Zumindest mit der Einteilung hast du soweit Recht.kräuterfrau hat geschrieben:Das kann ich dir teilweise erklären. Zu einer Beziehung gehören unterschiedliche Arten von "Liebe" dazu. Brüderliche/Freundliche Liebe: sehr wichtig, ohne diese kameradschaftliche Anziehung verebbt der Kontakt. Alleine reicht es zum Teil auch aus( im fortgeschrittenen Alter...), doch alleine hat sie noch keinen Beziehungscharakter. Erotische Liebe: für mich gibt sie einer Beziehung exklusiven Charakter. Nur mit besonderen Menschen teilt man Intimität. Dabei sind auch die Praktiken mit drin, die nicht zwingenderweise als sexuelle Handlung gesehen werden. Wichtig, aber zeitweise funktioniert Beziehung ohne. Bedingungslose/"Göttliche" Liebe: Dies ist für mich der wichtigste Teil. Dies kann man nur bei wenigen Menschen empfinden.
Ich finde die 3 Aspekte können ihr Verhältnis im Laufe der Zeit verändern. Bei einer Beziehung bestehen sie immer.
Allerdings scheint für die meisten Menschen heutzutage Sex das Maß aller Dinge zu sein, wenn es um eine Beziehung geht.
Und warum gehen Beziehungen häufig auseinander? Weil die Zahnpastatube nicht richtig ausgequetscht oder um Geldprobleme gestritten wird.
Meine Meinung ist, das Sex für den Erhalt einer Beziehung eigentlich nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt.
Zu groß und vielfältig sind die Faktoren, die das Zusammenleben von zwei Personen noch bestimmen.
Kennst du das Lied "Ännchen von Tharau"?
Besonders schön finde ich daraus die Passagen:
Käm’ alles Wetter gleich auf uns zu schlah’n
Wir sind gesinnt, beieinander zu stah’n.
Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
Soll unsrer Liebe Verknotigung sein.
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.
Recht als ein Palmbaum über sich steigt,
Je mehr ihn Hagel und Regen angreift:
So werd’ die Lieb in uns mächtig und groß,
Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Not.
Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
Lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt:
Ich will dir folgen, durch Wälder, durch Meer,
Durch Eis, durch Eisen, durch feindliches Heer.
Ännchen von Tharau, mein’ Sonne, mein Schein,
Mein Leben schließ’ ich in deines hinein.
Oder einer meiner Lieblingsfilme ist "The Village – Das Dorf" von M. Night Shyamalan:
-Ende des 19. Jahrhundert leben die Menschen in dem abgeschiedenen Dorf Covington in Pennsylvania in Angst vor nichtmenschlichen Kreaturen, die im Wald um das Dorf hausen sollen.
Als ein Kind wohl an einer Infektionskrankheit stirbt, will sich ein junger Mann namens Lucius Hunt in die Stadt aufmachen um Medikamente zu holen, was ihm aber durch die Ältesten verboten wird.
Als er durch den geistig Behinderten Noah Percy niedergestochen wird, macht sich die blinde Ivy Walker, Tochter des Vorsitzenden des Ältestenrates, die Lucius liebt und die sich gegenseitig ihre Liebe gestanden hatten alleine auf den Weg durch den Wald, um in der Stadt Hilfe zu holen.
Wobei sie praktisch ihr Leben riskiert.-
Wer würde heute noch behaupten, daß das Durchstehen von Problemen eine Liebe stärker machen könnte?
Wer würde heute noch sein Leben riskieren, um einem geliebten Partner zu helfen?
Die Menschen laufen doch meistens vor Problemen davon. Ganz besonders in Beziehungen.
Und warum sollte man sich mit Problemen auseinander setzen oder gegen äußere Umstände für eine Liebe kämpfen, wenn es noch genügend andere Fische im Teich gibt und andere Mütter auch schöne Töchter/Söhne haben?
Mein Eindruck ist, daß (erotische) Liebe zu einer Person heutzutage so oberflächlich ist und so inflationär zu erhalten (oder zumindest die Illusion davon), daß die Menschen verlernt haben sich für eine Liebe anzustrengen.
Stimmt, eine von vornherein "asexuelle Beziehung" würde mich auch nicht erfüllen.kräuterfrau hat geschrieben:Und diese Fixierung auf Erfahrungsschatz hat einen ganz einfachen Hintergrund. Erstmal ist es oft suggeriert, weil es so "sein muss". Und zweitens, auch du möchtest als sexuelles Wesen wahrgenommen werden. Die Menschen assoziieren damit eine Menge an Erfahrung. Deine Schutzwände werden als Asexualität wahrgenommen, mangelndes Interesse.... Ehrliches Interesse und ausdauernd, kann auch elterlichen oder freundlichen Charakters sein. Da würde es dir auch fehlen, dass Eros nicht dabei ist.
Aber die Qualität einer Beziehung daran zu messen, wie gut oder schlecht man subjektiv den Sex empfindet, ist m.M.n. die Oberflächlichkeit schlecht hin.
Oder sich von jemandem trennen zu wollen, wenn dieser nicht mehr zu Sex in der Lage wäre.
Was hat das noch mit Liebe zu tun?
Hier irrst du dich etwas.kräuterfrau hat geschrieben:Ich würde nicht viel Wert diesen Umfragen beimessen.
Das sind keine Umfragen, sondern Fragen, die jeder einzelne Nutzer individuell beantworten kann.
Ich habe nur ungefähr angegeben, wie oft ich welche Antworten bei den Frauen gesehen habe, die ich mir näher angesehen und mittlerweile aus meinen Suchergebnissen entfernt habe.
Ich würde dir hier gerne zustimmen, wenn nicht viele Profile eine andere Sprache sprechen würden.kräuterfrau hat geschrieben:Die wenigsten Menschen, mit Interesse an einer Beziehung, werden es verlangen beim ersten Date Kama Sutra runter zu turnen. Sexualität hat mit Performance nichts zu tun. Es ist Begehren, Bestätigung, Intimität, sich fallen lassen können, Verletztlichkeit....
Nach meinem Eindruck, kommt es vielen Frauen tatsächlich "ausschließlich" auf die "Performance" an.