.11.2013 um 23:59 Uhr!

Na dann, legt Euch mal ins Zeug und viel Spaß beim Schreiben! :winken:

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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Na, seid ihr schon fleißig am schreiben? ;)
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Ich habe noch keine einzige Geschichte bekommen! :crybaby:
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Nr. 1 :hierlang:
Freitag, der Dreizehnte…

Es war einer dieser Tage, die man am besten gleich aus dem Kalender streichen sollte damit sie einem nicht im Gedächtnis haften bleiben...
es fing damit an, dass ich mir neue Ohropax gekauft hatte, die ihren Zweck, nachts nicht vom Lärm meiner lieben Nachbarn aufzuwachen, nicht nur erfüllten, sondern gnadenlos über ihr Ziel hinausschossen: Sie sorgten auch dafür, dass ich meine beiden Wecker nicht hörte, sondern irgendwann aufwachte, als eine Tür mit einem Knall zuflog. Erschrocken fuhr ich hoch und traute meinen Augen nicht: 8.00 Uhr! Oh mein Gott! Ausgerechnet heute! Das darf doch nicht wahr sein!

In Windeseile zog ich meine schwarzen Jeans über, dazu eine karierte Bluse
mit grünem Blazer und warf noch einen kritischen Blick in den Spiegel, der heute auch nicht zu mir hielt: Blasser Teint, müde Augen und sogar Augenringe. Ganz toll!
Schnell noch ein wenig Wangenrouge auflegen und Augenmake up, damit ich niemanden erschrecke, immerhin sollten heute wichtige Leute in unsere Firma kommen. So, nun schnell zur U-Bahn laufen und im Galopp zur Arbeit, dann würde ich es noch bis zum 9.00-Uhr-Meeting schaffen, das heute morgen angesetzt war.

Doch als ich nach zwei roten Ampelphasen (war ja klar!) die U-Bahn erreichte,
entdeckte ich ein Schild vor dem Eingang:"U-Bahn-Verkehr zwischen Barmbek und Hauptbahnhof gesperrt…"! N e i n !!! Was nun? Der Zeiger meiner Armbanduhr zeigte gnadenlos auf 8.45 Uhr, in 15 Minuten fing das wichtige Meeting an…mein Chef würde mich zur Schnecke machen, wenn ich nicht pünktlich erschien. Da blieb nur noch mein Fahrrad, mit dem ich nun einen Endspurt hinlegte.
Ich erreichte den Konferenzraum um Punkt 9.00 Uhr, naja, jedenfalls nach meiner Uhr, aber es saßen bereits alle Kollegen am Tisch und mein Chef warf mir einen bitterbösen Blick zu, obwohl ich mich doch so beeilt hatte!

Naja, was soll ich sagen; der Tag wurde keineswegs besser!
Ich ruinierte meine neue Bluse mit Kaffeeflecken, hatte fast den ganzen Tag Probleme mit dem Drucker, der sich hartnäckig weigerte, Dokumente auszudrucken und dauernd Papier verschluckte, und geriet dann auch noch mit zwei Kunden am Telefon aneinander, die mich wegen einer Sache anpflaumten, von der ich überhaupt nichts wusste.

Puh, war ich froh, als ich endlich gehen konnte…aber der Tag war noch nicht vorüber! Siedendheiß fiel mir ein, dass ich ja heute ein Date hatte! Mit einem Typen aus dem Internet, mit dem ich seit gut einem Monat regelmäßig schrieb. Oh nein, ausgerechnet heute, ich war überhaupt nicht in Stimmung!
Aber absagen konnte ich jetzt nicht mehr. Welchen Treffpunkt hatten wir noch ausgemacht? Ach ja, das Lokal an der Stadthausbrücke, irgendetwas mit "K". Keine Ahnung, aber ich würde den Laden schon finden. Als ich dort ankam war kein Mensch zu sehen. Ich beschloss, schon mal reinzugehen und einen Kaffee zu bestellen. 10 Minuten vergingen, 15 Minuten…20 Minuten…ich hatte keine Lust mehr zu warten. Der Typ hatte mich versetzt und noch nicht mal angerufen, um abzusagen. Frustriert fuhr ich nach Hause. Als ich die Wohnungstür aufschloss, blinkte der Anrufbeantworter aufgeregt. Er war’s. „Sorry, hatte ne Reifenpanne!“
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Weitere Teilnehmer gesucht! :coolgun:
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

*schiiieb* ;)
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Na kommt! Bis Sonntag sind noch 4 Tage und hier steht erst eine Geschichte!

