

Küssen kann man nicht allein!
Das ist schon bitter


Das Schöne am Glück ist: wenn man es teilt, dann hat nicht der Einzelne weniger, sondern am Ende alle mehr davon!klecks hat geschrieben:![]()
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Küssen kann man nicht allein!
Das ist schon bitterAber vielleicht auch Ansporn, sein Glück teilen zu wollen. Einen Versuch ist es immer wieder wert!
Oh Gott... also im Gegensatz zu "überidealisieren" klingt das alles furchtbar primitiv und das Gegenteil von anziehend für mich... sorry, welche Kulturen ich auch immer damit beleidige, aber was anderes fällt mir nicht dazu ein als ehrliche Reaktion. Alleine das "Sex vor allen auf dem Marktplatz"... Wir sind doch keine Tiere mehr, die keine Hemmungen haben.AtTheRearWindow hat geschrieben:Wenn zwei Menschen befreundet sind, dann ist es ganz normal, dass sie Sex miteinander haben. Es wäre unhöflich, das nicht zu machen: Bin ich etwa nicht ein guter Freund, dass Du nicht mit mir schlafen willst?!
Und auch das mit dem Kaufen und Verkaufen ist sehr passend: In so vielen Kulturen ist Sex das Ritual, mit dem man Abkommen besiegelt oder gut gelaufene Geschäfte feiert. Bei schüttelt man sich fest die Hände, wenn man einen Vertrag unterschrieben hat, und das fühlt sich wirklich gut an. In Naturvölkern würde man sich nach einem gut gelaufenen Tauschgeschäft gegenseitig befriedigen, und das ist genau dasselbe gute Gefühl, das dort zum Ausdruck kommt.
Jetzt muss man natürlich aufpassen, dass man die Naturvölker nicht übermäßig idealisiert und irgendwelche Traum- und Wunschvorstellungen auf sie projiziert…![]()
Ja, ich stimme Dir zu, die Diskussion ist da ein bisschen am eigentlich Punkt vorbei gegangen. Die Frage der Sexualität ist für mich auch nie so dringend gewesen, jedenfalls war das nicht nicht das, was mich so fasziniert hat.UngebetenerGast hat geschrieben:Wer den bisherigen Diskussionsverlauf liest, muss den Schluss ziehen, dass ABs ganz einfach keine sexuellen Interaktionen bekommen.
Dies ist aber nicht der springende Punkt, denn es gibt ja ABs, die durchaus sexuelle Interaktionen hatten oder haben. In unserer Kultur in Europa (gleichgültig ob in Deutschland oder in einem anderen europäischen Land) ist es ja grundsätzlich ohne weiteres möglich, sexuelle Interaktionen vorzunehmen. Als Mann kann man immer noch jederzeit die Dienstleistungen der Prostitution einkaufen. (Angebote, die sich an Frauen richten, sind meines Wissens deutlich seltener.)
Es trifft ja auch nicht auf alle Mitglieder dieses Forums zu, dass sie niemals sexuell aktiv gewesen wären, zumindest einige waren es oder sind es teilweise noch.
ABs haben keine Beziehung, was etwas anderes ist als eine sexuelle Interaktion.
Streng genommen ist auch das eine Verkürzung und trifft dem Wortsinne nach nicht zu: Die Beziehung, die hier gemeint ist, ist streng genommen eine Liebes- bzw. Partnerbeziehung, nicht jede andere Art von Beziehung zu anderen Menschen. Auch unter den Mitgliedern dieses Forums gibt es ja viele, die Beziehungen zu anderen Menschen unterhalten, etwa Eltern, Verwandten, Freunden, Kollegen, die vielleicht sogar einen besten Freund oder eine beste Freundin haben, nur eben keinen Partner.
