Tania hat geschrieben: ↑10 Jan 2018 06:58
2) Die Diskussion mit Dir macht nach kurzer Zeit nur noch wenig Spaß. Denn Du diskutierst nicht - Du dozierst. Du legst Deine Ansichten in einer Art dar, dass man vor lauter epischer Breite kaum weiß, worauf Du hinaus willst. Du versteckst das Fehlen von Argumenten hinter einem Wall aus Worten - und begegnest jedem Gegenargument mit einem weiteren Wall, der allerdings so gut wie keine neuen, relevanten Fakten enthält.
Der entscheidende Punkt ist doch: ich lege gar keinen Wert aufs Diskutieren!
Diskutieren ist für mich eine Form des
Streitens, und damit genau dasselbe wie wenn man sich auf der Straße gegenseitig verprügelt. Darauf hatte ich noch nie Lust, ich mochte schon Schulhofschlägereien nicht.
3) Wo andere den Sinn einer Diskussion darin sehen, andere Meinungen anzuhören, sie mit der eigenen Meinung abzugleichen, bestimmte Unklarheiten zu hinterfragen und letztlich entweder einen Konsens zu finden oder zu akzeptieren, dass es andere Meinungen gibt, die der eigenen widersprechen, scheint es Dir primär darum zu gehen, Deine Ansichten darzulegen.
Die Auffassung, dass man einen
Anspruch aufs Diskutieren habe, teile ich nicht. (Genausowenig wie die Auffassung, dass jemand einen
Anspruch darauf habe, mit mir nach draussen zu gehen um mich zu verprügeln.)
Genausowenig befürworte ich den Meinungspluralismus, d.h. dass jeder Mensch ein Recht auf eine eigene Meinung habe, und jeder andere Mensch dann demokratisch dazu verpflichtet sei, im Rahmen einer Diskussion gewisse Zugeständnisse zu dieser Meinung zu machen.
Selbstverständlich hat jeder Mensch ein Recht auf seine eigene Meinung, aber wenn dieser Mensch nie einen Schritt in meinen Mokassins gelaufen ist, dann bin ich nicht dazu verpflichtet, meine Meinung gegen dessen Meinung argumentativ auszukämpfen, während beide doch wahrscheinlich von ganz anderen Lebensumständen ausgehen und kaum vergleichbar sind - denn das wäre nichts anderes als eine Rauferei bloß um der Reibung willen, ohne nennenswerte Aussicht auf Erkenntnisgewinn.
Wie ist es eigentlich hier im Forum? Die Ansichten wie vieler Nutzer (absolut oder in geschätzten Prozent der Beiträge) kannst Du als sinnvoll und als gleichwertig zu Deiner Ansicht akzeptieren - auch wenn sie ihr inhaltlich widerspricht?
Das ist eine Konkurrenz-, Macht- und Geltungsfrage.
Ich kenne keine Teilnehmer persönlich, stehe also mit niemand in Konkurrenz. Außerdem ist es ohne weiteres möglich, im Internet eine beliebige Persönlichkeit zu erschaffen und darzustellen - warum sollte ich deren Sinnhaftigkeit bewerten?
Mich interessieren
Ideen, die mir neue Denkhorizonte erschliessen, egal von welchem Nutzer oder welcher Person sie kommen - und da bin ich völlig egoistisch bei der Auswahl, denn nur ich kenne meine Denkhorizonte und offenen Fragen - andererseits hab ich nicht die Neigung, darüber zu raufen, wer dabei inwieweit recht hat.
Wie vielen Nutzern traust Du zu, Deiner Argumentation folgen zu können?
Jedem, der ein Interesse daran hat.