:winken:
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

3 Tage noch. :cooler:
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Ich verlängere die Frist, wenn ihr mir keine Geschichten schickt! :coolgun:

Lasst künstlerische Freiheit walten... na los... *schubs*
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Nr. 2 :hierlang:
Mein erstes Date!

Wie war mein erstes Date? Wisst ihr, ich bin ja schon froh darüber, dass sich mir diese Frage überhaupt stellt. Man mag es kaum glauben, aber ich gehöre zu den HC-AB’s, die diese Erfahrung schon einmal gemacht haben. Übers Internet habe ich sie kennen gelernt. Wir haben uns sehr lange geschrieben, Bilder ausgetauscht und schließlich dazu durchgerungen uns zu treffen. Der Vorschlag kam übrigens von ihr. Ich muss zugeben, ich hätte mich damals nicht getraut sie zu fragen.
In der Nacht vor dem besagten Tag habe ich so gut wie kein Auge zubekommen, da ich so aufgeregt war, dass ich mich nur hin und her gewälzt habe. Dementsprechend müde und lustlos war ich am nächsten Morgen. Zum Glück musste ich vorher nicht noch arbeiten. Den ganzen Tag habe ich nichts runter bekommen. Das Essen hat wie Pappe geschmeckt und mein Mund war so trocken wie die Wüste Gobi im Hochsommer. Ich zitterte vor Aufregung, mein Blutdruck sprengte die Skala und die innere Unruhe brachte mich fast zum Wahnsinn. Ich fühlte mich wie vor meiner mündlichen Abiturprüfung, vielleicht sogar noch schlimmer.
In Filmen und Serien sieht man ja oft irgendwann eine Frau vor einem Kleiderschrank stehen, die sich fragt, was sie den anziehen solle. Ich dachte immer, dass das ja wohl nicht so schwierig sein kann. Von wegen! Mir ging es genauso. Zwar ist mein Kleiderschrank noch überschaubar, aber dennoch brauchte ich eine Weile, bis ich etwas Passendes gefunden hatte.
Kurz vorm losgehen schaute ich mir über Streetview noch einmal unseren Treffpunkt und den Weg dorthin an. U-Bahn, S-Bahn, U-Bahn und laufen. Ich hoffte inständig, dass ich es auch finden würde. Also ging ich los, mit zitternden Knien und betonschweren Beinen. In der Bahn versuchte ich mich mit dem Lesen von Nachrichten, Werbeplakaten oder dem Blick aus dem Fenster abzulecken, doch mit jeder weiteren Station wuchs meine Nervosität. Beim Umsteigen ertappte ich mich bei dem Gedanken wieder nach Hause zu fahren, doch ich riss mich zusammen und sagte mir, dass ich das jetzt durchziehen würde.
Schließlich war ich da! Ich lief die Straße entlang. Es war bereits dunkel, sodass ich schon die Befürchtung hatte den Treffpunkt nicht wieder zu erkennen. Ich bin auch erst einmal daran vorbei gelaufen, bis zu einer Querstraße, von der ich wusste, dass ich zu weit gelaufen war. Also drehte ich um und lief zurück. Dann sah ich sie und mein Herz rutschte mir in die Hose, oder besser gesagt in die Schuhe.
Dann verlief alles wie in einem Traum. Sie lächelte mich an und begrüßte mich. Dann gingen wir in ein Café, tranken Tee und unterhielten uns. Am Anfang verlief die Unterhaltung etwas stockend, doch das gab sich mit der Zeit. Am Ende tauschten wir noch unsere Telefonnummern aus und als wir uns trennten warf sie mir noch einen Blick zu. Dann verschwandt sie in der Menschenmenge, genauso wie meine Nervosität und Anspannung. Auf dem Weg nach Hause wurde mir eins bewusst: “Du hattest ein richtiges Date und es lief gut!“
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Alle guten Dinge sind drei! Na los, schreib du auch eine Geschichte. Ist doch gar nicht so schwer. :kopfstand:
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

2 Geschichten sind zu wenig. Ich verlängere, daher habt ihr jetzt nochmal die Chance, eine super Geschichte zu schreiben! :D
Box123

Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Box123 »

Hey Igel, eine schöne Idee! Leider habe ich keine Gesichten zu erzählen (weil keine echten Dates bisher). Hoffentlich überwindet sich noch der eine oder andere! :)
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von NeC »

Box123 hat geschrieben:Leider habe ich keine Gesichten zu erzählen (weil keine echten Dates bisher).
Aber es geht doch darum, eine Geschichte zu erzählen und keinen Tatsachenbericht. Das geht bestimmt auch ohne echte Dates. :klassiker:
(Sonst müsste man sich ernsthaft fragen, was die Gebrüder Grimm für'n Zeugs geraucht haben...)

