Siegfried hat geschrieben: ↑06 Jan 2020 18:57
Tja, wenn....und wenn keine Alternativen kommen ? Man hört ja nicht mal Vorschläge wie es gehen könnte.
Einfache Lösung wäre ja das jeder der nicht ordentlich mit einem ÖPNV versorgt werden kann kostenlos seinen alten Verbrenner gegen einen gleichwertigen neuen Stromer inkl. Ladestation tauschen könnte. Für 30-40 Milliarden könnte man so 1 Million Verbrenner von der Straße holen.
Einfach? Kann man drüber streiten. Es lässt sich einfach hinschreiben, ja.
Bringt das was? Aufwand/Nutzen? Sehr fraglich. Ist das im sozialen Rahemn fair? Sehr fraglich.
Kurz: ich finde das keine naheliegende Lösung. Schon gar nicht auf Dauer angelegt.
Gibt es keine Alternativen? Doch, gibt es. Aber diese Szenarien werden von den herrschenden Machtstrukturen behindert. Und sie sind, eine wie die andere, eher komplexe Systeme - eigentlich logisch, angesichts des Problems - und von daher nicht massenmedientauglich. Sie werden immer verkürzt, und sind dann nicht mehr ansatzweise diskutabel. Oder sie werden allein wegen ührer durcdachten Komlexität kritisiert: "Was, 100 Seiten!? das kjann nix sein, wenn es nicht auf nen Bierdeckel passt".
Tatsächlich sind radikale (im Wortsinne, also grundsätzlich ansetzend) Konzepte notwendiger weise komplex, weil die Problemlage aus einer komplexen Situation stammt.
Das heißt für mich automatisch: alle scheinbar einfachen Lösungen sind im besten Falle ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber dann auch wieder: besser ein Troipfen als gar nix.
Das Kernproblem ist doch unser hoher Ressourcenverbrauch. Damit meine ich nicht nur Heizen und sowas, sondern im Sinne eines biologisch-physikalischen Prozesses. Was mit dem sogenannten "Footprint" versucht wird, ansatzweise abzubilden. Bzw. der Überlegung, wie sich der Verbrauch der Menschheit zur Regenerationsfähigkeitt der Erde verhält ("dies Jahr haben wir die Erde 1,X mal verbraucht").
Im Endeffekt läuft das auf Lösungen heraus, in denen alle, deren ökologischer Footprint höher 1 ist, weniger verbrauchen müssen. Und/oder deutlich effizientere Prozesse entwickelt werden - auch wieder mit einer über alles positiven Ökobilanz.
Nun ist "weniger" bei uns aber immer negativ angesehen. Weniger neue Handys, weniger Mobilität, weniger verarbeitete Lebensmittel, weniger wegwerfen ... wie gesagt, komplex.
Ich habe in meiner Wohnung einige alte Holzmöbel. Es gibt praktisches Knowhow, mit dem sich die meisten Alltagsgegenstände so herstellen lassen, dass sie Jahrhundert ihre Funktion erfllen und dann sogar noch mit etwas handwerklichem Geschick für die nächsten 200 Jahre in Stand gesetzt werden können. Ich habe früher Milch in der Kanne geholt und kein Mensch kam auf die Idee, für den normalen Einkauf Auto zu fahren. Was sich übrigens heute mit Fahrrädern zu 95% ebenso erledigen ließe.
Übehaupt gehe ich dazu über, lieber etwas mehr für Dinge auszugeben, wenn ich dafür eine längere Lebensdauer erwarten kann. Aber dasist eie Frage von Erfahrung, über die Jahre. Woran erkenne ich, dass die Sachen länger ihren Dienst tun? Unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem tut wenig dafür, jungen Konsumenten diese Entscheidung beizubringen: dies kostet 10 Euro und hält 2 Jahre. Jenes 20 und hält 3 Jahre, aber dann kannst du es für 5 reparieren und nochmal 3 Jahre nutzen - un dud sparst dir den Aufwand, was Neues zu suchen ... Allein was ein guter Schumacher mit auch nur halbwegs anständigen Schuhen anstellen kann, damit die Jahrzehnte durchhalten; auch hier wieder das Problem: woher bekommt man das Wissen für solche Entscheidungen? Daran lässt sich was drehen.
Das sind keine Lösungen. Das ist aber ne Richtung, in die man denken könnte.
Hätte unser Wirtschaftssystem nicht eminent was dagegen ...
Apropos Auto auf dem Lande: es gibt Allwetter-Fahrräder mit Wetterschutz, mit denen der durchschnittliche Mensch locker 60-90 km/h schafft. Und zwar nahezu bei jedem Wetter, auch iin bergigem Gelände. Mit Stauraum. Sicher keine Lösung für jeden und ja, es gibt natürlich Einsatzgrenzen. Aber vielleicht schon mal für die Hälfte geeignet? Hat das schon mal jemand zu Ende gerechnet? Warum nicht? Falls das funktioniert, hätte man die Häflte des Themas "Mobilität auf dem Lande" schon mal von der Backe. Und zwar dauerhaft. Und ein Fahrrad ist sogar ziemlich umweltfreundlich reparabel. (Übrigens: so was kostet dann ab 5000€ pro Stück. Im Vergleich zum Pkw und seinen laufenden Kosten immer noch ein Klacks; da kann man sich auch 3 oer 4 für die Familie leisten ....
Gut, Fitnesstudios werden was dagegen haben ...
Und es sollte mal jemand ausrechnen, wie man rein von der Kostenseite her einen akzeptablen öffentlichen Verkehr auch im ländlichen Raum hinbekommt, wenn man auf den Bau und die Instandsetzung von Autobahnen und Autostraßen, die man dann zum großen Teil nicht mehr bräuchte, verzichtet ...
Vielleicht kommt man auch zu dem Ergebnis, dass das genauso ressourcenaufwändig ist. Mag sein. Dann muss man überlegen, wie Mobilität überhaupt deutlich verringert wird (sollte man sowieso). Individuelle Mobilität frisst notwendiger weise Ressourcen. Nur so geht man das Thema radikal an.
Dabei verbietet sich von selbst, mit aktueller Verkehrstechnik zu rechnen. So ein System dürfte wohl Stauräume, Anhänger, fahrradmitnahmen, Behindertenplätze, Schulbusverkehr etc. im Baukastensystem vereinigen. Hat da schon wer drübner nachgedacht? Wohl kaum., Warum nicht? Bestehende machtverhältnisse lassen eine Realisierung erst zu, wenn der technische Stand schon wieder 2 Generationen weiter ist. Und dann heißt es: och nee, das olle Zeug ...
Aber das sind nur grobe Ideen von vielen möglichen. Wie gesagt: wenn, dann ist es komplex, und es ist ne Menge Sachverstand nötig, realisierbare Ideen zu entwickeln. Ist das möglich? Wenn man einen Teil der Ressourcen, die jetzt unwiderbriglich für Blödsinn wie Urlaub auf Bali, SUVs, Smartphones, Müllerzeugung usw. usf. verbraten werden, dafür umwidmet: ziemlich sicher.
Darum first things first. Das erste bei dieser Sache ist der gesellschafliche und politische Wille zu radikalem Umbau OHNE soziale Opfer bei denen, die eh schon gekniffen sind. In dieser Hinsicht sehe ich FfF eher hilfreich.
Alle andere ist meines Erachtens Makulatur. Aber auch da kann man eher bessere und eher schlechtere Makulatur bauen.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.