Ich bin eher schlampig und fange manchmal Sätze an, ändere währenddessen meine Intention und führe sie auf kuriose Weise zu Ende, so dass die Logik dahinter etwas fragwürdig erscheint. Sprache ist ein Werkzeug, mit dem ich seit der dritten Klasse auf Kriegsfuß stehe nachdem mir die Grundschullehrerin mit Ihrem Rheuma-Stift eine 3 auf mein Zeugnis gekrickelt hat.
Aber auch mit Kriegsfüßen kommt man ein ganzes Stückchen voran, wenn man sich nicht entmutigen lässt. Irgendwann würde ich mich gerne so ausdrücken können wie die Leute, denen sofort alle zuhören, wenn sie etwas zu sagen haben. Nicht weil ich im Mittelpunkt stehen will, sondern weil ich Wortgewandtheit als hohe Kunst ansehe und bewundere.
Hier im Forum verliere ich bei diversen Posts schnell das Interesse weiter zu lesen, weil mir manche Gedankengänge zu theoretisch-wissenschaftlich formuliert sind. Viele verschachtelte Nebensätze mit Einwürfen von Fremdwörtern, deren Sinn ich erst mal reflektieren muss bevor ich weiter lese, machen manche Beiträge zur echt schweren Kost. –Vor allem wenn Wortwahl und dem Post innewohnende Logik im krassen Widerspruch zueinander stehen.
Ich finde auch nicht immer den konkreten Inhalt von dem was man sagt wichtig.
Oft sind es die Informationen zwischen den Zeilen, die eine Frau für mich interessant werden lässt.
- Versteht sie meinen Humor?
Beherrscht sie diesen Humor auch ?
Geht sie auf meine Erzählung ein oder erzählt sie nur von sich?
Ist sie sehr sachlich oder eher emotional ?
Ist sie devot oder dominant ?
Ist sie verschlossen oder eher mitteilungsfreudig ?
Das alles kann man prima herausfinden auch wenn man nicht ganz so präzise formuliert.
Und ich gehe sogar so weit zu sagen, dass unscharfe Formulierungen auch Interesse wecken können und man sich Fragen stellt. Es bietet auch die Möglichkeit jemand besser kennenzulernen, wenn man ungeniert fragt: „Wie meinst Du das denn jetzt ? –Das habe ich nicht verstanden.“