Warum es früher keine ABs gab…

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
klecks

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von klecks »

:umarmung2: ;)

Küssen kann man nicht allein!

Das ist schon bitter ;) Aber vielleicht auch Ansporn, sein Glück teilen zu wollen. Einen Versuch ist es immer wieder wert! :vielglueck:
AtTheRearWindow

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von AtTheRearWindow »

klecks hat geschrieben::umarmung2: ;)

Küssen kann man nicht allein!

Das ist schon bitter ;) Aber vielleicht auch Ansporn, sein Glück teilen zu wollen. Einen Versuch ist es immer wieder wert! :vielglueck:
Das Schöne am Glück ist: wenn man es teilt, dann hat nicht der Einzelne weniger, sondern am Ende alle mehr davon! :D
Mondstaub

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von Mondstaub »

AtTheRearWindow hat geschrieben:Wenn zwei Menschen befreundet sind, dann ist es ganz normal, dass sie Sex miteinander haben. Es wäre unhöflich, das nicht zu machen: Bin ich etwa nicht ein guter Freund, dass Du nicht mit mir schlafen willst?!

Und auch das mit dem Kaufen und Verkaufen ist sehr passend: In so vielen Kulturen ist Sex das Ritual, mit dem man Abkommen besiegelt oder gut gelaufene Geschäfte feiert. Bei schüttelt man sich fest die Hände, wenn man einen Vertrag unterschrieben hat, und das fühlt sich wirklich gut an. In Naturvölkern würde man sich nach einem gut gelaufenen Tauschgeschäft gegenseitig befriedigen, und das ist genau dasselbe gute Gefühl, das dort zum Ausdruck kommt.

Jetzt muss man natürlich aufpassen, dass man die Naturvölker nicht übermäßig idealisiert und irgendwelche Traum- und Wunschvorstellungen auf sie projiziert… :mrgreen:
Oh Gott... also im Gegensatz zu "überidealisieren" klingt das alles furchtbar primitiv und das Gegenteil von anziehend für mich... sorry, welche Kulturen ich auch immer damit beleidige, aber was anderes fällt mir nicht dazu ein als ehrliche Reaktion. Alleine das "Sex vor allen auf dem Marktplatz"... Wir sind doch keine Tiere mehr, die keine Hemmungen haben.

Also ich bin doch mit meiner westlichen Erziehung sehr glücklich. ;) Und am AB-sein störte mich auch mehr die negative Bewertung der Gesellschaft, als das AB-Sein an sich. Habe halt erst mit 30 meinen Prinzen gefunden - na und. :) Ich bin auch wählerisch, was sexuelle Partner angeht.
Wenn der Druck der Gesellschaft nicht wäre, wäre das Leid der ABs sicher auch viel geringer.
UngebetenerGast

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von UngebetenerGast »

Wer den bisherigen Diskussionsverlauf liest, muss den Schluss ziehen, dass ABs ganz einfach keine sexuellen Interaktionen bekommen.
Dies ist aber nicht der springende Punkt, denn es gibt ja ABs, die durchaus sexuelle Interaktionen hatten oder haben. In unserer Kultur in Europa (gleichgültig ob in Deutschland oder in einem anderen europäischen Land) ist es ja grundsätzlich ohne weiteres möglich, sexuelle Interaktionen vorzunehmen. Als Mann kann man immer noch jederzeit die Dienstleistungen der Prostitution einkaufen. (Angebote, die sich an Frauen richten, sind meines Wissens deutlich seltener.)
Es trifft ja auch nicht auf alle Mitglieder dieses Forums zu, dass sie niemals sexuell aktiv gewesen wären, zumindest einige waren es oder sind es teilweise noch.

ABs haben keine Beziehung, was etwas anderes ist als eine sexuelle Interaktion.
Streng genommen ist auch das eine Verkürzung und trifft dem Wortsinne nach nicht zu: Die Beziehung, die hier gemeint ist, ist streng genommen eine Liebes- bzw. Partnerbeziehung, nicht jede andere Art von Beziehung zu anderen Menschen. Auch unter den Mitgliedern dieses Forums gibt es ja viele, die Beziehungen zu anderen Menschen unterhalten, etwa Eltern, Verwandten, Freunden, Kollegen, die vielleicht sogar einen besten Freund oder eine beste Freundin haben, nur eben keinen Partner.

