Geringes Beziehungsbedürfnis

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Asyndeton

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Asyndeton »

Genosse Premier hat geschrieben: Wenn ich dich richtig verstanden habe, gibts aber unter den 1%, die toller waren, auch keinen in den du noch verschossen wärst o.Ä.? Ich frage weil ich mir dann schwer vorstellen kann, dass es dann da draußen einen noch tolleren für dich gibt, oder dass du an einem noch tolleren nicht auch einen Makel findest.
Nein, da gibts keinen, in den ich noch verschossen wäre.
Von "Makel finden" würde ich nicht sprechen, sondern eher von "ein Beziehungsbedürfnis bei mir auslösen".
Genosse Premier hat geschrieben: Dass klassische Mann-Frau Beziehungsmodell ist aber schon das richtige für dich?
Ich stehe nicht auf Frauen und will auch nicht mit mehreren Partnern gleichzeitig zusammen sein oder so. Aber ich könnte mir z.B. gut vorstellen, auch in einer Beziehung auf Dauer nicht zusammen zu wohnen.
Zuckero hat geschrieben: hast du vielleicht privat mit vielen Anderen zu tun bzw. wohnst mit anderen zusammen? Zu der Zeit, als ich mit anderen Personen zusammen gewohnt habe, habe ich viele deiner Ansichten geteilt - ich hatte neben meinem Job so viel soziales Leben, dass der Anspruch an einen Partner - weil man ja sowieso so wenig Zeit hat - in unnatürliche Höhen geschraubt wurde. Jetzt, wo ich komplett alleine wohne, ist der Wunsch nach einer Beziehung deutlich stärker ausgeprägt und man wird deutlich weniger spitzfindig.
Ich wohne alleine, habe aber beruflich viel mit Menschen zu tun, Freunde und einen relativ großen erweiterten Bekanntenkreis.
Maybi hat geschrieben:So gibt es genug Menschen, die eine Beziehungsanbahnung fast rein rational angehen (sieht gut aus, hat Vermögen, hohen Status, kann kochen etc).
Puh, das könnte ich nie. Da fehlt doch das Salz in der Suppe.
Schilf hat geschrieben: Du hast natürlich recht, tut mir leid. Aber mir stellt sich die Frage was genau für dich "Zusammensein" bedeutet. Wieviele freund-freie Tage brauchst du denn? Zwei in der Woche? Vier? Oder zwei Wochen am Stück.
Das kann ich so abstrakt nicht sagen. Es geht mir auch um das Bedürfnis, überhaupt eine Beziehung einzugehen und nicht um die Frage, wie viel Freiraum ich in einer Beziehung brauche. Ich denke, da wird man sich schon einig, wenn man sich grundsätzlich für den anderen entscheidet.
Schilf hat geschrieben:Eins möchte ich noch anmerken, weils hier gut reinpasst. Ich kenne auch ein paar Frauen, die ähnlich gestrickt sind wie Asyndeton. Soll heißen, sie sind Ende zwanzig bis Anfang dreißig und haben seit mehreren Jahren keine ernsthafte Beziehung, obwohl sie vom Aussehen und Charakter her bestimmt genug Aufmerksamkeit bekommen. Aber bei ihnen hat man als etwas langweiliger Durchschschnittsstyp schlicht keine Chance. Ich frage mich manchmal, ob diese Frauen nicht eines Tages aufwachen und ihnen fällt ein, dass ja doch gern einen verlässlichen Partner und eventuell Kinder hätten. Aber dann stellen sie fest, dass es zu spät ist, weil das männliche Interesse an Mittdreißigerinnen eben doch geringer ist als an Mittzwanzigerinnen und die "guten", bodenständigen und familienorientierten Männer vom Markt weg sind. Nur so ein Gedanke.
Was willst Du damit jetzt sagen? Dass diese Frauen sich auf einen "langweiligen Durchschnittstyp" einlassen sollten, auch wenn sie mit ihm nicht glücklich werden würden?
Asyndeton

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Asyndeton »

Vega hat geschrieben: kann ich alles sehr gut nachvollziehen, mir geht es genauso.
Ich genieße das Alleinsein und brauche (auch in einer Beziehung) nicht zu knappe Auszeiten. Ich habe noch nie mit einer Frau fest zusammen gewohnt und ich glaube, ich könnte das auch gar nicht. Während des Alleinseins tanke ich meine Energie auf, das geht sogar so weit, dass ich z.B. an einem Partyabend öfters mal alleine rausgehe und ne Gesprächs- und Aktivitätspause suche, ja sogar brauche. Ich denke dass einige andere introviertierte Forumsteilnehmer das vielleicht auch nachvollziehen können.
Ich kann es definitiv. ;)
Asyndeton