Also nur Mut! (*schubs*)
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

NeC hat geschrieben:
Box123 hat geschrieben:Leider habe ich keine Gesichten zu erzählen (weil keine echten Dates bisher).
Aber es geht doch darum, eine Geschichte zu erzählen und keinen Tatsachenbericht. Das geht bestimmt auch ohne echte Dates. :klassiker:
(Sonst müsste man sich ernsthaft fragen, was die Gebrüder Grimm für'n Zeugs geraucht haben...)

Also nur Mut! (*schubs*)
Genau so ist es! :mrgreen:
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Und da ist sie schon, Geschichte Nr. 3 :hierlang:
Irgendwie kannte er dieses Geräusch. Wieder und wieder summte es in seinem Kopf, drängend, bohrend, jemand wollte etwas von ihm... Er starre zu Decke - Das Telefon!! Aber seltsam, an einem Sonntag und noch dazu so früh? Er schlurfte zum Telefon und hob ab. „Oh, Du bist das - welch nette Überraschung! … Stimmt, eine schöne Idee, und das Wetter könnte nicht besser sein dafür. … Ok, das passt. Darf ich Dich abholen? … Wunderbar, dann bis später!

Nun war es also soweit. Seit einigen Monaten schon warteten sie Werktags morgens gemeinsam am Bahnsteig auf Zug in die Stadt. Aus zuerst nur neugierige Blicken und einem zaghaften Lächeln wurden bald herzliche Begrüßungen und vertrautere Gespräche. Inzwischen freute er sich schon richtig auf das allmorgendliche Wiedersehen. Und anscheinend ging es ihr ähnlich, denn nun war für den frühen Nachmittag ihr erstes Date verabredet, ein kleiner sommerlicher Ausflug mit dem Rad.

Er konnte es kaum fassen! Nach kurzer Pause zwecks Senkung des Adrenalinspiegels galt es nun also, die knappe verbleibende Zeit bestmöglich zu nutzen. Den geplanten Grillabend mit Bekannten verlegen, vorzeigbare Klamotten aus dem Schrank wühlen, das Rad hat doch hoffentlich noch genug Luft? Vielleicht hätte man auch noch frühstücken sollen, aber ein Zuspätkommen war nicht entschuldbar, also rauf auf's Rad und los!

Als er bei ihr eintraf, wartete sie schon auf ihn. „Hallo, da bist Du ja!“ begrüßte sie ihn. „Du hast ja kaum Proviant mit?“ „Ähm, ich hatte irgendwie nicht das passende da.“, antwortete er verlegen, und dachte dabei an die Grillwürstchen und das viele rohe Fleisch für den Grillabend in seinem Kühlschrank. „Aber vielleicht kehren wir unterwegs irgendwo ein? Ich wüsste da ein uriges Waldlokal, bin mir aber nicht ganz sicher wie genau man da hinkommt.“ „Ach ja, das kenne ich auch. Bis an den Waldrand finden wir ja noch so, dann können wir ja mal auf die Karte schauen“. pflichtete sie ihm bei.

Gesagt, getan. Nach erklimmen der ersten Höhenmeter erreichten die beiden eine kleine Lichtung, die im hellen Licht der frühen Nachmittagssonne in einem erfrischenden Grün erstrahlte. „Hier machen wir erstmal Pause.“ entschied sie, sprang vom Rad, und das fröhliche zwitschern der Vögel auf den angrenzenden Baumriesen begleitete sie auf dem Weg hinaus auf die Lichtung. Als er sie wiederfand, nachdem die Räder am Wegrand ins hohe Gras gelegt waren, hatte sie sich bereits auf der Decke niedergelassen und studierte, mit einem Keks im Mund, die vor ihr ausgebreitete Karte. „Keine Ahnung wo wir eigentlich sind, vielleicht irgendwo hier?...“ lachte sie fröhlich, als er sich zu ihr setzte, doch obwohl sein Blick auf die Karte gerichtet war, war es schwer sich darauf zu konzentrieren. Er war fasziniert von der plötzlichen körperlichen Nähe. Ihr Haar streichelte wie zufällig leicht seine Wange, und in ihrem Duft, der ihm schon von den Begegnungen am Bahnsteig in sehr angenehmer Erinnerung war, mischte sich nun die Andeutung einer aufregend neuen Komponente, hervorgerufen vielleicht durch die Sonne oder auch die zurückliegende Anstrengung. Er drehte langsam den Kopf und bemerkte dabei, wie geschickt ihr luftiges Shirt die leichten Rundungen ihres Körpers verhüllte. Und als er aufsah, blickte er in ein Lächeln in dem soviel Wärme lag wie in diesem Sommertag. Sein Blick blieb in ihren Augen gefesselt, als sich die Distanz zwischen seinen und ihren halbgeöffneten Lippen langsam verringerte.