Gern will ich zugeben, dass in Partner-Beziehungen allermeistens auch sexuelle Interaktionen eine Rolle spielen, bloss erschöpfen sie sich darin keineswegs. Ebenso liesse sich etwa sagen, dass man mit seinem Partner zusammen einen Haushalt begründe und führe, eines Tages ein Haus mit Garten kaufen wolle usw. Somit gehören durchaus auch noch andere Aspekte zu einer derartigen Beziehung, sexuelle allein reichen dazu nicht aus.

Nun mag es ganz nett sein, wenn man einander nach getanem Tagewerk gegenseitig befriedigt und sich Sperma zu Munde führt - bloss suchen wohl die meisten ABs in diesem Forum nicht das, sondern einen Partner der eben beschriebenen Art. Womöglich haben einige von ihnen sogar nicht einmal Appetit darauf, Sperma zu kosten. Doch das braucht an dieser Stelle nicht weiter diskutiert zu werden, da bekanntlich de gustibus non est disputandum.
AtTheRearWindow

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von AtTheRearWindow »

UngebetenerGast hat geschrieben:Wer den bisherigen Diskussionsverlauf liest, muss den Schluss ziehen, dass ABs ganz einfach keine sexuellen Interaktionen bekommen.
Dies ist aber nicht der springende Punkt, denn es gibt ja ABs, die durchaus sexuelle Interaktionen hatten oder haben. In unserer Kultur in Europa (gleichgültig ob in Deutschland oder in einem anderen europäischen Land) ist es ja grundsätzlich ohne weiteres möglich, sexuelle Interaktionen vorzunehmen. Als Mann kann man immer noch jederzeit die Dienstleistungen der Prostitution einkaufen. (Angebote, die sich an Frauen richten, sind meines Wissens deutlich seltener.)
Es trifft ja auch nicht auf alle Mitglieder dieses Forums zu, dass sie niemals sexuell aktiv gewesen wären, zumindest einige waren es oder sind es teilweise noch.

ABs haben keine Beziehung, was etwas anderes ist als eine sexuelle Interaktion.
Streng genommen ist auch das eine Verkürzung und trifft dem Wortsinne nach nicht zu: Die Beziehung, die hier gemeint ist, ist streng genommen eine Liebes- bzw. Partnerbeziehung, nicht jede andere Art von Beziehung zu anderen Menschen. Auch unter den Mitgliedern dieses Forums gibt es ja viele, die Beziehungen zu anderen Menschen unterhalten, etwa Eltern, Verwandten, Freunden, Kollegen, die vielleicht sogar einen besten Freund oder eine beste Freundin haben, nur eben keinen Partner.

Gern will ich zugeben, dass in Partner-Beziehungen allermeistens auch sexuelle Interaktionen eine Rolle spielen, bloss erschöpfen sie sich darin keineswegs. Ebenso liesse sich etwa sagen, dass man mit seinem Partner zusammen einen Haushalt begründe und führe, eines Tages ein Haus mit Garten kaufen wolle usw. Somit gehören durchaus auch noch andere Aspekte zu einer derartigen Beziehung, sexuelle allein reichen dazu nicht aus.

Nun mag es ganz nett sein, wenn man einander nach getanem Tagewerk gegenseitig befriedigt und sich Sperma zu Munde führt - bloss suchen wohl die meisten ABs in diesem Forum nicht das, sondern einen Partner der eben beschriebenen Art. Womöglich haben einige von ihnen sogar nicht einmal Appetit darauf, Sperma zu kosten. Doch das braucht an dieser Stelle nicht weiter diskutiert zu werden, da bekanntlich de gustibus non est disputandum.
Ja, ich stimme Dir zu, die Diskussion ist da ein bisschen am eigentlich Punkt vorbei gegangen. Die Frage der Sexualität ist für mich auch nie so dringend gewesen, jedenfalls war das nicht nicht das, was mich so fasziniert hat.