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Asyndeton »

kleineLampe hat geschrieben: Du schreibst, dass "seitdem die Verliebtheitsgefühle weg sind".
Wielange seid ihr denn schon zusammen?
Das kann man nicht so genau sagen, die Übergänge waren ja fließend. Aus seiner Sicht hat es da wohl gerade angefangen.
kleineLampe hat geschrieben:
Asyndeton hat geschrieben: Ich wollte ihn dann unbedingt näher kennenlernen, habe entsprechende Signale gesendet, er hat darauf reagiert, es kam zu Treffen,
okay, glücklicherweise betrifft es mich nicht mehr, aber interesseweise:
was waren deine entsprechenden Signale?
Blickkontakt, anlächeln, zunächst Smalltalk-Situationen schaffen, später hab ich ihn dann gefragt, ob er Lust hat, mal was mit mir trinken zu gehen. Einfach zeigen, dass man Interesse an der Person hat.
kelcey

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von kelcey »

Mir gehts da, denke ich, ähnlich :D

Ne Kommilitonin ist seit ca. 9 Monaten (uff, die Zeit vergeht echt schnell..) mit ihrem Freund zusammen.. und soweit ich das mitbekommen habe, haben ca. 3 Wochen nach dem Kennenlernen (nach ca. 6 Wochen wars dann offiziell) eigentlich nie mehr als 24h getrennt voneinander verbracht.. wenn überhaupt! Da schauderst mich :S

Ich glaub, wenn ich nen Freund hätte, würde mir das reichen, wenn ich den zwei oder drei Mal die Woche sehen würde..(drei Mal kommt mir schon fast viel vor, man hat ja auch noch andere Dinge zu tun ;)) und diese Male kann man ja dann intensiv und mit der Aufmerksamkeit auf die andere Person gerichtet verbringen. Also da meine ich z.B. dass ich dann nicht lernen würde oder so. Das kann ich doch ganz klar alleine^^ Denke, dass hier definitiv Qualität vor Quantität zählt! :)
spirit

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von spirit »

Asyndeton, Kelcey, ich gehe mit eurer Einstellung vollkommen konform! :daumen:
Gerade auch der letztgenannte Aspekt, besser weniger Zeit mit dem Partner-Freund zu verbringen, aber dafür "qualitativ hochwertig", ihm also Aufmerksamkeit schenken, etwas unternehmen, zuhören etc., als ständig zusammenzuhängen und sich gegenseitig anöden.
Ich kann mir vorstellen, dass bei einem solchen dosierten Zusammensein auch das "Prickeln" öfter auftaucht.
IHaveForgivenJesus

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Asyndeton hat geschrieben:
Schilf hat geschrieben:Eins möchte ich noch anmerken, weils hier gut reinpasst. Ich kenne auch ein paar Frauen, die ähnlich gestrickt sind wie Asyndeton. Soll heißen, sie sind Ende zwanzig bis Anfang dreißig und haben seit mehreren Jahren keine ernsthafte Beziehung, obwohl sie vom Aussehen und Charakter her bestimmt genug Aufmerksamkeit bekommen. Aber bei ihnen hat man als etwas langweiliger Durchschschnittsstyp schlicht keine Chance. Ich frage mich manchmal, ob diese Frauen nicht eines Tages aufwachen und ihnen fällt ein, dass ja doch gern einen verlässlichen Partner und eventuell Kinder hätten. Aber dann stellen sie fest, dass es zu spät ist, weil das männliche Interesse an Mittdreißigerinnen eben doch geringer ist als an Mittzwanzigerinnen und die "guten", bodenständigen und familienorientierten Männer vom Markt weg sind. Nur so ein Gedanke.
Was willst Du damit jetzt sagen? Dass diese Frauen sich auf einen "langweiligen Durchschnittstyp" einlassen sollten, auch wenn sie mit ihm nicht glücklich werden würden?
Ich bin nicht Schilf, aber ich würde es mal so ausdrücken: Manche Frauen sollten prüfen, ob es wirklich für sie okay ist, ohne Familie alt zu werden. Wenn sie das bedenkenlos bejahen können, sind sie in ihrer Entscheidungsfreiheit selbstverständlich nicht eingeschränkt. Aber für die Frauen, die eine Familie wollen oder zumindest nicht ausschließen, es später zu wollen (was wohl die große Mehrheit der Frauen betreffen dürfte), könnte es sinnvoll sein, rechtzeitig kleinere Kompromisse einzugehen, statt später unter Zeitdruck nehmen zu müssen, was gerade verfügbar ist, oder sich ihre Vorstellungen gar nicht mehr erfüllen zu können.
Genosse Premier

