Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

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Einzelgänger
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von Einzelgänger »

[+] Leugner
GustavGans hat geschrieben: 11 Mai 2022 13:42
Reinhard hat geschrieben: 11 Mai 2022 15:17 Alleine der Begriff "Corona-Leugner" spielt doch auf "Holocaust-Leugner" an und soll Gegner von Corona-Maßnahmen in die rechte Ecke rücken. Ähnliches wird erreicht, wenn man drei Leute mit Kerzen zum Fackelmarsch hochstilisiert, was auf den Abend des 30. Januar 1933 anspielt.

Ich denke schon, dass "leugnen" genau das richtige Wort ist für "etwas trotz starker Beweislage bestreiten". An der Verwendung finde ich nichts auszusetzen.

Oder wie wollen die bisher so bezeichneten Coronaleugner denn sonst benannt werden? :gruebel:
"Coronaleugner" leugnen nicht das Virus an sich, sie sind nur mit den Maßnahmen nicht einverstanden.
Das gleiche gilt für "Klimaleugner". Niemand leugnet das Klima (wie soll das auch gehen?) und auch nur die wenigsten leugnen den Klimawandel. Die Meisten bestreiten die menschliche Auswirkung darauf.
die Bezeichnung ist in beiden fällen einfach falsch, bzw. mindestens sehr ungenau
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GustavGans

Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von GustavGans »

Reinhard hat geschrieben: 11 Mai 2022 15:17
GustavGans hat geschrieben: 11 Mai 2022 13:42 Das zeigt aber eher, dass Meinungs- und Gesinnungsterror ein immer größer werdendes Problem in diesem Land sind. Bestimmte gesellschaftliche Gruppen haben für diesen Zweck diverse taktische und rhetorische Methoden entwickelt, um Andersdenkende mit billiger Polemik diffamieren zu können.

Naja, ich weiß nicht. Die rhetorische Figur "verfolgte Unschuld", die genau das behauptet, ist irgendwie auch recht häufig.

[spoiler=]Das beste Beispiel dafür, dass Unschuldige verfolgt wurden, ist doch der Bericht des Uno-Sonderberichterstatters für Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung. Man will / wollte politische Gegner durch Gewalt mundtot machen. Das sind quasi schon ansatzweise russische Verhältnisse. Aber was soll man vom Doppelmoralweltmeister Deutschland überhaupt Anderes erwarten?
Aber bei Clankriminalität oder Exzessen der sogenannten "Partyszene" zieht man natürlich aus bestimmten Gründen den Schwanz ein. Am Gefährlichsten für die öffentliche Sicherheit sind nun mal deutsche Rentner auf Corona-Demonstrationen.

"Melzer war im Sommer 2021 wegen mehrerer Videos, die offenbar Polizeigewalt bei Berliner Demonstrationen gegen Coronamaßnahmen zeigten, aufgeschreckt worden. Er äußerte Sorge darüber und bat die Bundesregierung um eine Stellungnahme. »Ich fand die Reaktion der Regierung bedenklich«, sagte er jetzt. Nach Auffassung der Bundesregierung sei es verhältnismäßig gewesen, dass Polizistinnen und Polizisten beispielsweise einen nicht aggressiven Demonstranten vom Fahrrad stießen und auf den Boden warfen. »Die Wahrnehmung der Behörden, was verhältnismäßig ist, ist verzerrt«, sagte Melzer."

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 1557f24588[/spoiler]

PS: Irgendwie funktioniert das mit den Spoilern bei mir nicht.
Reinhard
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von Reinhard »

[+] Leugner
Einzelgänger hat geschrieben: 11 Mai 2022 15:31
Reinhard hat geschrieben: 11 Mai 2022 15:17 Ich denke schon, dass "leugnen" genau das richtige Wort ist für "etwas trotz starker Beweislage bestreiten". An der Verwendung finde ich nichts auszusetzen.

Oder wie wollen die bisher so bezeichneten Coronaleugner denn sonst benannt werden? :gruebel:
"Coronaleugner" leugnen nicht das Virus an sich, sie sind nur mit den Maßnahmen nicht einverstanden.
Das gleiche gilt für "Klimaleugner". Niemand leugnet das Klima (wie soll das auch gehen?) und auch nur die wenigsten leugnen den Klimawandel. Die Meisten bestreiten die menschliche Auswirkung darauf.
die Bezeichnung ist in beiden fällen einfach falsch, bzw. mindestens sehr ungenau

Dann ist aber der Wortbestandteil "-leugner" richtig verwendet.

