Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

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Lenz

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Lenz »

Gilbert hat geschrieben:
Ein zweifelhaftes Regelwerk, das eindeutige Regeln zu zweideutigen Regeln erklärt und Problemfälle dem Schreibenden überläßt. Gerade bei der komplizierten deutschen Schriftsprache ist es ein Albtraum für jeden, der die alte Rechtschreibung verinnerlicht hat.
Mein letzter Kommentar dazu, denn ich möchte es nicht übergehen, aber das Thema ist hier ja ein anderes: Die neue Rechtschreibung ist nur für diejenigen verpflichtend, die im öffentlichen Dienst arbeiten bzw. für all jene Schüler, die sie mit der Einführung im Schulunterricht erhielten. Wenn du die alte Rechtschreibung "verinnerlicht" hast, ist das ja kein Problem, du darfst also gerne weiter "muß" schreiben. ^^ Es tut niemanden weh.

LG
Lenz
Kostas Klopsis

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Kostas Klopsis »

Gilbert hat geschrieben:
Lenz hat geschrieben:Vielleicht geht mein Kommentar völlig an der Sache vorbei, aber eine erzkonservative Zeitung, die immer noch meint, sie müsse die neue deutsche Rechtschreibregelung nicht beachten, würde ich nicht mal mit den Fingerspitzen anfassen - geschweige denn lesen und ernst nehmen.
Die mißglückte Rechtschreibreform.
Ein zweifelhaftes Regelwerk, das eindeutige Regeln zu zweideutigen Regeln erklärt und Problemfälle dem Schreibenden überläßt. Gerade bei der komplizierten deutschen Schriftsprache ist es ein Albtraum für jeden, der die alte Rechtschreibung verinnerlicht hat. Ich verstehe die Verantwortlichen der FAZ, diesen Schwachsinn nicht zu unterstützen und ich bin froh, daß ich kein Lehrer bin, der heutzutage Diktate von Schülern korrigieren muß.
Mach dir mal um uns keine Sorgen. Es ist nämlich z.B. um einiges leichter, Schülern zu erklären, dass das von dir verwendete Wort missglückt mit Doppel-s zu schreiben ist, ebenso nämlich wie alle seine Verwandten. Dass man eben nicht verwandte Wörter mal mit ß und mal mit Doppel-s schreiben muss wie früher, nach einer ziemlich willkürlichen Regel.

Auch die aktuellen Rechtschreibregeln enthalten zugegebenermaßen immer noch eine Menge Schwachsinn, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass - egal wie eine Rechtschreibreform auch immer aussehen würde - die FAZ dagegen wäre.
kelcey

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von kelcey »

Nasobem hat geschrieben:
Als eigentlich liberal denkender Mensch bin ich auch kein grosser Freund von Verboten. Angesichts der Schäden, die Prostitution an den Prostituierten langfristig anrichtet (und übrigens auch an ihrer Familie insbesondere an ihren Kindern) bin ich aber der Ansicht, dass ein Verbot letztlich die bessere Lösung ist. Möglicherweise werden sich viele Prostituierte gegen das Verbot aussprechen, da ihnen damit erst mal die Erwerbsgrundlage genommen wird. Meiner Meinung nach ist die langfristige Lösung für dieses Problem, dass man Menschen mit schwierigen Biografien wieder Chancen gibt. Z.B. Ausbildungen oder verpasste Schuljahre nachzuholen, indem man ihnen Möglichkeiten bietet, ins Erwerbsleben einzusteigen, die Möglichkeit bietet, ihr Leben in geregelte Bahnen zu lenken (z.B. in Wohnheimen u.ä.) usw.
Das finde ich ein sehr wichtiger Punkt! Im Artikel, den ActiveBeginner gepostet hat (also der hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 15779.html), steht, dass in Schweden die Unterstützung für die Prostituierten viel zu kurz kam nach Einführung des Verbotes. Aber es scheint sich zu bessern. Dieser Fehler sollte aber nicht wiederholt werden..
Cylon hat geschrieben: Sorry, wie viele würden mit ihren Job aufhören, wenn sie könnten.
Doch nicht 90%?
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... gend-geld/
(Ähnliche Zahlen habe ich auch schon sonst gesehen..)

