Zweck-Beziehung denkbar?

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Finnlandfreundin
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass man nicht etwas mit etwas Anderem üben kann.
Wenn ich in eine WG ziehe, stelle ich fest, ob das WG-Leben etwas für mich ist oder nicht. Bedenken muss man aber, dass das mit Person A, B und C möglich ist, jedoch nicht mit Person X, Y und Z.
Ziehe ich mit meiner besten Freundin zusammen, komme ich entweder zu dem Schluss, dass das mit ihr funktioniert oder nicht. Bei einer anderen Freundin kann das schon wieder ganz anders sein.
Ziehe ich mit meinem Partner zusammen, funktioniert es mit ihm oder nicht. Wenn nicht und beide sind mit zwei getrennten Wohnungen einverstanden, hätte man einen Kompromiss gefunden.

Beim Sex ist es das gleiche. Von Solosex (Selbstbefriedigung) kann ich nicht ableiten, wie sich Sex anfühlt. Nur weil ich weiß, wie ich mir schöne Gefühle mache, weiß ich nicht, wie ich das beim Anderen mache.
2. Bsp: Geht jemand zur Prostituierten, weiß er zwar wie sich Sex anfühlt, er weiß aber dennoch nicht wie er Sex initiieren soll.

Bei beidem kann man nur aus der jeweiligen Praxis lernen.
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Galip
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Galip »

Tania hat geschrieben: 29 Apr 2022 07:37 (...)

Der Vorteil, dass noch jemand da ist, wird aufgewogen durch den Nachteil, dass noch jemand da ist.

(...)

Und genau deswegen kapier ich den ZweckbeziehungsWG-Ansatz nicht. Wenn der Hauptgrund, überhaupt mit jemandem zusammen leben zu wollen, die Gefühle sind, die man füreinander hat - warum dann mit jemandem zusammenziehen, für den man keine Gefühle hat?
+1
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Apr 2022 01:21 Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass man nicht etwas mit etwas Anderem üben kann. (...)
Das ist ein guter Satz, da steckt viel Wahrheit darin. Die Idee, man müsste Beziehung erst üben, bevor man eine eingeht, deutet auf den Wunsch hin, es schon zu können, bevor man überhaupt damit anfängt. Und das kann ja irgendwie nicht klappen. Man lernt ja auch nicht ein Musikinstrument, bevor man es zum ersten Mal in die Hand nimmt, oder eine Sprache, ohne sie zu sprechen, usw.

Es kommt mir so vor, als spräche v.a. die Angst vor dem Scheitern aus der Idee. Nur um einer Beziehung überhaupt die Chance zu geben, dass sie funktioniert, bleibt einem gar nichts anderes übrig, als zu riskieren, dass sie scheitert. Und mir geht es da übrigens ganz genauso: Es ist dieser Horror davor, zurückgewiesen und abgelehnt zu werden, der es mir so schwer macht, auf andere zuzugehen. Vielleicht brauchen wir keine Übung für Beziehung, sondern einfach nur ein besseres Selbstwertgefühl?
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NeC
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von NeC »

Rumborak hat geschrieben: 29 Apr 2022 14:43 Natürlich habe ich auch in WGs gewohnt, sogar ziemlich lange. Auch habe ich gute Umgangsformen im Elternhaus gelernt und bin im sozialen Miteinander nicht ungeübt. Ich hätte mehr im Sinn, dass in so einer Zweck-Beziehung (das Wort trifft auch nicht was ich meine) man sich vornimmt, sich gegenseitig als sehr wichtig anzusehen und füreinander einzustehen. So als müsste es so sein und man alles dafür tut, dass es funktioniert und beide sich respektieren, wohl fühlen und auch Konflikte ausgetragen werden. Also deutlich mehr als WG. Beide wünschen und bemühen sich, dass es klappt. Und bei Problemen kämpfen beide dafür, die andere Seite zu verstehen und so einen Kompromiss zu finden.

Ich kann mir vorstellen, dass das sehr erfüllend sein kann.
Wie viele andere hier verstehe ich auch nicht so ganz, was Dir eigentlich vorschwebt, oder besser warum Du so ein beschriebenes Konstrukt anstrebst.

