Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

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Silvina
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Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Silvina »

Gucki hat geschrieben: Und ob ein Partner passt, ist eine schwierige Frage. Das kann sich auch nach Monaten noch ändern.
Oder erst später, mit der Zeit....da heißts dann, man hat sich auseinander gelebt. Geht manchmal schneller (und unbemerkter), als man denkt.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
Kurzschluss_Panik

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Kurzschluss_Panik »

Silvina hat geschrieben:
Gucki hat geschrieben: Und ob ein Partner passt, ist eine schwierige Frage. Das kann sich auch nach Monaten noch ändern.
Oder erst später, mit der Zeit....da heißts dann, man hat sich auseinander gelebt. Geht manchmal schneller (und unbemerkter), als man denkt.
Ja, das ist die Frage. Ich bin der Meinung, Frau oder Mann sollten schnell herausfinden, ob es passt oder eben nicht. Mir wäre es völlig egal, ob man sich erst körperlich näher kommt oder erst freundschaftlich. Sich auseinander leben, sich gar nicht richtig näher kommen oder aneinander vorbei leben, das möchte ich mir und einer Partnerin gerne ersparen.
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Einsamer Igel
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Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Einsamer Igel »

Mal eine Frage an die Männer 30+

Wie lange wärt ihr in einer Beziehung bereit auf den 1. Sex zu warten?

2-3 Monate?
1/2 Jahr?
Länger?

Wäre das wirklich so schlimm, drauf zu warten? Stellt euch vor, es wäre umgekehrt. Ihr bräuchtet eine lange Phase der Vertrauensbildung, aufgrund schlimmer Erfahrungen in sehr jungen Jahren.
MrShy

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von MrShy »

Einsamer Igel hat geschrieben:Mal eine Frage an die Männer 30+

Wie lange wärt ihr in einer Beziehung bereit auf den 1. Sex zu warten?

2-3 Monate?
1/2 Jahr?
Länger?

Wäre das wirklich so schlimm, drauf zu warten? Stellt euch vor, es wäre umgekehrt. Ihr bräuchtet eine lange Phase der Vertrauensbildung, aufgrund schlimmer Erfahrungen in sehr jungen Jahren.
Für mich sind 2-3 Monate eine ausreichend lange Vertrauenbildungszeit, da sollte es dann schon mal zur Sache gehen. Voraussetzung ist natürlich, dass man sich in dieser Zeit oft sieht.

Warum sollte sich nach einer so langen Zeit des Kennenlernens sich noch mehr notwendige Vertrautheit aufbauen? Wenn man bis dahin sich nicht sicher ist, sollte man es sein lassen.

MrShy
reborn09

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von reborn09 »

Ehrlich gesagt bezeweifel ich sehr stark, dass ich mal in eine Situation gerate, in der die Frau 2-3 Monate auf Sex warten möchte. Sowas gibt es in meinem Umfeld nicht, die Leute landen ziemlich zu Anfang im Bett, das kann auch am ersten Abend des Kennenlernenes sein, aber spätestens nach wenigen Treffen. Es würde auch niemand von denen vorher von einer Beziehung sprechen.

Es würde mich schon stark irritieren, wenn eine Frau so lange darauf warten wollen würde.
Raven

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Raven »

Da ich 31 bin, fühle ich mich angesprochen. ;)

Ist eine gute Frage und schwer zu beantworten...ich würde lügen, wenn dieser nicht auch wichtig wäre. Aber man kann dies nicht nach einer festen Zeit richten. Was ist ein halbes Jahr? Wenn man sich nur alle 2 Wochen sieht, ist dies schnell vorbei. Sieht man sich 5 mal die Woche sind 6 Monate extrem lang.

Es kommt auf die Vertrauensbasis an. Wenn sie offen ansprechen würde, dass sie wegen ihrer Vergangenheit Schwierigkeiten mit Sex hat, würde ich das verstehen. Sowas braucht dann eben Zeit und wenn wirklich Liebe (Liebe, nicht Verliebtheit) im Spiel ist, würde das bei mir keine Rolle spielen. Lieber mit einer Umarmung auf dem Sofa sitzen und sich einen Film ansehen, dass wäre mir wichtiger. Man sollte es aber offen aussprechen, wenn man sich eine Weile kennt und daran arbeiten.

Wenn man nichts sagt und man denken könnte "sie sieht mich nur als Freund/ ist sich unserer Beziehung nicht sicher" wäre dies um einiges schlimmer. Ich muss immer Wissen, woran ich bin und deshalb wäre eine ehrliche Aussprache unerlässlich für mich. Diese "schweben" ist 1000x schlimmer.
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marwie
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Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von marwie »

Einsamer Igel hat geschrieben:Mal eine Frage an die Männer 30+

Wie lange wärt ihr in einer Beziehung bereit auf den 1. Sex zu warten?

2-3 Monate?
1/2 Jahr?
Länger?

Wäre das wirklich so schlimm, drauf zu warten? Stellt euch vor, es wäre umgekehrt. Ihr bräuchtet eine lange Phase der Vertrauensbildung, aufgrund schlimmer Erfahrungen in sehr jungen Jahren.
Für mich wärs nicht so schlimm, aber denke nicht, dass mehr Zeit es besser macht, eher im Gegenteil, die Unsicherheiten steigen wohl ab einem gewissen Punkt wieder. Wie schon erwähnt, kommt es natürlich drauf an, wie oft man sich sieht, wenn man sich nur alle 2 Wochen sieht, sind natürlich schnell mal ein paar Monate vergangen. Aber wenn man sich öfters sieht, sollte es nicht so lange gehen, bis genügend Vertrauen vorhanden ist, an irgend einem Punkt steigt das Vertrauen nicht mehr wesentlich und man steht sich nur selber im Wege...
Auf jeden Fall sollte man früh genug über das Thema Sex und der damit verbundenen Ängsten sprechen, sonst sind beide nur verunsichert.
Lion

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Lion »

Einsamer Igel hat geschrieben:Mal eine Frage an die Männer 30+

Wie lange wärt ihr in einer Beziehung bereit auf den 1. Sex zu warten?
Gegenfrage an alle Abinen: Nehmt ihr bei allen Männern so eine Art "Notgeilheit" an? Einen kaum noch zu kontrollierenden Druck, der irgendwie raus muß?

Irgendwie deutet die Frage oben doch darauf hin, oder irre ich mich da?
2-3 Monate?
1/2 Jahr?
Länger?
Sex gehört zu einer Beziehung im Normalfall dazu. Man macht ihn erstmalig, wenn's paßt. Wenn's dem einen paßt und dem anderen nicht, dann sollte man miteinander reden.
Wäre das wirklich so schlimm, drauf zu warten? Stellt euch vor, es wäre umgekehrt. Ihr bräuchtet eine lange Phase der Vertrauensbildung, aufgrund schlimmer Erfahrungen in sehr jungen Jahren.
Was hilft Dir jetzt irgendeine Antwort auf diese Frage?

70% sagen: "Ja, ich kann warten".
30% sagen: "Nee, ich kann nicht warten".

Das hat dann doch nichts mit dem Mann zu tun, mit dem Du Dich irgendwann auf eine Beziehung einläßt. Du suchst jetzt gerade Hilfestellungen in Mehrheitsmeinungen.

Wichtig ist doch erstmal, dass Du Dich selbst verstehst, quasi "dein eigener Psychologe" wirst, und Du Dich diesbezüglich "ihm" gegenüber artikulieren kannst.

