mehr als nur nett sein

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Mauerblümchen
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Mauerblümchen »

Morningstar hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben:
Mauerblümchen hat geschrieben: Ich möchte später nicht jeden Cent umdrehen, mal in den Urlaub fahren, eine schöne Wohnung haben und eine Familie gründen.

Kurz: Ich möchte mir mit einem Partner eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Mit Hartz-IV ist schon zusammenziehen schwierig.

Da passen die Zukunftsvorstellungen nicht zusammen.
Ja. Abgesehen davon, dass meines Erachtens da schon die Charaktere nicht passen. Jemand, der imstande und zufrieden ist, von Hartz 4 zu leben (Entsprechendes essen, Wohnung, freizeitplanung...) hat einfach einen anderen Charakter als ich. Ich will mich nicht mit dem Minimum begnügen. Ich glaube nicht, dass man so dauerhaft glücklich wird.
Eigentlich könnte es dir ja egal sein wie viel er verdient, solange du ihn nicht subventionieren musst oder so spielts ja keine Rolle.

Wenn man in einem Haushalt wohnt, kommt man ums subventionieren nicht herum, da wird das eigene Einkommen angerechnet. Nach 1, 2 Jahren Beziehung ist eine gemeinsame Wohnung für mich schon wichtig, um zu sehen ob es wirklich passt.
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BartS
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von BartS »

NBUC hat geschrieben:H4 kann jedem zustoßen und mit entsprechendem Alter oder gesundheitlichen Problemen auch dauerhaft, aber der Umgang mit der Situation sagt dann eben einiges über den Betreffenden aus
Das finde ich sehr wichtig. Wie geht jemand mit Krisensituationen um.
NBUC hat geschrieben:Irgendwo schlägt sich finanzieller Übrschuss meist auch in Lebensstil nieder und da kommen wir dann zurück zum "nicht nur nett" sein.
Ich habe das schon ein paar mal als "Vision erzeugen" beschrieben.
Damit jemand anspringt muss dessen oder deren inneres Kino anspringen, wie es mit jemandem ein interessanteres, besseres Leben werden könnte, als allein zu bleiben. Und dazu muss eben auch etwas passendes gezeigt werden, was erst einmal am einfachsten über die (eh schon zusätzlcih hormonell recht wirksame) Optik und dann eben über Auftereten, Ausstrahlung und demonstrierten Lebensstil funktioniert. Wobei Geld halt unterstützen kann (wieder für eine bestimmte Zielgruppe), wenn bekannt ist, wie es dafür passend eingesetzt werden kann.
Finde ich wirklich nachdenkenswert. Die finanzielle Situation ist nicht alles, aber schon prägend, die sich in alle Bereiche zieht. Hinzu kommt, auch mit wenig Geld, kann man sehr sparsam umgehen, aber für 1-2 Bereiche wirklich etwas ausgeben, was die eigene Lebensqualität hebt. Umgedreht kann jemand sehr knausrig sein, sich selbst nix gönnen und über 100.000 Euro auf dem Sparkonto haben.
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Goldstück

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

BartS hat geschrieben: Finde ich wirklich nachdenkenswert. Die finanzielle Situation ist nicht alles, aber schon prägend, die sich in alle Bereiche zieht. Hinzu kommt, auch mit wenig Geld, kann man sehr sparsam umgehen, aber für 1-2 Bereiche wirklich etwas ausgeben, was die eigene Lebensqualität hebt. Umgedreht kann jemand sehr knausrig sein, sich selbst nix gönnen und über 100.000 Euro auf dem Sparkonto haben.
Ja, sowas will ich auch nicht. Geld ist zum Ausgeben da damit man sich ne schöne Zeit machen kann :) nicht mehr und nicht weniger. Wir leben nunmal im Kapitalismus. Es mag ehrenhaft sein dagegen zu kämpfen aber mir wäre ein Partner lieber der seine Energie in eine schöne Erwerbstätigkeit steckt. Ich bin nicht idealistisch genug ;)
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BartS
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von BartS »

Unkreativer hat geschrieben:Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel wünscht. Der normale Hartz-IV-Satz ist eine Menge Geld für eine alleinstehende Person ohne Kinder. Ich habe während meines Studiums mehrere Jahre von deutlich weniger gelebt, ohne sparsam sein zu müssen (die entsprechenden Vergünstigungen wurden durch Vergünstigungen, die ich im Gegensatz zu einem Hartz-IV-Empfänger nicht bekommen habe, wieder ausgeglichen).
Okay, jetzt driftet es ins lebenspolitische ab. Man darf nicht den Fehler machen, den materiellen Bedarf als junger Student mit dem eines Erwachsenen zu vergleichen. Versicherungstechnisch wie Haftpflicht, Gesundheit usw. läuft man als Student noch unter den Eltern. Die erhalten zudem noch Kindergeld und müssen Dich sogar finanziell unterstützen. Zudem günstiger Wohnraum, Speisung in der Mensa, Vergünstigungen bei Computerbedarf, günstiger Eintritt in Museen usw. Ich war als Student auch mit wenig Geld ausgekommen und war nicht darauf angewiesen, nebenbei zu arbeiten (ich habe es nur gemacht, wenn es mich im Studium weiterbrachte). Aber so könnte ich heute nicht leben. Finanziell wirklich unabhängig zu sein und ohne Schulden ist ein wirklich gutes Gefühl. :D
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Elli
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Elli »

