Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

[Fango]

Warum sollte es sich anders anfühlen, seinen Führerschein mit 30 zu machen, als ihn mit 18 zu machen?
Ich kann mit 30 genauso gut von der großen Freiheit träumen wie mit 18.
Im Grunde habe ich mit 30 sogar mehr Freiheitsgefühl als mit 18, denn mit 18 habe ich noch nicht so gut verdient, als dass ich mit dem Auto groß hätte herumfahren können. Jetzt theoretisch schon, wobei mir das Geld dafür doch meist trotzdem noch zu schade ist.

Wenn du das so empfindest, ist das super - bewahr es dir. Meine Wahrnehmung ist tatsächlich auch eine andere. Manche Erlebnisse sind meines Erachtens einfach stark an bestimmte Lebensphasen gebunden. Gerade die Zeit nach der Schule ist eine einmalige im Leben: Man ist raus aus dem Korsett Schule und hat erstmals die (weitgehend) eigene Wahl, was man mit seinem Leben anfangen will, und allen um einen herum geht es genauso. Natürlich kann man auch später im Leben nochmal neu anfangen und das ist dann auch etwas Besonderes, aber das Umfeld wird mit den Jahren starrer. Wenn einen das nicht stört, wunderbar, aber ich finde das Lebensgefühl nicht vergleichbar. Man kann auch mit 30 seine erste Beziehung eingehen (so wie ich), aber wenn um einen rum alle schon verheiratet sind, ist es eben etwas anderes, als wenn man diese Erfahrungen gleichzeitig mit Freunden macht anstatt als Nachzügler. Es ist trotzdem schön, aber nicht das Gleiche. Deshalb ist es wohl am besten, einfach gar nicht zu vergleichen sondern die schönen Momente, die man bekommt, zu genießen, egal wann.

Und ich kann es mir nicht verkneifen: Gerade deine letzten beiden Sätze verdeutlichen sehr gut den Unterschied zwischen 18 und 30 Mit 18 kannst du davon träumen. Mit 30 musst du es entweder tun oder verwerfen.

[Seb-X]

Du kannst die Zeit nicht nachholen. 

Dann ist der Zug zumindest für mich definitiv abgefahren.

Warum? Alles hat seine Zeit. Unbeschwert mit 17 von der Volljährigkeit zu träumen, z.B. dem ersten Führerschein, hat seine Zeit. Mit 25 kann man das gleiche Gefühl nicht mehr nachholen, selbst wenn man beispielsweise bis dahin noch keinen Führerschein hat.
Warum ist das so? Weil sich der Mensch, der träumt, inzwischen verändert hat. Sich dagegen zu wehren wirkt so als wolle man die Uhr zurückdrehen.

Ok, demnach kann ich Ü40 noch ohne Probleme eine kinderlose Gleichaltrige mit Kinderwunsch, irgendwann in der Zukunft, finden, aber erstmal lebt man nur in der Gegenwart ohne Zukunftspläne, weil ja noch so viel Zeit ist, so als wäre man 20 Jahre jünger. Und so in 5 Jahren widmet man sich dann mal dem Thema Familiengründung.
Wenn dies ohne Einschränkungen jetzt noch genauso möglich ist, dann, und nur dann, ist für mich der Zug noch nicht abgefahren.

[Obelix]

Ok, demnach kann ich Ü40 noch ohne Probleme eine kinderlose Gleichaltrige mit Kinderwunsch, irgendwann in der Zukunft, finden, aber erstmal lebt man nur in der Gegenwart ohne Zukunftspläne, weil ja noch so viel Zeit ist, so als wäre man 20 Jahre jünger. Und so in 5 Jahren widmet man sich dann mal dem Thema Familiengründung.
Wenn dies ohne Einschränkungen jetzt noch genauso möglich ist, dann, und nur dann, ist für mich der Zug noch nicht abgefahren.

Wenn es ums Kinderkriegen geht, fährt der Zug tatsächlich irgendwann ab. Aber in der Threadfrage ging es darum, eine Beziehung zu finden. Und das geht auch im hohen Alter noch.

[Seb-X]

Ok, demnach kann ich Ü40 noch ohne Probleme eine kinderlose Gleichaltrige mit Kinderwunsch, irgendwann in der Zukunft, finden, aber erstmal lebt man nur in der Gegenwart ohne Zukunftspläne, weil ja noch so viel Zeit ist, so als wäre man 20 Jahre jünger. Und so in 5 Jahren widmet man sich dann mal dem Thema Familiengründung.
Wenn dies ohne Einschränkungen jetzt noch genauso möglich ist, dann, und nur dann, ist für mich der Zug noch nicht abgefahren.

Wenn es ums Kinderkriegen geht, fährt der Zug tatsächlich irgendwann ab. Aber in der Threadfrage ging es darum, eine Beziehung zu finden. Und das geht auch im hohen Alter noch.

Eine Beziehung ist mit 20 eine andere als mit 50.

