Ich frage mich gerade ...

Alles aus Deinem Leben, was Du gerne mit anderen Mitgliedern teilen möchtest.
Benutzeravatar
Nephthys79
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1015
Registriert: 04 Apr 2018 16:33
Geschlecht: weiblich
Ich bin ...: unfassbar.

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Nephthys79 »

kreisel hat geschrieben: 09 Apr 2022 08:17
Dérkesthai hat geschrieben: 08 Apr 2022 23:33 Ja, das stimmt. Das habe ich beim Aufruf auch erst wieder gelesen. Hatte das so nicht mehr auf dem Schirm. :? :cry:
Ich mein, mich nerven manchmal auch Bummel-Kollegen, weil die sich ein eher leichtes
Leben machen für das gleiche Geld und eher auf dem Rücken der anderen, die das ausgleichen
müssen, hat dann schon was antisoziales irgendwie und dann kommt so ein Ungerechtigkeitsgefühl hoch.
Aber die Latte ist auch hoch und wird immer höher gesetzt, man ist ja doch mehr als ein "Leistungsträger"
Da frag ich mich manchmal auch, welche Ethik man dann so mitschleppt (das preußische Leisten statt
das Bummeln z B), obwohl es im heutigen Zeitgeist dann schon wieder auch Managerseminare gibt, wie
man eins nach dem anderen macht, sich Auszeiten nimmt ect, was bei gleichbleibend hoher Last aber auch
manchmal eher ein Hohn ist, da hat ja auch Seb-X an manchen Stellen nicht unrecht, dass diese Last
im Job nicht zu leugnen ist. Oder man müsste dieser tief verankerten Leistungsmoral mal den Stinkefinger
zeigen, war mir selbst nicht so gelingt.
Das Thema hat mich auch mal ziemlich beschäftigt. Ich bin mittlerweile an dem Punkt, dass ich mit meiner Leistung zufrieden sein möchte und das kann ich ganz gut selbst einschätzen. Ich ordne aber sicher nicht für mich relevante Lebensinhalte der Erwerbsarbeit unter, dazu ist sie mir nicht wichtig genug. Vor etwa einem Jahr bin ich aus der Planung meiner Chefs ausgebrochen, die mich gerne auf eine bestimmte Stelle geschubst hätten (ich hatte da schon wenig Eigenantrieb dafür). Es hätte mehr Geld gegeben und ein Krönchen ("Leitungsfunktion"), wäre aber ein elender Zeitfresser gewesen. Inhaltlich null interessant für mich und mehr Geld brauche ich auch nicht. Ich habe in meiner momentanen Stelle schon Arbeitsspitzen, was manchmal stressig aber ok ist, denn der Inhalt ist trotzdem überwiegend interessant. Mehr möchte ich nicht leisten müssen, da ist mir mehr Souveränität über meine Lebenszeit wichtiger. Ich möchte gar nicht in die Situation kommen, irgendwelche Managerseminar besuchen zu müssen, für mich ist das ein Zeichen dafür, dass jemand an seinen Bedürfnissen vorbei lebt, es klingt nicht gesund für mich. Das mit den Kollegen, die sich mitschleifen lassen sehe ich kaum in meinem Bereich, wenn, dann sind das Leute die halt "Dienst nach Vorschrift" machen, obwohl sich die Arbeit immer mehr verdichtet. Ich denke da laufen einige mit geistig erigierten Mittelfingern rum.
Auf zu neuen Ufern!
Benutzeravatar
Dérkesthai
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1872
Registriert: 18 Aug 2018 08:02
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Los Strangeles / ÄNÄRWÄ

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Dérkesthai »

kreisel hat geschrieben: 09 Apr 2022 08:17 Oder man müsste dieser tief verankerten Leistungsmoral mal den Stinkefinger
zeigen, war mir selbst nicht so gelingt.
Spannend. Einerseits dieses Gerechtigkeitsgefühl aber auch der Leistungsmoral mal den Stinkefinger zeigen und dann noch die Manager-Seminare, die einem beibringen sollen, wie man trotzdem alles unter einem Hut bekommt.

Vielleicht kommt ersteres, weil die meisten das mit dem Stinkefinger entweder nicht machen wollen oder können. Man kann nicht oder nicht einfach aus dem Leistungshamsterrad entweichen und das Ergebnis ist ein Frust auf andere. Ich war in manchen Arbeitsstellen sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite und habe mich auch beim Sauersein ertappt.

Was die Manager-Seminare betrifft: Ich verstehe nicht, wie Power-Naps (ja, die haben ihre Wirkung aber in solchen Seminaren wird das als etwas verkauft, was das durchaus ersetzen kann - oder das Gefühl gesetzt, dass das so ist, ohne das explizit zu sagen) so erholsam sein sollen wie vernünftiger, REM-Schlaf. Letzterer fehlt aber unweigerlich, wenn man auf die vielen Tipps aus diesen Seminaren hört. M.E. sind diese nur da, um den Arbeitsnehmer weiterhin das Hamsterrad schmackhaft zu machen und um zu verschleiern, dass man sich in Schwierigkeiten gebracht hat mit der Teilnahme daran.
Nephthys79 hat geschrieben: 09 Apr 2022 08:41 wäre aber ein elender Zeitfresser gewesen. Inhaltlich null interessant für mich und mehr Geld brauche ich auch nicht.
Ja, finde ich auch wichtig.
Eine Freundin von mir, die gesundheitlich nicht mehr arbeiten kann, zieht es vor kein Geld zu bekommen, lieber ein Ehrenamt zu machen, dafür etwas mit Gehalt, und von dem wenigen finanziellen so gut wie möglich zu leben. Das finde ich ganz angenehm, diese Denkweise. Mittlerweile. Meine letzte richtige Arbeit ist auch länger her und da war ich Arbeitnehmer aber auch ein bisschen leitende, dirigierende Funktion. Das hat mir - leider - zu viel Spaß gemacht. Und das merke ich immer noch. Mittlerweile sogar noch stärker, wie ich schneller auf Zahnfleisch gehe, wie ich weniger Wert auf Geld lege, wie mir mehr egal wird, was andere für richtig empfinden (für mich). Darauf habe ich lange genug gehört und das war mein Fehler, der mich neben anderen Faktoren, jetzt jahrelang schon an einem Abgrund spazieren lässt. Einem Wechselbad aus ein wenig positiven Gefühlen und sehr viel Mist. Im Moment sehr viel letzteres.
⛧ Ad signandum domum contra diabolum. ⛤
"Black is such a happy colour." (Adam's Family)
Benutzeravatar
kreisel
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3039
Registriert: 30 Nov 2011 14:48
Geschlecht: weiblich