Was ich spannend finde, ist eher, dass beide Gesellschaften im Prinzip vor demselben Problem standen: wie sorgen wir dafür, dass der natürliche Wunsch zu Liebe nicht dazu führt, dass Kinder Kinder bekommen?

Die eine Antwort war es, Sex übermäßig zu tabuisieren und Liebe und Partnerschaft extrem stark einzuschränken: Sex nur in der Ehe, Ehe nur zu zweit und ein Leben lang, jeder genau mit einem Partner. Dadurch wurde das System extrem eng und starr, und wer durch das Raster gefallen ist, hat Pech. Pech auch, weil er sich gar nicht anders vorstellen kann, glücklich zu werden, als mit einem festen Partner für Liebe, Sex und Haushalt.

Die andere Antwort war es, anzuerkennen, dass jeder Nähe (auch körperlich) und Zuneigung braucht, und dass ein Wunsch des Menschen ist, den man nicht verweigern kann und dessen Regulierung ganz zwangsläufig zu Einschränkungen führen muss. Also hat sich stattdessen eine Kultur entwickelt, in der all das, was wir in einer Partnerschaft suchen – Liebe, Beistand, Nähe, auch Sex – jedem frei offen steht. Die einzige Einschränkung war es, dass man sich zunächst auf das eigene Geschlecht beschränken muss, bis man reif genug für Kinder ist.

Aber das ist ein riesiger Unterschied: im westlichen System ist man bis dahin allein, und wenn man keinen Partner findet, dann bleibt man auch allein. Das System will, dass man allein ist, jedenfalls eine Zeit lang, weil man sonst zu früh Kinder in die Welt setzt. Das alternative System dagegen sorgt dafür, dass niemand jemals allein ist, und immer alles hat, was sie oder er brauchen. Dann kommt man gar nicht auf die Idee, zu früh Kinder zu produzieren. Man wird immer mit allem, was man braucht, versorgt. Und wo wir im westlichen System vielleicht eine Freundschaft haben, aber den Sex vermissen, oder nach lebenslanger Begleitung suchen, da ist das im alternativen System Bestandteil jeder Freundschaft, und diese Bindungen werden gefördert und eingeleitet, von Kindheit an. Es ist unmöglich, allein zu sein.

Sex ist da nur ein Element, aber ein wichtiges. Dass sich auf Neuguinea die Männer gerne gegenseitig einen blasen, liegt nicht daran, dass die Kultur sie dazu zwingt, sich sexuelle zu Diensten zu sein. Sondern die Kultur ist so offen angelegt, dass der Wunsch nach Sexualität jederzeit zum Ausdruck kommen kann, auch im Bereich der Freundschaft, wo ihn das westliche System strikt unterdrückt. Aber es ist nie alles, was zählt, wichtig ist die Freundschaft an sich! Deswegen habe ich auch geschrieben, dass man sich einen Berdache bzw. Two-Spirit nicht wie eine Prostituierte vorstellen darf. Ja, er bietet Sex an, wenn das gewollt wird, und das ist eine wichtige Funktion, die im westlichen System durch Prostitution gelöst wurde, meiner Meinung nach weniger "elegant". Aber er ist viel mehr: Ein Berdache ist auch spiritueller Führer, emotionaler Ratgeber, zuständig für Töpferei und Schmuck der Hütten (Ja wirklich, bei den Prärieindianern ist der Berdache auch dafür da, die Tippis zu schmücken, damit sich jeder zu Hause wohl fühlt!), kümmert sich um die Kinder, wenn die Eltern auf der Jagd oder beim Beerensammeln sind, und bietet einfach das komplette Paket dessen an, was wir in einer Partnerschaft suchen. Deswegen nennt man ihn "Two-Spirit": weil er den Geist von Mann und Frau vereint, und beide Seiten einer Partnerschaft in einer Person bieten kann. Es ist nicht die Hauptaufgabe des Two-Spirts, Sex anzubieten, sondern er sorgt umfassend für das Wohlbefinden der Stammesmitglieder, auf allen Ebenen. Alle Bedürfnisse werden erfüllt, und deswegen wird seine Aufgabe als die wichtigste im ganzen Stamm geehrt und geachtet.
ebeling

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von ebeling »

Ein sehr interessanter Beitrag. Einmal etwas abstrakter betrachtet, handelt es sich "nur" um einen andere Zuteilung der gesellschaftlichen Vorder- und Hinterbühne.