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Genosse Premier »

Asyndeton hat geschrieben:
Vega hat geschrieben: kann ich alles sehr gut nachvollziehen, mir geht es genauso.
Ich genieße das Alleinsein und brauche (auch in einer Beziehung) nicht zu knappe Auszeiten. Ich habe noch nie mit einer Frau fest zusammen gewohnt und ich glaube, ich könnte das auch gar nicht. Während des Alleinseins tanke ich meine Energie auf, das geht sogar so weit, dass ich z.B. an einem Partyabend öfters mal alleine rausgehe und ne Gesprächs- und Aktivitätspause suche, ja sogar brauche. Ich denke dass einige andere introviertierte Forumsteilnehmer das vielleicht auch nachvollziehen können.
Ich kann es definitiv. ;)
Ja ich auch. Schön, das ich wohl doch nicht so absonderlich bin, wie ich immer dachte :lol:

Ich frage mich immer, wie man mit der Einstellung überhaupt eine Beziehung führen kann/soll, weil mich die Zweisamkeit ja genauso 'belasten' könnte. Vermutlich gibt es da keinen Königsweg, und man muss mit seinem Partner und mit sich selbst ausmachen, was daraus wird. Das ist vermutlich schwierig, aber ewig allein bleiben ist ja keine Alternative. Allerdings kam es bei mir noch nicht so weit, sodass ich jetzt nicht aus Erfahrung was zum Thema beitragen könnte.
Maybi

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Maybi »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Ich bin nicht Schilf, aber ich würde es mal so ausdrücken: Manche Frauen sollten prüfen, ob es wirklich für sie okay ist, ohne Familie alt zu werden. Wenn sie das bedenkenlos bejahen können, sind sie in ihrer Entscheidungsfreiheit selbstverständlich nicht eingeschränkt. Aber für die Frauen, die eine Familie wollen oder zumindest nicht ausschließen, es später zu wollen (was wohl die große Mehrheit der Frauen betreffen dürfte), könnte es sinnvoll sein, rechtzeitig kleinere Kompromisse einzugehen, statt später unter Zeitdruck nehmen zu müssen, was gerade verfügbar ist, oder sich ihre Vorstellungen gar nicht mehr erfüllen zu können.
Aber genau dasselbe gilt doch auch für uns Männer, nur, dass wir vielleicht ein paar Jahre mehr Zeit haben. Wie ich in einem Beitrag oben schon angesprochen habe, gibt es sicher Menschen, die sich bei der Partnerwahl von so rationalen Gedanken leiten lassen. Die meisten Menschen in der westlichen Welt gehen aber wohl eher nach Gefühl.
Entweder empfinde ich etwas für eine Person oder nicht. Es gibt bestimmt Eigenschaften, die ich mir bei einer Partnerin wünschen würde, aber ohne Gefühl läuft gar nichts.
IHaveForgivenJesus

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Maybi hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Ich bin nicht Schilf, aber ich würde es mal so ausdrücken: Manche Frauen sollten prüfen, ob es wirklich für sie okay ist, ohne Familie alt zu werden. Wenn sie das bedenkenlos bejahen können, sind sie in ihrer Entscheidungsfreiheit selbstverständlich nicht eingeschränkt. Aber für die Frauen, die eine Familie wollen oder zumindest nicht ausschließen, es später zu wollen (was wohl die große Mehrheit der Frauen betreffen dürfte), könnte es sinnvoll sein, rechtzeitig kleinere Kompromisse einzugehen, statt später unter Zeitdruck nehmen zu müssen, was gerade verfügbar ist, oder sich ihre Vorstellungen gar nicht mehr erfüllen zu können.
Aber genau dasselbe gilt doch auch für uns Männer, nur, dass wir vielleicht ein paar Jahre mehr Zeit haben...
Selbstverständlich. Wobei eine verpasste Chance, Kinder zu haben, wohl Frauen im Durchschnitt mehr belastet als Männer, zumal Männer ggf. eher ihr Familienbedürfnis durch eine Beziehung mit einer alleinerziehenden Mutter (zumindest ansatzweise) befriedigen können.
zebulon

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von zebulon »

Es ist einer der ganz wenigen Vorteile, wenn man sich sicher sein kann, dass man nie eine Beziehung haben wird, man sich über nie gehabte Beziehungen keine Gedanken machen muss!