Würde Dir denn eine quantitative Wartedauer von einem Jahr mehr helfen, als die quantitative Wartedauer von 3 Monaten? Sorry, glaub ich nicht. Das ist eine Frage des Vertrauens, nicht der Zeit.
Zuletzt geändert von Lion am 19 Sep 2013 12:26, insgesamt 2-mal geändert.
Shinji

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Shinji »

Einsamer Igel hat geschrieben:Mal eine Frage an die Männer 30+

Wie lange wärt ihr in einer Beziehung bereit auf den 1. Sex zu warten?

2-3 Monate?
1/2 Jahr?
Länger?

Wäre das wirklich so schlimm, drauf zu warten? Stellt euch vor, es wäre umgekehrt. Ihr bräuchtet eine lange Phase der Vertrauensbildung, aufgrund schlimmer Erfahrungen in sehr jungen Jahren.
Jedenfalls nicht so lange...
Aber im Ernst, ich bräuchte eine längere Phase der Vertrauensbildung.
Und seien es zwei bis drei Jahre.

Aber mal die Gegenfrage an die Frauen hier: Wie Lange wärt ihr bereit in einer Beziehung auf den 1. Sex zu warten, wenn euer Partner erst noch eine tiefere Vertrauensbasis braucht?
Und was würdet ihr davon halten, wenn für ihn Sex nur in einer Ehe in Betracht käme?
(Nur zur Definition: Ich empfinde normale Beziehungen als instabil, kurzlebig und unverbindlich. Der Schritt zu heiraten bedarf jedoch mehr Vernunft und Willenskraft als der Schritt, eine Beziehung einzugehen. Was schon ein sehr starker Vertrauensbeweis für mich wäre).
Suria

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Suria »

Ich finde, dass es jeder für sich selbst entscheiden sollte. Einige Leute gehen vielleicht nach einer kurzen Kennenlernphase ins Bett, wenn nicht sogar gleich am ersten Abend, um dann zusammen zu sein. Andere Leute werden nach diesem Sex sofort abserviert. Und andere wiederum benötigen eine gewisse Zeit, um eine Vertrauensbasis aufzubauen, ehe sie mit dem anderen ins Bett steigen - wie es bei mir der Fall ist.

Ich habe meinen jetzigen Freund Ende Mai kennengelernt und obwohl von Anfang an eine gegenseitige Anziehung da war, sprich: er war mir sympathisch etc. so habe ich mich erst um Juli/August herum in ihn verliebt, als ich ihn etwas besser kannte. Und obwohl ich ihn liebe, möchte ich hinsichtlich Sex nichts überstürzen. Ich bin seit 3 Wochen mit ihm zusammen, aber bis auf Petting lief (noch) nichts, weil ich mich diesbezüglich noch unsicher und nicht bereit genug fühle - da ist immer noch diese Angst vorm Sex da. Er weiß es aber Gott sei Dank und - ebenso Gott sei Dank - er wartet mit mir. Andere Männer wären an der Stelle schon längst abgehauen, aber er hat für meine Lage Verständnis. WENN er aber abgehauen wäre, dann wäre mir damit nur gezeigt worden, dass er eben nicht an mir Interesse hatte, sondern daran, mich zu "knallen".

Worauf ich hinaus will: es ist jedem selbst überlassen, wie derjenige es handhabt, aber ich finde es falsch, denjenigen für diese Einstellung "anzugreifen". Auch wenn ich persönlich es nicht in Ordnung finde, dass man gleich zur Sache geht, so akzeptiere ich das, wenn andere das in Ordnung finden. Seltsamerweise lacht diese Fraktion gerne über solche, die sich hinsichtlich Sex gerne Zeit lassen. Ich rate dir daher, liebe Einsame Igel, es nach deinem eigenen Tempo laufen zu lassen und keinesfalls (hier spreche ich aus Erfahrung!) entgegen deinem Gefühl zu handeln und schnellen Sex zuzulassen.
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Einsamer Igel
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Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Einsamer Igel »

Was mich jetzt irritiert, ist die Gegenfrage an die ABinen hier im Forum.

Ich bin nicht die ABinen hier im Forum, ich bin ein Individuum. Wie es MIR damit geht, habe ich schon geschrieben. Und warum ich nachgefragt habe, ergibt sich ebenfalls aus diesem Thread!

Ich fühle mich übergangen, bzw. platt an die Wand gedrückt. Irgendwie hat das grad nichts mit mir zu tun.

Danke an die Männer, die sich dennoch Mühe gemacht haben, auf meine Frage einzugehen.
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Serendipity
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Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Serendipity »

Shinji hat geschrieben:Und was würdet ihr davon halten, wenn für ihn Sex nur in einer Ehe in Betracht käme?
Dann wäre er nicht der Richtige für mich!
Shinji hat geschrieben:(Nur zur Definition: Ich empfinde normale Beziehungen als instabil, kurzlebig und unverbindlich. Der Schritt zu heiraten bedarf jedoch mehr Vernunft und Willenskraft als der Schritt, eine Beziehung einzugehen. Was schon ein sehr starker Vertrauensbeweis für mich wäre).
Hmm, und die Frage von einem völlig Unbekannten mit „Ja, ich will!“ zu beantworten und sich dann von ihm ein Stück Papier ausfertigen zu lassen macht die Beziehung zweier Menschen dann stabiler, langlebiger und verbindlicher?

Eigentlich hasse ich so was ja, aber jetzt muss auch ich mal auf Statistiken hinweisen und zwar auf die Scheidungsrate in Deutschland. Auch wenn die Zahlen seit 2005 wieder rückläufig sind, scheitert immer noch nahezu je zweite Ehe in Deutschland.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hance.html
Soviel also zum Thema Stabilität vom "Modell Ehe".

Eine Ehe oder ein Trauschein ist bei weiten keine Garantie für eine lebenslange Bindung zweier Menschen. Sie ist allenfalls eine staatliche Bescheinigung für deren Verbundenheit. Verbundenheit entwickelt sich für mich jedoch aus dem gegenseitigen Respekt, der Achtung, das Vertrauen und der Liebe zueinander. Ich glaube nun mal nicht, dass ich einem Menschen mehr Respekt, Achtung, Vertrauen und Liebe entgegen bringe könnte, nur weil ich ihn geheiratet habe. Entweder ist dies da oder nicht. Und ist dies vor einer Heirat nicht da, dann wäre eine Ehe in meinen Augen sowieso das Dümmste was man machen könnte.

Wenn man sich die rechtliche Definition einer Nichteheliche Lebensgemeinschaft anschaut, dann unterscheidet sie sich nur in einem Punkt von der Ehe: Die nichteheliche Lebensgemeinschaft ist die auf Dauer angelegte Bindung zwischen einem Mann und einer Frau, die sich durch gegenseitiges Einstehen der Partner füreinander auszeichnet und keine andere Lebensgemeinschaft gleicher Art zulässt, aber jederzeit beendet werden kann. Damit unterscheidet sie sich von der rechtsverbindlichen Ehe.
Im Hinblick darauf, dass man grundsätzlich auch jederzeit eine Scheidung beantragen (und nach Ablauf des Trennungsjahres) auch bekommen kann, ist dieser Unterschied in meinen Augen nur marginal.

Im Übrigen gehört für mich Sex zu einer Beziehung dazu, egal ob diese Beziehung nun staatlich abgesegnet ist oder nicht. In dem Augenblick, in dem beide Partner bereit zum Sex sind, sollte es auch gesehen.
Weinen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Gefühlen!
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inVinoVeritas
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Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von inVinoVeritas »

Einsamer Igel hat geschrieben:Mal eine Frage an die Männer 30+

Wie lange wärt ihr in einer Beziehung bereit auf den 1. Sex zu warten?

