bettaweib hat geschrieben: ↑09 Okt 2018 15:36
Ich werde das nächste mal an die Tips denken. Aber bei dem Pferd ist es für mich sowieso immer schwierig wenn es nach der Stunde um das Hufe auskratzen und in die Box geht. Es versucht mich immer wieder nach links abzudrängen. Da muss ich ganz schön gegenhalten. Dann läßt es mich auch kaum auf die rechte Seite und es rennt mir gern vorweg. Es ist sehr unruhig und will am liebsten sofort in die Box zum Fressen. Zweimal schon durfte ich die Trense gründlicher säubern...urgs.
Mit anderen Worten: es nimmt dich nicht für voll und respektiert dich nicht. - Du bist keine "Vorgesetzte" für das Pferd. Oder anders ausgedrückt: Du bist in der Welt dieses Pferdes keine Leitstute.
Also tut es auch nicht, was du möchtest. Weshalb auch? - Wenn du jemanden nicht für voll nimmst, tust du auch nicht, was der will. Selbst wenn es dein Chef ist, wirst du nur soweit gehorchen, daß er dich nicht entläßt und du irgendwie klar kommst. Das nennt man "innere Kündigung" - sehr weit verbreitet, in Deutschland.
Oder du machst dein eigenes Ding, um Karriere zu machen.
Du solltest an deinem Auftreten arbeiten. Ich kenne dich nicht, daher kann ich dir keine auf dich passenden Ratschläge geben.
Aber vielen Menschen mangelt es am selbstbewußten Auftreten. Du hoffst nicht nur, daß das Pferd dich nicht zur Seite drängelst - nein, du kommst gar nicht auf den Gedanken, daß es das tun könnte.
Oder daß es nicht antraben könnte. Das geht in die Richtung, die hier schon genannt wurde: Stell dir vor, es trabt bereits. Aber stell dir das so selbstsicher vor wie du bist, wenn du den Schlüssel im Zündschloß deines Autos umdrehst.
Selbstverständlich wird dein Auto anspringen - darab zweifelst du keine Sekunde.
Ich weiß, wie schwer sowas ist. Ich hatte und habe immernoch, immer Problempferde. Im Augenblick eine latente Steigerin. Aber ich weiß, daß sie mich nicht angreifwen will, wenn sie steigt. Für mich ist sie eine dummes kleines Mädchen, daß schlechte Manieren hat.
Und so gehe ich an sie heran. Sie bekommt eine klare Ansage und ich lasse keinen Zweifel aufkommen, daß ich mich durchsetzten kann. Sie steigt nicht. Basta. Und steigt sie doch, kommt meine sehr strenge und verwahrnende Stimme. Den Tonfall versteht sie.
Wir haben bereits tolle Erfolge erziehlt.
Du könntest auch versuchen, dein Schulpferd mit Stimmunterstützung anzutraben. Bei vielen Schulpferden klappt das - die traben oft ja schon an, wenn der Reitlehrer das Kommando gibt. Da braucht der Schüler gar nichts zu machen.
Vielleicht kennt dein Schulpferd die Kommandos auch? Natürlich Stimme nur zusätzlich zu Gewichts- und Schenkelhilfen. Und der richtigen Körperspannung - die ist das wichtigste Kommando.
Diese Sache mit der "inneren Kündigung" trifft leider auch auf viele Schulpferde zu. Du hast mal geschrieben, daß das eine gute Reitschule ist. Hmmm - und warum hast du dann noch so ausgeprägte "Anfängerprobleme"? Weshalb gibt es niemanden, der dir zeigt, wie du es machen mußt? In Einzelstunden, zum Beispiel?
Oder gönne dir mal ein tolles Seminar bei irgendwelchen Trainern, die oft auf Reitanlagen eingeladen werden und dir helfen könnten?