Bei uns besteht die Vorderbühne aus den festen heterosexuellen Beziehungen (mit einer z.T. ziemlich festen Rollenverteilung). Dazu kommen dann noch die homosexuellen Beziehungen, wobei deren genaue Position eher unklar ist (man bedenke, dass zwar Lebenpartnerschaften möglich sind, aber noch keine Heirat bei uns in D.).
Die Hinterbühne besteht aus kurzfristen sexuellen Kontakten, Sexbeziehungen, gekaufter Liebe (sowohl Bordelle als auch Dominas zählen dazu) oder Beziehungen, die gesellschaftlich eher unerwünscht sind. Und z.T. auch Zweitbeziehungen, Affären o.ä.
Die Vorderbühne ist insgesamt relativ schmal und übt auf die Beteiligten auch einen gewissen Druck auf (ich denke nur mal an die Männerrunden mit meinen vergebenen Kumpels, da werden u.a. sexuelle Anspielungen gemacht, also irgendwie auch Druck abgebaut). Kenn wahrscheinlich jeder.

In den genannten Gesellschaften ist die Vorderbühne sehr breit, es ist gar nicht notwendig, dass eine Hinterbühne überhaupt entsteht. Jeder ist versorgt.

Das hinterfragt für mich ziemlich unsere Kultur, zeigt aber auch Chanchen auf. Wer sich auf der Vorderbühne nicht behaupten kann, bleibt entweder ABler oder kann die Hinterbühne verwenden, um dadurch evtl. auf die Vorderbühne gelangen... das soll jetzt aber kein Aufruf sein...
zement

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von zement »

Der sogenannte „Sex“ (das Wort ist eine Schöpfung der ersten Massenmedien, ohne deren desinformative Breitenwirkung der Begriff komplett undenkbar und inhaltlos wäre) ist REAL in jeder Gesellschaft und in jeder Kultur ein absolutes Tabu und durch und durch vermintes Gelände. Jede andere Aussage entspringt infantilem Wunschdenken. Keine einzige Religion begegnet diesem Thema ohne repressivste Gewalt und hilfloseste Hysterie, und noch der liberalste Philosoph hat sich an diesem Betreff die Zähne ausgebissen, sofern er nicht, sich „darüber erhaben“ gebärdend, wohlweislich um die direkte Auseinandersetzung gedrückt hat. Dass es eine Zeit gab, in der „jeder jemanden bekommen hat“ ist ein genau so lebensfremder Mythos wie die Vorstellung, die Achtundsechziger beispielsweise hätten lockerhocker kreuz und quer gevög... Kein Mensch in diesem Forum hat auch nur die blasseste Ahnung, wie wenig (bzw. in aller Regel überhaupt keinen) „Sex“ „Normalos“ haben. Ach ja, und „sexuelle Interaktion“ ohne „Beziehungen“ findet man in der realen Wirklichkeit genau so häufig wie Leben ausserhalb der Erdatmosphäre. Darüber spintisieren kann man natürlich endlos. Versteht sich.
dfg82

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von dfg82 »

zement hat geschrieben:Ach ja, und „sexuelle Interaktion“ ohne „Beziehungen“ findet man in der realen Wirklichkeit genau so häufig wie Leben ausserhalb der Erdatmosphäre. Darüber spintisieren kann man natürlich endlos. Versteht sich.
Kannst Du das näher erläutern? :)
ActiveBeginner

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von ActiveBeginner »

zement hat geschrieben: Dass es eine Zeit gab, in der „jeder jemanden bekommen hat“ ist ein genau so lebensfremder Mythos wie die Vorstellung, die Achtundsechziger beispielsweise hätten lockerhocker kreuz und quer gevög...
Jaja, genug fabuliert, der Threadstarter hat ja eine Quelle genannt welche deine konservativen Wunsch- und Wahnvorstellungen widerlegt.
Mondstaub

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von Mondstaub »

ActiveBeginner hat geschrieben: Jaja, genug fabuliert, der Threadstarter hat ja eine Quelle genannt welche deine konservativen Wunsch- und Wahnvorstellungen widerlegt.