Vielleicht bekommen wir etwas Licht ins Dunkel, wenn wir uns von der anderen Seite nähern:

Dein beschriebenes Szenario unterscheidet sich von einer klassischen Liebesbeziehung doch im wesentlichen durch die fehlende Körperlichkeit*. Warum ist es Dir wichtig, das Körperliche hier wegzulassen?


*) Am Anfang schreibst Du auch: "jederzeit mit der Möglichkeit, sich wieder zu trennen" Dazu passt aber schlecht der oben zitierte Teil: beide bemühen sich und kämpfen bei auftretenden Problemen. Das "jederzeit" meintest Du also offenbar nicht im Sinne von "leichtfertig", denn Du wünscht Dir ja, dass man gemeinsam um ein Fortbestehen kämpft. Die Möglichkeit, sich wieder zu Trennen, hat man wiederum bei einer Liebesbeziehung auch genauso, und macht das aber nur, wenn alles bemühen und kämpfen letztlich nicht geholfen hat - also eigentlich exakt das, was Du Dir wünscht.
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kreisel
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von kreisel »

Tania hat geschrieben: 29 Apr 2022 07:37 Allerdings könnte genau das eine ziemlich gute Möglichkeit sein, übersteigerte Erwartungen an eine Beziehung zu korrigieren. Denn letztlich ist das Leben mit Partner ja wirklich nicht so viel anders als das Leben in einer WG. Der Vorteil, dass noch jemand da ist, wird aufgewogen durch den Nachteil, dass noch jemand da ist. Quasi dasselbe Phänomen, das man von der Teamarbeit im Job kennt - man muss zwar weniger Arbeit selbst machen, aber sich dafür absprechen, einigen und damit leben, dass Vieles nicht so gemacht wird, wie man es gern hätte.

Die allerwenigsten Paare führen täglich (oder auch nur wöchentlich) gute, intensive Gespräche, haben leidenschaftlichen Sex (oder überhaupt Sex) oder arbeiten an einem gemeinsamen spannenden Projekt. Sehr oft redet man über wenig anderes als "wer übernimmt welchen Teil der alltäglichen Hausarbeit" und "was stehen heute für Termine an". Und abends im Bett ... klar, Sex ist toll, aber pennen oder nen Film schauen ist eigentlich auch toll. Letztlich entwickelt man genauso seine Routine wie als Single - nur zu zweit. Und man tut es nicht, weil zu zweit alles leichter, schöner, besser wäre, sondern weil es jemanden gibt, den man einfach gern täglich in seinem Leben hat.

Und genau deswegen kapier ich den ZweckbeziehungsWG-Ansatz nicht. Wenn der Hauptgrund, überhaupt mit jemandem zusammen leben zu wollen, die Gefühle sind, die man füreinander hat - warum dann mit jemandem zusammenziehen, für den man keine Gefühle hat?
Was du beschreibst, klingt für mich eher nach einer Zweckbeziehung, der Vergleich mit WG, der Vergleich mit Teamwork auf Arbeit
und dass man ein Projekt teilt auch mit dem anderen Vorgehen eines anderen.
Nur der untere Teil, dass man jemanden sehr mag/ sich sympathisch ist und gerne zusammen ist und jemanden gerne um sich hat, klingt dann nicht nach Zweckbeziehung.

Und ich denke, die Gefühle, die verbinden, können aber schon massiv was ausmachen und einen innerlich anders empfinden lassen.
Auf der Oberfläche sieht beides gleich aus, wenn man zwei Paare beobachten würde, leben die, frühstücken, reden ein bisschen,
teilen ihren Alltag, und untergründig leben die einen mehr nebeneinander her und die anderen sind aber herzlich verbunden.
(die restlichen zwei Gedanken gehen in verschiedene Richtungen, das ist zu verwirrend, die lösche ich wieder raus)

Bei mir zumindest hatte diese tiefere Verbindung, dieses persönlichere Angesprochen sein gefehlt, und das reine Alltagsbewältigen
und Kooperation war eher erleichternd, entlastend.
Es war nur schade, wenn man mit einem Funken / Romantik anfängt und dann die tiefere Ebene doch nicht kommt.
Dieses rein funktionale empfand ich als beschnitten, irgendwie zermürbend, unbefrieidigend.