Also nur mal so am Rande, ich kenne auch ein paar gesunde, junge, intelligente Leute, die nach ihrem Studienabschluss oder der Promotion (in der Regel mit Note 1,0) gerade dabei sind, die 100. oder gar 200. Bewerbung zu verschicken. "Einfache" Jobs kriegen die nicht so ohne Weiteres, weil überqualifiziert (der Doktortitel macht viele Arbeitgeber auch misstrauisch), und in ihrem Bereich haben sie nicht die nötigen Connections, um Fuß zu fassen.

Und dieser Kommentar zum akademischen Prekariat: "Dann sollen sie halt mehr an der Uni arbeiten" - ha, der war gut. Weil die Uni den Leuten ja auch die Entscheidung freistellt, wie viel diese gern arbeiten würden.

Ich selbst war nie auf Hartz IV, aber viele Freunde von mir. Da gibt es die unterschiedlichsten Werdegänge und Hintergründe.
Von den politisch motivierten Hartz-IV-Beziehern mal abgesehen, deren mögliche Haltung Kief schon beschrieben hat, sind es in der Regel wirklich unglückliche Umstände.

Die "Faulen", die ich kenne (und Faulheit kann doch auch was Schönes sein, ich würde mir oft mehr davon wünschen!), sind übrigens alle in Lohnarbeitsverhältnissen. In der heutigen Zeit, wo man sich mit perfekt designten Portfolios um mies oder gar nicht bezahlte Arbeitsstellen (aka Praktika) kloppt, sind Faule aber doch eh sowas wie die letzten Mohikaner.
Goldstück

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

Weil die Uni auch die Stellen um sich wirft..ich habe größten Respekt vor Akademikern, die sich dem haifischbecken Hochschule stellen. Das ist alles andere als einfach. dass heutzutage unbezahlte Praktika in vielen Jobs eine Voraussetzung sind ist mE Ausbeutung und ein ernstes Problem. Aber ich denke nicht, dass es sich in Zukunft verbessern wird, im Gegenteil. :?
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von nobodywants »

Gahaltan hat geschrieben:
nobodywants hat geschrieben:Ob man nett ist und sich bemüht/interessiert für den anderen ist völlig egal das interessiert niemand. Meine Erfahrung ist das man aussehen muss wie ein Geldschein und noch besser viele davon in der Tasche hat um sie auszugeben dann wird man beachtet und bekommt Zuneigung und Zärtlichkeit geheuchelt. Wirkliche Liebe gibt es in unserer Kommerzgesellschaft sowieso nicht mehr. Und wenn man das sagt ist man schnell der Unsensible der ja zu Recht alleine ist und niemand hat. Aber das ist eben die Wahrheit das ist der Stoff aus dem Frauen heute sind die ich getroffen habe. Ich mache mich jetzt auf aufgeregte Kommentare gefasst weil die Wahrheit ja bekanntlich nicht gern gesehen ist. Ihr könnt mich auch gerne verurteilen ist euer gutes Recht nur ändern wird es nichts.



Wenn ich mir die Beziehungen der Millionen Normalverdiener so ansehe frage ich mich das tatsächlich wenn ich sehe wieviele Menschen auf Krampf zusammenleben die viel besser zu anderen Menschen gepasst hätten und wenn ich mir ansehe wieviele Beziehungen und Ehen so vor die Hunde gehen kann ich nicht so falsch liegen.......
50% der ehen mögen scheitern, aber das heißt immer noch, das die hälfte bestehen bleibt. obwohl dinge wie gesellschaftliche mißbilligung der scheidung oder finanzielle abhängigeit der frau, die teils an der langlebigkeit älterer ehen ihren anteil hatten, stark an wichtigkeit verloren haben.
dass so manch einer in einer dysfuntionalen beziehung verbleibt...ja, ist schon so, aber wie passt das in deine theorie von "frauen gehen dahin, wo das geld ist, fertig!"?
was soll das sich abmühen in frustrierenden beziehungen, wenn angeblich keine emotionalen bindungen bestehen?
und wie kommen millionen dieser kalt-berechnenden wesen auf die idee, kinder - und damit ein 18-Jahre-lang-geldversenkprojekt- in die welt zu setzen?
fragen über fragen...
Ich kann es ja verstehe das auch Männern es schwer fällt zu akzeptieren das nicht sie selbst für die Frau interessant sind sondern nur ihr Portemonnaie. Trotzdem habe ich diese Erfahrung gemacht und Frauen selbst streiten das bis aufs Blut ab aber ich komm nicht umhin es immer wieder zu erleben das das ganze Gequatsche von inneren Werten und Charakter und so nur dummes Gerede ist und letztendlich immer nur Materielle Sachlagen entscheiden. Man kann es akzeptieren oder verleugnen alleine es bleibt Tatsache wenn man sich bemüht die Welt einmal so zu betrachten wie sie ist und nicht durch die rosarote Brille und dann alles so sieht wie es vlt sein sollte.
Morningstar