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von kreisel »

[+] Bummeln und Arbeitsethik
Nephthys79 hat geschrieben: 09 Apr 2022 08:41 Vor etwa einem Jahr bin ich aus der Planung meiner Chefs ausgebrochen, die mich gerne auf eine bestimmte Stelle geschubst hätten (ich hatte da schon wenig Eigenantrieb dafür). Es hätte mehr Geld gegeben und ein Krönchen ("Leitungsfunktion"), wäre aber ein elender Zeitfresser gewesen. Inhaltlich null interessant für mich und mehr Geld brauche ich auch nicht. Ich habe in meiner momentanen Stelle schon Arbeitsspitzen, was manchmal stressig aber ok ist, denn der Inhalt ist trotzdem überwiegend interessant. Mehr möchte ich nicht leisten müssen, da ist mir mehr Souveränität über meine Lebenszeit wichtiger.
Kann ich gut nachvollziehen, ich wurde als ich neu auf der Stelle war auch mit vielen Aufgaben
und Sonderprojekten zugeschmissen, und je mehr man macht, umso mehr ist man in diesem System drin.
Ich hab schnell gemerkt, dass ich gar nicht höher als "die Basis" will, denn so ein mittlerer Posten (mit Leitung) ist eher
undankbar für recht wenig extra Geld.
Auch mich mit den Ungereimtheiten des Betriebs rumschlagen oder das gar noch durchsetzen wäre nichts für mich.

Meine Arbeit ist an sich immer noch komplex und spannend genug (sogar eher an der Basis als in Führungskreisen und Besprechungen abzuhängen).Bin auch seit einigen Jahren in Teilzeit, was für mich auch ein gutes Gleichgewicht bringt zwischen "Gas geben" und Zeit haben. Also stimmt nicht ganz, dass ich mich da vom Leistungsdruck reinziehen lasse;
nur mein überstarkes Gewissen will es manchmal auch zu genau machen, das nervt etwas.
Trotzdem zählt da eher mein Maßstab bei mir damit ich zufrieden sein kann.
Es genauso machen wie die Kollegen, die berühmte Montagskrankheit oder sich nicht kümmern bis es an die Vertretung kommt "einer machts schon", sowas wäre nichts für mich.
Dérkesthai hat geschrieben: 09 Apr 2022 18:41 Spannend. Einerseits dieses Gerechtigkeitsgefühl aber auch der Leistungsmoral mal den Stinkefinger zeigen und dann noch die Manager-Seminare, die einem beibringen sollen, wie man trotzdem alles unter einem Hut bekommt.

Vielleicht kommt ersteres, weil die meisten das mit dem Stinkefinger entweder nicht machen wollen oder können. Man kann nicht oder nicht einfach aus dem Leistungshamsterrad entweichen und das Ergebnis ist ein Frust auf andere.
Stimmt da sind schon mehrere Strebungen und es ist immer eine Art Balance, wie man das macht, dass
es auch für einen selber passt, aber auch noch das Feedback so halbwegs stimmt.

Hab nochmal nachgedacht, hab keinen Neid auf "gesunde Abgrenzer", das mache ich ja selber.

Aber Frust, wenn jemand sich total abduckt und sich nicht kümmert und dann Arbeit, Belastungen, frustrierte
Kunden wie Blindgänger für die Kollegen übrig bleiben.
Meine direkte Vertretung ist leider so ein Fall, darum bekomme ich das oft und konkret zu spüren, und das ärgert durchaus, und ich denke zurecht.

Trotzdem fragte ich mich halt, kommt diese "Leistungsdenke" wirklich aus dieser Zeit 2. WK, was schleppt man da für eine Ethik mit? In anderen Ländern wird ja zum Teil im Bummeltempo gearbeitet, oder privates und Arbeit irgendwie verbunden, z B ein Cafe führen in Afrika und ein paar Teppiche verkaufen, das ist alles ganz galama und ohne Stress eher und immer sind auch Familie und Freunde da.

(Edit- nochmal bisschen was gekürzt und klarer gestellt, worauf ich hinaus will.
Benutzeravatar
Dérkesthai
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1872
Registriert: 18 Aug 2018 08:02
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Los Strangeles / ÄNÄRWÄ

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Dérkesthai »

[+] Bummeln und Arbeitsethik
kreisel hat geschrieben: 10 Apr 2022 05:15Stimmt da sind schon mehrere Strebungen und es ist immer eine Art Balance, wie man das macht, dass
es auch für einen selber passt, aber auch noch das Feedback so halbwegs stimmt.