Gern will ich zugeben, dass in Partner-Beziehungen allermeistens auch sexuelle Interaktionen eine Rolle spielen, bloss erschöpfen sie sich darin keineswegs. Ebenso liesse sich etwa sagen, dass man mit seinem Partner zusammen einen Haushalt begründe und führe, eines Tages ein Haus mit Garten kaufen wolle usw. Somit gehören durchaus auch noch andere Aspekte zu einer derartigen Beziehung, sexuelle allein reichen dazu nicht aus.
Nun mag es ganz nett sein, wenn man einander nach getanem Tagewerk gegenseitig befriedigt und sich Sperma zu Munde führt - bloss suchen wohl die meisten ABs in diesem Forum nicht das, sondern einen Partner der eben beschriebenen Art. Womöglich haben einige von ihnen sogar nicht einmal Appetit darauf, Sperma zu kosten. Doch das braucht an dieser Stelle nicht weiter diskutiert zu werden, da bekanntlich de gustibus non est disputandum.
Kannst Du das näher erläutern?zement hat geschrieben:Ach ja, und „sexuelle Interaktion“ ohne „Beziehungen“ findet man in der realen Wirklichkeit genau so häufig wie Leben ausserhalb der Erdatmosphäre. Darüber spintisieren kann man natürlich endlos. Versteht sich.
Jaja, genug fabuliert, der Threadstarter hat ja eine Quelle genannt welche deine konservativen Wunsch- und Wahnvorstellungen widerlegt.zement hat geschrieben: Dass es eine Zeit gab, in der „jeder jemanden bekommen hat“ ist ein genau so lebensfremder Mythos wie die Vorstellung, die Achtundsechziger beispielsweise hätten lockerhocker kreuz und quer gevög...
ActiveBeginner hat geschrieben: Jaja, genug fabuliert, der Threadstarter hat ja eine Quelle genannt welche deine konservativen Wunsch- und Wahnvorstellungen widerlegt.
Ja, ich bitte auch um weitere Ausführungen! Wäre schon interessant!dfg82 hat geschrieben:Kannst Du das näher erläutern?zement hat geschrieben:Ach ja, und „sexuelle Interaktion“ ohne „Beziehungen“ findet man in der realen Wirklichkeit genau so häufig wie Leben ausserhalb der Erdatmosphäre. Darüber spintisieren kann man natürlich endlos. Versteht sich.
Stimmt... für so etwas gibt es ja geeignete Online-Börsen etc...Colabär hat geschrieben: Wenn der TE das von ihm gezeichnete Sex- und Beziehungssystem gut findet ... ein männlicher Sex-Freund findet sich bestimmt leicht, auch für einen MAB. Sollte also im eigenen Mikrokosmos durchaus nachlebbar sein!
Nein, das ist garantiert nicht so. Die Tabuisierung des Sexuellen, egal, wie man es nennen will, ist auf jeden Fall nicht in jeder Gesellschaft oder Religion vorhanden. Dafür gibt es schlicht genug Gegenbeweise, die man noch heute an anderen Orten der Welt anthropologisch ansehen kann. Historisch ist das leicht nachlesbar, und wenn Du daran nicht glaubst, kannst Du eben einfach ("einfach"zement hat geschrieben:Der sogenannte „Sex“ (das Wort ist eine Schöpfung der ersten Massenmedien, ohne deren desinformative Breitenwirkung der Begriff komplett undenkbar und inhaltlos wäre) ist REAL in jeder Gesellschaft und in jeder Kultur ein absolutes Tabu und durch und durch vermintes Gelände. Jede andere Aussage entspringt infantilem Wunschdenken. Keine einzige Religion begegnet diesem Thema ohne repressivste Gewalt und hilfloseste Hysterie, und noch der liberalste Philosoph hat sich an diesem Betreff die Zähne ausgebissen, sofern er nicht, sich „darüber erhaben“ gebärdend, wohlweislich um die direkte Auseinandersetzung gedrückt hat. Dass es eine Zeit gab, in der „jeder jemanden bekommen hat“ ist ein genau so lebensfremder Mythos wie die Vorstellung, die Achtundsechziger beispielsweise hätten lockerhocker kreuz und quer gevög... Kein Mensch in diesem Forum hat auch nur die blasseste Ahnung, wie wenig (bzw. in aller Regel überhaupt keinen) „Sex“ „Normalos“ haben. Ach ja, und „sexuelle Interaktion“ ohne „Beziehungen“ findet man in der realen Wirklichkeit genau so häufig wie Leben ausserhalb der Erdatmosphäre. Darüber spintisieren kann man natürlich endlos. Versteht sich.
