Betty1985 hat geschrieben: ↑03 Mär 2022 21:48
Natürlich hat jeder Ansprüche - aber deshalb Menschen in eine Schublade stecken und gar nicht erst kennenlernen wollen?
Na, da braucht man sich über die Intoleranz der ABs gegenüber ja gar nicht mehr wundern...
Anne13 hat geschrieben: ↑03 Mär 2022 22:18
Und doch finde ich es einfach völlig unverständlich, dass hier darüber diskutiert wird, ob Geschiedene nicht von Vornherein die falsche Wahl sind. Und besonders dann, wenn sie auch noch Kinder haben. Oberflächlicher geht es kaum!
Die jenigen, die sich hier als Aussätzige der Gesellschaft beschreiben, urteilen selbst über eine Gruppe Menschen und werten diese ab. Geht's noch?
Ich glaube, diese ganze Diskussion hier beruht auf einem Missverständnis. Ich denke, die Frage war nicht so gestellt, weil Geschiedene etwas schlechteres seien oder weil es eine Abneigung gegen Kinder gäbe, sondern deswegen, weil man sich eben als AB überfordert fühlen kann, wenn man auf jemanden mit Familienbiografie und eigenen Kindern trifft, weil es eben der eigenen Realität so gar nicht entspricht und wenn man dann nicht nur zum ersten Mal als Partner, sondern gleich auch noch als quasi Nachfolgepapa oder -mama fungieren soll, dann ist das für manche einfach ein bisschen viel an Anforderungen auf einen Schlag, in die man ja in so einer Situation nicht natürlich reinwachsen kann, wie das mit eigenen Kindern wäre.
Leider habt ihr das als sozusagen Betroffene so interpretiert, dass ihr mit der Familienbiografie nur zweite Wahl wärt und habt euch daher getriggert gefühlt und auf eine Weise reagiert, die hier wiederum andere getriggert hat, wodurch das Ganze nun etwas eskaliert ist. Es ist in der Tat so, dass wohl jeder AB irgendwann dumme Kommentare über beziehungs- oder sexunerfahrene Menschen hören musste, auch wenn diejenigen, die sie geäußert haben, in dem Moment vielleicht noch nicht einmal wussten, dass man selbst betroffen ist. Sowas brennt sich dann schon ein und man fühlt sich einfach in Beziehungsdingen inkompetent, so dass jemand mit Familienbiografie schon einschüchternd wirken kann und man sich fragt, ob man sich der Situation gewachsen fühlt.
Dann gibt es auch ABs, die einfach keine Kinder möchten und wiederum andere, die nur eigene Kinder möchten. Aber das ist ja nicht nur bei ABs so, sondern auch gesamtgesellschaftlich verbreitet und ist ja auch legitim. Und dann gibt es auch ABs mit einer eingeschränkten Sicht oder zu hohen Ansprüchen. Und ich glaube, das Problem ist, dass die Diskussion sich zu sehr auf die letzte Gruppe beschränkt hat bzw. hier einige User sich als diese Kategorie abgestempelt fühlten … und in Kombination mit der Gewissheit, dass sie sich selbst bisher
immer für eine Beziehung abgelehnt fühlten, hat das Ganze sich nun etwas hochgeschaukelt.
Ich teile nicht die Ansicht, dass das hier ein AB-Forum ist und deswegen nur Verständnis für AB-Probleme aufgebracht werden soll, aber dieser Wunsch kommt bei einigen Usern wohl daher, dass es "draußen" schlicht kaum Verständnis für unsere Situation gibt und sie sich hier einfach aufgehoben fühlen wollen von Menschen, die die eigenen Probleme nachvollziehen können bzw. teilen.
Dass das manchmal auch in Antipathien oder gar Aggressionen gegen Nichtbetroffene umschlägt, finde ich persönlich schade und letzteres widerspricht auch der Foren-Netiquette, aber oft genug reicht ein Triggerpunkt auf beiden Seiten und der Streit nimmt seinen Lauf.