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Morningstar »

Goldstück hat geschrieben:
Morningstar hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben: Eben nicht. Wenn ich das machen will, was ich eben will, muss er selbst ausreichend Geld haben oder ich müsste ihn finanzieren. Und auf letzteres habe ich keine Lust. Ich weiß noch, wie es mich aufgeregt hat, als ich von der Ausbildung erschöpft war und mein fauler Ex bis Mittag gepennt hat und dann auch noch rumjammerte als er kein Geld hatte für ein Busticket :evil: Gott, sowas würde ich mir NIE WIEDER antun.
Naja, ist ja nochmal nen Unterschied ob jemand nur faul rumliegt und mit dem Dosenbier in der Hand form Fernseher einschläft oder ob man jemanden hat der trotz Arbeit nur wenig verdient und davon gibts ja ne Ganze Menge in unserem wunderbaren neoliberalen System.

Und wo wäre für dich denn die Grenze bei 1000, 2000, 3000, 4000 Euro ?

Wie die Frauen sich hier auslassen bestägigt das was die Pickup Szene lehrt, endweder man hat Geld, Status, Macht oder man muss diesen zumindest anfangs faken um zumindest ONS/Kurzbeziehungen zu bekommen. Ohne zumindest ne prise "Alpha" Eigenschaften scheint da nicht viel zu machen zu sein. Um aufs Thema "nett" sein zurück zu kommen, "nett" sein scheint da also erstmal nicht viel zu zählen, da braucht Mann ganz andere Eigenschaften sowie Status und Materielle Resourcen (Geld).

Ausnahmen scheinen selten zu sein. Passt halt nur nicht in mein Werteverständniss, für mich sind Menschen wertvoll weil sie Menschen sind, wer mich nur nimmt weil ich Kohle hab kann mir da gestohlen bleiben. Da bleibe ich lieber bis ins Grab alleine.
Das soll nicht heißen das ich mit wenig Geld zufrieden bin, ich reiß mir den Arsch auf um mich zu bewerben und voran zu kommen, nur wer mich eben nur deshalb ablehnt weil nicht jeden Monatsende das fette Geld auf dem Konto liegt würde nie zu mir passen.
Goldstück

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

Morningstar hat geschrieben:
Goldstück hat geschrieben:
Morningstar hat geschrieben:
Naja, ist ja nochmal nen Unterschied ob jemand nur faul rumliegt und mit dem Dosenbier in der Hand form Fernseher einschläft oder ob man jemanden hat der trotz Arbeit nur wenig verdient und davon gibts ja ne Ganze Menge in unserem wunderbaren neoliberalen System.

Und wo wäre für dich denn die Grenze bei 1000, 2000, 3000, 4000 Euro ?

Wie die Frauen sich hier auslassen bestägigt das was die Pickup Szene lehrt, endweder man hat Geld, Status, Macht oder man muss diesen zumindest anfangs faken um zumindest ONS/Kurzbeziehungen zu bekommen. Ohne zumindest ne prise "Alpha" Eigenschaften scheint da nicht viel zu machen zu sein. Um aufs Thema "nett" sein zurück zu kommen, "nett" sein scheint da also erstmal nicht viel zu zählen, da braucht Mann ganz andere Eigenschaften sowie Status und Materielle Resourcen (Geld).

Ausnahmen scheinen selten zu sein. Passt halt nur nicht in mein Werteverständniss, für mich sind Menschen wertvoll weil sie Menschen sind, wer mich nur nimmt weil ich Kohle hab kann mir da gestohlen bleiben. Da bleibe ich lieber bis ins Grab alleine.
Das soll nicht heißen das ich mit wenig Geld zufrieden bin, ich reiß mir den Arsch auf um mich zu bewerben und voran zu kommen, nur wer mich eben nur deshalb ablehnt weil nicht jeden Monatsende das fette Geld auf dem Konto liegt würde nie zu mir passen.
Klar ist das ein Unterschied. Ich glaube, ich würde die Grenze bei 1,5-2k setzen. Das ist mE eine angemessene Entlohnung. Netto. Dass unser Neoliberales System unschön ist, da sind wir einer Meinung. ich finde die Lohnentwicklung verheerend.