Hab nochmal nachgedacht, hab keinen Neid auf "gesunde Abgrenzer", das mache ich ja selber.

Aber Frust, wenn jemand sich total abduckt und sich nicht kümmert und dann Arbeit, Belastungen, frustrierte
Kunden wie Blindgänger für die Kollegen übrig bleiben.
Meine direkte Vertretung ist leider so ein Fall, darum bekomme ich das oft und konkret zu spüren, und das ärgert durchaus, und ich denke zurecht.

Trotzdem fragte ich mich halt, kommt diese "Leistungsdenke" wirklich aus dieser Zeit 2. WK, was schleppt man da für eine Ethik mit? In anderen Ländern wird ja zum Teil im Bummeltempo gearbeitet, oder privates und Arbeit irgendwie verbunden, z B ein Cafe führen in Afrika und ein paar Teppiche verkaufen, das ist alles ganz galama und ohne Stress eher und immer sind auch Familie und Freunde da.

Ach, sorry, ich wollte dir keinesfalls Neid unterstellen.

Wegen Abducker: Da ging es mir eher um "Was, wenn sie einfach nur diese Variante können und nicht fähig sind, dieses gesunde abgrenzen umzusetzen?". Letzten Endes: Ich kann das aus der Entfernung und ohne deine Eindrücke nicht genau sagen. Das weißt du nur. Daher nur als neutralen Gedanken verstehen, bitte. Ich wollte - ohne das schönzureden - nur darauf hinaus, dass sie vielleicht nur "krass arbeiten" oder "abducken" können. Und um gesund zu bleiben können sie nur dieses Extrem vom Abducken umsetzen. Vielleicht so etwas klar, wie ich das meinte.

Und ja, dein Unmut darfst du auf jeden Fall haben. Du denkst sicherlich nicht ohne Grund so über diese Person(en) - also alles fein mit deinen Gedanken, deinen Unmut.

Letzten Endes ist Arbeit immer ein Hand in Hand-Ding. Ich hab das auch noch nie gehabt, dass das reibungslos funktioniert ohne "Sand in Getriebe".

Mir fällt gerade ein: Je höher der Leidensdruck, desto höher der Grad an "gesunder Abgrenzung". Das ist also auch individuell. Also, war klar, aber wollte das auch für mich nochmal festhalten.

Wegen Leistungsdruck: Ich habe kürzlich "Emma - Ein anderer Blick auf den Klimawandel" gelesen. Das ist ganz interessant. Ein kurzer Comic, einfach erklärt. Und da wird auch aufgezeichnet, wann wir falsch abgebogen sind, warum wir jetzt in der Bredouille stecken, von Lobbyisten umzingelt usw. Außerdem beantwortet, m.E., ein, zwei Stellen deine Frage. Die machen das beispielsweise an James Watts Dampfmaschine fest. Erst hat sich jeder dagegen gewehrt, weil die Kohle (!) erst noch gewonnen werden musste damit die Dampfmaschine betrieben werden kann. Man betrieb die Maschinen vorher mit Wasserkraft, die war "endlos" verfügbar und kostenlos. Zudem war Watts Dampfmaschine teuer, man benötigte Kohle UND Wasser. Aber: Man konnte die Maschinen nur Flüssen stellen, die Maschinen von Watts liefen dagegen überall - auch in Städten. Auch also bei der Bevölkerungsschicht, die für weniger Geld arbeiten würde. Der Schritt in das Kapitalismus-Hamsterrad. Aber ja: Auch verschiedene Ereignisse wie WWI und WWII haben das noch verstärkt, auch die Politik konservativer und/oder rechter Parteien. (Das ist nur als Anekdote zu verstehen, nicht als Einladung zu Politik-Diskussion, die hier nicht erwünscht ist. Wollte nur einen Bogen spannen woher ich das habe und weshalb ich da auch einen Grund drin sehe.)

Galama: Was ist das? Woher kommt das?
⛧ Ad signandum domum contra diabolum. ⛤
"Black is such a happy colour." (Adam's Family)
Benutzeravatar
kreisel
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3039
Registriert: 30 Nov 2011 14:48
Geschlecht: weiblich

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von kreisel »

[+] was ist galama
Dérkesthai hat geschrieben: 10 Apr 2022 18:03 Galama: Was ist das? Woher kommt das?
Ok, danke nochmal für die Erläuterung, was du da meintest und auch die Gedanken
zu den Fragen. Für mich ist das erst mal ok so, und der Mini-ich-frage-mich-Thread kann wieder seinem Zweck
zugeführt werden. :cooler:

Galama heißt sowas wie langsam, ist regionaler Dialekt.
oldfield2283
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 980
Registriert: 21 Jul 2021 07:23
Geschlecht: männlich

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von oldfield2283 »

kreisel hat geschrieben: 10 Apr 2022 19:19 Galama heißt sowas wie langsam, ist regionaler Dialekt.
spontan hätte ich jetzt bei eurem Thema gesagt "ganz lahmarschig" :crybaby:
oldfield2283
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 980
Registriert: 21 Jul 2021 07:23
Geschlecht: männlich

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von oldfield2283 »

und ich frage mich echt gerade... soll ich bei einem (Computer-)Programm - welches ich selbst im letzten Jahrtausend geschrieben habe, letzte Modernisierung 2011 und zuletzt überhaupt angefasst 2020 - einen Fehler beseitigen, den ich vorhin gerade gefunden habe, nachdem mein Computer 3 Tage daran gerechnet hat? Ist nur ne Kleinigkeit... Und ich bin mir sicher, nur eine Handvoll Leute kennt das überhaupt und niemand außer mir wird jemals Anstoß nehmen an der Ungenauigkeit,,, Aber es könnte in mir gären und brodeln und mich einmal zum Wahnsinn treiben? Das ist ein echtes AB-Problem...
Benutzeravatar
Dérkesthai
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1872
Registriert: 18 Aug 2018 08:02
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Los Strangeles / ÄNÄRWÄ

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Dérkesthai »

[+] was ist galama
kreisel hat geschrieben: 10 Apr 2022 19:19 Ok, danke nochmal für die Erläuterung, was du da meintest und auch die Gedanken
zu den Fragen. Für mich ist das erst mal ok so, und der Mini-ich-frage-mich-Thread kann wieder seinem Zweck
zugeführt werden. :cooler:

Galama heißt sowas wie langsam, ist regionaler Dialekt.

