superseele hat geschrieben:Suria hat geschrieben:
Und auch wenn dieses "Geh raus" bei mir aus langfristiger Sicht doch geklappt hat - es klappt eben nicht bei JEDEM AB. Genauso wenig wie ich beratungsresistent bin, weil ich keine "Milchprodukte"-Diät aufgrund meiner Laktose-Intoleranz machen kann. Ebenso wenig, wie ich beratungsresistent bin, weil ich Ratschlägen, ich soll mich ONS' öffnen und dabei Erfahrungen sammeln (so kommt man angeblich schneller/leichter an eine Beziehung), nicht folge - ich bin eben charakterlich überhaupt nicht dafür geschaffen.
eine sache die ich hier öfter beobachte ist, dass nicht auf die eigene person modifiziert wird. bezogen auf dein beispiel: das ziel wäre abnehmen! - der rat wäre eben diese milchdiät. dann höre ich hier im forum häufig ein gejammere darüber, dass man das aufgrund der unverträglich kein ja nicht machen könne usw. man deshalb immer fett sein würde und bis ans ende aller tage. - über die option den ratschlag einer diät für sich zu nehmen und zu modifzieren : nämlich sich über diäten zu informieren, zu schauen was einem auch schmeckt, bekommt usw. und das dann konsequent durchzuziehen, darauf kommt hier irgendwie kaum einer oder (ist jedefalls mein eindruck).
bezüglich "konsequent" -> "ich mache diese diät ja schon seit 3 jahren, aber hat mir immernoch nix gebracht."; anworten:"ja klar, wenn du es auch nur an einem tag der woche durchziehst."
Darum geht es nicht. Es geht hier nicht ums Durchhalten oder Konsequent sein. MIR geht es in dem Beispiel darum, zu verdeutlichen, dass nicht jeder Ratschlag auf jeden AB zutrifft. Wie bereits erwähnt, kann ich eben keine Diät machen, in der ich sehr viele oder ausschließlich Milchprodukte essen soll. Wobei es so gesehen zielführend wäre, weil ich so nichts zu mir nehmen würde
. Wenn jetzt jemand käme mit: "So, du kannst also keine Milchprodukte essen - du bist ziemlich beratungsresistent!" - dann wäre das unfair. Wenn mir aber jemand einen anderen Vorschlag unterbreiten würde und ich mich drauf einlasse, dann ist es etwas anderes. Von Konsequenz bzw. Inkonsequenz war hier nicht die Rede. Bei einer Milchprodukte-Diät kann ich so konsequent sein, wie ich will - die würde bei mir eben nicht anschlagen. Ebenso wenig der Ratschlag bei einem Menschen, der schüchtern ist und vielleicht weit reichende Probleme hat, er soll doch mal öfters unter Leute gehen bzw. auf Leute zugehen nicht gilt. Darum geht es mir.
TheRealDeal hat geschrieben:@superseele: Aber was möchte ich wirklich? Abnehmen, oder glücklich sein? Die Wege zum persönlichen Glück sind halt sehr individuell. Ich bin mit mir im Reinen, seit ich mich als "Gesamtkunstwerk" mit "Sonderausstattungsmerkmalen" definiere. Und das strahle ich halt aus. Auch das Bewusstsein, dass wenn man bei mir zu genau auf spezielle Dinge guckt, diese nicht vorteilhaft für mich scheinen. Ich habe aber seit vielen Monaten nicht mehr das Gefühl, dass Menschen ihre Toleranz- oder Belastungsgrenzen austesten müssen, wenn sie mir begegnen. Das macht mich selbstsicherer und glücklicher. Und wenn ich Surias´ momentane "Verfassung" richtig deute, hat sie sich mittlerweile so angenommen, wie sie ist. Und das finde ich gut.
Ganz richtig. Ich hatte Anfang dieses Jahres sehr mit meinem äußeren Erscheinungsbild zu hadern gehabt, weil ich Probleme damit hatte, weil einige mich nicht schön genug fanden, da ich keine 50 kg bei einer Größe von 1,90 m wiege. Das hat mir ganz schön zugesetzt. Und seitens Eltern und Verwandten kommt auch ständig dauernd: "Nimm doch mal ab!" ... bis ich einmal in einem Bewerbungscoaching ein Schlüsselerlebnis hatte. Ich habe dort gefragt, ob es wirklich stimmt, dass ich, die ich mich als "Sekretärin" bewerbe, deshalb immer aussortiert werde, weil ich nicht übermäßig schlank bin. Daraufhin kam die Frage, wo ich das gehört habe. Ich antwortete eben aus meinem Bekanntenkreis, das mir ständig in den Ohren liegt, ich solle doch abnehmen. Dann wurde ich gefragt: "Fühlen SIE sich denn so wohl, wie sie sind?" Und ich habe sofort und ohne nachzudenken: "Ja!" geantwortet. Und das stimmt. Ich fühle mich so wie ich bin wahnsinnig wohl und wunderschön und ehrlich gesagt - wenn ich mir die Fotos von früher angucke, als ich noch 20 kg weniger gewogen habe, finde ich mich bei Weitem nicht so schön, wie jetzt. Das soll jetzt keine "Entschuldigung" sein, sich jetzt auf die faule Haut zu legen; ich halte mich fit, esse gesund und mache Sport. Aber ich laufe nicht mehr ständig mit dem Gedanken herum "Ich muss abnehmen, sonst findet mich niemand schön". Nein, seitdem ich mich so akzeptiere, wie ich bin und mich so schön finde, wie ich bin, bekomme ich auf einmal Aufmerksamkeit. Und auf diese "Nimm doch mal ab!"-Sprüche antworte ich inzwischen auch entsprechend.