Dem letzten Beitrag von Finnlandfreundin stimme ich zu, es ist nicht unbedingt eine Beziehung gleich einer anderen, da treffen wieder neue
Kombinationen aufeinander. Vielleicht stößt man in sich auf wieder ähnliche Reaktionen, aber auch der andere hat neue Reaktionen und Perspektive, das kann auch ganz anders sein und passen oder sich bei dem einen Türen öffnen und beim anderen nicht.
Richtig tranierbar ist es nicht wirklich.
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von FantaLemon »

@Einzelgänger:
Ich kann dir nur zustimmen in dem was zu schreibst. Ich könnte mir vorstellen mir aus wirtschaftlichen Gründen einen Single-Mann zu suchen der ein Haus besitzt und bei ihm einzuziehen, so als Art WG, wenn man sich gut versteht und ich ich mir meine eigene Wohnung nicht mehr leisten könnte. Aber ich würde jetzt nicht auf die Idee kommen meine Wohnung zu verkaufen, mit einem Mann zu Übungszwecken zusammenzuziehen und mit diesem eine Immobilie zu erwerben oder zur Miete zu wohnen. Dann lieber alleine im Eigentum.
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Tania
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Tania »

FantaLemon hat geschrieben: 30 Apr 2022 11:46 Ich könnte mir vorstellen mir aus wirtschaftlichen Gründen einen Single-Mann zu suchen der ein Haus besitzt und bei ihm einzuziehen, so als Art WG, wenn man sich gut versteht und ich ich mir meine eigene Wohnung nicht mehr leisten könnte.
Und warum sollte der Single-Mann das tun? Bzw., welche Gegenleistung würdest Du für die kostenlose Unterkunft anbieten?
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Rumborak »

Eigentlich wünsche ich mir eine sehr vertrauensvolle Beziehung zu einer Frau, mit der ich Zeit verbringen kann und der ich genauso wichtig bin, wie sie mir. Wie gesagt, das Wort "Zweck-Beziehung" trifft das was ich meine nicht genau. Was mir nicht gefällt, ist, dass das Thema Partnersuche jedoch immer zum obersten Ziel hat, einen Partner bzw. eine Partnerin zu finden und diese Prämisse würde ich gerne von vornherein herausnehmen. Man beginnt die Beziehung als Fremde, gibt sich alle Mühe, wohnt auch zusammen, jedoch die Wohnungen müssen beide bestehen bleiben, sodass eine Trennung jederzeit ganz unkompliziert möglich ist. Wenn man sich aber mit der Zeit näher kommt, könnte eine Freundschaft entstehen. Und bei diesem Sich-Näherkommen lernt man mit schwierigsten Situationen, die im Miteinander auftreten, umzugehen. Es wird immer Punkte geben, die zu Streit und ohne gemeinsamen Nenner führen. Selbst völlig inkompatible Menschen könnten sich so näher kommen, oder bilde ich mir das ein? Man muss eben immer nur bereit sein, sich auf den anderen bzw. seinen Standpunkt einzulassen. Ein riesiger Gewinn für beide. Damit würden klassische Dates etc. wegfallen. Es wäre eine ganz andere Herangehensweise. Und vielleicht ist es ja sogar möglich, auf diese Weise, d.h. immer mit der Möglichkeit die "Notbremse zu ziehen", eine Liebesbeziehung aufzubauen. Und falls das letztendlich gelingen sollte, kann man auch die Betten zusammenrücken und das dann längst überfällige Körperliche in einer größtmöglichen Vertrautheit genießen...
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Seabreeze »

https://www.br.de/mediathek/podcast/wen ... nd/1842349

Meinst du so etwas in der Art? Halte die Geschichte aber für einmalig.
Rumborak

Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Rumborak »

Seabreeze hat geschrieben: 01 Mai 2022 19:04 https://www.br.de/mediathek/podcast/wen ... nd/1842349

Meinst du so etwas in der Art? Halte die Geschichte aber für einmalig.
Habe mir den Podcast eben angehört. Von der Art her kommt das dem was ich meine schon sehr nahe. Dass die beiden direkt als erstes Sex hatten, ist natürlich ein großer Unterschied. Ich würde damit bis zuletzt warten wollen. Die Cousine von ihr hat über die Bücher von ihm ihn ja schon charakterlich einordnen können. Sonst hätte sie ihn ja auch nicht einfach angeschrieben.