Wegen Erläuterung/Gedanken: OK, cool.

Wegen Galama: Ja, okay, danke. Ich kenne den Begriff aus dem Kroatischen für Lärm, Radau und im Deutschen als Substantiv als Synonym für Dilemme, Klemme. Daher wollte ich nachfragen. Danke. :good:
//EDIT
@topic
Angeregt aus dem "fühle mich gerade"-Thema, frage ich mich jetzt gerade, ob man nicht immer die beste Version seiner Selbst ist?
Man hat die Entscheidungen ja aus einem bestimmten Grund getroffen (weil man hinter dieser Wahl das best-mögliche Ergebnis vermutete. Da man nicht hellsehen kann, kann man für eine mögliche falsche Vermutung nichts. Daher -> immer die best-mögliche Variante). Vielleicht sollte ich mir das auch zu Herzen nehmen. Ich schreib das mit auf die kilometerlange todo-Liste.
⛧ Ad signandum domum contra diabolum. ⛤
"Black is such a happy colour." (Adam's Family)
Benutzeravatar
kreisel
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3039
Registriert: 30 Nov 2011 14:48
Geschlecht: weiblich

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von kreisel »

[+] bzgl ist alles in einem selbst gut
Dérkesthai hat geschrieben: 10 Apr 2022 21:56 Angeregt aus dem "fühle mich gerade"-Thema, frage ich mich jetzt gerade, ob man nicht immer die beste Version seiner Selbst ist?
Man hat die Entscheidungen ja aus einem bestimmten Grund getroffen (weil man hinter dieser Wahl das best-mögliche Ergebnis vermutete. Da man nicht hellsehen kann, kann man für eine mögliche falsche Vermutung nichts. Daher -> immer die best-mögliche Variante). Vielleicht sollte ich mir das auch zu Herzen nehmen. Ich schreib das mit auf die kilometerlange todo-Liste.
Ich sehe da gerade einen anderen Aspekt - der mich zumindest betrifft und es geht um Krankheit
und Krankheiten die durch Gewohnheiten schlechter werden wie z B Diabetes, Sucht, Folgeerkrankungen
im Stützapparat Füße, Knie, Wirbelsäule, Folgeerkrankungen organisch- Verdauung und Herz Kreislauf.
Ich kämpfe schon Jahrzehnte mit schlechten Gewohnheiten aus Ernährung und Bewegungsmangel.

Vieles war Unkenntnis und Angst und Teufelskreislauf, was Umgang mit Körper angeht - fehlende Bewegung,
nicht wissen wie, dem Körper fremd, von außen verlacht ect- absolut kein Zutrauen. Dann verkriecht man
sich nach Hause und im Zeitalter von PC misst man ja nicht sooo viel.
Anderes wie Essen war Seelentröster (Psyche und Konflikte und soziale Isolation und Ausgrenzung mit Essen kompensieren).

Klar kann ich das einerseits verstehen, dass es so gekommen ist, aber ich hab auch das Gefühl, damit
führe ich mich weiter in einen Abgrund.
Bei mir muckt es da an einigen Stellen mittlerweile wo ich mit 45 noch Augen zu und durch machen konnte, und es wird gewarnt vor irreversiblen Schäden. Das letzte was ich will ist mit Ende 50 an Krücken / Rollstuhl hängen und Pflegefall sein. Oder operiert werden zu müssen was das organische betrifft usw usw.

Wegen - Sich akzeptieren in den Entscheidungen:
Ich sehe da den Unterschied zwischen ungerechtfertigter Kritik, wo Verständnis auch gut ist für sich selbst, weil man es ggf. nie kannte; und wo man ggf auch gar nichts tun kann;
und andererseits gerechtfertigter Kritik, oder auch Anstöße und Erkenntnisse, also Kritik die mich ja auch zu Recht warnt oder mir hilft, etwas schlimmes zu vermeiden.

Man kann ja auch in seinen kindheitlichen Mustern drinstecken, aber es ist nur noch wie ein alter Kropf der heute eher schädlich als nützlich ist, und es entspricht gar nicht der eigenen heutigen Ethik die man selber hat oder
die da ist bei einem durchdachteren Verständnis, auf dem Stand der eigenen Werte, des für sich etwas gutes
Wollen und der Erkennntnis.
Man kann ja Mitgefühl haben und sich so annehmen, dass man als Kind damals das bestverfügbare gemacht hat,
aber wie lange schleppt man das noch weiter so mit und macht nicht heute das logischere, das neu erkannte?

Und diese Weg vom "was neu erkannt" zu "jetzt treffe ich eine neue Entscheidung"- den finde ich manchmal doch etwas länglich und schwer, sodass man ja in der Zeit der neuen Erkenntnis dann nicht gleich die nächste Entscheidung trifft.
Da ist dann eher eine Phase des Haderns, Ignorieren und blind hoffen und nicht loslassen von dem, was einem Trost spendet oder wo man sich sicher fühlt. Trotz des Preises, den man damit zahlt.