2-3 Monate?
1/2 Jahr?
Länger?

Wäre das wirklich so schlimm, drauf zu warten? Stellt euch vor, es wäre umgekehrt. Ihr bräuchtet eine lange Phase der Vertrauensbildung, aufgrund schlimmer Erfahrungen in sehr jungen Jahren.
Ich habe da so meine eigenen Erfahrungen gemacht und stelle hiermit darauf basierend die These auf, dass eine Frau die lange braucht bis sie den 1. Sex möchte mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit dann auch später sexuell eher passiv ist, keine so große Libido hat ( => d.h. dann es gibt nur wenig Sex pro Woche/Monat) und eher nicht so heiß darauf ist auch mal was neues / verrücktes (andere Stellungen, Orte) auszuprobieren sondern eher das Standardprogramm favorisiert.
Jedenfalls habe ich das bisher so ganz exakt erlebt...

Am sexuell inkompatibelsten zu mir war meine 1. Freundin die ich mit 18 hatte, wir haben ein halbes Jahr gewartet und es trat all das oben beschriebene ein: sie hatte selten Lust auf Sex (1-2 mal pro Woche mit sinkender Tendenz) und wenn dann ging es zu 99% immer von mir aus, im Prinzip waren es immer nur die 2 gleichen Stellungen, etc.
Unter anderem durch den dadurch entstandenen Frust ist die Beziehungsqualität irgendwann so weit in den Keller gerauscht dass ich mich schlussendlich getrennt habe.

Mit den anderen Frauen, mit denen ich in den letzten 12 Jahren eine längere Beziehung hatte landete ich bereits nach wenigen Treffen und 1x gleich am 1. Abend im Bett - da hat es dann aber auch immer gut gepasst.

Ich bin aber auch ein Mensch der anderen sehr schnell sehr viel Grundvertrauen entgegenbringt, ich muss nicht erst jemanden monatelang kennenlernen bis ich ihm vertraue, dazu kommt noch dass ich bereits nach wenigen Stunden weiß, ob ich ernsthaft was von einer Frau will oder eher nicht - ich kann mir für mich absolut garnicht vorstellen dass ich erst nur freundschaftliche Gefühle habe und dann mehr daraus wird. Entweder ganz oder garnicht.
Zu mir passen dementsprechend auch nur Frauen die ihr Leben ähnlich offen, unkompliziert und leidenschaftlich leben - und ich habe bisher noch keine kennengelernt die das in allen Lebensbereichen ist - aber nur im sexuellen Bereich ganz anders tickt (gleiches auch von Freunden gehört die ähnliches erlebt haben). Insofern sagt das für mich schon etwas über den kompletten Typ aus.

Noch etwas generelles: Ich konnte noch nie eine Korrelation erkennen zwischen Länge/Stabilität einer Beziehung und der Geschwindigkeit, mit der sich alles ergeben hat. Ich kenne Paare die wenige Monate nach dem 1. Date schon zusammengezogen sind und es hält immer noch, Paare die schon nach wenigen Wochen schwanger waren und immer noch glücklich zusammen sind und ganz besonders viele Paare, von denen ich einfach weiß: "die haben sich Sa. kennengelernt, 2x danach getroffen und sind dann zusammen gewesen - inkl. Sex".
Diese Konstellationen halten nicht länger oder kürzer wie Beziehungen, wo man sich ewig beschnuppert hat. Ich kenne sogar Leute die waren 6 oder 7 Jahre eng befreundet, sind dann zusammengekommen und 1 Jahr später war wieder alles aus, weil es in für eine Beziehung wichtigen Bereichen nicht gepasst hat.

Im Endeffekt wichtig ist aber, dass man sich mit dem Kennenlerntempo (bis es zum Sex kommt) wohlfühlt.
Du brauchst dann halt jemanden der da ähnlich tickt wie du, dann passt das - mit einem Typ wie mir würde das halt nicht passen. Zum Glück gibts ja von jedweder Sorte Charakter genügend da draußen in freier Wildbahn. ;)

Edit: Rechtschreibfehler :kopfstand:
Zuletzt geändert von inVinoVeritas am 19 Sep 2013 14:26, insgesamt 5-mal geändert.
Shinji

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Shinji »

Serendipity hat geschrieben:
Shinji hat geschrieben:Und was würdet ihr davon halten, wenn für ihn Sex nur in einer Ehe in Betracht käme?
Dann wäre er nicht der Richtige für mich!
Das erklärt einiges.
Serendipity hat geschrieben:
Shinji hat geschrieben:(Nur zur Definition: Ich empfinde normale Beziehungen als instabil, kurzlebig und unverbindlich. Der Schritt zu heiraten bedarf jedoch mehr Vernunft und Willenskraft als der Schritt, eine Beziehung einzugehen. Was schon ein sehr starker Vertrauensbeweis für mich wäre).
Hmm, und die Frage von einem völlig Unbekannten mit „Ja, ich will!“ zu beantworten und sich dann von ihm ein Stück Papier ausfertigen zu lassen macht die Beziehung zweier Menschen dann stabiler, langlebiger und verbindlicher?
Es geht ja nicht um einen Unbekannten, sondern um jemanden, den die Frau bereits seit längerer Zeit kennen würde.
Serendipity hat geschrieben:Eigentlich hasse ich so was ja, aber jetzt muss auch ich mal auf Statistiken hinweisen und zwar auf die Scheidungsrate in Deutschland. Auch wenn die Zahlen seit 2005 wieder rückläufig sind, scheitert immer noch nahezu je zweite Ehe in Deutschland.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hance.html
Soviel also zum Thema Stabilität vom "Modell Ehe".

Eine Ehe oder ein Trauschein ist bei weiten keine Garantie für eine lebenslange Bindung zweier Menschen. Sie ist allenfalls eine staatliche Bescheinigung für deren Verbundenheit. Verbundenheit entwickelt sich für mich jedoch aus dem gegenseitigen Respekt, der Achtung, das Vertrauen und der Liebe zueinander. Ich glaube nun mal nicht, dass ich einem Menschen mehr Respekt, Achtung, Vertrauen und Liebe entgegen bringe könnte, nur weil ich ihn geheiratet habe. Entweder ist dies da oder nicht. Und ist dies vor einer Heirat nicht da, dann wäre eine Ehe in meinen Augen sowieso das Dümmste was man machen könnte.
Das hat heutzutage ziemlich wenig mit dem "Modell Ehe" zu tun, als mit der Leichtfertigkeit, mit der Beziehungen eingegangen werden.
Serendipity hat geschrieben:Wenn man sich die rechtliche Definition einer Nichteheliche Lebensgemeinschaft anschaut, dann unterscheidet sie sich nur in einem Punkt von der Ehe: Die nichteheliche Lebensgemeinschaft ist die auf Dauer angelegte Bindung zwischen einem Mann und einer Frau, die sich durch gegenseitiges Einstehen der Partner füreinander auszeichnet und keine andere Lebensgemeinschaft gleicher Art zulässt, aber jederzeit beendet werden kann. Damit unterscheidet sie sich von der rechtsverbindlichen Ehe.
Im Hinblick darauf, dass man grundsätzlich auch jederzeit eine Scheidung beantragen (und nach Ablauf des Trennungsjahres) auch bekommen kann, ist dieser Unterschied in meinen Augen nur marginal.
Für mich eben nicht.
Aber ich glaube es ist zwecklos darüber zu diskutieren, weil du meine Sichtweise nicht verstehen kannst.
Warum sollte es dann also eine Herabwürdigung sein, wenn ich behaupte, daß Frauen, die so denken wie du, nicht zu mir passen?
Serendipity hat geschrieben:Im Übrigen gehört für mich Sex zu einer Beziehung dazu, egal ob diese Beziehung nun staatlich abgesegnet ist oder nicht. In dem Augenblick, in dem beide Partner bereit zum Sex sind, sollte es auch gesehen.
Das ist ja auch dein gutes Recht.
Aber du solltest vielleicht berücksichtigen, daß es auch Menschen gibt, die nicht so schnell dazu bereit sind intime Beziehungen einzugehen.
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Serendipity
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Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Serendipity »