Konservativ heißt "erhaltend, bewahrend", also müsste ja eher deine Wunsch- und Wahnvorstellungen der genannten Stämme konservativ genannt werden, oder? Zumindest sind die noch älter.
Colabär

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von Colabär »

dfg82 hat geschrieben:
zement hat geschrieben:Ach ja, und „sexuelle Interaktion“ ohne „Beziehungen“ findet man in der realen Wirklichkeit genau so häufig wie Leben ausserhalb der Erdatmosphäre. Darüber spintisieren kann man natürlich endlos. Versteht sich.
Kannst Du das näher erläutern? :)
Ja, ich bitte auch um weitere Ausführungen! Wäre schon interessant!


Was das Topic betrifft, da habe ich meine Zweifel, dass es früher so war. Und selbst wenn, für mich wäre das keine Lösung, habe kein Bedarf nach Männern, ihrem Sperma etc ...

Wenn der TE das von ihm gezeichnete Sex- und Beziehungssystem gut findet ... ein männlicher Sex-Freund findet sich bestimmt leicht, auch für einen MAB. Sollte also im eigenen Mikrokosmos durchaus nachlebbar sein!

Aber danke für den Hinweis bzgl. Neu-Guinea. Falls ich jemals dahinkomme, werde ich jede angebotene Speise doch lieber dankend ablehnen - auch auf die Gefahr hin, die Gastgeber zu brüskieren und selbst im Kochtopf zu landen :lol: !

Grüsse

Colabär
Mondstaub

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von Mondstaub »

Colabär hat geschrieben: Wenn der TE das von ihm gezeichnete Sex- und Beziehungssystem gut findet ... ein männlicher Sex-Freund findet sich bestimmt leicht, auch für einen MAB. Sollte also im eigenen Mikrokosmos durchaus nachlebbar sein!
Stimmt... für so etwas gibt es ja geeignete Online-Börsen etc...

Und für Frauen ist Sex meistens sowieso beliebig verfügbar, da der Großteil der Männer ja allzeit bereit ist. Wenn ich wollen würde, könnte ich mir in der Disco jedenfalls genügend ONS holen. Habe ich aber kein Interesse dran, die Begierden von irgendwelchen Typen zu erfüllen, damit man hinterher meinen Namen nicht mehr weiß.

Was Freundschaft und Respekt betrifft, konnten auch die "Rundumversorger", die hier genannt wurden, sicher nichts bieten. Wenn der in jedes Haus herein schaut, wie will der da eine echte Freundschaft aufbauen? Da wäre man ja alleine schon aus zeitlichen Gründen mit einer kompletten "Klasse" überfordert (es hat schon seinen Grund, weshalb sich da Grüppchen bilden).

Der Sperma-Austausch nach einem Vertrag, nach dem man sich nie wieder sieht, wäre genauso belanglos wie ein Händeschütteln. Das kann man wie gesagt auch auf Online-Börsen suchen.
Colabär

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von Colabär »

Was mir gerade einfällt, warum ich meine Zweifel habe, dass es in Ur/Naturvölkern keine ABs und eine geregelte Zuteilung an Partner gab - hab mal irgendwo gelesen oder im TV gesehen, wie das bei noch ursprünglicheren Naturvölkern (Affenhorden) läuft.

Die Hierarchie ist streng geregelt, der Oberaffe darf mit jeder.

Seine Günstlinge/Adjutanten dürfen zwar nicht mit jeder, aber auch mit ein paar Affendamen.

Dann gibt's noch die Underdogs (bzw. -affen), die dürfen gar nicht, sitzen zusammen und schimpfen untereinander über die herrschenden Zustände und Ungerechtigkeit. Werden sie zu frech, gibt's eins auf den Deckel :lol: !