ActiveBeginner hat geschrieben:
kelcey hat geschrieben:Hm... ich wäre sehr vorsichtig mit dem Argument, dass wenn man Prostitution verbieten würde, dass es dann mehr Vergewaltigungen geben würde.
Das würde dir wohl so passen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 15779.html
Da schliesse ich mich an meinen obigen Kommentar an: In Schweden wurden die Prostituierten nach dem Verbot offensichtlich zu wenig gestützt und man hat ihnen zu wenig Hilfe angeboten und deswegen kamen viele kurzfristig in eine noch schwierigere Lage (d.h. Sex ohne Kondom, etc.) Das war ein grosser Fehler meiner Ansicht nach. Trotzdem denke ich nicht, dass das gegen ein Prostitutionsverbot spricht, denn wie z.B. auch in diesem Artikel steht, scheint da eine Generation heranzuwachsen in der es absurd erscheint, dass man sich für ein wenig Geld Sex erkaufen kann. Klingt in meinen Ohren nicht schlecht.
ActiveBeginner hat geschrieben:
kelcey hat geschrieben: Schliesslich werden jetzt auch Frauen, die in die Prostitution gezwungen wurden, vergewaltigt.
Ich verstehe, deswegen sollten wir die illegale Prostitution fördern, indem wir die Legale verbieten. Lol
Nein, wir sollten Vergewaltigungen, die unter dem Deckmantel der legalen Prostitution gemacht werden, bestrafen.
ActiveBeginner hat geschrieben: Ach so, einfach den Vergewaltigern gut zureden, dann werden sich die schon zusammenreissen, oder was?
Diese tun es doch schon jetzt, sie haben einfach einen "legalen" Weg dazu gefunden. Nur, weil man es bei Prostituierten weniger mitbekommt/es nicht sehen will, heisst das noch lange nicht, dass es nicht vorkommt. Und ja, diese Menschen gehören weggesperrt.
superseele hat geschrieben: woher die auch immer diese zahlen haben!?!??!?!? ich glaube denen kein wort. :wuetend:
Weil sie dir nicht passen oder wie? :roll:

Bei den Quellen der zweiten Seite sind leider nicht mehr alle Links aktuell.

Aber die Quellen, die in Wikipedia verwendet wurden, sind, denke ich, schon als seriös einzustufen. Das wären die folgenden:

C. M. Earls, H. David: Early family and sexual experiences of male and female prostitutes. Canada’s Mental Health 11: S. 7–11 (1990)

Siehe Zumbeck: Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten. Eine explorative Studie. Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2001

Von der einen Quelle habe ich in einem anderem Forum eine Zusammenstellung der Zahlen (plus Diskussion über die Zahlen) gefunden:
Hallo,

habe die Diskussion hier gerade entdeckt. Vielleicht sind folgende Zahlen hilfreich:

Studien zum sexuellen Missbrauch bei Prostituierten

Zumbeck (2001)
54 weibliche Prostituierte
Interviews
(zusätzliches Ergebnis: 65 % als Kind körperlich misshandelt)
50 % sexuell missbraucht (vor dem 13. Lebensjahr)


Farley & Barkan (1998) USA
130 Straßenprostituierte (75 % Frauen, 13 % Männer, 12 % transgender)
Fragebogen
57 % sexuell missbraucht
49 % körperlich misshandelt

Bagley (1991)
Ehemalige Prostituierte im Alter von 18 – 36
73 % schwerer sexueller Missbrauch

Perkins (1991) Australien
Fragebogen
128 Prostituierte verschiedener "Arbeitsfelder"
30,1 % sexueller Missbrauch