Aus der Sicht sollte dann stattdessen kritisiert werden, dass man "Gefährlichkeit des Coronavirus auf Gesundheit und Gesundheitswesen"-Leugner nicht auf Coronaleugner verkürzen dürfte, beziehungsweise "Anthropogenität und gefährliche Auswirkungen des Klimandels"-Leugner nicht auf Klimaleugner. Aber was soll da schon rauskommen, außer vielleicht eine Abkürzung wie AugAdKlimaW oder so ...

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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von Don Rosa »

Moderation: Absolute Beginner TreffIhr trifftet gerade in Themen ab, die hier nicht diskutiert werden sollen.
GustavGans hat geschrieben: 11 Mai 2022 15:54 PS: Irgendwie funktioniert das mit den Spoilern bei mir nicht.
Du bist ein "Parameter-Leugner", genauer "Das Gleichheitszeichen deutet auf einen Pflichtparameter hin, aber ich lasse mir nicht vom System vorschreiben, dass ich da noch was hinschreiben muss"-Leugner. 😉
GustavGans

Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von GustavGans »

Don Rosa hat geschrieben: 11 Mai 2022 17:51 - trifftet gerade in Themen ab, die hier nicht diskutiert werden sollen.-
GustavGans hat geschrieben: 11 Mai 2022 15:54 PS: Irgendwie funktioniert das mit den Spoilern bei mir nicht.
Du bist ein "Parameter-Leugner", genauer "Das Gleichheitszeichen deutet auf einen Pflichtparameter hin, aber ich lasse mir nicht vom System vorschreiben, dass ich da noch was hinschreiben muss"-Leugner. 😉
Doch, das hatte ich auch mit Parameter versucht. Funktionierte aber trotzdem nicht. Naja, vielleicht beim nächsten Mal.
Maverick

Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von Maverick »

Reinhard hat geschrieben: 11 Mai 2022 15:17
GustavGans hat geschrieben: 11 Mai 2022 13:42 Das zeigt aber eher, dass Meinungs- und Gesinnungsterror ein immer größer werdendes Problem in diesem Land sind. Bestimmte gesellschaftliche Gruppen haben für diesen Zweck diverse taktische und rhetorische Methoden entwickelt, um Andersdenkende mit billiger Polemik diffamieren zu können.

Naja, ich weiß nicht. Die rhetorische Figur "verfolgte Unschuld", die genau das behauptet, ist irgendwie auch recht häufig.

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GustavGans hat geschrieben: 11 Mai 2022 13:42 Alleine der Begriff "Corona-Leugner" spielt doch auf "Holocaust-Leugner" an und soll Gegner von Corona-Maßnahmen in die rechte Ecke rücken. Ähnliches wird erreicht, wenn man drei Leute mit Kerzen zum Fackelmarsch hochstilisiert, was auf den Abend des 30. Januar 1933 anspielt.

Ich denke schon, dass "leugnen" genau das richtige Wort ist für "etwas trotz starker Beweislage bestreiten". An der Verwendung finde ich nichts auszusetzen.

Oder wie wollen die bisher so bezeichneten Coronaleugner denn sonst benannt werden? :gruebel:
@Reinhard: Jetzt verlasse ich wahrscheinlich den Pfad des erlaubten hier im Forum und werde politisch. Ich bitte die Moderatoren um Entschuldigung und Nachsicht. Du hast mir aber den Ball zugespielt:

Wenn ich als gegen Corona Geimpfter gegen eine Corona-Impfflicht bin, weil das anders als bei den Masern (wo ich eine Impfflicht durchaus befürworte) kein steiler Impfstoff ist, möchte ich nicht als Coronaleugner, Nazi oder sonstwas bezeichnet werden.
Reinhard
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von Reinhard »

Maverick hat geschrieben: 11 Mai 2022 18:50 Wenn ich als gegen Corona Geimpfter gegen eine Corona-Impfflicht bin, weil das anders als bei den Masern (wo ich eine Impfflicht durchaus befürworte) kein steiler Impfstoff ist, möchte ich nicht als Coronaleugner, Nazi oder sonstwas bezeichnet werden.