Aber es hat ja geklappt bei ihnen. Sie haben eine Tochter und sind sehr glücklich miteinander.

Was er zum Schluss in dem Interview sagt trifft genau was ich auch denke: Und zwar, dass Liebe eine Entscheidung ist.

Aber es wurde ja auch festgestellt, dass wohl kaum eine Frau auf so einen Vorschlag eingehen würde. Sie hatte ihm ja diesen Vorschlag gemacht.

Aber vielen Dank für diesen Podcast. Der hat mir sehr gut gefallen!
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Seabreeze »

Rumborak hat geschrieben: 01 Mai 2022 19:59
Seabreeze hat geschrieben: 01 Mai 2022 19:04 https://www.br.de/mediathek/podcast/wen ... nd/1842349

Meinst du so etwas in der Art? Halte die Geschichte aber für einmalig.
Habe mir den Podcast eben angehört. Von der Art her kommt das dem was ich meine schon sehr nahe. Dass die beiden direkt als erstes Sex hatten, ist natürlich ein großer Unterschied. Ich würde damit bis zuletzt warten wollen. Die Cousine von ihr hat über die Bücher von ihm ihn ja schon charakterlich einordnen können. Sonst hätte sie ihn ja auch nicht einfach angeschrieben.

Aber es hat ja geklappt bei ihnen. Sie haben eine Tochter und sind sehr glücklich miteinander.

Was er zum Schluss in dem Interview sagt trifft genau was ich auch denke: Und zwar, dass Liebe eine Entscheidung ist.

Aber es wurde ja auch festgestellt, dass wohl kaum eine Frau auf so einen Vorschlag eingehen würde. Sie hatte ihm ja diesen Vorschlag gemacht.

Aber vielen Dank für diesen Podcast. Der hat mir sehr gut gefallen!
Die Schlussaussage, dass Liebe eine Entscheidung ist, sehe ich genauso. Nur geht jeder mit Entscheidungen anders um. Manche können sich gleich komplett rein stürzen, andere tasten sich lieber Stück für Stück vor.

Kann mir auch nicht vorstellen, das sich eine Frau auf einen solchen Vorschlag einlassen oder einem wildfremden Mann diesen unterbreiten würde. Glaube auch nicht, dass die beiden so schnell zusammengezogen wären ohne Lockdown. Es passten einfach einige Faktoren zusammen und viel Glück war wohl auch dabei. :)

Bitte gern. Der Podcast bleib mir damals irgendwie in Erinnerung.
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von naptime »

Wenn Liebe angeblich eine Entscheidung ist, warum weisen mich dann alle Frauen ab?
Der vorgeschobene Grund für die Abweisung ist eigentlich immer "kein Funke übergesprungen". Ein Funke ist offensichtlich nichts wofür man sich bewusst entscheidet. Diese Frauen haben mir alle gesagt, ich sei sehr nett und schlau und bestimmt ein toller Freund, der einzige Grund war besagter "Funke". Zwei Frauen haben mir sogar unabhängig voneinander und komplett unaufgefordert gesagt, ich sei "der netteste Mensch den sie je kennengelernt haben". Wenn ich offenbar so ein toller Partner bin, warum lassen sich dann von sowas vagem wie einem "Funken" abhalten? Wenn Liebe eine Entscheidung ist, dann könnten sie sich einfach gegen diesen Funken entscheiden und sich ganz bewusst verlieben, sie mögen mich ja offensichtlich.
Liebe ist offensichtlich keine Entscheidung, es sei denn ihr meint, dass jede einzelne Frau eine Lügnerin ist (und wenn das der Fall ist werde ich von jetzt an auch wild lügen und betrügen, dadurch hätte ich dann vielleicht tatsächlich mal Chancen).
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Tania
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Tania »

