Sozialphobie
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Re: Sozialphobie
Ich habe sowieso ein wenig gewundert, inwiefern das noch on topic ist.
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Re: Sozialphobie
Ja, das kann schon passieren. Ehrliche Selbstreflektion und Selbstbeobachtung ist daher so wichtig. Sonst wird das nix mit der Erstellung einer hilfreichen Arbeitshypothese. Normalerweise kennt sich der "Patient" selbst auch viel besser als derjenige, der eine Diagnose anfertigen muss. Insofern wäre derjenige auch eigentlich auf die Hilfe des Patienten angewiesen, um zu einer brauchbaren Hypothese zu gelangen.Mit müden Augen hat geschrieben:Ohne dich zu kennen, allgemeine Aussage: Manche Leute sind sehr gut darin (u.U unbewusst!!) Ausreden zu erfinden um Situationen zu meiden weil diese ihnen in Wirklichkeit Angst machen. Ich kenne das von mir, noch aus der langen Zeit wo ich nicht wusste dass es Sozialphobie überhaupt gibt und ich mich für "komisch" usw hielt.Tyralis Fiena hat geschrieben:Viel kann ich dazu nicht beitragen. Ich wurde zwar dreimal dahingehend diagnostiziert, aber wirklich identifizieren kann ich mich damit nicht. Zwar meide ich auch bewusst ein paar Situationen, aber das tue ich schon plausiblen Gründen oder aus Prinzip.
Ich habe auch lange gebraucht, bis mir klar, was es am ehesten ist (obwohl die Kriterien eigentlich transparent sind, aber ohne Relationsbezug ziemlich ausdruckslos bleiben). Von daher waren die Expositionsübungen schon ganz ok, auch wenn sie als Experiment "fehlgeschlagen" sind. Neben den Fremdberichten über diese Angst war das schon ganz hilfreich, um relativ sicher ausschliessen zu können, dass ich von Sozialphobie betroffen sei.
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Re: Sozialphobie
Kenn ich irgendwoherSaraj hat geschrieben:Leichter gesagt, ja... ich schwafel gerne mal viel rum, das liegt an meinem Studienfach, da wird auch viel geschwafelt.
Aber ich meinte das auch nicht als Kritik an deiner Aussage, der Smiley bezog sich auf mein eigenes Unvermögen, das besser zu beschreiben.
Oh, das finde ich einen tollen Gedanken. Ich kannte das bisher eher andersrum, dass man an anderen Menschen genau die Eigenschaften am stärksten verurteilt, die man an sich selbst nicht mag.Saraj hat geschrieben:Ein dem Leben sehr zugewandter und begeisterungsfähiger Mensch zB. Ich hab mal von einer sehr weisen Person gehört, dass man an anderen Menschen besonders die Eigenschaften als sehr positiv wahrnimmt, die in einem selbst auch in gewisser Weise schlummern.
Aber findet ja auch eher Menschen sympathisch, die einem ähnlich sind.
Wie hast du das denn bisher wahrgenommen, wenn du mit jemandem zu tun hattest, der eine soziale Phobie hatte?zumsel hat geschrieben:Können sie auch ihre positiven Gefühle (falls vorhanden) mir gegenüber zeigen oder ist es etwas, was diesen Phobikern generell super schwer fällt ?
Kann ich mir gut vorstellen.zumsel hat geschrieben:Denn wenn es um soziale, also zwischenmenschliche Kontakte geht funke ich nicht nur auf der Sachebene sondern ständig auf der emotionalen. Ich habe mal von Phobikern gehört, dass sie auf dieser als sehr unterkühlt wahrgenommen werden.
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, was ich wahrscheinlich für einen Eindruck bei den Leuten hinterlassen habe, denen ich in der Schulzeit begegnet bin - ohne da explizite Rückmeldungen bekommen zu haben -, dann glaube ich nicht, dass ich es damals hingekriegt habe, positive Gefühle zu übermitteln. Ich war distanziert und farblos, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, so wenig wie möglich da zu sein.
Irgendwie traurig, wenn ich mir überlege, wieviele Begegnungen ich mir dadurch selbst verbaut habe. Aber diese Zeit gehört nun mal genau so zu meinem Leben dazu.