In dem Zusammenhang interessant - auch bei Affen soll's (weibliche) Prostitution und/oder Fremdgehen geben! Für eine Kokosnuss oder Banane halten Affendamen schon mal den Hintern hin! Aber so, dass es der Rest der Horde nicht mitbekommt :lol: ! Nach dem Vollzug geht man auseinander und tut so, als ob nichts geschehen wäre ... tjaja

Grüsse

Colabär
AtTheRearWindow

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von AtTheRearWindow »

zement hat geschrieben:Der sogenannte „Sex“ (das Wort ist eine Schöpfung der ersten Massenmedien, ohne deren desinformative Breitenwirkung der Begriff komplett undenkbar und inhaltlos wäre) ist REAL in jeder Gesellschaft und in jeder Kultur ein absolutes Tabu und durch und durch vermintes Gelände. Jede andere Aussage entspringt infantilem Wunschdenken. Keine einzige Religion begegnet diesem Thema ohne repressivste Gewalt und hilfloseste Hysterie, und noch der liberalste Philosoph hat sich an diesem Betreff die Zähne ausgebissen, sofern er nicht, sich „darüber erhaben“ gebärdend, wohlweislich um die direkte Auseinandersetzung gedrückt hat. Dass es eine Zeit gab, in der „jeder jemanden bekommen hat“ ist ein genau so lebensfremder Mythos wie die Vorstellung, die Achtundsechziger beispielsweise hätten lockerhocker kreuz und quer gevög... Kein Mensch in diesem Forum hat auch nur die blasseste Ahnung, wie wenig (bzw. in aller Regel überhaupt keinen) „Sex“ „Normalos“ haben. Ach ja, und „sexuelle Interaktion“ ohne „Beziehungen“ findet man in der realen Wirklichkeit genau so häufig wie Leben ausserhalb der Erdatmosphäre. Darüber spintisieren kann man natürlich endlos. Versteht sich.
Nein, das ist garantiert nicht so. Die Tabuisierung des Sexuellen, egal, wie man es nennen will, ist auf jeden Fall nicht in jeder Gesellschaft oder Religion vorhanden. Dafür gibt es schlicht genug Gegenbeweise, die man noch heute an anderen Orten der Welt anthropologisch ansehen kann. Historisch ist das leicht nachlesbar, und wenn Du daran nicht glaubst, kannst Du eben einfach ("einfach" ;) ) an den Amazonas fliegen und sehen, dass es dort wirklich anders ist.
Colabär hat geschrieben: Wenn der TE das von ihm gezeichnete Sex- und Beziehungssystem gut findet ... ein männlicher Sex-Freund findet sich bestimmt leicht, auch für einen MAB. Sollte also im eigenen Mikrokosmos durchaus nachlebbar sein!
Da hast Du mich falsch verstanden, das ist ja gerade der riesige Unterschied! Es geht mir darum, dass der ganz grundsätzliche Umgang der ganzen Gesellschaft mit zwischenmenschlichen Beziehungen vollkommen anders ist. Alleine die Tatsache, dass Du sagst, man kann im Internet einen "Sex-Freund" finden, macht das schon deutlich. In einigen der alternativen Gesellschaften würde man das Wort gar nicht verstehen, weil man fragen würde, was denn überhaupt ein "Nicht-Sex-Freund" sein sollte. Vor allem aber würde es gar nicht nötig sein, jemanden über das Internet zu suchen, weil man einfach zu jedem Zeitpunkt des Lebens immer mit anderen Menschen verbunden ist, und jeder immer das volle Spektrum des Zwischenmenschlichen – das volle Spektrum, da meine ich jetzt nicht nur das Sexuelle! – erleben kann. Man kann das nicht in einem Mikrokosmos nachleben, es ist immer der Umgang aller Menschen zu jedem Zeitpunkt anders!
Mondstaub hat geschrieben: Was Freundschaft und Respekt betrifft, konnten auch die "Rundumversorger", die hier genannt wurden, sicher nichts bieten. Wenn der in jedes Haus herein schaut, wie will der da eine echte Freundschaft aufbauen? Da wäre man ja alleine schon aus zeitlichen Gründen mit einer kompletten "Klasse" überfordert (es hat schon seinen Grund, weshalb sich da Grüppchen bilden).
Also das Wichtige ist ja, dass der Berdache nicht der einzige Freund ist, den jemand hat. Das gesamte Gesellschaftliche System ist so angelegt, dass die Menschen natürlich auch "normale" Freundschaften und Beziehungen haben. Das gibt es sogar noch viel mehr als bei uns, weil eben Freundschaft und Beziehung (in jeder Form) viel wichtiger bewertet werden und eine viel stärkere Rolle spielen. Was ich daran nur interessant finde, ist, dass eben sogar noch zusätzlich (!) jemanden gibt, dessen "Beruf" es ist, für zusätzliche (!) Zwischenmenschlichkeit zu sorgen. Das zeigt, für wie wichtig diese Gesellschaften es ansehen, dass der Mensch nicht allein ist.
Mondstaub hat geschrieben:Der Sperma-Austausch nach einem Vertrag, nach dem man sich nie wieder sieht, wäre genauso belanglos wie ein Händeschütteln. Das kann man wie gesagt auch auf Online-Börsen suchen.
Stimmt natürlich, aber das meinte ich ja auch nur, um zu zeigen, dass das Sexuelle nicht ausgegrenzt wird. Das ist natürlich keine Freundschaft.
Colabär

