LonesomeCoder hat geschrieben:Peter hat geschrieben:
Grundvoraussetzung dafür ist, dass man sich für den anderen interessiert und selbst Lust hat über sich ein wenig zu erzählen. Auf der nächsten Ebene kommen dann Dinge wie Sympathie, Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte hinzu.
Genau das ist mein Problem. Habe ein langweiliges Leben mit Gesprächsthemen und Interessen, die 98 % der anderen Menschen und 99,9999 % der Frauen als langweilig/irrelevant bishin zu creepy/nerdig einstufen. Mein Interesse an fremden Menschen und deren Themen ist dementsprechenden auch gering.
Ich müsste es also erstmal schaffen, mich für Mainstream-Themen zu begeistern, damit ich mit Mainstream-Menschen ein über die üblichen Kennenlernfragen hinausgehendes Gespräch führen kann (und will). Jemand hat GMNT geschrieben. Habe keine Ahnung davon und ist mir auch komplett egal. Wenn mir jemand davon erzählt, wäre ich mehr genervt denn interessiert. So wird es anderen Menschen wohl gehen, wenn ich über die neuen AMD Ryzen CPUs im Vergleich zu den Intel i7 reden will. Oder darüber, ob funktionale Programmierparadigmen sich auch in OO-Sprachen immer mehr durchsetzen würden (z.B. Lambda-Ausdrücke in Java 8; Scala). Es gibt schon Leute, mit denen ich drüber reden kann. Nur sind das grade mal vllt 2 % der Bevölkerung und 0,00001 % der Frauen.
Bzgl. Frauen fehlt mir auch der Sexappeal, um wenigstens darüber interessant zu sein.
Ich bin ja auch ein geek, auch wann ich aus den künstlerischen comics/trickfilmbereich komme, aber man redet doch nicht
nur über geek-themen? Bei alle frauen in den ich mich verliebt habe, bei alle kolleginnen die mich auf dates gefragt haben, gab es halt smalltalk, gespräche über persönliche, vor allem intermenschlichen themen, plänkeleien, blödisnn, neckereien, innuendo, etc, bevor irgendwelchen interesse entstanden ist. Eine meiner OdBs war eine neue kollegin die von aus den nichts angefangen hat mich ihre halbe, ziemlich bewegte, lebensgeschichte zu erzählen.
Es waren alle geeks wie ich es bin, aber um uns für einander zu interessieren müßten wir schon (zusätzlich) über anderen themen reden als über geek-themen.
Du glaubst doch nicht wirklich das ein gespräch über CPUs jemanden dazu bringen wird gefühle für dich zu entwickeln?
Eher redet man über sachen die man mal erlebt hat, über menschen die man kennt, über einen urlaub, ein film den mal kurzlich gesehen hat, irgendwas das dich in der U-Bahn aufgeregt hat, aber jedemfalls über emotionen. Sich verlieben lauft vor allem über emotionen. Emotionen, die man selber auch
zeigen müß - und ich glaube das viele ABs, vor allem aus den asperger-spektrum, damit sehr grosse schwierigkeiten haben. Die fähigkeit emotionen aus zu lösen - eine kombination aus die richtige gesprächsthemen, eine begeisterte, lebhafte art darüber zu reden, und eine expressive körpersprache, sind dabei schon wichtig - wann mir diese eigenschaften gefehlt hätten, hätte mit sicherheit niemanden mich mal auf den einen oder anderen date gefragt.
Meine jetzige kollegin, eine hübsche frau anfang 40, fasst mich regelmäßig an den arm an - ohne große hintergedanken, nur aus sympathie - aber wann sie über ihre hase erzählt, der krank geworden ist, frage ich am nächsten tag auch noch mal nach wie es den vieh geht. Nur so baut man ein draht zur menschen auf.
So komplett ohne social skills, ohne interesse für persönliche themen, wird es wohl sehr schwierig bedeutungsvolle kontakte auf zu bauen.
Unemotional und unbewegt über sächlichen themen reden wird einfach keine emotionen auslösen.
Und soziale kompetenzen setzen doch ein weniger langweiliges leben vor. Die kommen nicht aus den nichts.
Wann man wirklich gar nichts erlebt dann wird man auch verdammt wenig zu erzählen haben.