Das tut mir Leid, dass war nicht meine Absicht. Aber dann ist es ganz sicher keine gute Frage für dich.Mit müden Augen hat geschrieben:(Soweit was mir spontan einfällt, ich will/kann echt nicht zu viel über dieses ganze Zeug nachdenken könnte schon wieder heulen.)
Überschätze ich irgendwie grundsätzlich die Vorstellungskraft und Empathie meiner Mitmenschen? Ich glaube nämlich schon, dass man sich auch von außen ziemlich viel vorstellen und auch verstehen kann...Mit müden Augen hat geschrieben:Letztere Sachen sind normal und bei jedem mehr oder weniger vorhanden, Sozialphobie hingegen ist - wie alle Phobien - eine Krankheit und mit extremen Leid verbunden. Nicht-Betroffene können sich das nicht annähernd vorstellen.
Die Angst kenne ich. Mir hats irgendwie geholfen, mir klar zu machen, dass die anderen genauso wenig den vollen Durchblick haben.Captain Unsichtbar hat geschrieben:Für mich war es jedenfalls immer das grösste Problem mich "richtig" zu verhalten unter anderen Menschen. Je mehr ich mich an einem Ort oder in einer Gruppe heimisch und sicher fühle, desto weniger habe ich Probleme. Sobald ich aber irgendwo hin muss, wo ich absolut keine Ahnung von den Gepflogenheiten habe, ändert sich das schlagartig.
So habe ich dann akzeptiert, dass Anfänge häufig etwas holprig sind, aber man kann sich dann ja relativ schnell auf den jeweiligen Gegenüber einstellen. Zumindest kann ich das mittlerweile.
Dass ich in den meisten neuen Situationen irgendwie mit Menschen zu tun habe ist mittlerweile auch kein Grund mehr, nervös zu sein, sondern hilft mir im Gegenteil eher. Ich kann ihr Verhalten zwar nicht vorhersagen, aber ich kann mich in der Situation ein wenig daran orientieren. Und irgendwie spielt man sich dann im Zusammenspiel miteinander ein, weil das in beide Richtungen funktioniert.
Ich gestehe ja jedem das Recht zu, die Situation mitzugestalten, dann kann ich mir das auch rausnehmen, finde ich. Muss das gleichzeitig aber auch nicht alleine übernehmen, das fände ich dann wiederum anstrengend
Wie ist denn deine Haltung zu den Meinungen anderer?Wenona hat geschrieben:Es ist nicht "für mich" maßgeblich, sondern es IST maßgeblich. Die innere Haltung entscheidet letztendlich über ALLES.TheRealDeal hat geschrieben: Wenn es für dich maßgeblich ist, wie jemand zu dir steht, und es auf eure Haltung ankommt,
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Re: Sozialphobie
Tintenmalerin hat geschrieben: Aber ich meinte das auch nicht als Kritik an deiner Aussage, der Smiley bezog sich auf mein eigenes Unvermögen, das besser zu beschreiben.
Das hab ich auch gar nicht als Kritik wahrgenommen.
Oder die etwas in einem hervorrufen, was vorher (noch?) nicht da war.Tintenmalerin hat geschrieben: Aber findet ja auch eher Menschen sympathisch, die einem ähnlich sind.
Dafür nehme ich dich jetzt als umso weniger distanziert und farblos wahr.Tintenmalerin hat geschrieben: Ich war distanziert und farblos, weil ich zu sehr damit beschäftigt war, so wenig wie möglich da zu sein.
Genau das. Ein wirklich farbenfrohes Leben schließt Grautöne nicht aus. Auch wenns mal richtig lange graue Strecken sind, kann noch ein interessantes Bild dabei rauskommen. Vielleicht sogar umso mehr.Tintenmalerin hat geschrieben: Aber diese Zeit gehört nun mal genau so zu meinem Leben dazu.
Re: Sozialphobie
Inwiefern? Wie meinst du das? Jeder darf natürlich seine Meinung haben und vertreten, ist doch logisch.Tintenmalerin hat geschrieben: Wie ist denn deine Haltung zu den Meinungen anderer?
Schön wenn Menschen überhaupt ne Meinung haben. Ich habe Menschen erlebt, die hatten keine eigene Meinung, und haben sich der Meinung und Haltung anderer angepasst. Die wären gute Nazis geworden.