Wenns zu gut geht denkt man "Brauch ich nicht" wenns zu schlecht geht denkt man "kann ich nicht und wozu noch". Da ist ein Megaschweinehund. In der Depressivität und in Jahrzehnten schlechter Gewohnheit und ohne Selbstwert sieht es gar nicht erreichbar aus und oft ist da Wurstigkeit "Ja und".

Aber en Bekannter meint dann gehst du halt heulend joggen wenn du keine Lust hast und dich schlecht fühlst,
davon stirbt man nicht ebenso wie bei einer Panikattacke, aber es rettet ggf echten Selbstwert und ein Stück Leben.
Wie genau ich nun die Veränderung implantiere ist mir auch noch etwas ein Rätsel, Schritt für Schritt, Hauruck, oder bleib ich bei zögerlicher Philosophie, bis der Leidensdruck noch größer wird.
Mit müden Augen
Meisterschreiberling
Beiträge: 7398
Registriert: 24 Apr 2015 18:22
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Mit müden Augen »

ob es ein Zeichen ist dass ich am 11. des Monats für genau 11€ eingekauft habe. :gruebel:
der Himmel brennt, die Engel fliehen
Benutzeravatar
Dérkesthai
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1872
Registriert: 18 Aug 2018 08:02
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Los Strangeles / ÄNÄRWÄ

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Dérkesthai »

[+] bzgl ist alles in einem selbst gut
kreisel hat geschrieben: 11 Apr 2022 07:51 Ich sehe da gerade einen anderen Aspekt - der mich zumindest betrifft und es geht um Krankheit
und Krankheiten die durch Gewohnheiten schlechter werden wie z B Diabetes, Sucht, Folgeerkrankungen
im Stützapparat Füße, Knie, Wirbelsäule, Folgeerkrankungen organisch- Verdauung und Herz Kreislauf.
Ich kämpfe schon Jahrzehnte mit schlechten Gewohnheiten aus Ernährung und Bewegungsmangel.
Ich zitiere mal nicht alles.
Aber: Das, was du schilderst stimmt auch und widerspricht sich ja aus meiner Sicht gar nicht mit dem, was ich geschrieben habe, sondern ist Teil des Ganzen.

Obwohl du zwischen x und y hin und her wanderst, je nach Situation eher dem einen zugeneigt bist. Und manchmal vielleicht auch weder noch. Ist es ja die bestmögliche Variante, die für dich alleine machbar ist. Darum ging es mir. Alleine ist das Zauberwort.

Ich kann nur für mich sprechen aber meine Therapien, die eine, für meine Hauptdiagnose, ist gerade vorbei. Was ziemlich schwer und unangenehm ist. Ich habe Ausschleichtermine, aber die Regelmäßigkeit fehlt. Trotzdem wirken die Stunden gerade richtig nach. Kürzlich einen ersten von mehreren Ausschleichterminen gehabt und die Aufgaben, das Geredete, usw. gehen u.a. in die von dir angesprochene Richtung. Ich habe gemerkt, dass mir das gut tat. Diese "Stupser" in eine Richtung, diese, dreh dich mal ein bisschen für einen anderen Standpunkt. Bspw. die Sicht von der Therapeutin. Ich habe realisiert, dass die Bitten und das "auf Augenhöhe" mit mir reden, mir sehr gut tat. Auch die ein, zwei Spaziergänge mit einem guten Freund, der nicht weit von mir wohnt.

Ich muss mir "leider" eingestehen, dass ich viele Sachen tu, die ich für selbstverständlich halte und die theoretischer jede:r machen kann aber eben nicht macht und das mich das zu etwas besonderem macht. Also, dass das auch etwas ist, wo ich mir auf die Schultern klopfen darf (und auch sollte, sagen andere). Aber ich spiele das immer runter mit "Das ist doch nur eine Entscheidung. Jeder kann sich entscheiden heutzutage ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, Sprachen zu lernen, Instrumente zu spielen." Ich weiß nicht, warum andere so viel Aufhebens darum machen. Mir ist das immer noch schleierhaft. Andererseits: Wenn man sein Selbstbewusstsein ausgeprügelt bekommt, schlechter Muster nimmt etc. Die etablieren sich sehr gut und bekommt man nur schwer wieder weg.

Ich weiß auch nicht, ob die bei mir je wieder komplett weggehen würden. Wahrscheinlich nicht. Aber mit den neuen Stupsern, Anregungen, neuen Standpunkten etc. Und ich merke, wie jede Unterhaltungen aus den letzten Jahren mir neue Dinge eröffnen oder eröffnet haben. Und zumindest dafür sorgen, das eine Tür immer noch einen Spalt offen bleibt, sich nie ganz verschließt. Auch meine letzte Beziehung hat mir einige Dinge klar gemacht, also, nicht die Beziehung an sich, sondern die Unterhaltungen, die ich in der führte, das wir für den jeweils anderen soweit gefahren sind usw.

Ich merke, wie ich besser auf solche Sachen achten sollte. Besser bzw. überhaupt wahrnehmen, mir anrechnen (und auch anderen, die an schönen Momenten teilgenommen haben bzw. mich daran teilhaben lassen, ist auch nicht selbstverständlich...) usw.

