Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

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pyrit

Re: Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

Beitrag von pyrit »

Zu diesem Thema wollte ich mich schon vor Weihnachten zu Worte melden, habs aber nicht geschafft und krame es darum jetzt wieder hervor.

Meiner Meinung nach bringt es der Beitrag von e-schredder am ehesten auf den Punkt, auch, wenn das missverständlich klingen mag - da ich nicht meine, dass Du, Lucilla, Dir über Deine sexuellen, leidenschaftlichen usw. Qualitäten Gedanken machen solltest - so könnte das geklungen haben - ich denke aber, auch e-schredder hat es vermutlich in einer anderen Weise gemeint.

Ich denke, dass das, was Uhas geschrieben hat, in sofern in eine falsche Richtung geht, als das, was ich so von Dir lese (= @ Lucilla) sich eben nicht danach anhört, als würdest Du irgendwelche (gesteigerten) Ansprüche an Verliebtheit, Romantik, Verbindlichkeit stellen.
Sondern ganz im Gegenteil. Meiner Vermutung nach vielleicht viel zu wenig.

Deine Berichte klingen für mich meistens so, dass ich regelrecht Magenschmerzen davon bekommen könnte.
Sie klingen so, als ob Du Dir ausführlich überlegen würdest, was DU einem Mann bieten müsstest, damit er zufrieden ist und bei richtiger "Performance" vielleicht auch ein bisschen tiefere Zuneigung entwickelt.
Du machst ihm den Blow-Job, der nicht sooooo schlimm scheint, aber sich nicht wirklich nach dem anhört, was Dich selig macht, Du schreibst, Du hättest oft Schmerzen beim Sex, würdest aber dann die Zähne zusammen beißen oder einfach die Klappe halten - Du willst ihn ja nicht enttäuschen oder verjagen, Du fragst hier, was DU anders machen könntest, um irgendwie interessanter auf längere Sicht für einen Mann zu werden.
Auch diese Idee, dass Du im Vergleich "abkackst" impliziert ja, dass Du schlechter sein müsstest, vielleicht nicht genug "geleistet" hast oder nicht genug bist - in Relation zu einer anderen Person.

Ich finde, das klingt nach allem, nur nicht nach Selbstachtung, so, als ob in Deinen Kalkulationen die Gedanken "Was muss ER eigentlich tun, damit ich mich mit ihm einlasse? Was hat er MIR zu bieten? Wie bemüht er sich um mich?" überhaupt nicht vorkämen.
Als würdest Du Dich komplett unter Wert verkaufen und dementsprechend auch behandelt werden!
pyrit

Re: Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

Beitrag von pyrit »

(Ich teile den ursprünglichen Beitrg in mehrere auf, da er sonst zu lang ist.)

Ich überlege grade, ob es so klingen könnte, als würde ich Dich beleidigen, tue ich aber nicht.
Dein Verhalten macht mich in sofern wütend, als dass es im Grunde genau dem entspricht, was von einigen hier immer wieder propagiert wird - einfach mal Sex geben, sich nicht zu gut dafür sein, bloß nicht eingebildet sein, keine Ansprüche stellen .... und die Folgen? Du gehst emotional (und anscheinend nicht nur emotional) leer aus und niemand kommt auf die Idee, sich wirklich um Dich zu bemühen. Und was machst Du? Du überlegst, wie Du noch besser sein könntest, um den Vergleichen standhalten zu können.
Ein unsäglicher user mit offensichtlichen, schweren Defiziten in der Sozialkompetenz hat diesbezüglich mal geraten, Du solltest Deine Fähigkeiten beim Blow-Job verbessern.