Shinji hat geschrieben:
Serendipity hat geschrieben:
Shinji hat geschrieben:(Nur zur Definition: Ich empfinde normale Beziehungen als instabil, kurzlebig und unverbindlich. Der Schritt zu heiraten bedarf jedoch mehr Vernunft und Willenskraft als der Schritt, eine Beziehung einzugehen. Was schon ein sehr starker Vertrauensbeweis für mich wäre).
Hmm, und die Frage von einem völlig Unbekannten mit „Ja, ich will!“ zu beantworten und sich dann von ihm ein Stück Papier ausfertigen zu lassen macht die Beziehung zweier Menschen dann stabiler, langlebiger und verbindlicher?
Es geht ja nicht um einen Unbekannten, sondern um jemanden, den die Frau bereits seit längerer Zeit kennen würde.
Der Unbekannte der die Frage stellt auf die mit „Ja, ich will“ geantwortet wird, ist der Standesbeamte!
Shinji hat geschrieben:
Serendipity hat geschrieben:Eigentlich hasse ich so was ja, aber jetzt muss auch ich mal auf Statistiken hinweisen und zwar auf die Scheidungsrate in Deutschland. Auch wenn die Zahlen seit 2005 wieder rückläufig sind, scheitert immer noch nahezu je zweite Ehe in Deutsch-land.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hance.html
Soviel also zum Thema Stabilität vom "Modell Ehe".

Eine Ehe oder ein Trauschein ist bei weiten keine Garantie für eine lebenslange Bindung zweier Menschen. Sie ist allenfalls eine staatliche Bescheinigung für deren Verbundenheit. Verbundenheit entwickelt sich für mich jedoch aus dem gegenseitigen Respekt, der Achtung, das Vertrauen und der Liebe zueinander. Ich glaube nun mal nicht, dass ich einem Menschen mehr Respekt, Achtung, Vertrauen und Liebe entgegen bringe könnte, nur weil ich ihn geheiratet habe. Entweder ist dies da oder nicht. Und ist dies vor einer Heirat nicht da, dann wäre eine Ehe in meinen Augen sowieso das Dümmste was man machen könnte.
Das hat heutzutage ziemlich wenig mit dem "Modell Ehe" zu tun, als mit der Leichtfertigkeit, mit der Beziehungen eingegangen werden.
Das verstehe ich jetzt nicht ganz!?!

Nur weil ich nicht bereit bin jemanden nach einer angemessenen Zeitdauer (im Übrigen wer bestimmt, welcher Zeitrahmen angemessen ist? Du?) auch zu heiraten gehe ich leichtfertig Beziehungen ein?

Oder meinst du es scheitern so viele Ehen, weil die Menschen leichtfertig eine Ehe eingegangen sind ohne sich vorher ausgiebig kennenzulernen und auszutesten?

Nur vor der Ehe kommt üblicherweise die Beziehung in der man sich eben kennenlernt und austestet. Das ist doch der große Vorteil unserer Gesellschaft, Menschen müssen heute nicht mehr heiraten, wenn sie mit einem anderen Menschen zusammenleben wollen. Das hat nichts mit Leichtfertigkeit zu tun, sondern mit einer gewandelten Gesellschaft die ihre Bürger nicht mehr mit überholten Konventionen überschüttet. Es soll tatsächlich Menschen geben, die trotz dieses Wandels verantwortungsvoll mit sich, ihrem Partner und der gemeinsamen Beziehung umgehen können.

Du schreibst doch selbst, dass der Heirat eine lange Zeit des gegenseitigen Kennenlernens vorausgeht und das nennt man üblicherweise Beziehung. Oder wie würdest den Zeitraum zwischen der ersten Begegnung und der Eheschließung bezeichnen?

Wer ist also leichtfertiger?
Jemand der die Katze im Sack kauft ohne zu wissen auf wen oder was er sich einlässt, nur weil er sich in meinen Augen überholten und unzweckmäßigen Konventionen verbunden fühlt.
Oder derjenige der vor dem Kauf die Ware begutachten will um feststellen zu können was ggfs. auf ihn zukommt, jedoch immer mit dem Risiko behaftet, dass die eigene Einschätzung auch mal täuschen kann.
Shinji hat geschrieben:
Serendipity hat geschrieben:Wenn man sich die rechtliche Definition einer Nichteheliche Lebensgemeinschaft anschaut, dann unter-scheidet sie sich nur in einem Punkt von der Ehe: Die nichteheliche Lebensgemein-schaft ist die auf Dauer angelegte Bindung zwischen einem Mann und einer Frau, die sich durch gegenseitiges Einstehen der Partner füreinander auszeichnet und keine andere Lebensgemeinschaft gleicher Art zulässt, aber jederzeit beendet werden kann. Damit unterscheidet sie sich von der rechtsverbindlichen Ehe.
Im Hinblick darauf, dass man grundsätzlich auch jederzeit eine Scheidung beantragen (und nach Ablauf des Trennungsjahres) auch bekommen kann, ist dieser Unterschied in meinen Augen nur marginal.
Für mich eben nicht.
Aber ich glaube es ist zwecklos darüber zu diskutieren, weil du meine Sichtweise nicht verstehen kannst.
Diese Einstellung verstehe ich in der Tat nicht!

Du würdest also nachdem du oder deine Partnerin/Ehefrau festgestellt haben, dass ihr euch nicht mehr liebt und ihr keine gemeinsame Basis mehr für eine Partnerschaft habt (obwohl ihr versucht habt dies wiederherzustellen, z.B. durch eine Ehetherapie), dennoch an dieser Ehe festhalten? Du würdest also die Ehe auch dann nicht auflösen, wenn ein Zusammenleben für dich oder deine Partnerin in Zukunft unerträglich wäre? Auch dann, wenn ihr euch nur angiftet und anfeindet? Auch dann, wenn ihr euch eigentlich nur noch gegenseitig verletzt.
Wow, das nenne ich mal leidensfähig aber auch verdammt hirnrissig!

Ich glaube, jetzt hast du dir wahrlich die letzten Chancen hier im Forum verbaut, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau –auch keine HC-Abine- dies mit sich würde machen lassen wollen.