Über die unausweichliche Tatsache, dass man keine Beziehung hat dafür umso mehr!

Ich für meinen Teil habe schlicht Zukunftsangst.
Bild
IronAngel

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von IronAngel »

Also was mein Beiehungsbedürfnis angeht, gibt es da Intervalle oder Schwankungen. Es gibt schon Momente, wo ich mir nach einer Freundin sehne. Aber diese Momente kommen immer seltener vor. Vielleicht einmal in 2 Monaten. Dann verflüchtigen sie sich so schnell wie sie gekommen sind und ich gehe wieder meinen gewohnten Tagesablauf nach.

Insgesamt hat mein Beziehungsbedürfniss nachgelassen, auch weil die bisherigen Erfahrung ernüchternd waren.
Vega

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Vega »

Genosse Premier hat geschrieben:
Asyndeton hat geschrieben:
Vega hat geschrieben: kann ich alles sehr gut nachvollziehen, mir geht es genauso.
Ich genieße das Alleinsein und brauche (auch in einer Beziehung) nicht zu knappe Auszeiten. Ich habe noch nie mit einer Frau fest zusammen gewohnt und ich glaube, ich könnte das auch gar nicht. Während des Alleinseins tanke ich meine Energie auf, das geht sogar so weit, dass ich z.B. an einem Partyabend öfters mal alleine rausgehe und ne Gesprächs- und Aktivitätspause suche, ja sogar brauche. Ich denke dass einige andere introviertierte Forumsteilnehmer das vielleicht auch nachvollziehen können.
Ich kann es definitiv. ;)
Ja ich auch. Schön, das ich wohl doch nicht so absonderlich bin, wie ich immer dachte :lol:

Ich frage mich immer, wie man mit der Einstellung überhaupt eine Beziehung führen kann/soll, weil mich die Zweisamkeit ja genauso 'belasten' könnte. Vermutlich gibt es da keinen Königsweg, und man muss mit seinem Partner und mit sich selbst ausmachen, was daraus wird. Das ist vermutlich schwierig, aber ewig allein bleiben ist ja keine Alternative. Allerdings kam es bei mir noch nicht so weit, sodass ich jetzt nicht aus Erfahrung was zum Thema beitragen könnte.

Hallo Genosse Premier,
ich denke, man kann auch mit so einer Einstelllung eine Beziehung führen. Doof ist nur, wenn der Partner halt ein deutlich abweichendes Nähe-/Distanzbedürfnis aufweist. Ich versuche in neuen Beziehungen gleich von Anfang an klarzumachen, dass ich nicht jeden Tag verfügbar bin. Da sieht man meistens recht schnell, wie der andere tickt. Es gibt auch genügend Frauen, die für sich einen großen Freiraum beanspruchen, gell Asyndeton? ;-)