Yates, Macenzie, Pennbridge & Swofford (1991) USA
153 Jugendliche, die sich prostituierten (68 % Mädchen, 32 % Jungen)
Interviews
55,6 % sexueller Missbrauch
24,6 % körperliche Misshandlung

Quelle für alle o.g. Daten: Zumbeck, S. 2001: Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, posttraumatische Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten: eine explorative Studie. Dr. Kovac, Hamburg.
Link: http://forum.emma.de/showthread.php?162 ... #post29054


Wie schon erwähnt, bin ich aber einem Verbot gegenüber geteilter Meinung. Wenn Frauen auf freiwilliger Basis Sex gegen Geld haben, kann ich da nicht viel schlechtes daran finden. Bei Vega's Freundin scheint es ja gut so zu klappen und sie ist wahrscheinlich nicht das einzige Beispiel.
Aber was ist mit all den anderen?
Und meiner Meinung nach spielt es ja eben auch noch eine grosse Rolle, wer denn bestraft wird. In Schweden sind es die Freier, aber ich glaube das gilt nicht für überall. Finde das aber extrem viel sinnvoller als wenn die Prostituierten bestraft werden. Aber eben auch nur bei Zwang.
Babba

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Babba »

Ist eine 40 Stunden Wochen bei A*di an der Kasse oder als Putzfrau bei McDonalds weniger menschenfeindlich als der Job als Prostituirte. Das ist die Kernfrage und die Antwort muß jeder für sich selber geben.
ActiveBeginner

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von ActiveBeginner »

kelcey hat geschrieben:
ActiveBeginner hat geschrieben: Ach so, einfach den Vergewaltigern gut zureden, dann werden sich die schon zusammenreissen, oder was?
Diese tun es doch schon jetzt, sie haben einfach einen "legalen" Weg dazu gefunden. Nur, weil man es bei Prostituierten weniger mitbekommt/es nicht sehen will, heisst das noch lange nicht, dass es nicht vorkommt.
Werden nun die Prostituierten oft vergewaltigt, oder entspricht Prostitution in deiner Auffassung einer Vergewaltigung?
AnnaMolly

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von AnnaMolly »

Babba hat geschrieben:Ist eine 40 Stunden Wochen bei A*di an der Kasse oder als Putzfrau bei McDonalds weniger menschenfeindlich als der Job als Prostituirte. Das ist die Kernfrage und die Antwort muß jeder für sich selber geben.
Was würdest du lieber machen, bei Aldi an der Kasse arbeiten, als Putzmann bei McDonalds arbeiten, oder als Stricher / Callboy zehn Herren pro Tag dein Hintertürchen bearbeiten lassen?
AnnaMolly

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von AnnaMolly »

ActiveBeginner hat geschrieben:Werden nun die Prostituierten oft vergewaltigt, oder entspricht Prostitution in deiner Auffassung einer Vergewaltigung?
Ersteres trifft auf jeden Fall zu, Prostituierte sind sehr häufig Opfer von Vergewaltigung und auch sonstiger Gewalt, auch überproportional häufig Mordopfer. Zweites trifft auch oft genug zu, wenn die Prostituierte sich nicht völlig freiwillig für ihren Beruf und für den einzelnen Kunden entschieden hat.
kelcey

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von kelcey »

AnnaMolly hat geschrieben:
ActiveBeginner hat geschrieben:Werden nun die Prostituierten oft vergewaltigt, oder entspricht Prostitution in deiner Auffassung einer Vergewaltigung?
Ersteres trifft auf jeden Fall zu, Prostituierte sind sehr häufig Opfer von Vergewaltigung und auch sonstiger Gewalt, auch überproportional häufig Mordopfer. Zweites trifft auch oft genug zu, wenn die Prostituierte sich nicht völlig freiwillig für ihren Beruf und für den einzelnen Kunden entschieden hat.
Danke :)
ActiveBeginner