Ich habe so langsam den Eindruck, dass du einfach nicht wahrhaben willst, dass sich Menschen und deren Gefühlen mit der Zeit ändern können. Nichts im Leben eines Menschen ist in Beton gemeißelt, wir sind einem stetigen Wandel unterworfen und wir lernen ständig für und durch das Leben dazu. Dazu gehört eben auch, dass man einen Fehler korrigieren darf, sei es nun das man "nur" eine Beziehung auflöst oder eine Ehe.
Und solange du dass nicht wahrhaben willst, wirst du in der Tat mit deiner Einstellung zum Leben und vor allem zu menschlichen Beziehungen scheitern.
Shinji hat geschrieben:Warum sollte es dann also eine Herabwürdigung sein, wenn ich behaupte, daß Frauen, die so denken wie du, nicht zu mir passen?
Es ist nicht herabwürdigend, dass du behauptest ich würde für dich nicht zu dir passen und daher nicht als Partnerin in Frage kommen. (Ich würde sogar behaupten wollen, demm würde jeder hier im forum uneingeschränkt zustimmen! :mrgreen: )

ABER es ist sehr wohl herabwürdigend welche negativen Eigenschaften, Einstellungen und vermeintliche Fehler du mir –und jeder Frau die so ähnlich denkt und handelt wie ich- pauschal zuschreibst. Und nichts anderes versuchen wir dir hier klarzumachen!
Shinji hat geschrieben:
Serendipity hat geschrieben:Im Übrigen gehört für mich Sex zu einer Beziehung dazu, egal ob diese Beziehung nun staatlich abgesegnet ist oder nicht. In dem Augenblick, in dem beide Partner bereit zum Sex sind, sollte es auch gesehen.
Das ist ja auch dein gutes Recht.
Na wenigstens das gestehst du mir zu!
Shinji hat geschrieben:Aber du solltest vielleicht berücksichtigen, daß es auch Menschen gibt, die nicht so schnell dazu bereit sind intime Beziehungen einzugehen.
Wo habe ich das jemals nicht berücksichtigt?
Weinen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Gefühlen!
Quiesel

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Quiesel »

Hallo Einsamer Igel,

Du hast einen tollen Beitrag geschrieben, den ich gern mal kommentieren möchte.

Ich frage Dich zurück, ob Du Dir eine Beziehung zu einem Mann vorstellen kannst, der ähnliches wie Du erlebt hat. Würdest Du ihn, wenn er Dir davon erzählt oder schreibt, so gut finden, dass Du mit ihm eine Beziehung haben möchtest?

Würde Dich seine Geschichte eher abschrecken, denn so jemand kann nicht "normal" sein? Ich habe von Frauen oft gehört, dass Sie meine AB-Geschichte nicht nachvollziehbar fanden und sogar abstossend.

Oder hättest Du bei so jemandem am ehesten das Gefühl, verstanden zu werden, also endlich jemanden zu kennen, der Deine Probleme nachvollziehen und damit klarkommen kann?

Meine Erfahrung ist, Frauen wollen sich durch ihren Partner sozial verbessern. Sie wollen die eigenen Defizite überspielen und möglichst loswerden: eine Stille versucht, endlich soziale Kontakte aufzubauen durch den Freundeskreis von ihrem Freund. Eine Partymaus sucht sich jemanden, der sie auch mal bremst (sie deutet das dann als Männlichkeit Zeigen).

Ich muss Dir sagen, wenn Du jemanden suchst, der Dich aus allem rausholt, was Dir gerade zu schaffen macht, wirst Du nicht fündig werden. Niemand will die Projektion von Problemen sein. Du wirst Deine sozialen Defizite nicht alleine damit überwinden und beenden, dass Du einen Freund hast.

Du bist bislang sehr alleine - wäre es OK, wenn es Dein potentieller Freund auch wäre? Und auch gern mal allein wäre ohne Dich?

Ein wichtiger Punkt scheint mir bei Dir zu sein, Du willst um Deiner selbst willen geliebt werden. Das heisst, Du willst auch Nähe. Jemanden, der für Dich da ist und Dich mag wie Du bist. Aber dieser jemand möchte von Dir ebenfalls gemocht und geliebt werden, und er möchte mit Dir das Schöne teilen, was zwei Menschen nunmal teilen können. Ist Sex etwas positives für Dich, dass (vermutlich, denn Du hattest das bislang nicht) sehr schön ist?

Meiner Meinung nach ist man dafür auch zu einem deutlichen Teil selbst verantwortlich. Zu erwarten, dass der Partner einen glücklich machen soll ohne besonderes Mitspielen, ist egoistisch und ziemlich unwahrscheinlich. Was gefällt Dir, was kannst Du geben?
Einsamer Igel hat geschrieben: Während ich noch versuche, eine Freundschaft aufzubauen, jemanden kennen zu lernen...

Sind andere nach ein, zwei Treffen schon verpartnert, haben schon Sex.

Sie wissen noch kaum was voneinander, oder? Kennen sich doch noch gar nicht. Wie zum Teufel geht das?

Nein, ich will das nicht so für mich. Aber es scheint, dass mein Weg nicht funktionieren kann.
Was für Probleme hast Du gedanklich denn mit Körperlichkeit und Sex? Kennst Du Deinen Körper selbst und weisst, was ihm gut tut?
Einsamer Igel hat geschrieben: Für mich stünde Sex (Herrgott! Einen anderen Menschen in meinen Körper lassen!) ganz am Ende der Beziehungsanbahnung. Zuvor möchte ich den Mann kennen, ihm vertrauen, ihn lieben. Das kann ich nicht nach 1 Treffen! Das geht für mich gar nicht!
Es ist sicher nichts dagegen zu sagen, bißchen mit Sex zu warten. Aber monate- oder gar jahrelang finde ich eindeutig falsch. Denn: Dein Partner wird sich denken, dass Du ihn nicht körperlich attraktiv findest. Dass Du gar kein Interesse an Sexualität hast. Dass Du nicht neugierig bist, wie Sex mit ihm wäre. Wie gesagt, Du bist mindestens zur Hälfte verantwortlich für die Beziehung zu zweit. Du wirst irgendwann sprichwörtlich alt und grau sein. Willst Du Dir dann sagen, Du hattest die Chance auf schöne Stunden gehabt, hast sie aber abgelehnt? Für mich wäre das der Supergau.
Einsamer Igel hat geschrieben: Ein Mann, der meine Freundschaft nicht will, wird auch nichts darüber hinausgehendes bekommen.
Ich wollte nur mal meiner Irritation Ausdruck verleihen und vielleicht geht es ja jemandem wie mir? Kann mich jemand verstehen?
Den Wunsch nach einer Beziehung haben Männer genauso wie Du. Auch Männer wünschen sich eine Liebesbeziehung. Dann ist Sex auch viel schöner, wie Du schon richtig annimmst.

LG,
Der Quiesel.
Shinji

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Shinji »

Serendipity hat geschrieben:
Shinji hat geschrieben:
Serendipity hat geschrieben: Hmm, und die Frage von einem völlig Unbekannten mit „Ja, ich will!“ zu beantworten und sich dann von ihm ein Stück Papier ausfertigen zu lassen macht die Beziehung zweier Menschen dann stabiler, langlebiger und verbindlicher?
Es geht ja nicht um einen Unbekannten, sondern um jemanden, den die Frau bereits seit längerer Zeit kennen würde.
Der Unbekannte der die Frage stellt auf die mit „Ja, ich will“ geantwortet wird, ist der Standesbeamte!
Sorry, war ein Mißverständniß.
Serendipity hat geschrieben:
Shinji hat geschrieben:
Serendipity hat geschrieben:Eigentlich hasse ich so was ja, aber jetzt muss auch ich mal auf Statistiken hinweisen und zwar auf die Scheidungsrate in Deutschland. Auch wenn die Zahlen seit 2005 wieder rückläufig sind, scheitert immer noch nahezu je zweite Ehe in Deutsch-land.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... hance.html
Soviel also zum Thema Stabilität vom "Modell Ehe".