Weiß nicht, ob ich das besser verständlicher machen kann, wie ich das meinte. Aber danke dafür, dass du mich zu diesem Gedankengang inspiriert hast. :good:
⛧ Ad signandum domum contra diabolum. ⛤
"Black is such a happy colour." (Adam's Family)
Benutzeravatar
kreisel
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3039
Registriert: 30 Nov 2011 14:48
Geschlecht: weiblich

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von kreisel »

[+] bzgl ist alles in einem selbst gut
Dérkesthai hat geschrieben: 11 Apr 2022 18:02 Das, was du schilderst stimmt auch und widerspricht sich ja aus meiner Sicht gar nicht mit dem, was ich geschrieben habe, sondern ist Teil des Ganzen.

Obwohl du zwischen x und y hin und her wanderst, je nach Situation eher dem einen zugeneigt bist.
So denke ich auch, dass das gar nicht extrem im Widerspruch steht sondern es andere Aspekte sind, die aber
zur inneren Entwicklung dazugehören.

Und mal ist das eine mehr dran und sichtbar und mal mehr das andere (oder weiteres).

Ich liebäugele gerade mit dem Aspekt "manche Dinge sollte man (ich) besser krass konfrontieren"(in sich selbst), weil sie sonst
das erste Glas Alk sind, und dies mit entsprechender Suchterkrankung wie hier mit Beispiel Alkohol als Sinnbild (oder sonstige schadhaft gelernte suchtartige zwangartige Muster mit langfristig destruktiver Auswirkung) wieder in schlechte vertraute Muster bringt.

Und das ist m. E. ein harter Kampf und nicht die erleichternde Seite von Therapie sondern die sehr herausfordernde, aufwühlende,
und ich weiß auch noch nicht, ob man wirklich soviel von sich selbst "loswerden kann" was lieb gewonnen und vertraut ist,
neue sinnvolle Handlungsmuster finden und da auf Kurs bleiben, das ist sehr anfällig aus meiner Erfahrung heraus.

Aus deiner Sicht war im ersten Beitrag die Selbstannahme dran, das Verständnis, auch das hat seine Zeit denke ich.
Mal dies, mal das, was ganz anderes, oder dies noch nicht.
Dérkesthai hat geschrieben: 11 Apr 2022 18:02Weiß nicht, ob ich das besser verständlicher machen kann, wie ich das meinte. Aber danke dafür, dass du mich zu diesem Gedankengang inspiriert hast. :good:
Freut mich, dass dir da etwas klarer geworden ist. Unter deinem Aspekt, der bei dir dran ist.
Das eigene würdigen und anerkennen und was man trotz allem schafft und die guten Seiten.
ist bei mir vielleicht auch mal irgendwann wieder dran, das ist noch nicht ausgestanden und viel negatives färbt noch das Empfinden,
Selbstwirksamkeit, Prognosen ect. Es ist glaub ich eh einiges ein lebenslanger Prozess.
Benutzeravatar
Dérkesthai
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1872
Registriert: 18 Aug 2018 08:02
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Los Strangeles / ÄNÄRWÄ

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Dérkesthai »

[+] bzgl ist alles in einem selbst gut
kreisel hat geschrieben: 11 Apr 2022 18:24 Ich liebäugele gerade mit dem Aspekt "manche Dinge sollte man (ich) besser krass konfrontieren"(in sich selbst), weil sie sonst
das erste Glas Alk sind, und dies mit entsprechender Suchterkrankung wie hier mit Beispiel Alkohol als Sinnbild (oder sonstige schadhaft gelernte suchtartige zwangartige Muster mit langfristig destruktiver Auswirkung) wieder in schlechte vertraute Muster bringt.
Dafür Bedarf es ja Parameter oder schon eine Vorausschau, wo eine krasse Konfrontation erforderlich ist. Letzteres ist noch weniger möglich als die Parameter-Variante. Und dann ist halt auch die Frage: Gibt es vielleicht eine andere Umgangsweise damit? Dauernd Parameter im Blick haben, wird auf Dauer auch anstrengend und damit stressig. Und allzu vorausschauend kann man nicht sein, das wäre im Extrem Hellsehen. Und auch hier die Frage: Ist es vielleicht nicht manchmal zu knapp? Muss man nicht manchmal viel zu schnell eine Entscheidung treffen? So schnell, dass für eine etwaige Konfrontation keine Zeit bleibt? Gerade auch ein einstündiges Gespräch gehabt, wo ich auch gefragt wurde, warum ich mich über ein vergangenes Gespräch JETZT noch ärgere, das Paket, den Ärger, mitnehme und nicht hinter mir lasse? Nützen, da musste ich meinem Bekannten recht geben, nützt mir ja nichts mehr, wenn ich es mitschleppe und mich darüber ärgere. Aber ich kann aus den verschiedenen Ereignisse meine Schlüsse ziehen. Hoffentlich auch langwierig aber hier wäre, für mich, keine (krasse) Konfrontation möglich gewesen. Das war schon fast traumatisch und das bedarf jetzt einer längeren Zeit, wo ich das verarbeiten muss. Oder verstehe ich deinen Punkte bzw. Punkte falsch?
kreisel hat geschrieben: 11 Apr 2022 18:24Und das ist m. E. ein harter Kampf und nicht die erleichternde Seite von Therapie sondern die sehr herausfordernde, aufwühlende,
und ich weiß auch noch nicht, ob man wirklich soviel von sich selbst "loswerden kann" was lieb gewonnen und vertraut ist,
neue sinnvolle Handlungsmuster finden und da auf Kurs bleiben, das ist sehr anfällig aus meiner Erfahrung heraus.
Es gibt bei einer Therapie eine leichte Seite? Ich frage, weil ich keine kenne. Es gab bisher nur weniger anstrengend und sehr anstrengend/sehr aufwühlend... also immer die gesteigerte Form.
Die Frage ist auch, ob ich überhaupt irgendwas loswerden kann? Also, bisherige Erkenntnis ist, dass das nicht geht, ich aber damit besser umgehen lernen kann. Außerdem: So blöd die Entscheidungen und Erfahrungen waren, haben sie mich zu diesem Wesen gemacht, welches ich bin. Naja...
kreisel hat geschrieben: 11 Apr 2022 18:24Aus deiner Sicht war im ersten Beitrag die Selbstannahme dran, das Verständnis, auch das hat seine Zeit denke ich.
Mal dies, mal das, was ganz anderes, oder dies noch nicht.
Selbstannahme? Verwendest du das hier synonym für Selbstakzeptanz? Selbstwert? Ich frage nur, weil das für "nur" Teilaspekte von der Selbstannahme sind. Einige davon, wie Selbstkritik, sind bei mir vieeeel zu stark ausgeprägt.
kreisel hat geschrieben: 11 Apr 2022 18:24Freut mich, dass dir da etwas klarer geworden ist. Unter deinem Aspekt, der bei dir dran ist.
Das eigene würdigen und anerkennen und was man trotz allem schafft und die guten Seiten.
ist bei mir vielleicht auch mal irgendwann wieder dran, das ist noch nicht ausgestanden und viel negatives färbt noch das Empfinden,
Selbstwirksamkeit, Prognosen ect. Es ist glaub ich eh einiges ein lebenslanger Prozess.
Danke.
Ich denke, das vieles auch gleichzeitig abläuft. Das Teilaspekte von der Selbstannahme, die du erwähntest, dieser zuträglich sind, ich aber - zumindest aus meiner Sicht - "nur" an den Teilaspekten "konkret" arbeite. Die Selbstannahme wird sich dann aber, wahrscheinlich, ebenfalls verbessern/verändern.
⛧ Ad signandum domum contra diabolum. ⛤
"Black is such a happy colour." (Adam's Family)
Benutzeravatar
kreisel
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3039
Registriert: 30 Nov 2011 14:48
Geschlecht: weiblich