Aus dem faden den Schluss zu ziehen dass Frauen nur Geld wollen, finde ich unklug. Das ist, als würde man aus Anderen Fäden schlussfolgern dass Männer nur Sex bzw eine attraktive Frau wollen. Es mag eine Rolle spielen. Aber nicht ausschließlich. Es sind so viele Faktoren, für mich zählt nicht die pure Zahl. Mir wäre ein ehrlicher Arbeiter mit 1.5k lieber als ein Versicherungsvertreter mit 5k ;) glaube ich. Aber tatsächlich ist mir ein gewisser Luxus wichtiger als ich es gern hätte. Armut ist einfach scheiße. Und ich weiß, wovon ich rede.
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Mauerblümchen
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Mauerblümchen »

Morningstar hat geschrieben: ...ich reiß mir den Arsch auf um mich zu bewerben und voran zu kommen...
Das macht einen riesengroßen Unterschied, für mich jedenfalls. Und zwar nicht wegen dem potentiellen Lohnzuwachs, sondern wegen der Einstellung an sich.
Logan 5

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Logan 5 »

Goldstück hat geschrieben: Wir leben nunmal im Kapitalismus. Es mag ehrenhaft sein dagegen zu kämpfen aber mir wäre ein Partner lieber der seine Energie in eine schöne Erwerbstätigkeit steckt. Ich bin nicht idealistisch genug ;)
Goldstück hat geschrieben:Aber tatsächlich ist mir ein gewisser Luxus wichtiger als ich es gern hätte.
Goldstück hat geschrieben:mir ist jemand der gern genießt lieber (...)
Jeder wie er mag. Allerdings Menschen mit weniger Geld das Genießen absprechen (so lese ich es heraus), finde ich sehr pauschalisierend.

Ein wenig schmunzeln musste ich übrigens bei manch Geschriebenen im Kontext zu deiner Signatur ;)
Pierre

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Pierre »

Mal ganz unromantisch:
Goldstück hat geschrieben:Du findest Hartz4 eine Menge Geld für eine alleinstehende Person?!oO
Wenn man sein Essen selber kocht und seine Kleidung selber näht, ist Hartz4 eine menge Geld. Über 100'000 Jahre war es ganz selbstverständlich, das zu tun. Erst seit 50 Jahren meinen einige, dass das "nicht geht".
Ich möchte eben nicht die billigsten Produkte kaufen, v.a. aus ethischen Aspekten, wie will man das bewerkstelligen?
Wir hatten im Sommer das Problem, unsere zentnerweise Äpfel in der Biotonne unterzubringen. Haben will sie niemand, weil sie ungespritzt sind und daher nicht so schön wie die im Supermarkt.
Ich möchte nicht im Plattenbau wohnen, auf einem Zimmer, in einem unschönen Bezirk oder auf dem platten Land.
Wo denn dann, wenn nicht auf dem platten Land? In den Bergen? Da ist das Leben anstrengender.
Ich will nicht einmal im Jahr von langer Hand geplant Kartfahren gehen.
Über 100'000 Jahre haben die Menschen kein Kartfahren gebraucht, sondern Büffel gejagt und Rüben gepflanzt.

Ach ja, als ich den linkspolitischen Ideologen zu erklären versucht hab, dass die Leistungsgesellschaft und der ganze Turbokapitalismus und die Ellenbogenkultur im Grunde damit zu tun hat, dass die Männchen für ihre Weibchen was bieten müssen, hat man mich einen Frauenfeind geschimpft.
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Gilbert
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Gilbert »

Pierre hat geschrieben:Ach ja, als ich den linkspolitischen Ideologen zu erklären versucht hab, dass die Leistungsgesellschaft und der ganze Turbokapitalismus und die Ellenbogenkultur im Grunde damit zu tun hat, dass die Männchen für ihre Weibchen was bieten müssen, hat man mich einen Frauenfeind geschimpft.
....so abgefahren ist es in der Welt. ;)

Mir hat man beigebracht, daß man im Leben mit dem Arsch an die Wand kommen muß.
Zugegeben, es geht mir nicht schlecht dabei.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
Morningstar

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Morningstar »

Pierre hat geschrieben: Ach ja, als ich den linkspolitischen Ideologen zu erklären versucht hab, dass die Leistungsgesellschaft und der ganze Turbokapitalismus und die Ellenbogenkultur im Grunde damit zu tun hat, dass die Männchen für ihre Weibchen was bieten müssen, hat man mich einen Frauenfeind geschimpft.
Naja, ich bin ja selbst eher Links. Sehe aber durchaus das gerade bei der Genderpolitik bei den Linken Gruppen doch massivste Realitätsverweigerung betrieben wird. Wobei die heutigen Linken Meinungsfüherer ja meist eh studiert, Bildungsbürgerlich Materiel bestens abgesichert elitär abgehoben in ihren Elfenbeintürmen leben und moralistisch belehrend anderen sagen können was gut für diese sei und somit ohnehin kaum mehr Bezug zur Lebensrealität der Menschen haben.

