"Lebenszweck" würde ich nicht sagen - der Zweck meines Lebens ist mir noch nicht ganz klar. Aber sie stellen durchaus eine mir sehr wichtige Bereicherung meines Lebens dar - und sind gleichzeitig auch für mich eine Zwangsjacke. Aber wer das Eine will, muss mit dem Anderen leben. Vermutlich schränkt auch Deine Bindung an Deinen Traumjob (sofern Du wieder einen finden solltest), Dich in anderen Aktivitäten ein.Nonkonformist hat geschrieben: ↑01 Dez 2017 05:25 Und mich diese einschränkungen antue.
Und die hauptgrund, warum ich keine kinder will.
Für dich sind die ein lebenszweck, für mich wären sie wie eine zwangsjacke.
Letztlich sitzen wir fast im selben Boot. Während bei Dir gilt
, heisst es bei mir eben: ein Mann kann mir genauso wichtig werden wie meine Kinder. Ist er mir weniger wichtig, wird es mit einer langfristigen Partnerschaft wohl nix. Wichtiger sein, so dass ich ihm zuliebe Entscheidungen zum Nachteil der Kinder treffe, kann er mir aber auch nicht. Insofern wird eine Partnerschaft langfristig nur funktionieren, wenn wir einen Weg finden, die Bedürfnisse aller Beteiligten - meine, seine und die der Kids - irgendwie unter einen Hut zu bringen. Genau wie Du vermutlich die beste Beziehung führen könntest, wenn Deine potentielle Partnerin mit genau den Ressourcen glücklich ist, die Du neben dem Job noch zu vergeben hast. Und Du mit denen, die sie neben dem, was ihr genauso wichtig ist wie Du, noch zu vergeben hat.Und frauen, die ich weniger geliebt habe als meinen beruf, wären als partner für mich auch nie im frage gekommen (am besten waren sie mir genau so wichtig.)
Das ist ziemlich viel. Die Woche hat 168 Stunden. Gesetzliche Arbeitszeit maximal 42h, dazu vielleicht täglich 2h Arbeitsweg und 5 Überstunden pro Woche - dann sind wir bei 57h wöchentlich, die für Arbeit draufgehen. Rechnet man optimistisch 8h Schlaf täglich dazu, gehen noch mal 56h runter - bleiben 55 Stunden. Abzüglich 5h "Puffer" fur Unvorhergesehenes. Die Hälfte der restlichen Stunden für Dich allein (ich geh mal davon aus, dass Du in der Zeit ne Menge "Sonstiges" wie Putzen, Kochen, Aufräumen erledigen kannst), bleiben wöchentlich 25h für die Partnerin. Würde mir völlig reichen - genaugenommen könnte es für mich sogar schwer werden, so viel Zeit zu finden.LonesomeCoder hat geschrieben: ↑01 Dez 2017 13:06 Eine Vollzeitarbeit nimmt - selbst bei nicht karriereorientierten Menschen - einen Großteil der Zeit ein. Dass muss meiner Ansicht nach einfach passen. Abzüglich Zeit für mich alleine als Introvertierter wäre die Verteilung hier 5/7 der Woche Arbeit ...
Übrigens gibt es auch das Phänomen, dass Introvertierte es schaffen, einen vertrauten Partner als Teil ihrer "Komfortzone" wahrzunehmen. Die Zeit mit ihm oder ihr also genauso entspannend erleben können wie vormals die Zeit allein. Muss nicht passieren, kann aber.
Der Beruf ist zumindest in meinem Alter etwas, was höchstens noch 20-25 Jahre stabil sein wird. Zumindest solange stabil wie mir niemand kündigt. Und meine Kontakte zur erweiterten Familie und zu Freunden könnte ich auch von einem anderen Ort aus pflegen. Insofern wäre mein "Einsatz" in diesem Spiel überschaubar (insbesondere da ich, wenn die große Liebe nur paar Monate halten würde, ja wieder in mein altes Umfeld zurückgehen könnte). Und der mögliche Gewinn ist mir einfach wertvoll genug, um dafür ne Menge einzusetzen.Ein weiteres Argument, warum ich einer so hohen Veränderungsbereitschaft skeptisch gegenüberstehe: Freunde, Familie, vertrautes Umfeld und Beruf sind in der Regel deutlich stabiler und langlebiger als romantische Beziehungen. Selbst "die Liebe des Lebens" kann nach ein paar Monaten weg sein. Dafür an einem Ort ziehen, den man nicht mag und einen Job annehmen, der nervt? Nein.
Vielleicht ist die geringere Risikobereitschaft von Männern ja einfach auch ein steinzeitlicher Urinstinkt. Da konnte das Männchen prima allein oder mit anderen Männchen zusammen jagen und so überleben, die Weibchen waren hingegen, besonders während der Aufzucht des Nachwuchses, auf den Versorger angewiesen