[LesHommes]

Na DAS möchte ich hoffen. Gar keine Lust auf dieses ganze on-off-Drama von Jugendlieben!

[Justus]

In jungen Jahren sind die meisten experimentierfreudiger. Mit der Lebenserfahrung werden die Menschen vorsichtiger.

[Sternenwanderer]

Oder sie wissen halt was sie wollen oder nicht (mehr) wollen.

[Tony2021]

In jungen Jahren sind die meisten experimentierfreudiger. Mit der Lebenserfahrung werden die Menschen vorsichtiger.

Hm ich glaube, mit Anfang 20 war ich schüchterner und unsicherer als jetzt mit Anfang 40. Aber auch (im positiven Sinne) unbedarfter, naiver.

[Zwerg]

Eine Beziehung ist mit 20 eine andere als mit 50.

Mit deiner vorangegangenen Erwiderung kann ich -sorry- nix anfangen. Dieser Satz von Dir entspricht aber dem Kern dessen was auch ich gemeint habe.

[Seb-X]

Na DAS möchte ich hoffen. Gar keine Lust auf dieses ganze on-off-Drama von Jugendlieben!

Mag sein. Und wie bin ich als sportlicher 50-jähriger genauso fit wie ein sportlicher 20-jähriger?

[LesHommes]

Mag sein. Und wie bin ich als sportlicher 50-jähriger genauso fit wie ein sportlicher 20-jähriger?

Na immer schön Yoga machen!

[Seb-X]

Mag sein. Und wie bin ich als sportlicher 50-jähriger genauso fit wie ein sportlicher 20-jähriger?

Na immer schön Yoga machen!

Ok, du nimmst mich nicht ernst. Lassen wir es einfach.

[sonderbärchen]

Ich werde bald 50.
Und mache all die verrückten Sachen,
als würde ich bald 20.

Das geht.
Ich war auch noch nie so sportlich, so mutig, so unbeschwert.
Mit 20 wäre ich viel unsicherer gewesen...

[Strange Lady]

Ich werde bald 50.
Und mache all die verrückten Sachen,
als würde ich bald 20.

Das geht.
Ich war auch noch nie so sportlich, so mutig, so unbeschwert.
Mit 20 wäre ich viel unsicherer gewesen...

Cool.

War bei mir genauso: mit 20 war ich ein verdruckstes, ängstliches Etwas, ein Haufen Elend.

Ich mach Interrail dieses Jahr. Aber die Luxusvariante, mit 5-Sterne-Hotels!

[The Poet]

Ehrlich, wie habt ihr das geschafft?

Ich bin jetzt ja auch bald 50 (in 11 Jahren), und ich hab einfach nur das Gefühl, es geht permanent bergab, nicht mehr bergauf. Ich werde von Jahr zu Jahr müder, unmotivierter, kontaktunfreudiger, habe weniger und weniger Lust aufs Reisen (hatte ich noch nie wirklich, aber mittlerweile sind schon Kurztrips häufig "Zuviel"), werde immer ängstlicher, habe immer weniger Lust auf irgendwas, und denke bei allem eigentlich nur noch: Warum? What's the point? What's the point of anything? Und bin immer sooooo froh, wenn mich die Welt im Großen und Ganzen in Ruhe lässt, und ich einfach nur hier zu Hause rumhängen und Schlafen, Nichtstun, Filme schauen, oder bestenfalls noch Musikhören oder in Foren abhängen kann. Früher hatte ich bestimmt ein Dutzend Hobbies. Das hat (fast) alles einfach irgendwann aufgehört, ist komplett kollabiert. Ich mache jetzt bestenfalls noch Dienst nach Vorschrift, mir ist so vieles so völlig egal geworden... *seufz*
Früher hab z.B. auch noch gerne gezeichnet, jetzt denke ich mir jedes Mal: "Ja toll. Ich könnte das jetzt tun. Oder es lassen. Es macht keinen Unterschied, am Ende. Wird sowieso nie jemand sehen, außer mir, und selbst wenn: Das Internet ist voll von Kunst, mein Beitrag dazu ist völlig irrelevant, und v.a. sie die eh alle viel besser als ich, weil sie's dauernd Üben - ich aber nicht (mehr)." Das letzte Mal ernsthaft was gezeichnet hab ich wahrscheinlich vor 2 oder 3 Jahren. Das nimmt mich am meisten mit, denn das war eines der schönsten Hobbies (abseits von Mathematik, Physik und Informatik), die ich damals hatte, aber mir fehlt einfach jegliche Lust dazu.

[Mit müden Augen]

[Einzelgänger]

Ich werde bald 50.
Und mache all die verrückten Sachen,
als würde ich bald 20.

Das geht.
Ich war auch noch nie so sportlich, so mutig, so unbeschwert.
Mit 20 wäre ich viel unsicherer gewesen...

Cool.

War bei mir genauso: mit 20 war ich ein verdruckstes, ängstliches Etwas, ein Haufen Elend.