Eine Ehe oder ein Trauschein ist bei weiten keine Garantie für eine lebenslange Bindung zweier Menschen. Sie ist allenfalls eine staatliche Bescheinigung für deren Verbundenheit. Verbundenheit entwickelt sich für mich jedoch aus dem gegenseitigen Respekt, der Achtung, das Vertrauen und der Liebe zueinander. Ich glaube nun mal nicht, dass ich einem Menschen mehr Respekt, Achtung, Vertrauen und Liebe entgegen bringe könnte, nur weil ich ihn geheiratet habe. Entweder ist dies da oder nicht. Und ist dies vor einer Heirat nicht da, dann wäre eine Ehe in meinen Augen sowieso das Dümmste was man machen könnte.
Das hat heutzutage ziemlich wenig mit dem "Modell Ehe" zu tun, als mit der Leichtfertigkeit, mit der Beziehungen eingegangen werden.
Das verstehe ich jetzt nicht ganz!?!

Nur weil ich nicht bereit bin jemanden nach einer angemessenen Zeitdauer (im Übrigen wer bestimmt, welcher Zeitrahmen angemessen ist? Du?) auch zu heiraten gehe ich leichtfertig Beziehungen ein?

Oder meinst du es scheitern so viele Ehen, weil die Menschen leichtfertig eine Ehe eingegangen sind ohne sich vorher ausgiebig kennenzulernen und auszutesten?
Letzteres ist damit gemeint.
Wobei ich das Wort austesten hasse.
Serendipity hat geschrieben:Nur vor der Ehe kommt üblicherweise die Beziehung in der man sich eben kennenlernt und austestet. Das ist doch der große Vorteil unserer Gesellschaft, Menschen müssen heute nicht mehr heiraten, wenn sie mit einem anderen Menschen zusammenleben wollen. Das hat nichts mit Leichtfertigkeit zu tun, sondern mit einer gewandelten Gesellschaft die ihre Bürger nicht mehr mit überholten Konventionen überschüttet. Es soll tatsächlich Menschen geben, die trotz dieses Wandels verantwortungsvoll mit sich, ihrem Partner und der gemeinsamen Beziehung umgehen können.
Das ist eben m.M.n. kein Vorteil.
Die Partner haben sich heutzutage satt, bevor eine Ehe überhaupt angefangen hat.
Und dann wird auch noch nicht einmal berücksichtigt, daß irgendwann die Verliebtheit dem Alltag weicht.
Ich würde die heutigen Beziehungen mal mit Fastfood vergleichen:
Man kauft sich unterwegs einen Burger(Beziehung), dazu gibt es noch ein Softeis(Sex) und wenn man nach Hause kommt hat man auf das selbst gekochte Mittagessen(Ehe, Verantwortung) keinen Appetit mehr.
Serendipity hat geschrieben:Du schreibst doch selbst, dass der Heirat eine lange Zeit des gegenseitigen Kennenlernens vorausgeht und das nennt man üblicherweise Beziehung. Oder wie würdest den Zeitraum zwischen der ersten Begegnung und der Eheschließung bezeichnen?
Verlobung.
Serendipity hat geschrieben:Wer ist also leichtfertiger?
Jemand der die Katze im Sack kauft ohne zu wissen auf wen oder was er sich einlässt, nur weil er sich in meinen Augen überholten und unzweckmäßigen Konventionen verbunden fühlt.
Oder derjenige der vor dem Kauf die Ware begutachten will um feststellen zu können was ggfs. auf ihn zukommt, jedoch immer mit dem Risiko behaftet, dass die eigene Einschätzung auch mal täuschen kann.
Es geht ja gerade darum, nicht die Katze im Sack zu kaufen und sich näher kennenzulernen.
Den Charakter, die Vorstellungen und die Ziele des anderen kennenzulernen
Nur ohne Sex.
Für mich ist Sex kein Handschlag; keine Visitenkarte; nichts woran man sich austesten sollte!
Und da zeigt sich die heutige Wegwerfmentalität.
Wie krank muß eine Gesellschaft sein, wenn man Menschen zur Ware degradiert, die erst einmal ausgetestet werden muß?
Ich schätze mal, daß es so einige Beziehungen gibt, wo mindestens einer der Partner im nachhinein bereut, mit dieser Person geschlafen zu haben.
Serendipity hat geschrieben:
Shinji hat geschrieben:
Serendipity hat geschrieben:Wenn man sich die rechtliche Definition einer Nichteheliche Lebensgemeinschaft anschaut, dann unter-scheidet sie sich nur in einem Punkt von der Ehe: Die nichteheliche Lebensgemein-schaft ist die auf Dauer angelegte Bindung zwischen einem Mann und einer Frau, die sich durch gegenseitiges Einstehen der Partner füreinander auszeichnet und keine andere Lebensgemeinschaft gleicher Art zulässt, aber jederzeit beendet werden kann. Damit unterscheidet sie sich von der rechtsverbindlichen Ehe.
Im Hinblick darauf, dass man grundsätzlich auch jederzeit eine Scheidung beantragen (und nach Ablauf des Trennungsjahres) auch bekommen kann, ist dieser Unterschied in meinen Augen nur marginal.
Für mich eben nicht.
Aber ich glaube es ist zwecklos darüber zu diskutieren, weil du meine Sichtweise nicht verstehen kannst.
Diese Einstellung verstehe ich in der Tat nicht!

Du würdest also nachdem du oder deine Partnerin/Ehefrau festgestellt haben, dass ihr euch nicht mehr liebt und ihr keine gemeinsame Basis mehr für eine Partnerschaft habt (obwohl ihr versucht habt dies wiederherzustellen, z.B. durch eine Ehetherapie), dennoch an dieser Ehe festhalten? Du würdest also die Ehe auch dann nicht auflösen, wenn ein Zusammenleben für dich oder deine Partnerin in Zukunft unerträglich wäre? Auch dann, wenn ihr euch nur angiftet und anfeindet? Auch dann, wenn ihr euch eigentlich nur noch gegenseitig verletzt.
Wow, das nenne ich mal leidensfähig aber auch verdammt hirnrissig!
Siehst du, da hast du tatsächlich nichts verstanden.
Mit geht es ja genau darum jemanden erst einmal so gründlich kennenzulernen, daß diese Wahrscheinlichkeit auf ein Minimum reduziert wird.
Und nicht, daß man sich an eine kaputte Beziehung/Ehe klammert.
Sondern das man die Gelegenheit hat, sich auf einer anderen als der reinen Gefühlsebene kennenzulernen.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Zu lernen, sich nicht nur durch eine rosa Brille zu lieben und zu respektieren.

Aber wenn die Ehe tatsächlich nicht mehr funktionieren würde, dann wäre eine Trennung eben nicht zu ändern.

Aber ich habe noch eine Frage:
Stell dir mal vor, du wärst die Chefin in einer Personalabteilung und für die neuen Bewerbungen zuständig.
Du suchst qualifizierte Angestellte für einen unbefristeten Job.
Wie würdest du jemanden beurteilen, der davon redet, in absehbarer Zeit wieder bei deiner Firma zu kündigen, weil er/sie sich noch weiterentwickeln will?
Würdest du denjenigen tatsächlich einstellen?

Vor ein paar Wochen gab es mal eine Fernsehdiskussion, in der das Thema aufkam, daß man Beamte nicht durch Angestellte ersetzen könnte, da bei Beamten eine "ganz andere Loyalität" vorhanden wäre.
In Japan z.B. setzt man diese Loyalität gegenüber der Firma normalerweise auch bei Angestellten voraus.
Und Loyalität ist auch m.M.n. auch ein wichtiger Faktor bei Beziehungen.