Grüßle
Vega
Schilf

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Schilf »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben:
Asyndeton hat geschrieben:
Schilf hat geschrieben:Eins möchte ich noch anmerken, weils hier gut reinpasst. Ich kenne auch ein paar Frauen, die ähnlich gestrickt sind wie Asyndeton. Soll heißen, sie sind Ende zwanzig bis Anfang dreißig und haben seit mehreren Jahren keine ernsthafte Beziehung, obwohl sie vom Aussehen und Charakter her bestimmt genug Aufmerksamkeit bekommen. Aber bei ihnen hat man als etwas langweiliger Durchschschnittsstyp schlicht keine Chance. Ich frage mich manchmal, ob diese Frauen nicht eines Tages aufwachen und ihnen fällt ein, dass ja doch gern einen verlässlichen Partner und eventuell Kinder hätten. Aber dann stellen sie fest, dass es zu spät ist, weil das männliche Interesse an Mittdreißigerinnen eben doch geringer ist als an Mittzwanzigerinnen und die "guten", bodenständigen und familienorientierten Männer vom Markt weg sind. Nur so ein Gedanke.
Was willst Du damit jetzt sagen? Dass diese Frauen sich auf einen "langweiligen Durchschnittstyp" einlassen sollten, auch wenn sie mit ihm nicht glücklich werden würden?
Ich bin nicht Schilf, aber ich würde es mal so ausdrücken: Manche Frauen sollten prüfen, ob es wirklich für sie okay ist, ohne Familie alt zu werden. Wenn sie das bedenkenlos bejahen können, sind sie in ihrer Entscheidungsfreiheit selbstverständlich nicht eingeschränkt. Aber für die Frauen, die eine Familie wollen oder zumindest nicht ausschließen, es später zu wollen (was wohl die große Mehrheit der Frauen betreffen dürfte), könnte es sinnvoll sein, rechtzeitig kleinere Kompromisse einzugehen, statt später unter Zeitdruck nehmen zu müssen, was gerade verfügbar ist, oder sich ihre Vorstellungen gar nicht mehr erfüllen zu können.
Ja, so ungefähr meinte ich das. Entsprechend der Gaußschen Normalverteilung stellen die "langweiligen Durchschnittsmänner" den größten Anteil der Männerwelt. Wenn man nun davon ausgeht, dass die breite Masse der Frauen keine ABs sind und regelmäßig Beziehungen haben, dann folgt zwangsläufig daraus, dass die meisten Frauen einen "langweiligen Durchschnittsmann" als Partner haben. Die entsprechenden Frauen empfinden das wahrscheinlich nur nicht so. Jedenfalls nicht am Anfang. Aber irgendwann lässt der Hormonrausch nach und dann muss sich zeigen, ob man eine gemeinsame Basis hat. Deshalb ist es für Männer ja so irritierend, dass die meisten Frauen für eine Beziehung auf den anfänglichen Hormonrausch bestehen. Für die meisten Männer ist das nämlich keine Voraussetzung. Oder anders ausgedrückt: Wenn ein Mann eine Frau fragt, wie er bei ihr landen kann, dann kommt ungefähr sowas: Er muss mich zum Lachen bringen, es muss Kribbeln, Schmetterlinge im Bauch, er muss mich umhauen usw. Wenn eine Frau einen Mann fragt, wie sie bei ihm landen kann, dann kommt: Komm nackt, bring was zu Essen mit.
Was hat das alles jetzt mit Asyndeton und meinen Bekannten zu tun? Es spricht nichts dagegen auch beziehungslos glücklich zu sein, weil man seinen Freiraum genießt und mit seinem Freundeskreis und seinen Interessen voll ausgelastet ist. Aber sie sollten sich fragen, ob der Punkt an den dieser Lebensweg führt auch gewünscht ist. Denn die Möglichkeiten, dem Leben nochmal eine neue Richtung zu geben, werden mit dem Älterwerden immer weniger bzw. es wird schwieriger. Und manche Türen, wie z.B. eigene Kinder gehen auch für immer zu.
spirit

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von spirit »

Gravierende Richtungsänderungen werden mit zunehmendem Alter allgemein schwieriger, denke ich. Der 45jährige Familiendaddy, der drei Kinder und Frau versorgt, das Haus abbezahlt und samstags Rasen mäht, kann auch nicht spontan seinen Kurs ändern, und wenn, dann auch nur mit entsprechenden Schwierigkeiten (Scheidung, Unterhalt etc.).

Ich selbst bin mir seit Jahr(zehnt)en im Klaren, dass ich mich nicht reproduzieren und in ein Familienleben wie das oben beschriebene einfügen möchte. Und wenn das die Auswahl der möglichen Partnerinnen reduziert, dann ist das eben so. Wobei ich positiv überrascht bin, dass zumindest hier doch die ein oder andere Dame eine ähnliche Auffassung zu haben scheint.
Asyndeton

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Asyndeton »

Genosse Premier hat geschrieben: Ich frage mich immer, wie man mit der Einstellung überhaupt eine Beziehung führen kann/soll, weil mich die Zweisamkeit ja genauso 'belasten' könnte. Vermutlich gibt es da keinen Königsweg, und man muss mit seinem Partner und mit sich selbst ausmachen, was daraus wird. Das ist vermutlich schwierig, aber ewig allein bleiben ist ja keine Alternative. Allerdings kam es bei mir noch nicht so weit, sodass ich jetzt nicht aus Erfahrung was zum Thema beitragen könnte.
Ich denke, man muss halt jemanden finden, der ähnliche Bedürfnisse hat. Ich z.B. könnte nie_nie_nie mit einem extravertierten, lauten Mann zusammen sein. Aufgedrehte Menschen stressen mich, ich brauche jemanden, der tief in sich ruht. So ein sensibles Schriftstellerseelchen mit Hang zur Zurückgezogenheit wäre genau nach meinem Geschmack. ;)
Asyndeton