Klar geht es bei dem ganzen Konsum um Status. Warum kaufen sich die Leute teure Autos, teure Designer Häuser, Premium Flachbildfernseher usw, weil es eben darum geht Status damit zu markieren und der ist sehr Wichtig für Beziehungen. Ne 10 Jahre alte Jacke hält auch warm, nur würde niemand der noch bei trost ist damit auf ein Date gehen. Da zieht man sich schick und modisch an, klar man will sich ja auch in einem positiven Licht präsentieren, das man jemand ist. Sich abheben von der Masse der anderen, deutlich machen das man anderst, besser ist.
Sozialer Status, in anderen, nicht konsumistischen bzw nicht kapitalistischen Gesellschaften wird der eben anderst symbolisiert z.B. Mut bei der Jagdt, athletischen Körper, Kriegertum, herrschaft über Land bzw Sklaven usw. Jede Gesellschaftsform hat in der Geschichte Status anderst definiert. Heute definiert sich das eben durch die Fähigkeit Geld auszugeben, denn Macht = Geld im Kapitalismus. Wer die nicht hat, ist nix.

Dabei geht es nicht darum das je mehr man hat desto besser man ist sondern eher darum das man erstmal was vorzuweisen hat was sich sehen lassen kann um überhaupt respektiert zu werden. Hier im ländlichen Raum ist es ja so das ein Handwerker der z.B. keine Deutsche Automarke oberhalb der Mittelklasse fährt auf jeden Fall riskiert Kunden zu verlieren. Bei uns im Dorf gibts Leute die sogar am Essen Sparen um sich den Kredit + Zinseszinsen für das teure Haus mit Panorama Glasfasade leisten zu können, denn Status das muss sein selbst wenn man sich dafür überschuldet bis einen die Zinsen fressen.

Klar gibt es Leute die keinen Bock haben da mit zu machen, sind eben nur leider sehr wenige und da Leute kennen zu lernen gestaltet sich zumindest für mich als sehr schwierig. Von Partnerschaft mal ganz zu schweigen. Ok, wenn ich einen Job in meiner Branche finde werde ich auch überdurchschnittlich verdienen, hab da aber sicherlich wichtigeres zu tun als Kohle für Statussymbole zu verlochen. Ist ja schließlich nicht mein Lebenszweck andere Menschen zu beindrucken.
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Elli
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Elli »

Naja, aber kennt ihr im RL jetzt wirklich so viele Leute, deren Beziehungen wegen Geld und Status zustandegekommen sind? Ich nämlich nicht. In den entsprechenden Kreisen sicher, aber zu denen gehört ja auch nur ein kleiner Teil der Bevölkerung ... Mein Eindruck ist zwar schon, dass meistens Leute mit ähnlichem sozioökonomischem Hintergrund zusammenfinden. Ähnlicher Habitus und Lebensstil spielen da m.E. aber die größere Rolle, nicht explizit die Suche nach finanziellen Annehmlichkeiten oder Statusgewinn.

In manchen Ecken von BaWü kann ich allerdings verstehen, dass der Eindruck entstehen kann, es würde nur um Statussymbole gehen. Sieht aber im Osten, in Norddeutschland, in Berlin oder in NRW schon ein bisschen anders aus, finde ich.
Schneeleopard

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Schneeleopard »

Die Suche nach einer Arbeit und die Suche nach einem Partner haben extrem viel gemeinsam. Bei Beidem
kommt es auf Einsatzbereitschaft, Kommunikation, Anpassungsfähigkeit,Teamfähigkeit, Selbstüberwindung
und wer weiss was noch an. Daher ist es nicht ganz so 'offtopic' wie es vielleicht scheint.
Kief hat geschrieben:
Schneeleopard hat geschrieben: Ich habe noch keinen (langfristig!) von Hartz-4 lebenden Menschen getroffen, bei dem es nicht so gewesen ist.
(Ausnahmen siehe Disclaimer oben)
Das ist Deine Schlussfolgerung? Ziemlich provokant ...
Es ist meine Beobachtung aus sicher über 100 realen Kontakten.
Jeder kann seine Schlussfolgerung selber ziehen.
dann befass Dich mal mit den gebildeten und/oder reflektierten Hartz-Empfaengern.
Auch davon kenne ich eine größere Zahl. Meistens aus der Zeit, in der ich World of Warcraft spielte.
In Zeiten, wo in z.B. Hamburg über 50 % eines Jahrganges Abitur machen und die Meisten davon
studieren, stellt sich schon die Frage nach dem Wert einer akademischen Ausbildung. Nicht zufällig
sind die Flure der Arbeitsämter voll von bestimmten Absolventengruppen.