Das ist aber ein ganz anderer Punkt, ob man jetzt falsch zugeordnet wird (was generell schlecht ist), oder ob man irgendwelchen anderen schon aufgrund der Verwendung eines Worts einen Vorwurf machen will.
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Himbeere
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von Himbeere »

Reinhard hat geschrieben: 09 Mai 2022 22:53
Ich habe solche Gedanken nicht.
Das hört sich traumhaft an. Ich kann mir kaum vorstellen, die nicht zu haben. Wie sieht Selbstkritik dann bei dir aus? Wie denkst du über dich, wenn du einen kleinen bis mittelprächtigen oder auch großen Fehler gemacht hast? Würde mich interessieren, vielleicht könnte ich mir ne Scheibe abschneiden.
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von AviferAureus »

Maverick hat geschrieben: 08 Mai 2022 17:30 ....Beim gesellschaftlichen Themen ist es aber weniger leicht. Wer beispielsweise entgegen der Mehrheitsmeinung meiner Generation gegen die Ehe für alle, gegen die Corona-Maßnahmen, gegen eine Waffenlieferung an die Ukraine, gegen eine Impfflicht usw. ist, wird sofort in eine Ecke gestellt, ohne dass sich die dezidierte Meinung angehört wird....
Eine Lösung wäre zu versuchen, sich dort sozial zu engagieren, wo man Personen trifft, welche die eigene Meinung teilen oder die diese zumindest nicht stört. Im hochgestylten Fitness-Studio hätten die Leute sich vielleicht für C interessiert, in einem inhabergeführten Fitnesstudio um die Ecke hätten die möglicherweise gar nicht gewusst, was das überhaupt sein soll. Auch in der politischen Landschaft kann man auf Gleichgesinnte stoßen kann und sich etwas suchen, wo aktuelle Trends wichtig sind oder eher nicht, je nach persönlichem Belieben.
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The Poet
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von The Poet »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 10 Mai 2022 06:43
Reinhard hat geschrieben: 09 Mai 2022 22:53
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 09 Mai 2022 11:57 Irgendwie ist es ja schon erschreckend, wenn man sich mal drauf konzentriert, wie man mit sich selber spricht und vor allem, was man sich da so alles erzählt. :shock: Man kommt vom Einkaufen und stellt fest, dass man etwas vergessen hat: "Das ist mal wieder so typisch! Was kannst du eigentlich wirklich? Nichts!" Beim Spülen fällt einem eine Tasse runter: "Toll Markus! Du bist wirklich zu gar nichts zu gebrauchen!" Blick in den Spiegel: "Guck dich doch an! Wer soll dich schon lieben?!"

Ich habe solche Gedanken nicht.

Wird dann wohl auch nicht so sein, dass damit alle Probleme weg sind, wenn du damit aufhörst. :?
Dito. Und das sage ich als sozialphobischer und unter Depressionen leidender Mensch.
+1

Früher hatte ich solche Gedanken... irgendwann waren sie dann weg (meistens... manchmal ertappe ich mich noch dabei, aber bin glaube ich reflektiert genug, um sie dann auch als Unsinn zu enttarnen), aber in meinem realen Leben hat sich dadurch exakt NICHTS geändert.

Wenn (!) es also tatsächlich irgendeine Kausalität gibt zwischen "solche Gedanken haben" und "AB sein" (was ich auch zu bezweifeln wage... wahrscheinlich hat das nix miteinander zu tun ... gibt sicher auch genug Leute, die solche Gedanken haben und trotzdem eine Beziehung, Romanzen, Liebe oder Sex in ihrem Leben gehabt haben), dann ist das Weglassen der Gedanken zumindest schon mal keine hinreichende Bedingung, sondern bestenfalls eine notwendige.

____
edit: :gruebel: Die Frage ist ja auch, ob die Aussage, dass man ein Versager bei <x> ist, nicht hin und wieder durchaus ihre Existenzberechtigung hat.
Ich z.B. bin ganz klar ein Totalversager in allen sportlichen Dingen, insbesondere Mannschaftssport. Ich-kann-es-einfach-nicht! Das ist kein Glaubenssatz oder sowas, das ist kein "ich fühle mich als Totalversager", nein, das ist einfach eine objektive Beschreibung der Realität. Konnte ich noch nie, kann ich jetzt nicht, und werde ich höchstwahrscheinlich auch nie können. Manche Leute haben halt einfach keine Begabung in <z>, Punkt. Muss man sich mit abfinden. (Dafür hat man dann ja woanders Talente.)