Da hast Du mich falsch verstanden, das ist ja gerade der riesige Unterschied! Es geht mir darum, dass der ganz grundsätzliche Umgang der ganzen Gesellschaft mit zwischenmenschlichen Beziehungen vollkommen anders ist. Alleine die Tatsache, dass Du sagst, man kann im Internet einen "Sex-Freund" finden, macht das schon deutlich. In einigen der alternativen Gesellschaften würde man das Wort gar nicht verstehen, weil man fragen würde, was denn überhaupt ein "Nicht-Sex-Freund" sein sollte. Vor allem aber würde es gar nicht nötig sein, jemanden über das Internet zu suchen, weil man einfach zu jedem Zeitpunkt des Lebens immer mit anderen Menschen verbunden ist, und jeder immer das volle Spektrum des Zwischenmenschlichen – das volle Spektrum, da meine ich jetzt nicht nur das Sexuelle! – erleben kann. Man kann das nicht in einem Mikrokosmos nachleben, es ist immer der Umgang aller Menschen zu jedem Zeitpunkt anders!Colabär hat geschrieben: Wenn der TE das von ihm gezeichnete Sex- und Beziehungssystem gut findet ... ein männlicher Sex-Freund findet sich bestimmt leicht, auch für einen MAB. Sollte also im eigenen Mikrokosmos durchaus nachlebbar sein!
Also das Wichtige ist ja, dass der Berdache nicht der einzige Freund ist, den jemand hat. Das gesamte Gesellschaftliche System ist so angelegt, dass die Menschen natürlich auch "normale" Freundschaften und Beziehungen haben. Das gibt es sogar noch viel mehr als bei uns, weil eben Freundschaft und Beziehung (in jeder Form) viel wichtiger bewertet werden und eine viel stärkere Rolle spielen. Was ich daran nur interessant finde, ist, dass eben sogar noch zusätzlich (!) jemanden gibt, dessen "Beruf" es ist, für zusätzliche (!) Zwischenmenschlichkeit zu sorgen. Das zeigt, für wie wichtig diese Gesellschaften es ansehen, dass der Mensch nicht allein ist.Mondstaub hat geschrieben: Was Freundschaft und Respekt betrifft, konnten auch die "Rundumversorger", die hier genannt wurden, sicher nichts bieten. Wenn der in jedes Haus herein schaut, wie will der da eine echte Freundschaft aufbauen? Da wäre man ja alleine schon aus zeitlichen Gründen mit einer kompletten "Klasse" überfordert (es hat schon seinen Grund, weshalb sich da Grüppchen bilden).
Stimmt natürlich, aber das meinte ich ja auch nur, um zu zeigen, dass das Sexuelle nicht ausgegrenzt wird. Das ist natürlich keine Freundschaft.Mondstaub hat geschrieben:Der Sperma-Austausch nach einem Vertrag, nach dem man sich nie wieder sieht, wäre genauso belanglos wie ein Händeschütteln. Das kann man wie gesagt auch auf Online-Börsen suchen.
Ja, da hast Du schon recht, ist 'ne traurige Realität und bizarr, dass man von vielen realen Leuten umgeben ist, aber kaum etwas mit ihnen zu tun hat und auf's Internet ausweicht, um Kontakte zu finden.AtTheRearWindow hat geschrieben:Vor allem aber würde es gar nicht nötig sein, jemanden über das Internet zu suchen, weil man einfach zu jedem Zeitpunkt des Lebens immer mit anderen Menschen verbunden ist, und jeder immer das volle Spektrum des Zwischenmenschlichen – das volle Spektrum, da meine ich jetzt nicht nur das Sexuelle! – erleben kann.