Mich machen solche Dinge auch darum so wütend, weil ich sie von mir selber nur all zu gut kenne. Nicht auf den sexuellen Bereich bezogen, aber in dem würde ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht anders verhalten.
Ich glaube, die Grundlage des Dilemmas ist das tief sitzende Gefühl, eine Stufe unterhalb der anderen zu stehen, gar nicht einzubeziehen, dass man einen Wert hat, den sich andere, durch freundliches und zugewandtes Verhalten in gewisser Hinsicht auch verdienen müssen.
Beispielsweise mache ich mir oft einen Haufen von Gedanken darüber, wie ich mich verhalten müsste, um von anderen angenommen und integriert zu werden, was ich sagen könnte, welche Aktivitäten ich vorschlagen könnte, wie ich nur ja nicht zu aufdringlich wirke, aber auch wieder nicht zu langweilig.
Und wenn ich mal zum Grund dieser Gedanken tauche, dann ist da, metaphorisch gesprochen, das Gefühl, das Aschenpuddel zu sein, das sich überlegt, wie es sich den Königskindern andienen könnte, um angenehm zu sein.
Geht der Plan nicht auf und sie sind "not amused", dann greift nicht der Reflex "Na, dann such ich mir eben andere, die mich zu schätzen wissen" sondern das fatale "Dann war/bin ich wohl nicht gut genug, sonst hätte ich es doch *geschafft*."

Ich will damit auf keinen Fall sagen, dass die Mehrheit der Leute solche Schwächen ausnutzt und man in persönlichen Beziehungen um den eigenen Wert "verhandeln" sollte - Leute, bei denen das notwendig ist, mag ich nicht.
Aber meine Erfahrung ist es, dass man, wenn man die oben beschriebene Einstellung verinnerlicht hat, immer wieder an derartige Leute gerät.
Und dann ist man wie rückgratloses Wachs in deren Händen.
Dann kriegt man signalisiert, man sei nicht gut genug und fängt an, sich abzustrampeln um zu, oder sich das Hirn zu zermatern wie man - besser werden könnte.

Der springende Punkt dabei ist aber, denke ich, dass es weniger darum geht, dass man nicht gut genug ist und darum so behandelt wird, sondern vielmehr (!) darum, dass man sich komplett unter Wert verkauft und den anderen signalisiert, dass man sich unter sie stellt - und darum (!) schlecht behandelt wird.
Alle Versuche, sich zu "verbessern", um eine bessere Behandelung zu bekommen, führen dann meist in die falsche Richtung - denn man füttert damit quasi den Mechanismus "Gibst Du Dich unfreundlich, strenge ich mich mehr an und werde netter/besser/bemühter".
Im Sinne der pawlowschen Konditionierung könnte man auch sagen, man belohnt die anderen geradezu dafür, wenn sie sich keine Mühe mit einem geben.
Lucilla

Re: Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

Beitrag von Lucilla »

Ihr letzten beiden Poster: Was setzt ihr da bitte in die Welt? Ich habe dem Mann, über den ich in diesem Thread berichte, zu keinem Zeitpunkt einen Blowjob gegeben! Nicht einmal ansatzweise! Einer von euch schreibt sowas, der nächste geht darauf ein und schon habt ihr euch eure eigene Geschichte über mich gebastelt, von der NICHTS, aber auch GAR NICHTS im Anfangspost stand! Jetzt bekommen ja alle ein völlig falsches Bild von mir.
(Meine Blowjobkünste sind übrigens von den paar wenigen Empfängern, zu denen DIESER Mann NICHT gehört, hochgelobt, von daher sehe ich da wenig Verbesserungspotenzial)

Der ganze Thread ist in letzter Zeit extrem offtopic gegangen, sodass ich wenig Lust verspürt habe, mich weiter zu dem Thema zu äußern. Aber wenn jetzt hier die von mir geschilderten Tatsachen verdreht werden, muss ich natürlich eingreifen.