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von Colabär »

AtTheRearWindow hat geschrieben:Vor allem aber würde es gar nicht nötig sein, jemanden über das Internet zu suchen, weil man einfach zu jedem Zeitpunkt des Lebens immer mit anderen Menschen verbunden ist, und jeder immer das volle Spektrum des Zwischenmenschlichen – das volle Spektrum, da meine ich jetzt nicht nur das Sexuelle! – erleben kann.
Ja, da hast Du schon recht, ist 'ne traurige Realität und bizarr, dass man von vielen realen Leuten umgeben ist, aber kaum etwas mit ihnen zu tun hat und auf's Internet ausweicht, um Kontakte zu finden.

Gruss

Colabär
Reni

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von Reni »

AtTheRearWindow hat geschrieben: Und auch das mit dem Kaufen und Verkaufen ist sehr passend: In so vielen Kulturen ist Sex das Ritual, mit dem man Abkommen besiegelt oder gut gelaufene Geschäfte feiert. Bei schüttelt man sich fest die Hände, wenn man einen Vertrag unterschrieben hat, und das fühlt sich wirklich gut an. In Naturvölkern würde man sich nach einem gut gelaufenen Tauschgeschäft gegenseitig befriedigen, und das ist genau dasselbe gute Gefühl, das dort zum Ausdruck kommt.

Jetzt muss man natürlich aufpassen, dass man die Naturvölker nicht übermäßig idealisiert und irgendwelche Traum- und Wunschvorstellungen auf sie projiziert… :mrgreen:
Also ich gestehe... Wenn ich mir jetzt vorstelle, wie unsre Vorstände und die Rechtsabteilung ihre Verträge so mit den Kunden besiegeln, gibt es da für mich nichts zu idealisieren. :shock:
Allerdings versteh ich unter dem Aspekt die Gehälter. :frech2:

Es gibt übrigens auch in unserer Gesellschaft Gruppen, in denen Sex ganz anders gelebt wird. Aber auch da ist er völlig freiwillig und wenn jemand nicht den Eindruck macht als würde er/sie teilnehmen wollen, bleibt er/sie genauso Ohne Sex wie wenn er/sie wirklich niemanden findet, der/die mit ihm/ihr Sex haben will.
ActiveBeginner

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von ActiveBeginner »

Mondstaub hat geschrieben:
ActiveBeginner hat geschrieben: Jaja, genug fabuliert, der Threadstarter hat ja eine Quelle genannt welche deine konservativen Wunsch- und Wahnvorstellungen widerlegt.