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von ActiveBeginner »

AnnaMolly hat geschrieben: Was würdest du lieber machen, bei Aldi an der Kasse arbeiten, als Putzmann bei McDonalds arbeiten, oder als Stricher / Callboy zehn Herren pro Tag dein Hintertürchen bearbeiten lassen?
Ich dachte, Prostituierte bieten keinen Analsex an.
AnnaMolly hat geschrieben:
ActiveBeginner hat geschrieben:Werden nun die Prostituierten oft vergewaltigt, oder entspricht Prostitution in deiner Auffassung einer Vergewaltigung?
Ersteres trifft auf jeden Fall zu, Prostituierte sind sehr häufig Opfer von Vergewaltigung und auch sonstiger Gewalt, auch überproportional häufig Mordopfer.
Illegale Prostituierte sind vor solchen Vorfällen noch viel schlechter geschützt. Siehe Schweden.
Zweites trifft auch oft genug zu, wenn die Prostituierte sich nicht völlig freiwillig für ihren Beruf und für den einzelnen Kunden entschieden hat.
Ist bereits verboten.
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Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Sabinchen »

ActiveBeginner hat geschrieben:Ich dachte, Prostituierte bieten keinen Analsex an.
Frag mal den DannyDark. Der kennt sich da aus.
Ich stehe mit beiden Beinen fest neben der Spur. 😢
DannyDark

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von DannyDark »

ActiveBeginner hat geschrieben:Ich dachte, Prostituierte bieten keinen Analsex an.
Doch, aber das kostet natürlich extra...
NBUC
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Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von NBUC »

Die Zahlen deuten doch eher an, dass ein guter Teil der Prostituierten VOR ihrer Karriere bereits traumatisiert wurden. Das Problem wäre damit ja nicht die Prostitution, sondern die Tat udn der Umgang zuvor.

Wer aber sorgt dafür, dass Sexualität verdammt und zum Macht- bis Kriegsspielplatz wird ... primär die Gruppen, welche auch gegen die Prostitution aber auch sonst selbstbestimmte Sexualität sind.

Was fehlt ist eine offenere, tolerantere, ehrlichere Gesellschaft - gerade auch im sexuellen Umgang - wo Scham-, Schuld- und "Ehr"-Idiologie nicht über den beteiligtenMenschen stehen.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
kelcey

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von kelcey »

ActiveBeginner hat geschrieben: Illegale Prostituierte sind vor solchen Vorfällen noch viel schlechter geschützt. Siehe Schweden.
kelcey hat geschrieben: Da schliesse ich mich an meinen obigen Kommentar an: In Schweden wurden die Prostituierten nach dem Verbot offensichtlich zu wenig gestützt und man hat ihnen zu wenig Hilfe angeboten und deswegen kamen viele kurzfristig in eine noch schwierigere Lage (d.h. Sex ohne Kondom, etc.) Das war ein grosser Fehler meiner Ansicht nach. Trotzdem denke ich nicht, dass das gegen ein Prostitutionsverbot spricht, denn wie z.B. auch in diesem Artikel steht, scheint da eine Generation heranzuwachsen in der es absurd erscheint, dass man sich für ein wenig Geld Sex erkaufen kann. Klingt in meinen Ohren nicht schlecht.
Und mich würde eine Antwort auf die Frage von AnnaMolly auch interessieren.

NBUC hat geschrieben:Die Zahlen deuten doch eher an, dass ein guter Teil der Prostituierten VOR ihrer Karriere bereits traumatisiert wurden. Das Problem wäre damit ja nicht die Prostitution, sondern die Tat udn der Umgang zuvor.
Ich wollte das Thema einfach ansprechen, weil es ein möglicher Auslöser sein könnte, dass Personen sich prostituieren. Wenn sie nur/v.a. auf Grund von traumatischen Erfahrungen, dann muss man sich doch fragen, ob er/sie es sich damit vereinbaren kann sowas auszunützen. Auch bei solchen Frauen und Männern, die das offenbar freiwillig machen.