Es stimmt, es geht hier sicher nicht um meine übersteigerten Ansprüche an Männer.
Was jedoch auch stimmt: Ich habe nicht erwähnt, dass ich tiefere Gefühle für ihn hätte. Aus gutem Grund. Ich fand ihn süß, er war mein Typ, doch wir hatten wenige Gemeinsamkeiten und vieles an ihm hat mich genervt. Jedoch brauchte ich ihn als Flucht aus meinem einsamen Leben voller Ablehnung und Doch-nur-Freunde-sein. Mein Selbstbewusstsein brauchte einen Mann, der mich datet - mit romantischen Absichten - und es brauchte Küsse ohne schnellen Sex als Ziel.
Ich habe keine Träne um ihn persönlich vergossen, aber ich wollte die Situation reflektieren, einfach weil Männer in meiner Gegenwart so oft ihre Expartnerinnen erwähnen, dass es mir negativ auffällt. Vor allem, weil ich selber nichts hingegenzusetzen habe.
Lucilla

Re: Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

Beitrag von Lucilla »

Ach, jetzt sehe ich, die letzten Poster sind nur einer, der zwei Beträge verfasst hat.

Hör mal zu: Ich bin auch nur ein Mensch, ich hab auch gerne Sex, auch gerne mal schnell und mit einem halbwegs Unbekannten, anstatt immer nur mit mir selbst. Und wenn sich die Gelegenheit bietet und derjenige mir zusagt, bin ich halt dabei. Was hat das mit unter Wert verkaufen zu tun?
Man muss sich halt vorher überlegen, ob man sich mehr vorstellen könnte. Denn wenn ich das kann, dann würde ich mehr Zeit lassen. Wenn sich beide einig sind, dann ist das doch kein Problem!
pyrit

Re: Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

Beitrag von pyrit »

upsi - die "beiden" Poster sind ein und dieselbe Person - nämlich ich.

Mit dem Blow-Job, das war nicht auf diesen Typen bezogen.
Ok, wenn Dir nichts an ihm gelegen war, dann hab ich wohl daneben getroffen.

Ich wollte einfach sagen, dass es für mich oft so klingt, als ob Du den Männern zu viel gibst und zu wenig dafür bekommst.
Weil Du häufig davon schreibst, dass Männer Dich "abservieren".
Und dass Du von ihnen mehr verlangen solltest und es nicht verdient hast, ausgenutzt oder gleichgültig behandelt zu werden.

Und:
Ich finde es auch nicht verwerflich, mit jemandem unverbindlichen Sex, nur so zum Spaß zu haben. Wenn beide genau das wollen, ist es doch genau das richtige.

Nur klang es für mich schon oft so, als ob Du Dir mehr gewünscht hättest und nichts zurück gekommen wäre.
Zuletzt geändert von pyrit am 06 Jan 2013 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
Lucilla

Re: Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

Beitrag von Lucilla »

Ich weiß gar nicht, was ich tun soll. Ich bin total verweifelt. Meistens komm ich ja nicht mal in die Datingphase, und wenn doch, dann will ich das nutzen und will dann immer gleich alles und gebe auch viel. Sonst ist immer alles vorbei, BEVOR es angefangen hat. Für mich ist es schon ein Erfolg, wenn es vorbei ist, kurz NACHDEM es angefangen hat. :-(
pyrit

Re: Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

Beitrag von pyrit »

Also, es gibt da ein recht aufschlussreiches Buch von Nina Deißler "Klartext für Frauen".
Wäre nicht ganz mein Ding, weil ich dafür zu wenig selbstbewusst bin, aber einige Sachen darin sind ganz bemerkenswert.

Ich erinnere mich daran, dass sie ein Beispiel dazu gibt, dass Männer (aber wahrscheinlich Menschen allgemein) das viel höher schätzen, was sie nicht ohne gewisse Mühen bekommen können:

Eine junge, sehr hübsche Teilnehmnerin ihres Flitkurses bekommt die Aufgabe, im Bikini am Strand Männer anzusprechen.
Sie soll sie bitten, für sie eine Sandburg zu bauen. Als "Belohnung" dafür bekämen die Männer eine Runde Wasser-Ski oder ähnliches spendiert.