Konservativ heißt "erhaltend, bewahrend", also müsste ja eher deine Wunsch- und Wahnvorstellungen der genannten Stämme konservativ genannt werden, oder? Zumindest sind die noch älter.
Nein, deren Werte sind ja längst verschwunden. Bewahren kann man nur das, was momentan existiert (bzw. zumindes noch bis vor Kurzem existiert hat).
Ich jedenfalls finde diese Verachtung des Sexuellen einfach nur krank.
Mondstaub

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von Mondstaub »

ActiveBeginner hat geschrieben: Ich jedenfalls finde diese Verachtung des Sexuellen einfach nur krank.
Wird nun verachtet oder übersexualisiert? Fakt ist doch, dass man ab einem gewissen Alter Sex haben MUSS in unserer Gesellschaft. Das ist eine ungeschriebene Regel.. deshalb verheimlichen die meisten ihr AB-tum ja: Weil sie wissen, wie negativ die Bewertung der Gesellschaft ist. Und das finde ich schlimm.

Das ist quasi die Aufdröselung des Problems vom anderen Ende des Seils.
AtTheRearWindow

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von AtTheRearWindow »

Mondstaub hat geschrieben:
ActiveBeginner hat geschrieben: Ich jedenfalls finde diese Verachtung des Sexuellen einfach nur krank.
Wird nun verachtet oder übersexualisiert? Fakt ist doch, dass man ab einem gewissen Alter Sex haben MUSS in unserer Gesellschaft. Das ist eine ungeschriebene Regel.. deshalb verheimlichen die meisten ihr AB-tum ja: Weil sie wissen, wie negativ die Bewertung der Gesellschaft ist. Und das finde ich schlimm.

Das ist quasi die Aufdröselung des Problems vom anderen Ende des Seils.
Beides ist nicht sinnvoll, aber beides kommt aus derselben Quelle: Weil in unserer Gesellschaft Sexualität so lange sehr stark reglementiert und tabuisiert wurde, gibt es heute die Gegenreaktion, dass es eine Übersexualisierung gibt. Und dass wir es überhaupt als eine "Übersexualisierung" wahrnehmen, liegt nur daran, dass wir uns immer noch im Rahmen der alten restriktiven Moralvorstellungen bewegen. Das eine bedingt das andere, beides ist nicht wirklich "gesund", aber beides ist ganz typisch für unser System.

Ich möchte noch mal betonen, dass es zumindest mir persönlich nicht wirklich allein um den Sex geht. Dass das so im Mittelpunkt steht, liegt vielleicht an dem Buch, auf das ich mich beziehe (da geht es eben nicht um ABs, sondern um Homosexualität), und es liegt eben auch daran, dass dieses Thema irgendwie automatisch in den Mittelpunkt rückt. Das ist genau das, was ich meine. Eigentlich geht es mir aber darum, wie wichtig es in anderen Kulturen ist, dass niemand allein ist und jeder persönliche Nähe erfahren kann. Und weil das Ziel der Kultur ist, wird auch niemand ausgegrenzt. Das westliche System hat dagegen in diesem Punkt einen stark restriktiven Grundkern:
  • Das Zusammenfinden als Paar wird bewusst sehr stark reglementiert und der Mensch dazu angehalten, sich eine Zeit lang mit Einsamkeit abzufinden.
  • Jede Form der zwischenmenschlichen Beziehung ist immer irgendwie eingeschränkt und kann nicht frei in der ganzen Bandbreite des Zwischenmenschlichen schwingen.
  • Aus beiden Punkten ergibt ein großer Druck und ein Wettbewerb, der ein Phänomen wie ABs überhaupt erst möglich macht und teilweise einfach hervorbringen muss.
UngebetenerGast

Re: Warum es früher keine ABs gab…

Beitrag von UngebetenerGast »

Fakt ist doch, dass man ab einem gewissen Alter Sex haben MUSS in unserer Gesellschaft. Das ist eine ungeschriebene Regel.
Oha, lese ich da eben "ungeschriebene Regel"? Nun werden sicher die Einwendungen dagegen erhoben: "Ich kann nicht glauben ...", "Wo steht das?" usw.

Allerdings gibt es natürlich auch Leute, von denen erwartet wird, dass sie sich geschlechtlich enthalten. Aber das ist ein anderes Thema ...