Asari hat geschrieben:Shinji hat geschrieben:
Für Jungen/Männersachen (Meine Favoriten wären damals eine Seifenkiste oder eine Modelleisenbahn bauen, etc.) war keiner in der Familie wirklich vorhanden.
Aus diesem Grund bin ich sehr skeptisch, wenn bei der Kindererziehung ein Ungleichgewicht bei den Geschlechtern der primären Kontaktpersonen existiert.
Egal ob es sich dabei um alleinerziehende Eltern oder homosexuelle Paare handelt.
Sekundäre Kontaktpersonen, wie z.B. Großeltern oder Lehrer/innen können das m.M.n. nur bedingt bis gar nicht kompensieren.
Und gerade deshalb bin ich beim Thema Kinder auch am ehesten für die klassische "Vater, Mutter, Kind(er)"-Konstellation.
Das mag bei manchen Regenbogenfamilien vorkommen, kann dir aber genauso gut bei einer Hetero-Familie passieren. "Männersachen" können auch Frauen machen und umgekehrt.
So kann der "normale" Familienvater sich auch einfach nicht dafür interessieren, was sein Kind möchte. Ich sehe das eher als ein grundsätzliches, geschlechterunabhängiges Problem in der Erziehungskompetenz.
Es stimmt, daß sich viele Männer scheinbar wirklich nicht für die Belange ihrer Kinder interessieren.
Deshalb rede ich selber ja auch von einem Ideal.
Außerdem sind es nicht nur solche "Männersachen" wie Handwerken, etc.
Was ich meine ist, daß den Bedürfnissen von z.B. jungen in einem weiblich dominierten Umfeld und Mädchen in einem männlich dominierten Umfeld m.M.n. nicht in vollem Umfang Rechnung getragen werden kann.
Ein Thema, was mir selber ziemlich peinlich war, ist z.B. Aufklärung.
Und ohne männliche Kontaktperson war es für mich noch ein ganzes Stück peinlicher bzw. eine wirklich konkrete Aufklärung fand nicht statt.
Über bestimmte Dinge, die Jungen während der Pubertät so passieren, konnte ich deswegen mit niemandem wirklich reden.
Bei z.B. gleich zwei "Müttern" stelle ich mir das gleich doppelt so peinlich vor.
Oder zwei "Väter" erklären ihrer Tochter die Menstruation....
Als Mädchen wäre ich da wahrscheinlich im Boden versunken.
Und bei Männern, die das ja nicht durchmachen müssen, hätte ich als Mädchen an der Korrektheit der Informationen auch so meine Zweifel.
Abgesehen von dem ganzen kommt noch ein anderer Faktor hinzu:
Homosexualität wird noch lange nicht als Normalität betrachtet.
Was bereits in den Köpfen der Kinder verankert wird.
Und wie fies Kinder sein können, weiß ich aus eigener Erfahrung.
Es besteht also durchaus die Gefahr, daß ein Kind eines homosexuellen Paares nur wegen seiner Eltern gemobbt wird.
Etwas anderes aber Themenverwandtes war bei mir damals der Fall:
Alleinerziehende wurden(werden?) von Paaren gerne als Bedrohung für die Beziehung wahrgenommen.
So kam es häufiger vor, daß ein weiterer Kontakt mit Kindern, mit denen ich mich auf dem Spielplatz oder beim Kinderarzt gut verstanden hatte, von ihren Eltern verweigert wurde, wenn sie erst einmal wußten, daß meine Mutter alleinerziehend war.
Meine Mutter hatte auch immer zum Kindergeburtstag Kinder aus Kindergarten/Musikgruppe, etc. eingeladen.
Aber von schätzungsweise 20 bis 30 Kindern bis zu meinem 6. Geburtstag, wurde ich gerade einmal von 2 ebenfalls eingeladen...
Und ein Kind davon war der Sohn der Tochter der Vermieter meiner Großeltern...