knopper hat geschrieben: ↑08 Mai 2018 14:01
hmm so generell mit Frauen fühle ich mich eigentlich am wohlsten in einer Arbeitssituation also wenn man zusammen was tut. oder halt wenn ich einer behilflich bin, also irgendwas repariere oder.
Alles andere war bisher mehr oder weniger immer irgendwie verkrampft...schon allein das sitzen neben einer hübschen Frau...
Damals waren ja selbst Umarmungen unangenehm ("ohh Gott jetzt umarme ICH ne Frau"
)
OK, die Beschreibung ist gut nachvollziehbar.
Da würde ich zunächst nach Situationen suchen, die ein wenig den ernsthaften und themenbezogenen Charakter ähnlich wie die Arbeit haben und andererseits Spielraum bieten für persönliche Gespräche, mal Kaffe trinken gehen und ähnliches. Was konkretes kann ich dir auch nicht nennen, aber vielleicht bist du da kreativer, als ich. Mir fallen nur Abendkurse zu persönlich interessierenden Themen ein. Hobbys, wo man gemeinsame Projekte gestaltet. Bibliotheken ....
Vielleicht orientierst du dich ein wenig zu sehr an dem, was du schaffst zu tun und zu wenig am eigenen Wohlbefinden.
Du schaffst es, eine Frau zu umarmen. Grossartig. Davor scheitern viele. Für die wärest du ein Held.
Und dann bemerkst du, dass du sie gar nicht so nahe bei dir haben willst. Ups - was ist da passiert? Wie bist du da hin geraten?
Bei welcher Distanz war das Wohlbefinden noch da? Ihr gegenüber sitzend?
Nein? Dann komm erst im Gespräch ihr gegenüber sitzend ganz an. Ankommen heisst, sich wohl fühlen. Vielleicht dauert das ein paar Abende. Es gibt keinen Zeitplan, der eingehalten werden muss. Wenn die Dame einen Zeitplan hat und dich beim dritten Date im Bett haben will, dann darf sie den Wunsch haben. Du steigst mit ihr in die Kiste frühestens dann, wenn du dich damit wohl fühlst. Von den Onlinebekanntschaften springen vielleicht einige ungeduldige Frauen ab. Macht nichts. Du hast keinen Zeitplan unterschrieben. Du machst genau das, womit du dich wohl fühlst und hast dann ein paar kurze Bekanntschaften gehabt und dich wohl gefühlt.
Neben ihr sitzen kann dann doch wieder zur Anspannung führen. Wähle eine Distanz, die dir gut tut. Es ist wichtig, sich nicht auf sie zu stürzen und zu umarmen. Die Flucht nach vorne bringt meistens nichts. Bleib ruhig neben ihr zu sitzen und komm neben ihr an. Schau sie an, spüre ihre Nähe, die Wärme.
Da sind noch viele kleine Stufen bis zur Umarmung. Kleine Berührungen am Arm. Ihre Hand ergreifen, wieder los lassen. Die Hand halten. Knie kurz an ihrem Knie. Bein an Bein. Auf jeder Stufe erst weiter gehen, wenn du siehst, dass sie sich wohl fühlt damit, und wenn du gut spürst, dass du dich wohl fühlst. Du kannst es vorher fühlen, ob eine leichte Umarmung gut für dich sein wird. Und vielleicht dauert es dann noch etwas bis zu einer innigen Umarmung.
Viele Männer müssen lernen der jeweiligen Partnerin gegenüber achtsam zu sein. Vielleicht ist es bei dir so, dass du lernen musst, dir selbst gegenüber achtsam zu sein. Ob das so ist, kannst du selbst prüfen. Ich kann nur vermuten.
knopper hat geschrieben: ↑08 Mai 2018 14:01
Dates sind dann nochmal zusätzlich verkrampfter weil man möglichst locker rüberkommen will, bzw. wenn man vorher schon viel geschrieben hat dann genauso zu reden, also genauso "cool" wie im Dialog bei whatsapp.
...klappt aber meist nur bedingt.
Ah, da hast du mich auf etwas aufmerksam gemacht, das mir so gar nicht bewusst war. Danke dafür. Ich habe eben zu wenig Erfahrung. Ich habe zwar einmal ein mir damals unbekanntes Mädel in der Strassenbahn angesprochen, das ich einige Zeit später geheiratet habe, aber ich habe noch nie jemanden online kennen gelernt.
Was du ansprichst, betrifft vielleicht mehr Menschen. Mit dem online kennen Lernen und Korrespondieren, kann man sich so zu sagen selbst überholen. Verbal ist man schon ganz wo anders und das sich zurecht Finden mit er körperlichen Präsenz hinkt so stark hinter her, dass sich die Situation vollkommen irreal anfühlt. Der Versuch, das zurecht zu rücken und die Synchronisation schnell einschnappen zu lassen, muss fehl schlagen. Mit dem Geist kommst du nicht zurück. Der Dialog der Korrespondenz ist nicht rückgängig zu machen. Und das Gefühl lässt sich erst recht nicht schnell verändern. Eine nachvollziehbare schwierige Situation. Ich staune.
Da kann man wohl nur akzeptieren, dass man noch viel Zeit braucht, und dass das ok ist, wenn sich die ersten paar Treffen im Real Life seltsam anfühlen. Wie gut das gelingen kann und wie viel Zeit man da braucht? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht hat das mal wer bewusst beobachtet.
Bei Begegnungen, wo sich die Beziehung zu einander von Anfang an im wirklichen Leben entwickelt, hat man auf alle Fälle mehr Zeit, sich an physische Nähe zu gewöhnen. Vielleicht ist das leichter.