naptime hat geschrieben: 03 Mai 2022 16:46 Wenn Liebe angeblich eine Entscheidung ist, warum weisen mich dann alle Frauen ab?
Der vorgeschobene Grund für die Abweisung ist eigentlich immer "kein Funke übergesprungen".
....
Liebe ist offensichtlich keine Entscheidung, es sei denn ihr meint, dass jede einzelne Frau eine Lügnerin ist ...
Jemand lieben lernen zu wollen, IST eine Entscheidung. Diese Frauen haben entschieden, es nicht lernen zu wollen. Warum sie das getan haben, wirst Du wohl nie so genau wissen. Vielleicht warst Du ihnen die Mühe einfach nicht wert und sie warten lieber auf jemanden, wo sie es nicht erst lernen müssen. Meist ist das jemand, der Ähnlichkeit mit jemandem hat, den sie mal geliebt haben, dann müssen sie das bereits vorhandene Gefühl einfach nur noch auf diesen Menschen übertragen.

Also ja, es ist eine Entscheidung. Und hätten sich die Frauen dafür entschieden, Dich kennen- und liebenlernen zu wollen, hätte es zwar nicht sicher funktioniert (nicht jeder kann alles lernen), aber vielleicht ja doch. Haben sie aber nicht.

Und ich weiß leider nicht, was man tun könnte, um diese Entscheidung zu beeinflussen. Außer: herausfinden, was die jeweilige Frau liebenswert findet, und genau das sein. Was leider ein verdammt praxisuntauglicher Tipp ist ... :sadwoman:
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von naptime »

Okay, ich werde von jetzt an Frauen anlügen damit sie sich für mich entscheiden, ist offenbar die einzige Hoffnung
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Tania »

naptime hat geschrieben: 03 Mai 2022 18:17 Okay, ich werde von jetzt an Frauen anlügen damit sie sich für mich entscheiden, ist offenbar die einzige Hoffnung
Falls Du selbst an Dir nichts liebenswertes entdecken kannst, dann wäre Lügen tatsächlich ein gangbarer Weg. Wenn Du das locker den Rest Deines Lebens durchhalten kannst, kann es eine lange glückliche Ehe werden ...
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Rumborak »

Also ich möchte mich nicht verstellen, damit ich geliebt werde. Und ich möchte auch nicht, dass sich jemand verstellt, damit ich denjenigen (d.h. diejenige) liebe. Das wäre das Gegenteil von dem, was ich mir unter einer Beziehung vorstelle. Beide sollen sie selbst sein. Und das schließt eben auch Schwächen und vermeintlich unerwünschtes Verhalten mit ein.

Man entscheidet sich, den anderen so zu nehmen wie er bzw. sie ist. Wie soll sonst eine tiefe, vertraute Beziehung entstehen? Man will doch sein Leben mit dem anderen teilen und der andere soll eben nicht dem Ideal entsprechen, sondern echt sein.

Wenn man sich selbst lieben will, dann geht es doch auch nur, indem man radikal akzeptiert, wie man eben ist. Das ist eine Entscheidung. Man entscheidet sich, sich so zu nehmen, wie man ist und man entscheidet sich, liebevoll mit sich selbst umzugehen, trotz Schwächen und Fehlern.

warum sollte es mit der Liebe zu einem Partner bzw. einer Partnerin anders sein?
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Kleiner Mann »

Rumborak hat geschrieben: 03 Mai 2022 20:00 warum sollte es mit der Liebe zu einem Partner bzw. einer Partnerin anders sein?
Weil es Alternativen gibt. Bis zu einem gewissen Grad glaube ich schon, dass das funktioniert, aber wenn man einfach zu unterschiedlich ist und ganz andere Wertevorstellungen hat, dann glaube ich nicht, dass das klappen kann.