Über die Relation "sich wie ein Versager fühlen" zu "ein Versager sein" muss man also vielleicht auch noch mal nachdenken... :gruebel:
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von Strange Lady »

Maverick hat geschrieben: 08 Mai 2022 16:24
Strange Lady hat geschrieben: 08 Mai 2022 15:57 Genau dies.
Es ist wie dauernd gegen den Strom zu schwimmen.
Ich verzweifle inzwischen darüber.
Meinst du das gesellschaftlich, bspw. mit dem Vertreten von Minderheitsmeinungen? Da wäre ich ganz bei dir. Ich empfinde das auch als sehr anstrengend, da ich zumeist Meinungen habe, die von der Ansicht insbesondere Gleichaltriger abweichen. Ich fühle mich dann häufig ausgelaugt und als sozialer Versager.
Nein, das war intrapsychisch gemeint.
Es gibt da in mir einen starken Strom, der in Richtung Selbstverachtung fließt. Und ich versuche ständig mir selbst entgegen der Strömungsrichtung Selbstliebe zukommen zu lassen ... dagegen anzuschwimmen.
Das ist extrem anstrengend.
Denn der Selbsthass bleibt am Ende des Tages immer der dominante Strom, der alles mit sich reißt.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von Reinhard »

Himbeere hat geschrieben: 11 Mai 2022 20:24
Reinhard hat geschrieben: 09 Mai 2022 22:53
Ich habe solche Gedanken nicht.
Das hört sich traumhaft an. Ich kann mir kaum vorstellen, die nicht zu haben. Wie sieht Selbstkritik dann bei dir aus? Wie denkst du über dich, wenn du einen kleinen bis mittelprächtigen oder auch großen Fehler gemacht hast? Würde mich interessieren, vielleicht könnte ich mir ne Scheibe abschneiden.

Nun ... :gruebel:


Das ist bei mir erstmal eher analytisch. Also: wie konnte es soweit kommen, dass ich den Fehler gemacht habe. Was hätte ich anders machen können? Aber auch: wie kann ich abstreiten, dass es mein Fehler war. Wenn ich herausfinden kann, dass ich etwas nur mit großen Anstrengungen hätte verhindern können, dann ist es ja nicht so schlimm. Irgendwie.


Überhaupt ist die Vermeidbarkeit des Fehlers mir wichtiger als ob es große oder kleine Auswirkungen hatte. Wenn es schwer vermeidbar gewesen wäre, kommt es eher in die Kategorie "blöd gelaufen", die leicht vermeidbaren führen zur Schlussfolgerung besonderer Dummheit. An der Stelle kann es schon mal sein, dass ich bei mir selbst diese Dummheit feststellen muss. :hammer: Aber das passiert dann auch eher in der Art "Tja Reinhard, da bist du wohl dümmer als du dachtest" und eher in geringem Ausmaß als Vorwurf. Ist dann halt so. :( Ich kann mich ja trotzdem bemühen, beim nächsten Mal nicht mehr so dumm zu sein.

Ich hadere aber schon damit, einen Fehler gemacht zu haben. Vor allem direkt nachdem ich einen Fehler feststelle, fühle ich mich immer ganz schwach und bedrückt. Ab dem Moment geht ja in der Regel das ganze Rumgerenne los, den Fehler zu erklären und auszubessern und so weiter ... das Fehlerhandling hinterher ist meist sooooooo viel mehr Aufwand und Stress als man zur Vermeidung gebraucht hätte. :fessel:

Gerade auf diese Weise kommen spätere Selbstvorwürfe manchmal aber schon rein. Beispielsweise wenn ich mich dabei ertappe, die Fehlervermeidung mal wieder schleifengelassen zu haben. :sadman: "Wenn du so weiter machst, passiert mal wieder was und dann schaust du wieder ganz dumm aus der Wäsche". Da muss dann aber noch nichtmal ein Problem passiert sein, die Imagination reicht da schon aus, was passieren könnte.
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

The Poet hat geschrieben: 12 Mai 2022 18:15
Ich z.B. bin ganz klar ein Totalversager in allen sportlichen Dingen, insbesondere Mannschaftssport. Ich-kann-es-einfach-nicht! Das ist kein Glaubenssatz oder sowas, das ist kein "ich fühle mich als Totalversager", nein, das ist einfach eine objektive Beschreibung der Realität. Konnte ich noch nie, kann ich jetzt nicht, und werde ich höchstwahrscheinlich auch nie können. Manche Leute haben halt einfach keine Begabung in <z>, Punkt. Muss man sich mit abfinden. (Dafür hat man dann ja woanders Talente.)
Erstmal willkommen im Club! :gewinner: Sport ist auch absolut nicht mein Welt. Ok, sieht man mir auch an... :pfeif: Ich finde es aber durchaus wichtig, dass man dann auch dazu steht und nicht darunter leidet. Kein Mensch kann alles und ich finde es gut, wenn man damit auch seinen Frieden macht. Alles andere würde einen deprimieren.
Was den Sport angeht, so war ich noch nie die Sportskanone. Schulsport fand ich immer ganz furchtbar. Den einzigen "Sport" den ich gut finde und wo ich auch richtig Spass dran habe ist spazieren und wandern gehen.
Über die Relation "sich wie ein Versager fühlen" zu "ein Versager sein" muss man also vielleicht auch noch mal nachdenken... :gruebel:
Es ging mir in meinem Ursprungsbeitrag hauptsächlich darum, dass es Menschen gibt (mich eingeschlossen), die sich selber nieder machen, obwohl ihnen eigentlich bewusst ist, dass es dafür keinen Anlass gibt. Obwohl sie von aussen positive Signale bekommen, immer noch an sich zweifeln und ihre Stärken nicht sehen bzw. ihre Stärken zwar sehen, aber nicht als Stärken erkennen. "Das was ich kann ist doch nichts besonderes! Das kann doch jeder!" :fessel:
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Re: Wenn man sich mal wieder als Loser fühlt...