Und ums Thema zurückzukommen: Ich sehe zwischen Jobsuche und Beziehungssuche sehr deutliche
Paralellen. Bei beidem gibt es Menschen die erst relativ spät in ihrem Leben die Kurve kriegen und
dieses Feld bewältigen. Und in beiden Bereichen gibt es Menschen, die für ihre Erfolglosigkeit absolut
nichts können ... und Menschen, die ihre mindestens teilweise selbstverschuldete Erfolglosigkeit mit
wunderschönen Erklärungen umspinnen und jedem, bevorzugt den Frauen/Arbeitgebern oder 'der
Gesellschaft' unterstellen die Ursache zu sein. Vorallem aber gib es bei beidem Menschen, die mit
allen Mitteln die ihnen zur Verfügung stehen, und seien sie durch Zeit-/Geldmangel oder Krankheit
oder soziales Umfeld oder persönliche Defizite noch so begrenzt, darum kämpfen den Fuss in die
Tür zu bekommen und Erfolg zu haben.
Manche Personen bleiben gezielt in Hartz-IV, um zu protestieren.
Andere sind unfreiwillig unter die Raeder der Buerokratie geraten.
Schon klar. Alles arme Opfer und Freiheitskämpfer. Helden, die seit 20 Jahren ihre Kraft investieren
um Landesmeister im DOOM2 zu sein oder mit der Flasche Krombacher in der Hand den Regenwald
retten.
Den Stress im Beruf und mit blöden Kollegen oder idiotischen Chefs muss man sich doch nicht antun
und jeden Tag lang ausschlafen und viel Zeit haben sind auch schöne Dinge. Ich habe kein Problem
damit, wenn sich jemand für ein einfaches Leben ohne Erwerbstätigkeit entscheidet und bin sogar etwas
stolz darauf, dass meine Gesellschaft dies möglich macht.
Da hilft nur aufwachen aus der persönlichen Rechtfertigungslüge und
Und die JobCenter wissen genau, dass sie einer Reihe von Akademikern einfach nichts zu bieten haben.
Die Jobcenter wissen nur zu gut, dass rund die Hälfte aller Uniabschlüsse total am Arbeitsmarkt vorbei
gehen und diese Akademiker daher auf den Niveau wie ungelernte Hilfsarbeiter stehen. Der Germanist
auf Lehramt ist auf dem Arbeitsmarkt ebenso schlecht vermittelbar wie der kommunikationsallergische
MAB auf dem 'Beziehungsmarkt' und mancher Sozialarbeiter gleicht dem MAB der beim date den Finger
nicht aus der Nase nimmt.
Da hilft nur sich selbst radikal neu erfinden. Meine Putzfrau hat daheim in Kasachstan zwei Abschlüsse
gemacht: Medizin und Musikpädagogik. Der Arzt wird ihr hier nicht anerkannt und für die Musik findet
sie keinen Vollzeitjob. Ergebnis: Sie geht morgens putzen, arbeitet Nachmittags in einer Musikschule
und leitet Abends 3 Chöre. Sozialhilfe würde sie nie beantragen. Dabei ist sie Alleinerziehende mit drei
Kindern. An dem Massstab messe ich die Einsatzbereitschaft aller hier.
Als AB kann man sich z.B. über VHS-Kurse sozial weiterbilden und lernt Leute kennen. Ein Tanzkurs und
ein Rhetorikkurs, danach je einer in Töpfern, Stadtteilgeschichte und Impro-Theater sollten binnen eines
Jahres schon Spuren hinterlassen.
Nur muss man erst mal seine Rechtfertigungsstorys einpacken und anfangen raus zu gehen und was zu
tun. Auf beiden Feldern (den Disclaimer spar ich mir, er gilt aber auch hier!).
Wenn Du diesen Kampf gegen Schikanen, Schreibtisch-Taeter und Windmuehlen ein paar Jahre ausgefochten
hast, wenn Du selbst ein paar Jahre abgeschmettert bist, und unter Existenzangst gegen die Behoerden antrittst,
dann siehst Du das mit anderen Augen.
Wie willst du beurteilen, was ich so alles hinter mir habe? Vielleicht bin ich krankheitsbedingt auch erwerbsunfähig
und habe dadurch meine Sicht auf Leute, die 'grundlos' in der 'sozialen Hängematte' liegen ...

Zwei Beispiele noch aus der Realität zum Problem arbeitsloser Akademiker:

Als ich als arbeitsloser Akademiker aufs AA kam hat mir mein Berater gesagt: "Wenn sie das Zeug zu einem
Job haben, der ihrem Abschluss entspricht, helfen sie sich selbst und wenn nicht kann ich nichts für sie tun."