Moderation: Absolute Beginner TreffDie Userin wurde wegen dieses Beitrags verwarnt.
Zuletzt geändert von Wenona am 08 Jun 2017 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sozialphobie
Das ist das Problem in diesem abtreff. Immer wieder zu verschiedenen Themen zu lesen.Wenona hat geschrieben:Gleich drei Unterstellungen, die ich so nie gesagt habe, und die nicht stimmen.Hoppala hat geschrieben: Du findest es gut, wenn andere es nicht so leicht haben, dich ... etc.
Ergo tust du nichts dafür, dass sie es leichter hätten. Ich gehe dabei von konsistentem Handeln aus; also dass du nicht etwas anders machst, was du explizit selbst gut fndest.
Aber ich bin gerade ein bisschen müde, mich vor dir zu rechtfertigen.
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Re: Sozialphobie
Das ist das Problem in diesem abtreff. Immer wieder zu verschiedenen Themen zu lesen. Einfach mal Aussagen von User stehen lassen. Ohne einen Kommentar abzugeben.Matthias Schulz hat geschrieben:Wenona hat geschrieben:Gleich drei Unterstellungen, die ich so nie gesagt habe, und die nicht stimmen.Hoppala hat geschrieben: Du findest es gut, wenn andere es nicht so leicht haben, dich ... etc.
Ergo tust du nichts dafür, dass sie es leichter hätten. Ich gehe dabei von konsistentem Handeln aus; also dass du nicht etwas anders machst, was du explizit selbst gut fndest.
Aber ich bin gerade ein bisschen müde, mich vor dir zu rechtfertigen.
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Re: Sozialphobie
Matthias Schulz hat geschrieben:Das ist das Problem in diesem abtreff. Immer wieder zu verschiedenen Themen zu lesen. Einfach mal Aussagen von User stehen lassen. Ohne einen Kommentar abzugeben. Und dann so Worte wie konsitenten Handeln, die ich als Nichtakademiker nicht verstehe. Diese Pseudopsychologie.Matthias Schulz hat geschrieben:Wenona hat geschrieben: Gleich drei Unterstellungen, die ich so nie gesagt habe, und die nicht stimmen.
Aber ich bin gerade ein bisschen müde, mich vor dir zu rechtfertigen.
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Re: Sozialphobie
Echt jetzt?Wenona hat geschrieben:Ich habe Menschen erlebt, die hatten keine eigene Meinung, und haben sich der Meinung und Haltung anderer angepasst. Die wären gute Nazis geworden.
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Re: Sozialphobie
Na in einem muss ich Wenona Recht geben: die innere Einstellung ist entscheidender als man denkt.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht hat: ich kann noch so höflich, reflektiert und zugewandt sein .... und in vollendeter Goethescher Prosa hochdifferenziert und gewaltfrei parlieren .... wenn das Gegenüber in mir eine dumme Kanackenaysche sieht, kann ich daran selten was ändern.
Ihr überschätzt die Flexibilität der durchschnittlichen menschlichen Urteils- und Denkfähigkeit.
Ich habe oft die Erfahrung gemacht hat: ich kann noch so höflich, reflektiert und zugewandt sein .... und in vollendeter Goethescher Prosa hochdifferenziert und gewaltfrei parlieren .... wenn das Gegenüber in mir eine dumme Kanackenaysche sieht, kann ich daran selten was ändern.
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“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Re: Sozialphobie
Ganz grundsaetzlich kannst Du niemanden zu einem fruchtbaren Austausch zwingen ... klar.Strange Lady hat geschrieben:Ich habe oft die Erfahrung gemacht hat: ich kann noch so höflich, reflektiert und zugewandt sein .... und in vollendeter Goethescher Prosa hochdifferenziert und gewaltfrei parlieren .... wenn das Gegenüber in mir eine dumme Kanackenaysche sieht, kann ich daran selten was ändern.
Ihr überschätzt die Flexibilität der durchschnittlichen menschlichen Urteils- und Denkfähigkeit.
Jeder hat die Moeglichkeit, einseitig ein Gespraech zu sabotieren.
Sogar eine ganze Gruppe kann von einer einzelnen Person sabotiert werden.
