Du beantwortest aber nicht die Frage, wie man ein Gefühl belegen soll. Zum Beispiel kommt die Aussage "Frauen stehen auf Bad Boys". Wenn eine Frau dann sagt "tu ich nicht", vielleicht noch "und die Frauen die ich kenne auch nicht", wie soll sie das belegen?NBUC hat geschrieben: ↑18 Jun 2021 12:07 Und die beste Person um zu fragen wie gut ein Autofahrer ist, wäre dann der betreffende Autofahrer selbst, der muss es ja wissen ....
Sind im Übrigen dann Frauen in Normaloforen keine Frauen, falls man dort Abweichendes lesen sollte?
Am Ende sieht es hier doch so aus: es ist KEIN Frauenthema, sondern ein Thema an eben der Interaktionsgrenze zwischen Mann und Frau, welche sowohl von persönlicher Emotionalität (inkl. einer oft grö´ßeren Portion Frust bis teils Angst) und hier mehrheitlich Leuten mit wenig bis keiner gefestigten Erfahrung in diesem Bereich sowie einer gehörigen Portion Eigeninteresse an der Allgemeinmeinung mit Rückwirkung auf die eigene Situation gekennzeichnet ist.
Da sind Fehler, aber auch Beschönigungen, Ausweichreaktionen, Verdrängungen etc. bei allen Beteiligten möglich bis zu erwarten.
Und die Frage um die sich alles dreht ist: Wie bekommt jemand Erfolg?
Die Lösung ist den Beteiligten unklar - sonst wären sie nicht hier, aber auch bei einem Einmalerfolg kann man kaum davon ausgehen, dass das Spiel schon komplett durchschaut ist. Auf der anderen Seite stehen als Benchmarks die zu erklärenden selbst erlebten oder beobachteten Misserfolge, aber auch Erfolge (dann meist anderer).
Um sich an die Wahrheit dran zu tasten, wird man sich also durch dieses Kuddelmuddel an Einzelmeinungen und Erklärungen wurschteln müssen in der Hoffnung da dann auf etwas zu stoßen, was möglichst viel von dem Erlebten erklärt und dann hoffentlich auch eine Idee gibt, was man selbst besser machen könnte.
Das klappt aber nur, wenn dieser Vorgang argumentativ geschieht und zumindest versucht wird die eigenen Punkte zu erläutern und belegen, damit ein anderer sie nachvollziehen und eben dann daran auch sachbezogen kritisieren kann.
Wenn dann aber jemand seine Meinung wegen "Gefühl" als unumstößliche, aber auch keiner Argumentation bedürftigen gar erlaubenden Tatsache hinstellt und gegenläufige andere angeführte Indizien ignoriert, behindert die die Wissensfindung zusätzlich und ist eben kein positiver Beitrag sondern führt dann bei akzeptieren dieses Zustands genau zu so etwas wie niceguysyndrom und folgend Arschlochtehorie, weil die Basisaussagen nie angezweifelt wurden.
Umgekehrtes Beispiel:
Was hälfe es wenn einige Männer beteuern würden, dass das Gewicht einer Frau keinen negativen Einfluss hat und lieb und nett sein völlig ausreicht - doppelte Punktzahl für vergebenen ExABs, die selbst da nie den Beweis antreten müssten - und eine entsprechende Frau so beruhigt nun ohne extremen Zufall weiter solo sitzen bleiben würde? Widerspruch natürlich nicht erlaubt, weil er sieht das so und es geht ja schließlich um die Männerpräferenzen - was weiß frau da schon drüber - und alle Ablehnung gegen Dicke muss sie sich folglich eingebildet haben. Ihr bisheriger Misserfolg muss also an etwas anderem liegen - vielleicht mangelnde Offenheit und Charakter ... ?
Oder mann schaut doch mal über den eigenen egozentrischen und nicht oft auch eigennützig gesetzten Tellerrand und erkennt, dass zumindest seine Geschlechtsgenossen da durchaus häufig wegen zu viel Gewicht aussortieren, aber tatsächlich nicht jede Frau wie ein Model aussehen muss, aber dann im Beziehungsfall typischerweise auch mit etwas anderem als nur Optik gepunktet hat.
Und für eine übergewichtige Frau wäre dann wohl eine Idee wo ungefähr dieser Kippunkt ´liegt, ab dem kompensiert werden kann und mit was dann verbreitet kompensiert werden kann erheblich nützlicher als die Besänftigung mit ihrem Gewicht ist alles OK, sie muss nur auf den Richtigen warten oder gar pauschale Unterstellungen gegen ihren Charakter.
Und interessant, dass du das Beispiel mit der übergewichtigen Frau bringst. Ich war ja selbst jahrelang überzeugt, dass mein fehlender Erfolg an der Figur liegt. Bis ich erkannt habe, dass das für viele Männer tatsächlich kein Problem ist. Mein fehlender Erfolg war vielmehr darin begründet, dass ich selbst davon überzeugt war, dass mich wegen meinem Gewicht kein Mann will. Das hatte solche Auswirkungen auf mein Verhalten gegenüber Männern und meine Ausstrahlung, dass ich mir damit jegliche Chance genommen habe. Erst als ich soweit war zu glauben "es kann Männer geben, die mich attraktiv finden" war ich in der Lage, mich überhaupt auf ein Kennenlernen einzulassen. Und dann auch die entsprechende Erfahrung zu sammeln, dass mein Gewicht tatsächlich kein Hindernis ist. Zumindest in genügend Fällen. Was letztendlich dazu geführt hat, dass ich beim Kennenlernen wesentlich entspannter wurde. Und letztlich auch erfolgreich war.
Aus meiner Sicht geht es nicht so sehr um Kompensation sondern mehr darum, sich anzunehmen und richtig zu suchen.