Von Steve Jobs gibts ein sehr passendes Beispiel dazu: Wenn ein Hausmeister den Papierkorb in seinem Büro nicht
leeren könne, weil zum Beispiel die Schlösser ausgetauscht wurden, dann sei das eine akzeptable Entschuldigung
denn für dieses Gehalt könne man nicht mehr erwarten. Von jemandem in einer Führungsposition sei zu erwarten,
dass er das Problem lößt.
Elli hat geschrieben: Und dieser Kommentar zum akademischen Prekariat: "Dann sollen sie halt mehr an der Uni arbeiten" - ha, der war
gut. Weil die Uni den Leuten ja auch die Entscheidung freistellt, wie viel diese gern arbeiten würden.
Mein Kommentar ging weiter mit "oder sich zusätzlich was suchen". Wenn jemand 10 Stunden an der Uni arbeitet
und 30 bis 40 Stunden aus dem Fenster schaut oder damit verbringt sich zu bedauern, sollte diese Lösung sich
anbieten.
Gahaltan
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Gahaltan »

nobodywants hat geschrieben:
Gahaltan hat geschrieben:
nobodywants hat geschrieben:Ob man nett ist und sich bemüht/interessiert für den anderen ist völlig egal das interessiert niemand. Meine Erfahrung ist das man aussehen muss wie ein Geldschein und noch besser viele davon in der Tasche hat um sie auszugeben dann wird man beachtet und bekommt Zuneigung und Zärtlichkeit geheuchelt. Wirkliche Liebe gibt es in unserer Kommerzgesellschaft sowieso nicht mehr. Und wenn man das sagt ist man schnell der Unsensible der ja zu Recht alleine ist und niemand hat. Aber das ist eben die Wahrheit das ist der Stoff aus dem Frauen heute sind die ich getroffen habe. Ich mache mich jetzt auf aufgeregte Kommentare gefasst weil die Wahrheit ja bekanntlich nicht gern gesehen ist. Ihr könnt mich auch gerne verurteilen ist euer gutes Recht nur ändern wird es nichts.



Wenn ich mir die Beziehungen der Millionen Normalverdiener so ansehe frage ich mich das tatsächlich wenn ich sehe wieviele Menschen auf Krampf zusammenleben die viel besser zu anderen Menschen gepasst hätten und wenn ich mir ansehe wieviele Beziehungen und Ehen so vor die Hunde gehen kann ich nicht so falsch liegen.......
50% der ehen mögen scheitern, aber das heißt immer noch, das die hälfte bestehen bleibt. obwohl dinge wie gesellschaftliche mißbilligung der scheidung oder finanzielle abhängigeit der frau, die teils an der langlebigkeit älterer ehen ihren anteil hatten, stark an wichtigkeit verloren haben.
dass so manch einer in einer dysfuntionalen beziehung verbleibt...ja, ist schon so, aber wie passt das in deine theorie von "frauen gehen dahin, wo das geld ist, fertig!"?
was soll das sich abmühen in frustrierenden beziehungen, wenn angeblich keine emotionalen bindungen bestehen?
und wie kommen millionen dieser kalt-berechnenden wesen auf die idee, kinder - und damit ein 18-Jahre-lang-geldversenkprojekt- in die welt zu setzen?
fragen über fragen...
Ich kann es ja verstehe das auch Männern es schwer fällt zu akzeptieren das nicht sie selbst für die Frau interessant sind sondern nur ihr Portemonnaie.
da unterstellst du mir einfach was. noch dazu großen blödsinn. mein portemonaie ist das deutlich unattraktivste an mir.
trotzdem haben frauen an mir interesse und das mal, das geld ein wirkliches thema in der beziehung war und probleme machte, ging es darum, dass ich mich geweigert habe, mir vor der frau den gemeinsamen australienurlaub finanzieren zu lassen.
ich habe aber bewusst nicht mit eigenen erfahrungen argumentiert, denn es schien mir überzeugender, auf eine übereugendere datenbasis, nämlich die milionen frauen, die in beziehungen sind, die ihnen finanziell nichts bringen und massenhaft entscheidungen in diesen beziehungen treffen (nachwuchs), die aus monetärer sicht völlig schwachsinnig sind.
statt mir dafür eine im rahmen deiner theorie schlüssige erklärung zu geben, hast du einfach nur deine ressentimentgeladene theorie wiedergekäut.
Zuletzt geändert von Gahaltan am 22 Dez 2016 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Siegfried »

Man könnte ja auch fragen, ob es denn überhaupt mal wer erfolgreich geschafft hat "Als netter Mann mit der Bohrmaschine" zu sein damit auch erfolgreich den Schritt einer Frau geöffnet zu haben.... ich zumindest nicht. :roll:
NBUC
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von NBUC »

Bezgl. Genießen
Das ist eben oft auch eine Frage der Gewohnheit und des damit erworbenen Geschmacks.
Und das schlägt sich dann in dem Lebensstil eben auch massiv nieder.
Nur könnte sich jemand mit Geld eben einer anderen Person entsprechend von den verfügbaren Ressourcen her anpassen, der ohne eben nicht.