Beim Gespraechsklima "wirkt" das schwaechste Glied in der Kette.
Wenn allerdings beide aufeinander zugehen (wollen), dann veraendert sich der Ton ja (hoffentlich).
Dann bringt es durchaus etwas, ob und wie gut man Reibungen reduziert.
Und dann lohnt es sich auch, wenn man initiativ dem anderen Vorschussvertrauen entgegenbringt, und sich einander oeffnet.
Kann man natuerlich auch uebertreiben, bis es affig und negativ wirkt ...
und genauso kann man den anderen falsch einschaetzen, im positiven wie im negativen Sinn.
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Re: Sozialphobie
Guten Tag,Captain Unsichtbar hat geschrieben:Was mir aber auch auffällt, dass oft viele Menschen sich von dem Wort "sozial" fehlleiten lassen, und diese Angsstörung mit zwischenmenschlicher Kommunikationsunfähigkeit oder ähnlichem verwechseln. Auch mit Schüchternheit hat das wenig gemein.
Wie grenzt du das denn zueinander ab?
Bei einer sozialen Angststörung geht es ja nicht primär um die soziale Interaktion zwischen zwei Menschen, sondern um die Angst im Fokus zu stehen und dabei etwas dummes, peinliches zu tun, kurz gesagt Angst sich zu blamieren oder durch komisches Verhalten aufzufallen. Die Mitmenschen erfüllen wenn man so will bloss die Rolle des "Henkers", im Mittelpunkt steht aber der Betroffene selbst. Dazu gibt es anzumerken, dass diese selbst zentrierte Version dieser Angst ein westliches Merkmal ist. Asiaten haben eher Angst davor, andere durch ihre peinlichen Aktionen in Verlegenheit zu bringen bzw. damit zu belästigen.
Eine soziale Angststörung hat viel mit Scham und Schuld zu tun. Wenn man diese Angststörung mit Schüchternheit gleichstellt verharmlost man dadurch die psychische Störung, in dem man davon ausgeht, dass der Person "nur der Mut fehlt". Ein weit verbreiteter Irrglaube. Dabei geht es weniger um Mut vielmehr um die komplexen Gedankenstrukturen in die sich Betroffene verstricken, und welche schliesslich echte Panikreaktionen auslösen können.
der Psychologe hat bei mir ebenfalls eine "soziale Phobie" diagnostiziert und das was du beschrieben hast, trifft 100 % auf mich zu. Das hast du sehr prägnant beschrieben. Chapeau mein Lieber.
Wenigstens kenne ich nun die ausschlaggebende Ursache für mein absolutes beginner Dasein. Mir hat man es so beschrieben, dass ich durch diese Phobie im sozialen Kontext ein ausgeprägtes Flucht-Verhalten mir angeeignet habe. Dies hatte zur Folge, dass ich quasi mich nie so richtig ausprobieren konnte, in Bezug auf soziale Kommunikation. Dementsprechend stehe ich auf dem Feld der Kreativität sehr schlecht da. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass mir Kreativität enorm weiterhelfen würde, nicht nur um mein AB Dasein abzulegen, sondern auch, um meine Ängste bei sozialen Anlässen etwas zu reduzieren.
Was meine ich mit Kreativität? Damit meine ich in erster Linie, dass mir mehr Gesprächsthemen einfallen könnten . Wenn man im Leben viel erlebt hat und mannigfaltige Erfahrungen gesammelt hat und allgemein viel vom Leben gesehen hat, dann ist es sicherlich einfacher mit dem Gesprächspartner eine gemeinsame Ebene zu finden. Und darum geht es: Mit den Frauen eine gemeinsame Ebene zu finden. Basierend auf einer gemeinsamen ebene / wellenlänge ergibt sich Vertrauen, man gewöhnt sich aneinander und dann könnte sich daraus mehr ergeben. Das ist für mich das Erfolgsrezept, so ein quatsch wie Pick Up oder den alleinunterhalter spielen ist für mich total unrealistisch weil ich nicht authentisch wirke und das bei mir dann nur noch mehr Stress auslöst.