Plötzlich verspürte er einen dumpfen Schlag auf seine Brust, der ihn die Balance verlieren und nach hinten kippen lies. Verzweifelt versuchte er wenigstens den Blickkontakt zu halten, doch es war vergeblich und er versank in einem wallenden grauen Nebel. Als er kurz darauf die Augen wieder aufschlug, starrte er in zwei dunkle Katzenaugen direkt vor seinem Gesicht. Er hob die Hand und streichelte die kleine, laut schnurrende Katze auf seiner Brust sanft hinterm Ohr, bevor er sich vorsichtig aus dem Bett schwang. „Na kleine, Du brauchst einen Dosenöffner für Dein geliebtes Wiskas-Katzenkinder, hm?“ Sein schweifender Blick blieb am unscheinbaren Telefon hängen, dass von der Morgensonne beleuchtet wurde. Ein schöner Traum … oder sollte er vielleicht einfach selbst… ?
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Nr. 4 :hierlang:
Schönes Leben noch!

„Wollen wir uns treffen?“ – „Nein, eigentlich nicht.“

Man könnte sich fragen, warum nicht? Nunja, das ist simpel, und doch kompliziert.
Angenommen man verabredet sich, ich würde mir wider besseren Wissens Hoffnungen machen, dass sich jemand für mich interessieren könnte. Vielleicht. Immerhin will sich da wer mit mir treffen! Zu schön um wahr zu sein. Am Ende wirst Du mir sagen „Sorry, ich steh’ nicht auf solche wie Dich, aber wünsche Dir trotzdem noch ein schönes Leben!“ und ich bleibe zurück und denke mir: Na toll, keine Überraschung. Verschwendete Lebenszeit.

„Sei doch mal optimistischer!“

Na gut, wenn’s Dich glücklich macht. Auf zum Date, bloß keine Hoffnungen machen, klappt nicht ganz. Kurzes Gespräch, ein Bier und Du sagst „Sorry, ich steh’ nicht auf solche wie Dich!“

„Ja, ich weiß. Niemand tut das. Schönes Leben noch!“
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Ihr habt noch Zeit bis Sonntag, 10.11.2013 23:59 Uhr. :cooler:

Und bitte schreibt mir dazu, ob ihr am Ende genannt werden möchtet. :)
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Nr. 5 :hierlang:
Ein besch…ener Tag

Beim Aufwachen streifte meine Hand weiches, gewelltes, langes Haar. Ich streichelte im Halbschlaf darüber, lächelte. Als ich die Augen aufschlug, starrten mich zwei leere Augen aus einer ekligen Fratze an. Ich sollte meine Halloween-Maske mit dem langen Zottelhaar und den Umhang endlich wegräumen. Die alljährliche Gruselparty war ja nun auch schon zwei Wochen her. An die Decke starrend rauchte ich erst mal eine, stand auf und tappte barfuß rüber in die Küche, um mir einen Tee zu brauen und zu schauen, wer sich dieses Wochenende so in der WG rumtrieb.

Ein besch...ener Tag
Aus den letzten Tabakkrümeln drehte ich mir eine Zigarette. Auch egal, der Aschenbecher quoll sowieso schon über. Aus dem Durcheinander auf dem Sofa zerrte ich eine Hose und ein Shirt. Beim Rausgehen zog ich mir den Kapuzenpullover über den Kopf und stieß im Hausflur fast mit meiner Mitbewohnerin zusammen. Ihr „Hast du eingekauft?“ überhörte ich. Mich zog es zur Tanke, Tabak nachkaufen, dann weiter durch die Straßen, bis ich mich dabei ertappte, auf den Klingelknopf zu drücken, den ich nicht mehr anrühren wollte.

Ein besch...
Fragend stand sie in der Eingangstür ihrer Wohnung. „Was willst DU hier?“ Meerscheinchen-Mief wie immer, als ich die Wohnung betrat. Verlegen tappte ich von einem Fuß auf den anderen. In der Küche redeten wir lang, heulten, ehe wir uns noch ein letztes Mal umarmten und sie mir mit verheulten Augen oben in der Wohnungstür nachsah, wie ich die Treppe hinunterschlich mit hängenden Schultern.