Bezgl: Zeig mir die Leute
Direkt auf den Kontostand schauen wird wohl kaum jemand, auf Job und Statussymbole achten vermutlich schon mehr.
Viel wirksamer wird jedoch sein, was Geld eben für indirektes Potential hat, sei es an Sicherheit oder aber auch an mehr Möglichkeiten Dinge realisieren zu können. Und das schlägt dann eben auch auf den Eindruck nieder (wobei es natürlich auch wieder auf die Technik bei Auswahl und Präsentation ankommt, aber das Potential ist eben da)

Bei der Suche nach Arbeit und nach Partnern sehe ich erhebliche Unterschiede, zumindest auf der Grundebene.
Die Bildung und die Abschlüsse sind formalisiert, wird von Kindesbeinen an jedem hier von Staats wegen vermittelt und entsprechend groß ist die Möglichkeit bei der Bildung tatsächlich selbst aktiv zu werden.
In einem Entwicklungsland mit Raubtierkapitalismus mag das eher übereinstimmen.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von inVinoVeritas »

Elli hat geschrieben:Naja, aber kennt ihr im RL jetzt wirklich so viele Leute, deren Beziehungen wegen Geld und Status zustandegekommen sind? Ich nämlich nicht.
Ich auch nicht.

Meiner Meinung nach ist das hier zu Teilen eine Scheindiskussion, zumal mir die Schreibart des neuen Users "nobodywants" irgendwie bekannt vorkommt. Durch alle gesellschaftlichen Schichten hinweg sind die meisten Menschen verpartnert - und das nicht nur ein einziges Mal in ihrem Leben, sondern sie schaffen es immer wieder und mehrmals mit jemandem zusammenzukommen.

Anderer Punkt: Kief ich finde dein Lebensmodell irgendwie interessant (ernst gemeint!) und will es auch nicht unbedingt verurteilen, auch wenn es mich ärgert wenn Sozialleistungen an Menschen mit Steuergeldern gezahlt werden, die es in der Hand hätten auch selbst für ihren Lebensunterhalt aufkommen zu können.
Nicht so ganz nachvollziehen kann ich allerdings, warum man einer Frau im "besten Alter" (wo ein Partner mit "Familiengründungs-Qualitäten" gesucht wird) absprechen will, dass sie auch auf andere Qualitäten als den Charakter schaut. Ich finde es verständlich, dass ein Partner auch den eigenen Lebensstandard "mitleben" können sollte - denn sonst muss man ihn ja auf alle Ewigkeiten hin "aushalten". Mag sein dass mancher hier die 360€ H4-Satz als "viel" empfindet, aber ich gebe das im Monat schon für mich alleine für gute Lebensmittel und Restaurant-Besuche aus.
Daneben will man auch mal was erleben. Beispielhaft rausgepickt für Köln: Musicalbesuch 80€. Theater 40€. Therme: 25€. Kino mit Snacks: 20€. Kletterwald: 15€. Bar + Club-Besuch: 50-80€. Das ist alles nur machbar (natürlich nicht jeden 2. Tag), wenn man mit dem Gehalt wenigstens irgendwo im Deutschland-Durchschnitt von 3000€ Brutto hängt.

Urlaube in anderen Ländern? Wochenend-Trips in europäische Städte? Schöne Kleidung, die nicht von Kindern für 10€ in Bangladesh genäht wurde? Schöne Wohnung mit Balkon in netter Gegend? Gehört alles zum Lebensstandard, und man bzw. Frau will sich da nicht gerne verschlechtern. Wie wird das erst wenn mal ein Kind da ist? Da krebst man dann schon mit den 3000€ Durchschnitts-Brutto an der Armutsgrenze rum und all die oben genannten Sachen kann man erstmal vergessen. (Mal gesehen was schon ein Kleinkind im Monat "kostet"?)
Insofern finde ich es verständlich, dass ein potentieller Partner auch ins eigene Leben passen sollte, und nicht das eigene Leben einschränkt. Ist halt ein weiterer Aspekt, der insbesondere in einer bestimmten Altersgruppe immer wichtiger wird. Einer 20-Jährigen ist das noch egal, die hat noch Zeit. Eine 30-Jährige sieht das zu recht anders.
Und wenn jemand seit Jahren in H4 oder Hilfsarbeiter-Tätigkeiten festhängt und es anscheinend nicht schafft, daran etwas zu ändern, wie kann ich dann annehmen, dass dieser Mensch eine Familie mit mir aufbauen und stabil entwickeln kann?


Davon abgesehen finde ich übrigens die Beispiele und Beiträge zu "wie kann ich ein Thema auf eine emotionale Ebene bringen" wirklich klasse! :daumen: Das ist das A & O bei einem Flirt.