Tann hat geschrieben:Es geht hier schliesslich nicht darum, eine neue Sprache zu lernen oder sich auf irgendeine Prüfung vorzubereiten. Die Problematik die wir hier thematisieren ist um einiges komplizierter.
Bei den meisten geht es genau darum: etwas zu lernen, und es dann umzusetzen. Oder sogar: zu lernen, etwas umzusetzen.
Bei den wenigsten ist die Problematik kompiizierter (ja, das gibt es; aber diese Leute gehören eigentlich - oder sind - in fachärztliche Betreuung wegen lebenseinschränkender physischer und psychischer Probleme).
Die Problematik ist nicht kompliziert. Wenn sie kompliziert wäre, würden die wenigsten Menschen das "Problem" in time lösen können. Die Wirklichkeit zeigt, dass es um etwas Einfaches geht.
Was man selbst kompliziert macht, sieht, analysiert, und ganz wichtig: sich kompliziert redet.
Anstatt anzuerkennen, dass man an ein oder zwei Punkten "betriebsblind" ist, etwas Einfaches zu tun. Die eigene Schwäche anzuerkennen. Dann kann man sich daran machen, sie zu beheben. Dieser Weg kann - wegen der Betriebsblindheit - vieleicht erst auf vielen Umwegen gelingen. Aber dadurch wird das Thema nicht kmpliziert. Nur die Art, wie man es angeht. Und das ist ein ganz entscheidender Unterschied.
Immer wenn jemand sagt, dass es "kompliziert" sei, sollte er sich fragen, warum es dann die allermeisten Menschen mal mehr, mal weniger gut hinbekommen? Jedenfalls so gut, dass sie gar nicht auf den Gedanken kommen, sie "könnten" es nicht (oder die Welt enthalte ihnen Zweisamkeit systematisch vor)?
Es ist nicht kompliziert.
Und wenn Gelegenheiten "einfach" zu machen sind, dann sollte man es auch einfach tun. Anstatt sich einzureden, dass es "gar nicht so einfach sein kann", weil: es ist ja kompliziert .. sonst hätte man schon längst ... (= klassischer Zirkelschluss).
Einen Entschluss fassen ist einfach. Sich an die Umsetzung machen auch. Gelingen und Scheitern sind beide einfach. Niemand auf der Welt verspricht hier Automatismen. Nur, dass es automatisch misslingt, wenn man beständig wie der Ochs vorm Berge das Hindernis bestaunt, anstat wie Millionen andere den Anstieg aufzunehmen, mit dem festen Willen, solange weiterzugehen, bis man selbst(!) damit zufrieden sein kann.
Völlig unkompliziert.
Kief hat geschrieben:Ich bezweifle nur, dass die hier vorherrschende Mehrheit von Deiner Aussage profitiert, den meisten ist das mEn ein unverfrorener Tritt aufs Selbstwertgefuehl.
Das ist sicher so. es muss aber erlaubt sein (und ist meiner Meinung nach auch erforderlich), darauf hinzuweisen, dass das ein Ausdruck von einem viel zu geringen Selbstwertgefühl ist. Und dass das die erste Baustelle ist.
Es wird schwierig, wenn das Benennen der Baustelle sogleich als ungerechtfertigter Tiefschlag gewertet wird. In einem Forum bleibt wenig anderees, als mit Worten Sachverhalte darzulegen.
Diese Überemnpfindlichkeit ist garantiert auch im restlichen Leben ein Hindernis. Im Alltag rechnet niemand damit, dass ein aufmunterndes "ach komm, mach doch mal" als Niederschlag gewertet wird!
Womit wir schon wieder nah an dem Thema Flirten sind. Im Forum wird immer wieder geschildert, wie sich Leute selbst ausbremsen, sobald sie merken, dass vielleicht mehr gehen könnte, wenn sie nur jetzt - einfach - einen nächsten Schritt tun ... Das ist eine parallele Situation: es kommt eine impiizite Aufforderung, ein Hinweis, eine Möglichkeit (indem die Situation vom Gegenüber entsprechend offen gestaltet wird) - und man empfindet das als Zumutung ("Kann ich jetzt? Darf ich jetzt? Warum muss ich das entscheiden? Warum nicht der andere zuerst? Warum ist das jetzt so und nicht so? Warum hat der/die andere nicht jenes getan statt dieses? Ach, wie kompliziert!").
Die Antwort wäre: Mach einfach. Dann wirst du es sehen. - Machst du nix, wirst du sehen, dass nix passiert - außer, dass sich das Möglichkeitsfenster eventuell wieder schließt, weil der andere mekrt: "acxh, da kommt nun so gar nix ..." (und das ist dann wieder Pseudolegitimation für "das ist kompliziert!").
Das selbstverursachte Scheitern wird zur Legitimation der selbstbehindernden Theorie. Das kann man ewig so weitertreiben, ohne einen Schrit voranzukommen.
Das heißt nicht, dass es "automatisch" klappt, wenn man aktiv wird. Immerhin ist immer noch ein zweiter Mensch beteiligt (der dann vielleicht denkt: "ach, diese Reaktion gefällt mir aber nicht."). Aber wenn der erste Mensch (und der zweite) nicht "einfach machen", wird es automatisch scheitern.
Man kann das "Scheitern" nicht vermeiden - weder durch Tun noch durch Nicht-Tun.
Aber Gelingen kann man zuverlässig vermeiden. Und auch das ist ganz einfach.
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