Hatte ich schon erwähnt, was für ein besch… Tage es war? Ja?
Ich schlappte in den nächsten, kleinen Supermarkt und griff mir ein paar Flaschen Bier. An der Kasse musste ich eine dort lassen, hatte zu wenig Geld dabei.

So ein besch… Tag!
Als ich meinen Rucksack in der Küche auf den Boden schmiss, hatte ich nicht mehr an die Bierflaschen gedacht. War eine ganz schöne Sauerei, die ganzen Scherben rauszukriegen. Es roch nach dem Bier, das ich eigentlich…

Sch…
Mir fiel die Decke auf den Kopf. Ich musste einfach raus hier. Die kalte Luft würde mir gut tun. Mit langen Schritten durchquerte ich die Stadt. An der Bank zog ich 20 Euro. Einen Fünfer schob ich an der Kasse rüber. Am Einlass wurde natürlich wieder ICH gefilzt. Dann Stempel auf die Hand und rein.

Sch…
… guck dir die an! Die gefiel mir. Jeans und T-Shirt – so richtig unpassend im Vergleich zu den anderen Frauen. Erst Mal ein Bier. Da hinten stand sie. Ich stellte mich daneben: „Hast du Feuer?“

„Sch… nein!
Ich bin Nichtraucherin. Kannst du mal eben einen Schritt zur Seite? Danke.“ Irgendwie schien ich sie ja zu stören, aber kommunikativ war sie ja schon. Immerhin kein „Verpiss dich, Penner!“ Nichtraucherin, sowas. „Bist du öfter hier?“ „Ich war gestern hier, wieso?“ …

Sch… war ich müde
und sah wohl auch so aus. Sie fuhr mich bis vor‘s Haus und gab mir ihre Handy-Nummer. Donnerstag werde ich sie anrufen und nach einem Date fragen.

Sch… wie geil ist das denn?
Gemeinsam Kochen am Samstag.
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Re: 49. Schreibwettbewerb - "Pleiten, Pech und … erstes Date

Beitrag von Einsamer Igel »

Nr. 6 :hierlang:


Angewidert wandert sein Blick über meinen Körper, mustert mich. „Komm, zieh dich wieder an und zieh Leine! Hau bloß ab hier!“ Ekel und Wut mischen sich in seiner Stimme.



Seine Hand legt sich sanft auf mein Gesicht. Mit dem Daumen streicht er zärtlich über meinen Wangenknochen. Beunruhigend schauen mich seine großen, braunen Dackelaugen an, irgendwie verliebt. Puh!!!!!!!!!!! Ich schmelze in seine Hand hinein, sehe mir zu, wie ich mich an ihn schmiege. Meine Hand wandert hinten unter sein Shirt, streicht über seinen Rücken. Die ganze Zeit küssen wir uns. Er zieht sein Shirt aus, ich meins. Wir schauen uns irgendwie ungläubig an, lächeln. Er streicht meine BH-Träger von meinen Schultern, streicht sanft über meine Brüste. Ich öffne den Verschluss. Wir ziehen unsere Hosen aus – die Strümpfe auch. Küssend verschwinden wir in seinem Bett. Immer diese riesengroßen Augen. – Dackelblick! Scheiße, er hat einen Dackelblick. Dackelblick heißt Verliebtheit. Puh, irgendwie macht mir das Angst. Wir küssen uns. Ich beobachte uns, wie wir knutschen. Wir knutschen schon den ganzen Abend. Meine Hände wandern über seinen Körper, seine über meinen. Dieser Dackelblick. Oh Mann, es passiert tatsächlich. Wir knutschen. Ich knutsche. Er schaut so lieb. Schlaflos liege ich neben ihm. Keine Chance, jetzt einzuschlafen. Total aufgewühlt, verwirrt, glücklich, und doch… dieser Dackelblick. Warum fühlt der sich so merkwürdig an?



Belustigt wandert sein Blick über meinen Körper, mustert mich. „Ha, ha, ha. Komm, zieh dich wieder an und zieh Leine! Hau bloß ab hier!“ Vor Lachen krümmt er sich, verschluckt sich fast und hält mir die Tür auf. Noch im Treppenhaus höre ich sein Lachen. Ich eile die Stufen hinunter, schäme mich so.


Realitätsferne Träume? - Ferne traumhafte Realität? - Realistisch, traumfern?


1, 2 oder 3?

Entscheide dich jetzt, drei Felder sind frei. Popp – poppen heißt stopp! – Das AB-sein ist nun vorbei. ;-) (Anm. des Autors: Ist es nicht, aber das Wortspiel bot sich an.) Ob du Recht hast oder nicht, verrät dir keiner – auch kein Licht.


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