Ich mach Interrail dieses Jahr. Aber die Luxusvariante, mit 5-Sterne-Hotels!

Klar, Zug fahren und in Hotels schlafen kann man mit 50 natürlich auch noch.
Ich gehe aber stark davon aus, dass sowas nicht damit gemeint war.

[Obelix]

Ok, demnach kann ich Ü40 noch ohne Probleme eine kinderlose Gleichaltrige mit Kinderwunsch, irgendwann in der Zukunft, finden, aber erstmal lebt man nur in der Gegenwart ohne Zukunftspläne, weil ja noch so viel Zeit ist, so als wäre man 20 Jahre jünger. Und so in 5 Jahren widmet man sich dann mal dem Thema Familiengründung.
Wenn dies ohne Einschränkungen jetzt noch genauso möglich ist, dann, und nur dann, ist für mich der Zug noch nicht abgefahren.

Wenn es ums Kinderkriegen geht, fährt der Zug tatsächlich irgendwann ab. Aber in der Threadfrage ging es darum, eine Beziehung zu finden. Und das geht auch im hohen Alter noch.

Eine Beziehung ist mit 20 eine andere als mit 50.

Klar. Nur: Was findest du am einer "Beziehung mit 20" so erstrebenswert, wenn du über dieses Alter längst hinaus bist?

Na DAS möchte ich hoffen. Gar keine Lust auf dieses ganze on-off-Drama von Jugendlieben!

Mag sein. Und wie bin ich als sportlicher 50-jähriger genauso fit wie ein sportlicher 20-jähriger?

Auch hier wieder die Frage: Warum willst du das? Man kann mit 50 immer noch sehr gesund und sportlich sein, ohne sich deswegen mit 20jährigen messen zu müssen. Aber was hat das mit Beziehungen zu tun?

[chriseas]

Ehrlich, wie habt ihr das geschafft?

Ich bin jetzt ja auch bald 50 (in 11 Jahren), und ich hab einfach nur das Gefühl, es geht permanent bergab, nicht mehr bergauf. Ich werde von Jahr zu Jahr müder, unmotivierter, kontaktunfreudiger, habe weniger und weniger Lust aufs Reisen (hatte ich noch nie wirklich, aber mittlerweile sind schon Kurztrips häufig "Zuviel"), werde immer ängstlicher, habe immer weniger Lust auf irgendwas, und denke bei allem eigentlich nur noch: Warum? What's the point? What's the point of anything? Und bin immer sooooo froh, wenn mich die Welt im Großen und Ganzen in Ruhe lässt, und ich einfach nur hier zu Hause rumhängen und Schlafen, Nichtstun, Filme schauen, oder bestenfalls noch Musikhören oder in Foren abhängen kann. Früher hatte ich bestimmt ein Dutzend Hobbies. Das hat (fast) alles einfach irgendwann aufgehört, ist komplett kollabiert. Ich mache jetzt bestenfalls noch Dienst nach Vorschrift, mir ist so vieles so völlig egal geworden... *seufz*
Früher hab z.B. auch noch gerne gezeichnet, jetzt denke ich mir jedes Mal: "Ja toll. Ich könnte das jetzt tun. Oder es lassen. Es macht keinen Unterschied, am Ende. Wird sowieso nie jemand sehen, außer mir, und selbst wenn: Das Internet ist voll von Kunst, mein Beitrag dazu ist völlig irrelevant, und v.a. sie die eh alle viel besser als ich, weil sie's dauernd Üben - ich aber nicht (mehr)." Das letzte Mal ernsthaft was gezeichnet hab ich wahrscheinlich vor 2 oder 3 Jahren. Das nimmt mich am meisten mit, denn das war eines der schönsten Hobbies (abseits von Mathematik, Physik und Informatik), die ich damals hatte, aber mir fehlt einfach jegliche Lust dazu.

das geht mir aber auch so, ich bin jetzt dann Ü40 und irgendwie wird es mit der Zeit alles schlimmer. Auch die Krankheiten werden langsam mehr, Bluthochdruck, Cholesterin, usw. sind langsam etwas höher. Das hilft dann auch nicht, eine Riesenmotivation für spannende Aktivitäten zu aufzubringen.

[Darth Bane]

Ehrlich, wie habt ihr das geschafft?
...

Das geht durchaus. Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich bei einer Größe von 1,76 m noch 86 kg gewogen, und war somit meilenweit von einem idealen BMI entfernt. Durch eine Umstellung der Ernährung, allgemein mehr Selbstdisziplin und einer Anmeldung im Fitnessstudio hat sich das geändert. Ich war früher total unzufrieden mit mir und mit meiner äußeren Erscheinung. Es war klar, dass die Initiative von mir selbst ausgehen muss. Mittlerweile wiege ich zwischen 71 und 72 kg, was mein Selbstbewusstsein gesteigert hat. Wenn man auch von anderen Menschen ständig auf die Gewichtsabnahme angesprochen wird, spornt einen das natürlich zusätzlich an.