Aus meiner Sicht ist daher die Denkweise:
"Ich will einen Job, aber ich will eigentlich noch einen anderen, trotzdem mache ich erst einmal diesen und setze diesem ein Verfallsdatum"
ziemlich unlogisch.
Und genau so verhält es sich m.M.n. mit Beziehungen:
"Ich will eine Beziehung, aber eigentlich will ich vielleicht doch eine andere, weil meine Gefühle sich ändern werden, also gehe ich einfach mal eine ein, aber setze dieser ein unbestimmtes Verfallsdatum."

Wahrscheinlich siehst du das anders, aber ich empfinde diese Denkweise als trostlos und geradezu krank.
Serendipity hat geschrieben:Ich glaube, jetzt hast du dir wahrlich die letzten Chancen hier im Forum verbaut, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau –auch keine HC-Abine- dies mit sich würde machen lassen wollen.
Vorausgesetzt sie sitzen dem gleichen Mißverständnis auf wie du und denken, daß ich sie in einer Ehe festmauern oder einsperren wolle.
Serendipity hat geschrieben:Ich habe so langsam den Eindruck, dass du einfach nicht wahrhaben willst, dass sich Menschen und deren Gefühlen mit der Zeit ändern können. Nichts im Leben eines Menschen ist in Beton gemeißelt, wir sind einem stetigen Wandel unterworfen und wir lernen ständig für und durch das Leben dazu. Dazu gehört eben auch, dass man einen Fehler korrigieren darf, sei es nun das man "nur" eine Beziehung auflöst oder eine Ehe.
Und solange du dass nicht wahrhaben willst, wirst du in der Tat mit deiner Einstellung zum Leben und vor allem zu menschlichen Beziehungen scheitern.
Und hier zeugt sich schon wieder die gleiche Denke.
Nichts ist in Beton gemeißelt -> alles verändert sich, auch Gefühle -> jede Beziehung geht zu Ende -> bevor eine neue Beziehung beginnt, prophezeie ich bereits ihr scheitern.
Merkst du eigentlich nicht, daß sich solche Gedanken wie ein "Nocebo" oder eine "self-fulfilling prophecy" verhalten und unbewußt eine Beziehung belasten und zum prophezeiten Ende bringen können?
Was du nicht wahrhaben willst oder aus eigenen Erfahrungen nicht nachvollziehen kannst, ist, daß sich Menschen auch dauerhaft und mit ganzem Herzen füreinander Entscheiden können, ohne daß flüchtige Gefühlsschwankungen die Beziehung gefährden.
Serendipity hat geschrieben:
Shinji hat geschrieben:Warum sollte es dann also eine Herabwürdigung sein, wenn ich behaupte, daß Frauen, die so denken wie du, nicht zu mir passen?
Es ist nicht herabwürdigend, dass du behauptest ich würde für dich nicht zu dir passen und daher nicht als Partnerin in Frage kommen. (Ich würde sogar behaupten wollen, demm würde jeder hier im forum uneingeschränkt zustimmen! :mrgreen: )

ABER es ist sehr wohl herabwürdigend welche negativen Eigenschaften, Einstellungen und vermeintliche Fehler du mir –und jeder Frau die so ähnlich denkt und handelt wie ich- pauschal zuschreibst. Und nichts anderes versuchen wir dir hier klarzumachen!
Was schreibe ich dir speziell denn genau für Eigenschaften zu?
Mal abgesehen von der Erkenntnis, das wir in unseren Vorstellungen von Partnerschaft Lichtjahre weit auseinander liegen und auf keinen gemeinsamen Nenner kommen werden.
Serendipity hat geschrieben:
Shinji hat geschrieben:
Serendipity hat geschrieben:Im Übrigen gehört für mich Sex zu einer Beziehung dazu, egal ob diese Beziehung nun staatlich abgesegnet ist oder nicht. In dem Augenblick, in dem beide Partner bereit zum Sex sind, sollte es auch gesehen.
Das ist ja auch dein gutes Recht.
Na wenigstens das gestehst du mir zu!
Ja warum auch nicht.
Du kannst so leben wie du willst.
Nur solltest du das auch anderen zubilligen, ohne ihnen etwas "klarmachen" zu wollen.
Serendipity hat geschrieben:
Shinji hat geschrieben:Aber du solltest vielleicht berücksichtigen, daß es auch Menschen gibt, die nicht so schnell dazu bereit sind intime Beziehungen einzugehen.
Wo habe ich das jemals nicht berücksichtigt?
Na z.B. in deinem Beitrag auf den ich mich beziehe.
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Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Dana »

Shinji hat geschrieben: Aber mal die Gegenfrage an die Frauen hier: Wie Lange wärt ihr bereit in einer Beziehung auf den 1. Sex zu warten, wenn euer Partner erst noch eine tiefere Vertrauensbasis braucht?
Und was würdet ihr davon halten, wenn für ihn Sex nur in einer Ehe in Betracht käme?
Ich denke das kommt indivdiuell auf die Situation drauf an. Ich kann nicht sagen wie lang ich bereit wäre zu warten.
Aber ich bin optimistisch, dass sich das regeln ließe, wenn man drüber redet! Darüber mache ich mir keine Sorgen obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich ziemlich sicher der kompliziertere Mensch in der Beziehung sein werde und garantiert auch mehr Zeit brauche. Ich glaube aber wenn man drüber redet hätte ich kein Problem mit. Ein halbes Jahr halte ich für keine sehr lange Zeit...

Aber erst nach der Ehe :shock: ? Ne, das wäre mit mir nicht drin, schon deshalb weil ich nicht heiraten möchte und den Sinn der Ehe bis heute nicht gecheckt habe.
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Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Einsamer Igel »