Die Frau ist schüchtern und spricht mit der "Bitte" einen Mann an.
Der sagt "ok", scharrt ein paar Haufen Sand zusammen, ruft dann stolz "fertig" und will die Belohnung.
Sie, von sich aus, hätte nichts mehr eingewendet und nicht gewagt, sein Werk zu kritisieren.
Frau Deißler war aber mit ihr per Funk und Knopf im Ohr verbunden und meinte, das wäre absolut nicht ausreichend, er hätte sich ja gar keine Mühe gegeben, sie solle ihm freundlich mitteilen, dass er für diese lieblose "Sandburg" leider noch nicht den Preis bekäme.
Sie tat es - und war dann vollkommen erstaunt, als der Mann, statt sich abzuwenden, plötzlich anfing, sie ganz anders und viel zuvorkommender zu behandeln, anscheinend sichtlich Spaß an der Herausforderung hatte und sich ins Zeug legte, um für die scheinbar plötzlich viel interessantere Frau eine schöne Burg zu bauen.
Uhas

Re: Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

Beitrag von Uhas »

pyrit hat geschrieben: Ich denke, dass das, was Uhas geschrieben hat, in sofern in eine falsche Richtung geht, als das, was ich so von Dir lese (= @ Lucilla) sich eben nicht danach anhört, als würdest Du irgendwelche (gesteigerten) Ansprüche an Verliebtheit, Romantik, Verbindlichkeit stellen.
Sondern ganz im Gegenteil. Meiner Vermutung nach vielleicht viel zu wenig.
Der Anfang des zweiten Absatzes meines Beitrags war vielleicht etwas missverständlich formuliert. Ich wollte Lucilla, um das im Nachhinein klarzustellen, keine zu hohen Ansprüche beim beschriebenen Fall anhängen. Ich hatte aber bei einem anderen Beitrag von ihr (nicht hier im Thread) den Eindruck, dass sie sich sehr nach gegenseitiger Verliebtheit sehnt, was an sich ja auch vollkommen legitim ist.

Allerdings kam mir daraufhin der Gedanke, dass sie, wenn sie andere Paare sieht, vielleicht diesen Wunsch nach Verliebtheit auf diese Personen projiziert. Also davon ausgeht diejenigen wären dann meist auch alle verliebt und im siebten Himmel. Das wollte ich eigentlich nur relativieren und darauf hinweisen, dass diverse Menschen sich auch so und ohne große Verliebtheit einer, vielleicht auch länger als einen ONS andauernden, Sache hingeben nur um nicht allein zu sein.
Als Pärchen auftreten ≠ gegenseitige Verliebtheit. Also sollte man sich auch nicht an all den Paaren die da draußen unterwegs sind und deren potenzieller Verliebtheit messen und unter Druck setzen lassen. Eine harmonische Beziehung in gegenseitiger Verliebtheit führen bei weitem nicht alle von denen. Das war es worauf ich hinaus wollte.
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BartS
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Re: Im Vergleich mit Ex-Partnern IMMER abkacken…

Beitrag von BartS »

Um nochmal auf das Ursprungsthema des Threads zurückzukehren, das Vergleichen mit dem letzten Partner kann sich auch positiv auswirken. Insbesondere dann, wenn der- oder diejenige eine wirklich grausige Beziehung hinter sich hatte.

Mir fällt dazu ein konkretes Beispiel aus meinem Umfeld ein. Eine gute Freundin lebt momentan in einer eher durchschnittlichen Beziehung. Wenn man das Ganze aber im Vergleich zu dem setzt, was sie kurz zuvor hatte, ist sie sogar ziemlich glücklich damit. :D Denn zuvor hatte sie.......sorry, wenn das jetzt hart klingt.......eine echte Schnarchnase als Freund. Kaum soziale Kompetenzen, eher gleichgültig zu ihren Freunden und hatten sich zum Schluss kaum noch was zu sagen. Im Vergleich dazu schneidet ihr jetztiger Freund, mit dem sie mittlerweile auch ein Kind hat und verheiratet sind, in praktisch allen Bereichen echt bombig ab. 8-) Und ich versteh mich mit ihm auch gut. Ist also immer die Frage, welchen Maßstab die Ex-Partner, insbesondere der letzte, abgibt.

meint
BartS
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)