BartS hat geschrieben:@desigual, der Punkt ist wohl der, dass Extrovertierte stärker auffallen und zuerst die Aufmerksamkeit im Gruppen erhalten. Und selbst Intros fühlen sich oft von Extros angezogen, weil sie Eigenschaften in sich vereinen, die sie selber nicht haben. Das wären zumindest meine Erklärungsansätze.
Die kann ich nachvollziehen. Allerdings klingt das irgendwie so als wären wir in der Jugend stehengeblieben, wo alle auf die wenigen coolen, sportlichen Draufgänger und Alleinunterhalter standen.
Natürlich fällt ein introvertierter Mensch z. B. auf einer Geburtstagsfeier in großer Runde nicht weiter auf, weil er eben nicht das Gespräch führt, Witze reißt, ... Aber es gibt doch so viele Gelegenheiten, wo man in kleinem Kreis neue Leute kennenlernt, wo jeder spricht und sich entsprechend darstelllt. Oder alle anderen Aktivitäten bei denen sich eben kleine Gesprächsgruppen ergeben.
Schließlich bedeutet introvertiert nicht schüchtern oder ängstlich. Auch Intros können doch das Selbstbewusstsein haben, eine Frau einzuladen.
inVinoVeritas hat geschrieben:
Vielleicht sollte man das abhängig vom Geschlecht betrachten?
Dem Mann fällt auch im Jahr 2017 immer noch die aktive Rolle zu, d.h. Er muss den Mut aufbringen die Frau anzusprechen, Er treibt in der Regel die Dates voran, Er muss sich dabei gegen die andere männliche Konkurrenz durchsetzen.
Ich sehe wie du auch nicht, dass man als Introvertierter keinen Partner finden kann, aber dass das "gut möglich sein soll" (habe es bei dir mal markiert) würde ich so nicht einfach stehen lassen wollen.
Ich halte es eher für garnicht leicht, wenn man(n) eher der stille und zurückhaltende ist und damit kaum auffällt. Das der "Schüchti" von seiner Traumfrau im Supermarkt angesprochen wird passiert nämlich leider nur in Hollywood-Filmen so, die Regel ist eher, dass es schon als Extrovertierter garnicht so leicht ist jemanden kennenzulernen.
Introversion bedeutet aber nicht, dass man zwangsläufig zu ängstlich und schüchtern ist, um Frauen zu Dates zu laden, Körperkontakt herzustellen usw.
Natürlich stimme ich dir zu, dass man nicht im Supermarkt vom Traumpartner angesprochen wird und dass es grundsätzlich gar nicht so leicht ist, wen kennenzulernen. Ich glaube auch, dass es für introvertierte Frauen etwas einfacher sein mag. Allerdings gilt für sie genau wie für introvertierte Männer, dass sie in größerer Runde untergehen, weil sie zu unscheinbar sind. (Was wiederum dafür spräche, dass es für introvertierte Frauen genauso schwer ist wie für introvertierte Männer oder gar schwerer, weil klassisch eben nicht die Frau die Initiative ergreift. Aber egal.)
In jedem Fall denke ich auch:
inVinoVeritas hat geschrieben:Das gilt natürlich nur, falls man seinen Partner nicht eh über den Bekanntenkreis langsam kennenlernt, sondern sich in "freies Jagdgebiet" begeben muss...
Aber mal ehrlich, ab einem gewissen Alter ist meistens Schicht im Schacht was Freundes- / Bekanntenkreis angeht. Das hat sich ab ende 20 so verfestigt, dass man darüber nur noch alle Jubeljahre mal wen neues Kennenlernt.
Freies Jagdgebiet halte ich insgesamt für wenig erfolgsversprechend. Vielleicht auch weil ich kaum wen (eigentlich niemanden) kenne, der auf diese Weise Erfolg hatte. Mag daran liegen, dass mein Freundes- und Bekanntenkreis recht ruhig, unauffällig, ... ist.