NBUC hat geschrieben: Wer aber sorgt dafür, dass Sexualität verdammt und zum Macht- bis Kriegsspielplatz wird ... primär die Gruppen, welche auch gegen die Prostitution aber auch sonst selbstbestimmte Sexualität sind.

Was fehlt ist eine offenere, tolerantere, ehrlichere Gesellschaft - gerade auch im sexuellen Umgang - wo Scham-, Schuld- und "Ehr"-Idiologie nicht über den beteiligtenMenschen stehen.
In meinen Augen sind Prostitution und selbstbestimmte Sexualität zwei Paar Schuhe. Beim deiner letzten Aussage gebe ich dir recht, allerdings fehlt mir ein bisschen der Bezug zum Thema hier?
Babba

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Babba »

AnnaMolly hat geschrieben:
Babba hat geschrieben:Ist eine 40 Stunden Wochen bei A*di an der Kasse oder als Putzfrau bei McDonalds weniger menschenfeindlich als der Job als Prostituirte. Das ist die Kernfrage und die Antwort muß jeder für sich selber geben.
Was würdest du lieber machen, bei Aldi an der Kasse arbeiten, als Putzmann bei McDonalds arbeiten, oder als Stricher / Callboy zehn Herren pro Tag dein Hintertürchen bearbeiten lassen?
Tendenziell würde ich eher einem Kerl einen blasen als 10 Stunden zu arbeiten (fürs gleiche Geld).

Was man bei Aldi in einem Monat verdient macht ne gute DL an einem Abend.
SciFiGirl

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von SciFiGirl »

Vega hat geschrieben: Wenn es - rein theoretisch - KEINE Prostituion mehr gäbe,
dann würde sich die Frau auch im sexuellen Bereich den Mann gänzlich untertan machen können,
da sie dann uneingeschränkt über dessen Zugang zu Sex verfügen könnte.

Überlegt Euch DAS doch mal bevor Ihr das nächste Mal der geschätzten Frau Schwarzer zujubelt.

Lieben Gruß
Vega
Vega, beschäftige dich mal mit den Matriarchaten, die es heute noch auf der Welt gibt und schau dir die dortige Rolle des Mannes an. Eine Unterdrückung, wie du sie dir aufgrund des Patriarchats vorstellst, gibt es dort nicht. Abgesehen davon, geht es bei dieser Diskussion um moralische Aspekte und über Moral sollte in der heutigen Gesellschaft in der Tat mal gesprochen werden.

Ich denke, dass das Thema Prostitution sehr differenziert betrachtet werden muss. Kräuterfrau hat ein gutes Argument gebracht, nämlich, dass man nicht automatisch von Freiwilligkeit sprechen kann, da Frauen auch durch Armut dazu gebracht werden können in die Prostitution abzurutschen. Ich denke, dass alle hier konform gehen, dass Zwangsprostitution verboten werden sollte. Prinzipiell bin ich aber gegen ein Komplettverbot, weil dann noch mehr Prostituierte in die Illegalität abrutschen.

Stefan73 hat ganz richtig gesagt, dass man auch die Schutzmechanismen stärker ausbauen müsste. Erst gestern las ich einen Artikel über Frauenhäuser. Diese sind in Deutschland finanziell so schlecht gestellt, dass viel zu viele Frauen abgewiesen werden müssen (in meiner Heimatstadt sind das laut Artikel 2 bis 4 Frauen PRO TAG). Fehlt eine Schutzstruktur, kann sich eine Zwangsprostituierte auch nicht mehr aus ihrer Situation befreien.