Wenn es nur darum geht irgendjemanden zu nehmen, dann glaube ich nicht, dass es so viele Singles gäbe. Im Prinzip entscheiden sich bereits tagtäglich die meisten Menschen gegen das potentielle Interesse von anderen Menschen, wenn sie der Meinung sind, dass das Gegenüber ihren Ansprüchen nicht genügt.

Warum sollte sich Mann oder Frau also darauf einlassen, wenn ihnen theoretisch die Optionen offen stünden?
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Hoppala »

naptime hat geschrieben: 03 Mai 2022 18:17 Okay, ich werde von jetzt an Frauen anlügen damit sie sich für mich entscheiden, ist offenbar die einzige Hoffnung
Dann verlieben sie sich gegebenefalls in deine Lüge, nicht in dich.

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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von naptime »

Hoppala hat geschrieben: 04 Mai 2022 09:29
naptime hat geschrieben: 03 Mai 2022 18:17 Okay, ich werde von jetzt an Frauen anlügen damit sie sich für mich entscheiden, ist offenbar die einzige Hoffnung
Dann verlieben sie sich gegebenefalls in deine Lüge, nicht in dich.

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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Menelaos »

naptime hat geschrieben: 03 Mai 2022 16:46 Wenn Liebe angeblich eine Entscheidung ist, warum weisen mich dann alle Frauen ab?
Der vorgeschobene Grund für die Abweisung ist eigentlich immer "kein Funke übergesprungen". Ein Funke ist offensichtlich nichts wofür man sich bewusst entscheidet. Diese Frauen haben mir alle gesagt, ich sei sehr nett und schlau und bestimmt ein toller Freund, der einzige Grund war besagter "Funke". Zwei Frauen haben mir sogar unabhängig voneinander und komplett unaufgefordert gesagt, ich sei "der netteste Mensch den sie je kennengelernt haben". Wenn ich offenbar so ein toller Partner bin, warum lassen sich dann von sowas vagem wie einem "Funken" abhalten? Wenn Liebe eine Entscheidung ist, dann könnten sie sich einfach gegen diesen Funken entscheiden und sich ganz bewusst verlieben, sie mögen mich ja offensichtlich.
Liebe ist offensichtlich keine Entscheidung, es sei denn ihr meint, dass jede einzelne Frau eine Lügnerin ist (und wenn das der Fall ist werde ich von jetzt an auch wild lügen und betrügen, dadurch hätte ich dann vielleicht tatsächlich mal Chancen).
Wieso kommst du selbst zu dem Schluss das Liebe "ganz offensichtlich keine Entscheidung" ist, und beschließt dennoch im nächsten Kommentar vom Gegenteil auszugehen, und Frauen zu belügen?

Ich persönlich halte Liebe nicht für eine Entscheidung, und sehe keinen Fehler bei den Frauen, die dir und sich selbst gegenüber aufrichtig waren. Es hat einfach nicht gepasst, oder vielleicht hast du es nur nicht geschafft dich als potentieller Partner zu zeigen, und nicht nur als Kumpel.
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Re: Zweck-Beziehung denkbar?

Beitrag von Menelaos »

naptime hat geschrieben: 04 Mai 2022 16:12
Hoppala hat geschrieben: 04 Mai 2022 09:29
naptime hat geschrieben: 03 Mai 2022 18:17 Okay, ich werde von jetzt an Frauen anlügen damit sie sich für mich entscheiden, ist offenbar die einzige Hoffnung
Dann verlieben sie sich gegebenefalls in deine Lüge, nicht in dich.

Wenn es dir damit gut geht? Und der Frau auch.
Wenn sie dumm genug ist um darauf reinzufallen ist sie selber Schuld, mein Problem ist das nicht.
Ich schlage vor du nimmst dir eine kleine Auszeit und schüttelst die Frustration ab, die du offenbar von deinem letzten Misserfolg noch mit dir herum schleppst.
Verhältst du dich nämlich so wie du es gerade zeigst, dann wirst du nicht nur niemals geliebt werden (jedenfalls dein wahres ich nicht) sondern du wirst auch selbst nicht mehr lieben können, jedenfalls keine Frau. Der Pfad auf dem du dich da gerade befindest führt lediglich zum Hass auf dich selbst, und auf die Frauen.
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