Ich habe mich zwar eigentlich nicht einem Interview zur Verfügung gestellt, aber ich will mal nicht so sein. Das bezieht sich jetzt auf den Beitrag von Quiesel:
Ich frage Dich zurück, ob Du Dir eine Beziehung zu einem Mann vorstellen kannst, der ähnliches wie Du erlebt hat.
Ja.
Würdest Du ihn, wenn er Dir davon erzählt oder schreibt, so gut finden, dass Du mit ihm eine Beziehung haben möchtest?
Nein. Denn seine Vergangenheit ist nicht ausschlaggebend dafür, dass ich mich in ihn verliebe.
Würde Dich seine Geschichte eher abschrecken, denn so jemand kann nicht "normal" sein?
Ich habe von Frauen oft gehört, dass Sie meine AB-Geschichte nicht nachvollziehbar fanden und sogar abstossend.
Vielleicht würde es mich abschrecken, denn Männer mit solchen Kindheitserfahrungen reagieren darauf in der Regel anders als Frauen. Es kommt drauf an, ob er einen destruktiven Weg eingeschlagen hat, bzw. diesen inzwischen verlassen hat. Ich könnte nicht mit einem Gewalttäter oder Alkoholiker leben.
Oder hättest Du bei so jemandem am ehesten das Gefühl, verstanden zu werden, also endlich jemanden zu kennen, der Deine Probleme nachvollziehen und damit klarkommen kann?
Nein, nur weil er ähnliche Erfahrungen gemacht hat, muss er nicht andere mit ähnlichen Erfahrungen verstehen. Vielleicht versteht er manches. Und vielleicht verstehe ich manches bei ihm. Aber pauschal lässt sich das nicht beantworten.
Ich muss Dir sagen, wenn Du jemanden suchst, der Dich aus allem rausholt, was Dir gerade zu schaffen macht, wirst Du nicht fündig werden. Niemand will die Projektion von Problemen sein. Du wirst Deine sozialen Defizite nicht alleine damit überwinden und beenden, dass Du einen Freund hast.
Ich muss dir sagen, sowas habe ich ja auch gar nicht behauptet. Vielleicht ist das eher deine Baustelle.
Du bist bislang sehr alleine - wäre es OK, wenn es Dein potentieller Freund auch wäre?
Und auch gern mal allein wäre ohne Dich?
Mir wäre wichtig, dass man auch ohne den anderen sein kann. Jeder soll seine Wohnung haben. Es soll Zusammensein geben und Getrenntsein. Ich werde auch Zeiten haben, in denen ich allein sein will oder mit anderen etwas unternehmen. Ich wünsche mir keine Symbiose mit einem Partner. Natürlich wäre es anfangs schwer, wenn er grad dann nicht mit mir zusammen sein will, wenn ich gerade das Bedürfnis nach Kontakt und Nähe habe. Aber das werde ich akzeptieren, genauso, wie ich mir umgekehrt wünsche, dass er es akzeptiert. Man muss sich der Zuneigung des Partners und seiner selbst so sicher sein, dass man sich nicht zurückgewiesen fühlt. Ich befürchte, dass ich an dieser Eigenschaft noch arbeiten muss, aber ich bin gewillt.
Ein wichtiger Punkt scheint mir bei Dir zu sein, Du willst um Deiner selbst willen geliebt werden. Das heisst, Du willst auch Nähe. Jemanden, der für Dich da ist und Dich mag wie Du bist. Aber dieser jemand möchte von Dir ebenfalls gemocht und geliebt werden, und er möchte mit Dir das Schöne teilen, was zwei Menschen nunmal teilen können.
Zum einen: Ich suche nicht nur jemanden, der mich liebt. Ich will auch lieben.
Man kann so viel Schönes miteinander teilen. Sex ist nur EINS davon. Nicht alles!
Ist Sex etwas positives für Dich, dass (vermutlich, denn Du hattest das bislang nicht) sehr schön ist?
Ich verstehe deine Frage mal so, wie ich es nun beantworte: Das weiß ich nicht.
Meiner Meinung nach ist man dafür auch zu einem deutlichen Teil selbst verantwortlich. Zu erwarten, dass der Partner einen glücklich machen soll ohne besonderes Mitspielen, ist egoistisch und ziemlich unwahrscheinlich.
Wie oben schon erwähnt, ist das nicht meine Baustelle.
Was gefällt Dir, was kannst Du geben?
In Bezug worauf? Die Frage ist entweder so weit gefasst, dass ich hier einen mehrbändigen Roman schreiben müsste, als Antwort darauf... oder sie bezieht sich nur auf Sex, dann muss ich sagen: Das weiß ich noch nicht.
Was für Probleme hast Du gedanklich denn mit Körperlichkeit und Sex? Kennst Du Deinen Körper selbst und weisst, was ihm gut tut?
Die zweite Frage zuerst. Ich bin eine 40-jährige Frau und kein Stück Holz.
Die erste Frage ist mir für hier zu persönlich (und ich werde sie auch nicht per PN beantworten!).
Es ist sicher nichts dagegen zu sagen, bißchen mit Sex zu warten. Aber monate- oder gar jahrelang finde ich eindeutig falsch.
Das ist ok, dass es FÜR DICH falsch ist. Jeder so wie er mag und kann.
Denn: Dein Partner wird sich denken, dass Du ihn nicht körperlich attraktiv findest. Dass Du gar kein Interesse an Sexualität hast. Dass Du nicht neugierig bist, wie Sex mit ihm wäre.
Wir würden miteinander reden.

Meine ideale Vorstellung von Nähe und Intimität wäre, dass wir uns langsam herantasten. Körperliche Nähe ausbauen. Schauen, was geht und was gefällt. Und wo Grenzen sind, ihnen Zeit geben. Stattdessen schauen, was sonst geht. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich körperlich nahe zu kommen.
Wie gesagt, Du bist mindestens zur Hälfte verantwortlich für die Beziehung zu zweit.
Ich würde mir wünschen, dass beide sich in die Beziehung einbringen.
Du wirst irgendwann sprichwörtlich alt und grau sein. Willst Du Dir dann sagen, Du hattest die Chance auf schöne Stunden gehabt, hast sie aber abgelehnt?
Du bist ganz schön dreist! :fluchen2:

Mein lieber Herr Gesangsverein... das könntest du mehr als der Hälfte aller User hier im Forum vorhalten!

Ich bin mein ganzes Leben ohne Erfahrung mit einvernehmlichen, liebevollen Erlebnissen mit einem Mann. Da komme ich auf immerhin 22 Erwachsenenjahre. Es gibt vieles, was ich mit einem Partner erleben will, da ist auf jeden Fall ein großer Nachholbedarf. Ich wünsche mir auch Intimität. Eine platonische Beziehung, bei der er nie Sex haben wollen würde, suche ich explizit nicht. Ich bin nicht asexuell. Sex wird aber aufgrund von Traumata nur sehr langsam und vorsichtig angefangen werden können. Wie sich das dann entwickelt, das kann keiner vorhersagen. Ich auch nicht. Vielleicht ist es real gar nicht so schwierig wie in meiner Phantasie (ich fürchte aber, realistischerweise: doch).

Vielleicht wird es Phasen geben, in denen wir gut Sex haben können und dann wieder Phasen, in denen ich in der Vergangenheit gefangen bin, weil mich irgendwas getriggert hat und dann ertrage ich bestimmte Berührungen nicht. Mein Partner sollte sich seiner Männlichkeit so bewusst sein, dass er sich nicht zurückgewiesen fühlt und er sollte so menschlich sein, dass er Mitgefühl und Verständnis für mich aufbringen kann. Und warten kann, bis es mir wieder besser geht. Ich würde auch Mitgefühl und Verständnis für ihn aufbringen, wenn es ihm nicht gut geht. Das ist doch eigentlich selbstverständlich in einer Partnerschaft!
Für mich wäre das der Supergau.
Für mich wäre der Supergau, wenn ich mich zu etwas überrumple/überrumpeln lasse, wozu ich noch nicht bereit bin. Traumatisierte Menschen müssen in ihrem eigenen Tempo gehen.
Mondstaub

Re: Irritiert, dass es bei anderen so schnell geht

Beitrag von Mondstaub »

Einsamer Igel hat geschrieben: Da versuchte ich mich aufzulösen, die Pausen waren für mich nur was, was es mit aller Kraft zu überleben galt. Ich glaube, es können sich nur wenige Menschen vorstellen, wie anstrengend die Schule (vor allem wegen der Pausen) ist, wenn man Angst vor Menschen hat.
So stark wie bei dir ist es bei mir lange nicht... aber ein klein wenig kann ich nachvollziehen bzw. ist es bei mir auch so. Mir ist der Theorieunterricht lieber, will ich darin gut bin und die Lehrer Respekt und Anerkennung zeigen. Die Pausen mit ihrer sozialen Interaktion sind anstrengend... weil ich ja beliebt sein möchte, aber von Natur aus still und verschlossen bin und Angst davor habe, dass andere negativ über mich denken (würde ich gerne abstellen, aber das ist drin).

Und die Arbeit wäre ein Traum, wenn man nicht noch mit zickigen Kolleginnen umgehen müsste... ich bin ruhig und lieb und weiß gar nicht, wie ich reagieren soll, wenn ich angezickt werde. Und das passiert oft.