[quote=ComebackCat post_id=1164920 time=1579509961 user_id=9246]
[quote=Sususus post_id=1164876 time=1579471562 user_id=12635]
Interessant finde ich aber die Wortwahl des "Gestehens" bzw. "outen". Das zeigt ja nochmal mehr, wie zentral Partnerschaften in unserer Gesellschaft sind

Für mich ist meine Beziehungsgeschichte ein normaler Teil meiner Biografie, für viele andere nicht.
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Wobei das ja auch gerade ein gewisses Paradoxon darstellt. Einerseits soll es ja in diesem Forum darum gehen, dass man Menschen so akzeptiert, wie sie sind. Egal, ob sie dutzende Beziehungen hatten, hunderte ONS, eine zweistellige Zahl an Fuckbuddies, oder halt nichts davon. Aber andererseits werden auch hier die User öfter mal aufgefordert, an sich zu arbeiten, Maßnahmen gegen die Beziehungslosigkeit zu ergreifen, etc. Womit dann doch subtil angedeutet wird, dass sie ja doch so, wie sie zurzeit sind, nicht "in Ordnung" sind. Klar, im besten Fall steht dahinter eine Art gütmütiger, altruistischer, paternalistischer bzw. maternalistischer Ansatz demzufolge der entsprechende "Ratgeber" erkennt, dass die Person sich wohl nur selbst im Wege steht oder vielleicht einen "Schubs" in die richtige Richtung benötigt. Aber ist es andererseits nicht auch manchmal ein bisschen diese gesamtgesellschaftliche Unterstellung, dass jeder Mensch eigentlich jederzeit eine Beziehung benötigt und nach spätestens einigen Jahren Beziehungslosigkeit in höchstem Maße "awkward" sein müsste?
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Wo gibt es denn eine Aufforderung hin zu "Ihr müsst alle eine Beziehung finden"?
Wenn aber jemand mit seiner Beziehungslosigkeit unglücklich ist und daran etwas ändern möchte, dann ist doch klar, dass man dann Tipps gibt.
Wobei das "unglücklich sein" zum großen Teil auch von der Gesellschaft* herrührt, aber nur weil man AB ist, heißt das nicht, dass man direkt was daran ändern möchte.
*mMn ist Heteronormativität stark mit dem Modell "monogame Zweierbeziehung" verknüpft bzw. anders: wenn vielfältigere Beziehungsformen gelebt werden (nicht-monogam,Polyamor,auch Familien in wgs), dann ist auch der "beziehungsdruck" nicht mehr so groß