Also ich gestehe... Wenn ich mir jetzt vorstelle, wie unsre Vorstände und die Rechtsabteilung ihre Verträge so mit den Kunden besiegeln, gibt es da für mich nichts zu idealisieren.AtTheRearWindow hat geschrieben: Und auch das mit dem Kaufen und Verkaufen ist sehr passend: In so vielen Kulturen ist Sex das Ritual, mit dem man Abkommen besiegelt oder gut gelaufene Geschäfte feiert. Bei schüttelt man sich fest die Hände, wenn man einen Vertrag unterschrieben hat, und das fühlt sich wirklich gut an. In Naturvölkern würde man sich nach einem gut gelaufenen Tauschgeschäft gegenseitig befriedigen, und das ist genau dasselbe gute Gefühl, das dort zum Ausdruck kommt.
Jetzt muss man natürlich aufpassen, dass man die Naturvölker nicht übermäßig idealisiert und irgendwelche Traum- und Wunschvorstellungen auf sie projiziert…
Nein, deren Werte sind ja längst verschwunden. Bewahren kann man nur das, was momentan existiert (bzw. zumindes noch bis vor Kurzem existiert hat).Mondstaub hat geschrieben:ActiveBeginner hat geschrieben: Jaja, genug fabuliert, der Threadstarter hat ja eine Quelle genannt welche deine konservativen Wunsch- und Wahnvorstellungen widerlegt.
Konservativ heißt "erhaltend, bewahrend", also müsste ja eher deine Wunsch- und Wahnvorstellungen der genannten Stämme konservativ genannt werden, oder? Zumindest sind die noch älter.
Wird nun verachtet oder übersexualisiert? Fakt ist doch, dass man ab einem gewissen Alter Sex haben MUSS in unserer Gesellschaft. Das ist eine ungeschriebene Regel.. deshalb verheimlichen die meisten ihr AB-tum ja: Weil sie wissen, wie negativ die Bewertung der Gesellschaft ist. Und das finde ich schlimm.ActiveBeginner hat geschrieben: Ich jedenfalls finde diese Verachtung des Sexuellen einfach nur krank.
Beides ist nicht sinnvoll, aber beides kommt aus derselben Quelle: Weil in unserer Gesellschaft Sexualität so lange sehr stark reglementiert und tabuisiert wurde, gibt es heute die Gegenreaktion, dass es eine Übersexualisierung gibt. Und dass wir es überhaupt als eine "Übersexualisierung" wahrnehmen, liegt nur daran, dass wir uns immer noch im Rahmen der alten restriktiven Moralvorstellungen bewegen. Das eine bedingt das andere, beides ist nicht wirklich "gesund", aber beides ist ganz typisch für unser System.Mondstaub hat geschrieben:Wird nun verachtet oder übersexualisiert? Fakt ist doch, dass man ab einem gewissen Alter Sex haben MUSS in unserer Gesellschaft. Das ist eine ungeschriebene Regel.. deshalb verheimlichen die meisten ihr AB-tum ja: Weil sie wissen, wie negativ die Bewertung der Gesellschaft ist. Und das finde ich schlimm.ActiveBeginner hat geschrieben: Ich jedenfalls finde diese Verachtung des Sexuellen einfach nur krank.
Das ist quasi die Aufdröselung des Problems vom anderen Ende des Seils.
Oha, lese ich da eben "ungeschriebene Regel"? Nun werden sicher die Einwendungen dagegen erhoben: "Ich kann nicht glauben ...", "Wo steht das?" usw.Fakt ist doch, dass man ab einem gewissen Alter Sex haben MUSS in unserer Gesellschaft. Das ist eine ungeschriebene Regel.