Da ein Kunde aber niemals herausfinden kann ob die Prostituierte gezwungen wurde, ist es dann moralisch überhaupt vertretbar zu eine Prostituierten zu gehen?
Vega

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Vega »

SciFiGirl hat geschrieben:
Vega hat geschrieben: Wenn es - rein theoretisch - KEINE Prostituion mehr gäbe,
dann würde sich die Frau auch im sexuellen Bereich den Mann gänzlich untertan machen können,
da sie dann uneingeschränkt über dessen Zugang zu Sex verfügen könnte.

Überlegt Euch DAS doch mal bevor Ihr das nächste Mal der geschätzten Frau Schwarzer zujubelt.

Lieben Gruß
Vega
Vega, beschäftige dich mal mit den Matriarchaten, die es heute noch auf der Welt gibt und schau dir die dortige Rolle des Mannes an. Eine Unterdrückung, wie du sie dir aufgrund des Patriarchats vorstellst, gibt es dort nicht. Abgesehen davon, geht es bei dieser Diskussion um moralische Aspekte und über Moral sollte in der heutigen Gesellschaft in der Tat mal gesprochen werden.

Ich denke, dass das Thema Prostitution sehr differenziert betrachtet werden muss. Kräuterfrau hat ein gutes Argument gebracht, nämlich, dass man nicht automatisch von Freiwilligkeit sprechen kann, da Frauen auch durch Armut dazu gebracht werden können in die Prostitution abzurutschen. Ich denke, dass alle hier konform gehen, dass Zwangsprostitution verboten werden sollte. Prinzipiell bin ich aber gegen ein Komplettverbot, weil dann noch mehr Prostituierte in die Illegalität abrutschen.

Stefan73 hat ganz richtig gesagt, dass man auch die Schutzmechanismen stärker ausbauen müsste. Erst gestern las ich einen Artikel über Frauenhäuser. Diese sind in Deutschland finanziell so schlecht gestellt, dass viel zu viele Frauen abgewiesen werden müssen (in meiner Heimatstadt sind das laut Artikel 2 bis 4 Frauen PRO TAG). Fehlt eine Schutzstruktur, kann sich eine Zwangsprostituierte auch nicht mehr aus ihrer Situation befreien.

Da ein Kunde aber niemals herausfinden kann ob die Prostituierte gezwungen wurde, ist es dann moralisch überhaupt vertretbar zu eine Prostituierten zu gehen?
Ja, is völlig genehmigt SciFi Girl, ;-)
hab mittlerweile eingesehen, dass ich mit diesem Post wohl etwas über's Ziel hinausgeschossen bin.
Dennoch glaube ich nicht, dass man existierende Matriarchaten so einfach mit unserer Gesellschaft vergleichen kann.

Im Grunde wollte ich nur eines sagen, und bitte für diesen Augenblick das Thema Freiwilligkeit und Moral außen vor lassen: Wenn man Prostitution generell verbieten würde, d.h. unter Strafe stellen für Freier und Dienstleister(innen), dann würde das Auswirkungen haben, weitreichende und sicher nicht ausschließlich positive!

Ein Beispiel:

Glaubst Du, der Ottonormalzuhälter sagt sich dann:

"Hmmh, wenn ich Olga und Naomi nicht mehr legal anschaffen lassen darf,
dann lass ich se halt zu Frisösen umschulen, damit se für mich Haare schneiden gehen."

Nein, der wird sich aber vielleicht sagen:

"Hmmh, wenn ich Olga und Naomi nicht mehr legal anschaffen lassen darf,
dann lass ich die beiden ab jetzt besser gar nicht mehr ausm Keller raus, sonst wird mir die Sache zu heiß. Und die Umsatzeinbußen müssen die dann halt mit Doppelschichten ausgleichen. Wenn die braven Hausmannsfreier wegbleiben weil se die Hosen voll haben, sind sowieso nur noch die perversen Spinner übrig, und für die extrafiesen Nummern muss auch extra Kohle fließen, logo. Also alles im Lack!"