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von kreisel »

[+] wie geschieht Veränderung
Ich glaub schon, dass wir teilweise in zwei Matrixen- Verständniswelten unterwegs sind (wie eigentlich fast alle Menschen)
, und bis ins kleinste werden wir es nicht auf einen Nenner bringen. Trotzdem ist ja so ein Sichtaustausch auch mal interessant.
Dérkesthai hat geschrieben: 11 Apr 2022 21:23
kreisel hat geschrieben: 11 Apr 2022 18:24 Ich liebäugele gerade mit dem Aspekt "manche Dinge sollte man (ich) besser krass konfrontieren"(in sich selbst), weil sie sonst
das erste Glas Alk sind, und dies mit entsprechender Suchterkrankung wie hier mit Beispiel Alkohol als Sinnbild (oder sonstige schadhaft gelernte suchtartige zwangartige Muster mit langfristig destruktiver Auswirkung) wieder in schlechte vertraute Muster bringt.
Dafür Bedarf es ja Parameter oder schon eine Vorausschau, wo eine krasse Konfrontation erforderlich ist. Letzteres ist noch weniger möglich als die Parameter-Variante. Und dann ist halt auch die Frage: Gibt es vielleicht eine andere Umgangsweise damit? Dauernd Parameter im Blick haben, wird auf Dauer auch anstrengend und damit stressig.
Du hattest hier einen Konflikt mit anderen, Ärger, Paket gebracht und gefragt ob du das falsch verstehst.

Ja, ich wollte auf die Sichtweise aus meinem ersten Post hinaus, Dinge wie Bewegungsmangel und falsches Essen, was mir körperliches Symptome beschert, und manche Parameter empfinde ich hier als sehr konkret.
Die liegen auch nicht an anderen, sondern es ist mein Verhalten. Ich kann es aus der Vergangenheit sehen und verstehen,
aber gefordert bin ich in der Gegenwart.
Bleib ich noch ne Stunde nach der Arbeit wieder am PC sitzen, kauf ich noch Schoki, Teilchen ect, wie oft am Tag, in der Woche mache ich eine Ausnahme in der Ernährung für Seelentröster ect. Sich hier zu ändern, braucht schon eine gewisse Kontrolle.

Mein Beispiel Alki kennt seine Parameter auch ganz genau. Trinken oder nicht trinken, und da ohne rumzueiern und zu verhandeln oder es schleifen zu lassen, das erste Glas ist eins zuviel.

Bei vielen anderen Dingen ist es vielleicht nicht so glas (im doppelten Sinne 8-) )-klar und es gibt auch andere Umgangsmöglichkeiten.

Würde das auch lieber an der Stelle dann erst mal ruhen lassen, es ging jetzt paar mal hin und her, und ich finde, wir sind da
sehr unterschiedlich, wo wir dran sind und wie wir draufschauen.
Es gibt bei einer Therapie eine leichte Seite? Ich frage, weil ich keine kenne. Es gab bisher nur weniger anstrengend und sehr anstrengend/sehr aufwühlend... also immer die gesteigerte Form.
Ich finde, manchmal hat Therapie auch so ne Streichelzoo- Seite, man wird anerkannt, man wird verstanden, man wird
gelobt, man darf reden und braucht nicht mit nem anderen zu interagieren, der ist VOLL auf einen eingestellt und stellt sich selbst
zurück ect. Es werden Vorschläge gemacht mit Hinweis "aber kein Druck, ganz allein IHRE Entscheidung".

Das tut jetzt erst mal nicht so weh, wie m. E. die Konfrontation mit wirklich hinderlichen Verhaltensweisen in einem selbst, die gleichzeitig aber auch einen starken Selbstschutz haben und die man sehr ungerne aufgibt weil dann das emotionale Chaos hoch drei beginnt.