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Asyndeton »

spirit hat geschrieben: Gerade auch der letztgenannte Aspekt, besser weniger Zeit mit dem Partner-Freund zu verbringen, aber dafür "qualitativ hochwertig", ihm also Aufmerksamkeit schenken, etwas unternehmen, zuhören etc., als ständig zusammenzuhängen und sich gegenseitig anöden.
Ja, zumal es bei mir eh so ist, dass ich zu manchen (wenigen) Menschen auch mit wenig Kontakt eine tiefe Bindung aufbauen kann. Mir ist es auch nicht so wichtig, den Alltag komplett zu teilen bzw. sich über Alltagserlebnisse auszutauschen. Kommunikation auf einer tieferen Ebene ist mir wichtiger. Ich hatte z.B. auch mit meinen zwei engsten Freunden nie einen gemeinsamen Alltag.
kleineLampe

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von kleineLampe »

Asyndeton hat geschrieben:
kleineLampe hat geschrieben: Du schreibst, dass "seitdem die Verliebtheitsgefühle weg sind".
Wielange seid ihr denn schon zusammen?
Das kann man nicht so genau sagen, die Übergänge waren ja fließend. Aus seiner Sicht hat es da wohl gerade angefangen.
...das klingt jetzt eher nach einer kurzen Dauer. Kommt ja immer mal vor, dass man jemanden beim näheren Kennenlernen als nicht mehr soooo besonders sympathisch empfindet.
Dazu könnte passen, dass du schreibst, aus seiner Sicht hat es wohl gerade angefangen.

Andererseits passt er schon ein wenig zu dir, wenn er einen (über)vollen Tag hat (du schriebst was von einem 48-Stunden-Tag bei ihm) und dir, da müsste doch eigentlich ein besonderes Verständnis füreinander da sein, oder?
Asyndeton

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Asyndeton »

kleineLampe hat geschrieben:
Asyndeton hat geschrieben:
kleineLampe hat geschrieben: Du schreibst, dass "seitdem die Verliebtheitsgefühle weg sind".
Wielange seid ihr denn schon zusammen?
Das kann man nicht so genau sagen, die Übergänge waren ja fließend. Aus seiner Sicht hat es da wohl gerade angefangen.
...das klingt jetzt eher nach einer kurzen Dauer. Kommt ja immer mal vor, dass man jemanden beim näheren Kennenlernen als nicht mehr soooo besonders sympathisch empfindet.
Dazu könnte passen, dass du schreibst, aus seiner Sicht hat es wohl gerade angefangen.
Ja, so ähnlich war es. Sympathisch und interessant finde ich ihn immer noch, aber ich habe beim näheren Kennenlernen auch schnell gemerkt, dass so manches halt nicht so gut passt und dann waren die Verliebtheitsgefühle weg.
kleineLampe hat geschrieben: Andererseits passt er schon ein wenig zu dir, wenn er einen (über)vollen Tag hat (du schriebst was von einem 48-Stunden-Tag bei ihm) und dir, da müsste doch eigentlich ein besonderes Verständnis füreinander da sein, oder?
Schrieb ich was von einem 48-Stunden-Tag? Darin, dass wir beide viel Zeit für uns selbst brauchen, sind wir uns schon einig. Es gab auch überhaupt keine Konflikte deswegen.
Zuletzt geändert von Asyndeton am 21 Jul 2013 08:52, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat korrigiert
Eric

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Eric »

Asyndeton hat geschrieben:Darin, dass wir beide viel Zeit für uns selbst brauchen, sind wir uns schon einig. Es gab auch überhaupt keine Konflikte deswegen.
Dann trefft euch einmal im Monat. Das sollte genug Zeit für jeden von euch allein sein. :D
Asyndeton

Re: Geringes Beziehungsbedürfnis

Beitrag von Asyndeton »

Eric hat geschrieben:
Asyndeton hat geschrieben:Darin, dass wir beide viel Zeit für uns selbst brauchen, sind wir uns schon einig. Es gab auch überhaupt keine Konflikte deswegen.
Dann trefft euch einmal im Monat. Das sollte genug Zeit für jeden von euch allein sein. :D
Schön, dass es so hilfsbereite Menschen gibt, die einem auch nach der Aussage "Es gab überhaupt keine Konflikte deswegen" noch Tips geben wollen. ;)