Beitrag von The Poet »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 16 Mai 2022 10:22 Was den Sport angeht, so war ich noch nie die Sportskanone. Schulsport fand ich immer ganz furchtbar. Den einzigen "Sport" den ich gut finde und wo ich auch richtig Spass dran habe ist spazieren und wandern gehen.
Exakt, ich finde noch Fahrrad fahren ganz okay (auch wenn ich es derzeit zu selten tu, wenn ich so auf mein ∆Bauchumfang/∆t schiele), das hat mich während der Schulzeit 1. vor dem unschönen Schulweg im Schulbus mit den fürchterlichen Mitschülern und 2. wahrscheinlich vor dem Zu-Dick-Werden bewahrt, aber der Schulsport war's bei mir auch (wahrscheinlich), der zusätzlich zum "Nicht-können" es für mich heute noch ganz furchtbar macht, auch nur darüber nachzudenken... die ständigen Herabwürdigungen und Demütigungen durch die Mitschüler aus der Zeit bleiben einem halt im Gedächtnis kleben, die wird man wohl nie mehr los,*seufz* :? .

Über die Relation "sich wie ein Versager fühlen" zu "ein Versager sein" muss man also vielleicht auch noch mal nachdenken... :gruebel:
Es ging mir in meinem Ursprungsbeitrag hauptsächlich darum, dass es Menschen gibt (mich eingeschlossen), die sich selber nieder machen, obwohl ihnen eigentlich bewusst ist, dass es dafür keinen Anlass gibt. Obwohl sie von aussen positive Signale bekommen, immer noch an sich zweifeln und ihre Stärken nicht sehen bzw. ihre Stärken zwar sehen, aber nicht als Stärken erkennen. "Das was ich kann ist doch nichts besonderes! Das kann doch jeder!" :fessel:
Zwischen "sich selbst als Versager fühlen" und "an sich (bzw. den eigenen Fähigkeiten) zweifeln" (plus optional, die Fortsetzung "...obwohl man von außen positive Rückmeldungen bekommt") ist (denke ich) auch noch mal ein ziemlicher Unterschied.

Natürlich sollte man an allem zweifeln und es kritisch hinterfragen... sonst läuft man Gefahr, irgendwann zu so einem total verstrahlten Voll-Hippo wie der Andi B Punkt Scheuert (Beispiel) zu werden, oder zu einer anderen Inkarnation eines wandelnden Dunning-Kruger-Effekts. Etwa einem von diesen aufgepumpten Alphamännchen wie z.B. Felix Anton Blume (bürgerlicher Name vom Rapper Kollegah), die rumlaufen und im Brustton der Überzeugung ab-so-lu-ten ab-sur-den unlogischen Unsinn vertellen, ohne überhaupt zu merken, wie sie sich dadurch zum Affen machen - und von denen es eindeutig viel zu viele gibt. (Oder man schaue in die Eso-, Verschwörungs- und QAnon-Szene. Was da rumläuft an [entweder] Volldeppen [oder alternativ: Betrügern ... wenn es um Leute mit Verkaufsinteressen geht, weiß man ja nie, ob die den Unfug, den sie labern, wirklich selbst glauben, oder ob sie wissen, dass sie das tun, aber nur, um ihre Produkte an ahnungslose Leute zu verticken] geht ja echt auf keine orgonitbestickte astrale handgestreichelte Kuhhaut mehr... :wuetend: )

Man darf die gesunden (Selbst-)Zweifel halt nicht zu (Selbst-)Hass werden lassen. Das ist der Unterschied, denke ich... :gruebel: ...bzw. der Wendepunkt, ab dem es ungesund wird.
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