Es gab auch mal zwei voneinander unabhängige Untersuchungen mit folgendem Versuchsaufbau: Ein Mann, in jeder Testreihe jeweils derselbe, stellt sich an jeweils dieselbe Stelle, spricht Frauen (kalt) an und fragt sie nach ihren Telefonnummern. Einmal trägt er einen Gitarrenkoffer (geschlossen, leer), einmal eine Sporttasche, einmal gar kein Gepäck. In beiden Versuchsreihen hat er mit dem Gitarrenkoffer jeweils mit Abstand am häufigsten die Telefonnummer bekommen.
Natürlich läßt sich das nicht so pauschalisieren, daß z. B. jeder Mann für jede Frau attraktiver wird, egal, welches Instrument er spielt. Es hängt also ab von drei Grundfaktoren, um einmal den Mann als Musiker als Beispiel zu nehmen:
- Was für ein Typ Mann ist es generell? Hat er so schon eine gewisse Grundattraktivität?
- Welches Instrument spielt er? Was macht er für Musik? Wie spielt er, alleine oder in einer Band?
- Was für eine Frau fragt man, ob er dadurch attraktiver ist?
Das kann aber auch bei ihm an Instrument und musikalischem Umfeld liegen, womit wir zu 2. kommen. Nicht nur Heinzers Akne ist ein Abtörner, sondern er spielt Saxophon in einer provinziell-holprig anmutenden Tanzband namens Tiffanys, die zweifelhafte Farben trägt (rosa Jacketts!) und ein gleichermaßen zweifelhaftes Repertoire spielt. "An der Nordseeküste" ist nicht sexy.
Welche Instrumente in Verbindung mit welcher Art von Instrument einen Mann nun tatsächlich attraktiv machen, darüber kann man letztlich keinen allgemeingültigen Konsens finden, denn es ist Geschmackssache. Aber es gibt gewisse Typen, Stereotypen eigentlich, die eine hohe Trefferquote haben, beispielsweise:
- Singer/Songwriter. Nicht zu verwechseln mit einem Liedermacher. Smarter Typ, maximal Mitte 30, gern hell- bis mittelblond und zottelig, gern mit Dreitagebart und/oder Goatee, aber selten ganz glatt rasiert. Schlabberlook mit Chinos oder Khakis und Sneakers ist Pflicht, Strickmütze kann, muß aber nicht. Instrument: akustische Gitarre, Rhythmusgitarre, genauer gesagt, auf der er seinen eigenen Gesang begleitet.
Wenn er in einer Band ist, spielt diese Indie/Alternative Rock, beispielsweise die sogenannte Hamburger Schule. - Dito, nur noch mehr Amateur. Eher ein Schulkamerad, Kommilitone oder anderweitiger Kumpel. Häufig anzutreffen am Strand und/oder am Lagerfeuer und/oder auf Partys ohne Dauerbeschallung. Kann sich jedwede Klampfe schnappen und spielt und singt.
- Sänger und Rhythmusgitarrist (seltener Leadgitarrist) im Hard&Heavy-Bereich. Lange Haare, eher engere Kleidung. Ist das Aushängeschild einer Band im Bereich von Hard Rock bis hin zu diversen Metalspielarten. Rampensau und Macho, laut und ungestüm. Derjenige, der am meisten Groupies abbekommt.
- Der Schlagzeuger in einer solchen Band. Blenden wir mal einschlägige Schlagzeugerwitze aus, die eh nur Musiker nachvollziehen können. Besagter Schlagzeuger ist ein regelrechtes Tier. Er verbringt mit Abstand die meiste Zeit auf der Bühne oben ohne (außer wenn er Drummer bei Iggy Pop ist). Mit Schweißperlen auf seinem muskulösen, unverhüllten Body sorgt er unermüdlich für den treibenden Beat.
- Der klassische Konzertpianist. Spielt viele Arten klassischer Klaviermusik, aber alles wunderbar akkurat und dennoch nicht maschinenhaft. Wirkt adrett, intelligent, musikalisch wirklich begabt und irgendwie auch besser situiert, romantisch sowieso. Jemand nicht nur zum Anschmachten, sondern auch zum Aufblicken.
- Der singende Pianist. Typ Liberace oder Jamie Cullum. Liegt irgendwo in der Nähe sowohl des Konzertpianisten als auch des Singer/Songwriter, geht stilistisch aber eher in elegante, jazzige Richtungen. Gegenüber dem Konzertpianisten hat er den Vorteil, daß er singt und somit eher eine Message musikalisch transportieren kann. Wirkt somit noch romantischer.
Selbstredend gibt es auch einiges an Gegenbeispielen, deren Attraktivität bestenfalls zweifelhaft ist, wenn nicht gar umgekehrt, die also durch das Musizieren eher abstoßend wirken. Das kann daran liegen, daß das Instrument keinen als "gut" empfundenen Klang produziert. Das kann auch daran liegen, daß das Instrument selbst oder das Musizieren auf diesem Instrument eher befremdlich ist (das trifft auf mich noch am ehesten zu). Das kann aber auch daran liegen, daß Musik, die mit diesem Instrument gemacht wird, die Frauen in der Generation des Musikers nicht anspricht (z. B. welche Frau um die 30 mag Musik mit Klarinette oder mit Querflöte – Jethro Tull sind lange her, und bei Querflöte denkt heute jeder höchstens noch an "das eine Mal im Ferienlager..."), oder daran, daß die Musik, die dieser Musiker macht, die Frauen seiner Generation weit überwiegend nicht anspricht (z. B. wieviele Frauen um die 30 mögen Barockmusik oder Humppa oder James Last).
Was sagt ihr zu diesem Thema? Ich möchte hier einfach mal zur Diskussion darüber anregen, grundsätzlich oder auch anhand konkreter Beispiele, z. B. wenn ihr selbst Musik macht oder jemanden kennt, der Musik macht.
Meine eigene Situation möchte ich dabei zumindest vorerst nicht wieder thematisieren, die ist schon oft genug durchgesprochen worden, was immer damit endete, daß ich mit meiner Meinung allein dastand – es sei denn, irgendjemand (der vielleicht noch nicht so lange dabei ist) möchte auch meine Situation mit diskutieren.