Ich will es mit der Kreativität etwas konkreter formulieren: Mir geht es darum, Situationen humoristisch/ironisch darzustellen. Beispielsweise durch Übertreibungen, Untertreibungen, Etwas ins lächerliche ziehen, etwas glorifizierend darstellen etc.... Ich bin der vollen überzeugung, dass durch diesen "situativen" Humor sehr gute und tiefe Gespräche entstehen können. Das ist viel besser, als krampfhaft zu versuchen irgend ein, für beide Seiten uninteressantes Thema krampfhaft abzuarbeiten. Mir geht es darum, eine Methodik anzueignen, SITUATIVEN HUMOR anzuwenden. Und nein das ist für mich "sozialkrüppel" nicht unrealistisch, denn ich denke wenn ich eine entsprechende Schablone entwickelt habe, kann ich das gut einüben und eine Autentizität entwickeln, wodurch ich mich gut fühle.
Literaturtipps?
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Re: Sozialphobie
Ok. Dann hab ich das falsch interpretiert.Saraj hat geschrieben:Tintenmalerin hat geschrieben:Aber ich meinte das auch nicht als Kritik an deiner Aussage, der Smiley bezog sich auf mein eigenes Unvermögen, das besser zu beschreiben.
Das hab ich auch gar nicht als Kritik wahrgenommen.
DankeSaraj hat geschrieben:Dafür nehme ich dich jetzt als umso weniger distanziert und farblos wahr.
Bietet zumindest interessante KontrasteSaraj hat geschrieben:Genau das. Ein wirklich farbenfrohes Leben schließt Grautöne nicht aus. Auch wenns mal richtig lange graue Strecken sind, kann noch ein interessantes Bild dabei rauskommen. Vielleicht sogar umso mehr.Tintenmalerin hat geschrieben:Aber diese Zeit gehört nun mal genau so zu meinem Leben dazu.
Auf mich wirkst du oft unnötig kompromisslos und defensiv. Als gelten die Meinungen anderer für dich nicht viel und das macht es mir schwierig, auf dich zuzugehen. Ich wollte wissen, ob du das auch nur annähernd selbst auch so wahrnimmst.Wenona hat geschrieben:Inwiefern? Wie meinst du das? Jeder darf natürlich seine Meinung haben und vertreten, ist doch logisch.
Vielleicht verstehe ich dich nicht richtig, aber glaubst du wirklich, dass du mit einer Schablone authentisch sein kannst?oraanu hat geschrieben:Mir geht es darum, eine Methodik anzueignen, SITUATIVEN HUMOR anzuwenden. Und nein das ist für mich "sozialkrüppel" nicht unrealistisch, denn ich denke wenn ich eine entsprechende Schablone entwickelt habe, kann ich das gut einüben und eine Autentizität entwickeln, wodurch ich mich gut fühle.
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Re: Sozialphobie
Mit dem dickgedruckten hast du natürlich recht - und ich habe das früher auch immer gemacht. Inzwischen ist mir das zu stressig. Ich kann nicht ständig gegen die dominanten kulturellen Prägungen des Durchschnittsautochthonen ankämpfen. Soll er/sie doch glücklich werden mit seinem beschränkten Ideenreservoir.Kief hat geschrieben:Ganz grundsaetzlich kannst Du niemanden zu einem fruchtbaren Austausch zwingen ... klar.Strange Lady hat geschrieben:Ich habe oft die Erfahrung gemacht hat: ich kann noch so höflich, reflektiert und zugewandt sein .... und in vollendeter Goethescher Prosa hochdifferenziert und gewaltfrei parlieren .... wenn das Gegenüber in mir eine dumme Kanackenaysche sieht, kann ich daran selten was ändern.
Ihr überschätzt die Flexibilität der durchschnittlichen menschlichen Urteils- und Denkfähigkeit.
Jeder hat die Moeglichkeit, einseitig ein Gespraech zu sabotieren.
Sogar eine ganze Gruppe kann von einer einzelnen Person sabotiert werden.
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Wenn allerdings beide aufeinander zugehen (wollen), dann veraendert sich der Ton ja (hoffentlich).
Dann bringt es durchaus etwas, ob und wie gut man Reibungen reduziert.
Und dann lohnt es sich auch, wenn man initiativ dem anderen Vorschussvertrauen entgegenbringt, und sich einander oeffnet.
