Karlsson hat geschrieben: ↑05 Dez 2020 21:02Ich brauche dieses unverständliche Jazz-Gewichse nicht...

Kein Problem damit, wenn bei Dir striktes Jazz-Verbot herrscht
In diesen sieben Tonleitern steckt auch nur derselbe Voodoo wie im Dur/Moll-Gegensatz, nur ausgeweitet auf fünf Leitern mehr


Das macht ja auch einen gewissen systematischen Sinn. Wenn auf der VI. Stufe einer Dur-Tonleiter (= Ionisch) eine Moll-Tonleiter (= Äolisch) steht, dann kann man das Spielchen auch mit den anderen Stufen treiben. (Beispiel wäre die Herleitung im
Wikipedia-Artikel.)
Eingesetzt werden diese Skalen von E-Musik über Rock bis Pop.
Was leider richtig ist, ist daß Musikunterricht oft schlecht ist. Effektiv lernen die Leute so gut wie nichts. Aber das kommt auch in anderen Schulfächern vor (ok, eines meiner Lieblingsthemen).
Du magst doch King Crimson? Dann versuch es doch mal mit Lokrisch. Gitarrenfreundlich ist ja immer etwas mit A. Der Tonvorrat von A Lokrisch ist:
A B♭ C D E♭ F G
Der ästhetische Ausdruck des Modus sollte etwas düster, ruhelos, bei KC durchaus auch verzweifelt sein. Es braucht ein bißchen Erfahrung, welche Töne man hervorhebt, um den Charakter des Modus am besten herauszuarbeiten.
Es ist hilfreich, A auf der Leersaite immer mal wieder anzuspielen, um den Grundton als Referenz zu haben. Man kann auch passende Akkorde verwenden. Nur den verminderten Dreiklang (hier A C E♭) sollte man meiden (theoretische Begründung hier ausgelassen), es sei denn, man fügt weitere Töne hinzu, die dem Ganzen ein anderes Gepräge geben.
Der zu Lokrisch passende Standard-Akkord ist der sog. halbverminderte. Der hat die Struktur
Im ♭5 ♭7
(Grundton - kleine Terz - verminderte Quinte - kleine Sept)
Auf A also
A C E♭ G
(Sollte in einer anständigen Akkordgrifftabelle enthalten sein.)