Liebe Grüße
Vega
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Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Felis_Silvestris »

AnnaMolly hat geschrieben: Was würdest du lieber machen, bei Aldi an der Kasse arbeiten, als Putzmann bei McDonalds arbeiten, oder als Stricher / Callboy zehn Herren pro Tag dein Hintertürchen bearbeiten lassen?
Kleiner aber feiner Unterschied: Die wenigsten von uns hier sind Homosexuell. Weder Frauen noch Männer. Der Vergleich hinkt also. Und zwischen Putzmann bei McDonalds oder 1 mal pro Tag mit einer Frau schlafen die ich nicht mag wäre ich mir mit der Entscheidung schon nicht mehr so sicher.
Die große Liebe ist wie ein 6er im Lotto - es gehört viel Glück dazu. Aber man sollte nicht auch noch warten, bis einem jemand den Lottoschein schenkt...

Everyone is entitled to his own opinion, but not his own facts.
--Moynihan


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Vega

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Vega »

Felis_Silvestris hat geschrieben: Kleiner aber feiner Unterschied: Die wenigsten von uns hier sind Homosexuell. Weder Frauen noch Männer. Der Vergleich hinkt also. Und zwischen Putzmann bei McDonalds oder 1 mal pro Tag mit einer Frau schlafen die ich nicht mag wäre ich mir mit der Entscheidung schon nicht mehr so sicher.

Also ich würde auch mit 5 Frauen schlafen am Tag, wenn ich das MÜSSTE (...und könnte..;-) )

Grüße
Vega
Mondstaub

Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Mondstaub »

Vega hat geschrieben: Also ich würde auch mit 5 Frauen schlafen am Tag, wenn ich das MÜSSTE (...und könnte..;-) )
Ist sicher bei viele Männern so, aber wie ich schon mal sagte, stimmt eben das altbekannte "Der Mann will den Samen streuen". Wie ich schon sagte, kann eine Frau (Natur hat keine Kondome eingeplant) nichts weniger gebrauchen, als viele unbekannte Männer ranzulassen, schwanger zu werden, von diesem ONS, der null an ihr interessiert ist, dann sitzen gelassen zu werden und mit Monaten Schwangerschaft und einem Menschen auf Lebenszeit (Kind muss versorgt werden) alleine gelassen zu werden. Ist gewissermaßen gegen die Frauennatur (Ausnahmen, bla bla).

Also vergleiche keine Äpfel mit Birnen. Gilt auch für die anderen Herren hier. Ich würde lieber bei Mc Donalds putzen, ganz sicher. Notgeile Ekeltypen ranzulassen, wäre das allerletzte. Zumal die dann eh "der Ausschuss" sind (sorry, hart aber..).
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Harald
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Re: Kommentar bei faz.net zum Thema Prostitution

Beitrag von Harald »

Mondstaub hat geschrieben:
Vega hat geschrieben: Also ich würde auch mit 5 Frauen schlafen am Tag, wenn ich das MÜSSTE (...und könnte..;-) )
Ist sicher bei viele Männern so, aber wie ich schon mal sagte, stimmt eben das altbekannte "Der Mann will den Samen streuen". Wie ich schon sagte, kann eine Frau (Natur hat keine Kondome eingeplant) nichts weniger gebrauchen, als viele unbekannte Männer ranzulassen, schwanger zu werden, von diesem ONS, der null an ihr interessiert ist, dann sitzen gelassen zu werden und mit Monaten Schwangerschaft und einem Menschen auf Lebenszeit (Kind muss versorgt werden) alleine gelassen zu werden. Ist gewissermaßen gegen die Frauennatur (Ausnahmen, bla bla).
Selten so einen sexistischen Schwachsinn gelesen!

Die meisten Menschen, Männer wie Frauen wollen sich ihre Sexualpartner gerne nach sexueller Anziehung aussuchen und es nicht mit dem/der nächsten die zur Tür reinkommt und den geforderten Betrag hinlegt, treiben.

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