Kann man natuerlich auch uebertreiben, bis es affig und negativ wirkt ...
und genauso kann man den anderen falsch einschaetzen, im positiven wie im negativen Sinn.
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Re: Sozialphobie
Grundsätzlich geht es in meinem fall ja darum, erfolgserlebnisse in sozialen Situationen zu feiern, sodass ich auf lange Sicht handlungsfähiger werde und mich in besagten Situationen besser fühle im Sinne von weniger Angst und mehr Entspanntheit. Erfolgserlebnisse sind für mich ganz konkret auf im sozialen Kontext Gespräche zu initiieren und aufrechtzuerhalten. Ich könnte jetzt natürlich einfach raus gehen, diese Situationen aufsuchen und "mein Glück" versuchen. Jedoch ist die Erfolgswahrscheinlichkeit viel geringer, als wenn ich die Konfrontation mit einem klaren Plan im Sinne von besagter Schablone eingehe. Am Anfang, du hast recht, werde ich vlt nicht autentisch sein, aber wenn die ersten Erfolgserlebnisse kommen und ich eine gestiegene Handlungsfähigkeit bemerke, dann hoffe ich entwickelt sich ein gewisses Maß an Authentizität. Natürlich werde ich mit Gedanken der Ablehnung und Scham konfrontiert werden, was ja mein Hauprproblem ist, jedoch bleibt die Hoffnung, dass sich diese Gedanken legen je mehr Erfolgserlebnisse ich feiere und Selbstwirksamkeit erlebe.Tintenmalerin hat geschrieben:Vielleicht verstehe ich dich nicht richtig, aber glaubst du wirklich, dass du mit einer Schablone authentisch sein kannst?oraanu hat geschrieben:Mir geht es darum, eine Methodik anzueignen, SITUATIVEN HUMOR anzuwenden. Und nein das ist für mich "sozialkrüppel" nicht unrealistisch, denn ich denke wenn ich eine entsprechende Schablone entwickelt habe, kann ich das gut einüben und eine Autentizität entwickeln, wodurch ich mich gut fühle.
Re: Sozialphobie
Wie meinst du das?Tintenmalerin hat geschrieben: Auf mich wirkst du oft unnötig kompromisslos und defensiv. Als gelten die Meinungen anderer für dich nicht viel und das macht es mir schwierig, auf dich zuzugehen.
Re: Sozialphobie
Die innere Einstellung halte ich auch für äußerst wichtig. In meinem Fall gab es Dinge, die wollte ich unbedingt ändern, das hat dann auch nach und nach geklappt. Aber es gibt auch Dinge, da habe ich gar kein Interesse dran, sie zu ändern, bzw. der Aufwand wäre im Vergleich zum Nutzen einfach zu hoch. Was ich in den letzten 1-2 Jahren geübt habe ist, alleine essen zu gehen oder einen Cappuccino zu trinken, in großen Supermärkten oder sogar Einkaufszentren alleine einzukaufen oder zu bummeln und hin und wieder schaffe ich es, den Telefonhörer bei fremden Nummern ohne halbe Herzattacke abzunehmen.
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Re: Sozialphobie
Also da bin ich jetzt ein wenig neidisch. Denn das bekomme ich überhaupt nicht hin.Liebestheorie hat geschrieben: und hin und wieder schaffe ich es, den Telefonhörer bei fremden Nummern ohne halbe Herzattacke abzunehmen.
Ähnlich geht es mir wenn es klingelt und ich eigentlich niemanden erwarte. Panik pur.
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Re: Sozialphobie
Ist das ding mit sozialfobie nicht ein bisschen das man die fremdwahrnehmung volkommen flasch einschätzt?
In meinen gymnasiumzeit habe ich auf schulpartys und so, so gut wie gar nicht getanzt.
Ich hatte das gefühl kein gespür für rhythmus zu haben, mich da lächerlich zu machen.
Also habe ich mich nicht getraut.
Ich war 21 wann es einen auslandausflug mit meinen fachgruppe gab, wann ich in der lehrerschule war.
Da sind wir in einen klique abends auch mal in einen disko gegangen - meine OdB war in der klique, also bin ich da mitgegangen.
Mein erstes diskobesuch, überhaupt.