Aber natürlich wäre es besser was anderes als einen "friss oder stirb" Umgang damit zu finden, wenn man sich selbst herausfordert.
Sowas wie liebevoll konsequent vielleicht.
kreisel hat geschrieben: 11 Apr 2022 18:24Aus deiner Sicht war im ersten Beitrag die Selbstannahme dran, das Verständnis, auch das hat seine Zeit denke ich.
Mal dies, mal das, was ganz anderes, oder dies noch nicht.
Selbstannahme? Verwendest du das hier synonym für Selbstakzeptanz? Selbstwert?
So wie ich es verstanden hatte, hattest du erzählt was du alles trotz allem geschafft hast und dass du lernst
das anzuerkennen. Selbst-Wertschätzung vielleicht oder Würdigung- kämen bei dir zu kurz, da würden die anderen dich drauf hinweisen.

Wenn ich es nicht gänzlich verstanden habe ok, du sagtest ja selber, du freust dich über die Erkenntnis, auch wenn ich deine
Erläuterung nicht ganz verstehe; so sehe ich das auch: Dass ich es nicht ganz verstehe oder für mich gerade ein ganz anderer
Aspekt dran ist, aber ich mich trotzdem über allgemeines Lernen und Erkennen freue.

Mein Fokus ist bei meinem Punkt etwas mehr auch auf dem Tun nach der Erkenntnis.
Neigt man wie ich lange zur Vermeidung, Passivität, fehlender Selbstwirksamkeit und viel denken statt handeln, ist das erstmal so als würde man mit kaltem Wasser in Berührung kommen, wo vorher ne Art unkomfortable Komfortzone war.

Ob das alles so funktioniert, muss sich noch herausstellen. Werd auch mal mit meinem Therapeuten nach seinem Urlaub sprechen. Ich glaub nicht, dass der zu sehr für Brachialmethoden ist, und da bin ich gespannt, was hier ein realistischer Ansatz ist.
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5071
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Montecristo »

Wie wird das Wetter zu Ostern?
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Benutzeravatar
Versingled
Meisterschreiberling
Beiträge: 5764
Registriert: 18 Jan 2015 11:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: 48°43'31.23"N, 9°11'38.61"E, 436m über NN + 12 Etagen

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Versingled »

Montecristo hat geschrieben: 12 Apr 2022 13:02 Wie wird das Wetter zu Ostern?
Die Chancen stehen gut für trocken und sonnig, aber unter Umständen etwas kühl ...
Si vis pacem para bellum.
Mit müden Augen
Meisterschreiberling
Beiträge: 7398
Registriert: 24 Apr 2015 18:22
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Mit müden Augen »

ob ich mich jetzt ins Bett legen soll / wie ich mich wachhalten kann. :schlafen: :schlafen: :schlafen: :schlafen: :schlafen: :schlafen: :crybaby:
der Himmel brennt, die Engel fliehen
Benutzeravatar
Dérkesthai
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1872
Registriert: 18 Aug 2018 08:02
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Los Strangeles / ÄNÄRWÄ

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Dérkesthai »

[+] wie geschieht Veränderung
kreisel hat geschrieben: 12 Apr 2022 04:24 Ich finde, manchmal hat Therapie auch so ne Streichelzoo- Seite, man wird anerkannt, man wird verstanden, man wird
gelobt, man darf reden und braucht nicht mit nem anderen zu interagieren, der ist VOLL auf einen eingestellt und stellt sich selbst
zurück ect. Es werden Vorschläge gemacht mit Hinweis "aber kein Druck, ganz allein IHRE Entscheidung".
Ich weiß gar nicht, ob ich das so seicht finde. Ich werde ja schon damit konfrontiert - mit der Entscheidung. Also, ich werde richtig in ein Dilemma gebracht. Therapie will ich ja, weil ich Hilfestellung in einer Art und Weise benötige. Ich nehme also das ganze Procedere mit Anträgen in Kauf nur um dann bei "Ist Ihre Entscheidung" zu sagen: Ach, nöö? Ich finde das schon eine unangenehme Frage, weil es halt auch immer wieder zum Nachdenken anregt, wenn ich zögere: Wie wichtig ist denn die Therapie dann für mich, wenn ich solange überlegen muss, ob ich das sinnvoll finde, mal diesen, für mich neuen, Ansatz zu probieren?
⛧ Ad signandum domum contra diabolum. ⛤
"Black is such a happy colour." (Adam's Family)
Benutzeravatar
Heathcliff
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1081
Registriert: 15 Feb 2011 18:33
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: HSK

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Heathcliff »

Ob ich es wagen kann, eine Bekannte zu besuchen. Ihre Tochter (30, wohnt noch bei ihr) ist mehrfach positiv getestet und hat Symptome. Meine Bekannte ist negativ getestet.

Würde halt gut passen, da ich morgen eh in der Nähe bin.

Vielleicht mit Schnutentüte ... :gruebel:

Geimpft bin ich ja, aber meine Mutter nicht ...

Gott ist das alles ein Scheiß ... :fluchen:
Wer keinen Mut zu träumen hat, der hat auch keine Kraft zu kämpfen!
(Che Guevara)
Reinhard
Tippt schneller als der eigene Schatten
Beiträge: 9401
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Ich frage mich gerade ...

Beitrag von Reinhard »

Heathcliff hat geschrieben: 13 Apr 2022 18:40 Geimpft (...) meine Mutter nicht ...
Dann lass es.
Make love not war!

Zurück zu „Ich bin, fühle, mache ...“