Und ich habe da auch getanzt. Vor allem mit meinen OdB, die mit meine art tanzen anscheinend null probleme hatte.
Ich habe mich nicht getraut sie für einen engtanz zu fragen, am ende dieser abend.
Ein gutaussehender mitschuler schon, während meine OdB und ich nebeneinander an einen tisch gesessen haben.
Zu meinem erstaunen hat sie ihm höfflich abgelehnt.
Anschließend habe ich mut gefasst, sie doch noch gefragt, in der überlegung das das schlimmste was mir passieren könnte war, das sie auch mich ablehnt, aber sie hat kein moment zum überlegen gebraucht, und sie war in null komma gar nichts in meinen armen.
Später, nach meinen schulzeit, bin ich auch mit kollegen mal auf partys und in diskos gegangen.
Hatte immer noch das gefühl, für tanzen null talent zu haben, aber es war mir mittlereweile egal geworden, und ich habe mich einfach mal so bewegt wie ich mich gefühlt habe.
Und plötzlich bekam ich komplimente.
Habe noch eine weile geglaubt, die verarschen mich, aber dann hat mich auch mal das eine oder andere unbekannte madel mich angetanzt.
Bin auch mit schlitzschulaufen gegangen.
Erbärmliches gleichgewichtsgefühl, da habe ich wirklich null talent.
Aber ich würde nicht verspottet.
Stattdessen haben einige hübsche kolleginnen mich bei den hand genommen um mir das eislaufen bei zu bringen.
Bin dann zu den schluß gekommen das man sich meist nur einbildet, sich zu blamieren, das das meist nur zwisschen den eigenen ohren ist.
Aber dazu hat schon gehört, das ich gelegentlich mal über meinen eigenen schatten springen müßte.
In meinen gymnasiumzeit habe ich auf schulpartys und so, so gut wie gar nicht getanzt.
Ich hatte das gefühl kein gespür für rhythmus zu haben, mich da lächerlich zu machen.
Also habe ich mich nicht getraut.
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Da sind wir in einen klique abends auch mal in einen disko gegangen - meine OdB war in der klique, also bin ich da mitgegangen.
Mein erstes diskobesuch, überhaupt.
Und ich habe da auch getanzt. Vor allem mit meinen OdB, die mit meine art tanzen anscheinend null probleme hatte.
Ich habe mich nicht getraut sie für einen engtanz zu fragen, am ende dieser abend.
Ein gutaussehender mitschuler schon, während meine OdB und ich nebeneinander an einen tisch gesessen haben.
Zu meinem erstaunen hat sie ihm höfflich abgelehnt.
Anschließend habe ich mut gefasst, sie doch noch gefragt, in der überlegung das das schlimmste was mir passieren könnte war, das sie auch mich ablehnt, aber sie hat kein moment zum überlegen gebraucht, und sie war in null komma gar nichts in meinen armen.
Später, nach meinen schulzeit, bin ich auch mit kollegen mal auf partys und in diskos gegangen.
Hatte immer noch das gefühl, für tanzen null talent zu haben, aber es war mir mittlereweile egal geworden, und ich habe mich einfach mal so bewegt wie ich mich gefühlt habe.
Und plötzlich bekam ich komplimente.
Habe noch eine weile geglaubt, die verarschen mich, aber dann hat mich auch mal das eine oder andere unbekannte madel mich angetanzt.
Bin auch mit schlitzschulaufen gegangen.
Erbärmliches gleichgewichtsgefühl, da habe ich wirklich null talent.
Aber ich würde nicht verspottet.
Stattdessen haben einige hübsche kolleginnen mich bei den hand genommen um mir das eislaufen bei zu bringen.
Bin dann zu den schluß gekommen das man sich meist nur einbildet, sich zu blamieren, das das meist nur zwisschen den eigenen ohren ist.
Aber dazu hat schon gehört, das ich gelegentlich mal über meinen eigenen schatten springen müßte.
Re: Sozialphobie
Nein, man schätzt sie außergewöhnlich gut ein, und ist nicht in der Lage, es sich schönzureden, und ne rosarote Brille aufzusetzen, so wie alle anderen es können.Nonkonformist hat geschrieben: Ist das ding mit sozialfobie nicht ein bisschen das man die fremdwahrnehmung volkommen flasch einschätzt?