Familiengründung (Umfrage)

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Wer schließt Kinder aus ?

Schließe Kinder aus, bin männlich unter 35 Jahre.
15
10%
Schließe Kinder aus, bin weiblich unter 35 Jahre.
10
7%
Schließe Kinder aus, bin männlich über 35 Jahre.
14
9%
Schließe Kinder aus, bin weiblich über 35 Jahre.
12
8%
Bin unentschlossen (männlich)
23
15%
Bin unentschlossen (weiblich)
9
6%
Will auf jedenfall Kinder (männlich)
38
25%
Will auf jedenfall Kinder (weiblich)
31
20%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 152

ComtesseDeLaFére

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

april hat geschrieben:Naja, da sind die Leute schon erwachsener und wird wegen anderer Dinge gemobbt als in der Schule.
Was mir bei der Mobbing-Sache fehlt ist die Unterstützung der Eltern, die müssen doch merken, dass da was nicht stimmt und sich fürs Kind einsetzen. Fehlt die Unterstützung werden sie wohl auch nicht mit ihren Kindern Homescooling betreiben.

Ansonsten muss man das Problem echt aktiv angehen und sich Hilfe holen, kann nicht sein, dass man sich das Leben von anderen Leuten so kaputt machen läßt.
Wenn man aber erst in der Lehre gemobbt wird, ist man alt genug, sich zu wehren und damit umzugehen.
Ein 11 jähriges Kind ist doch noch gar nicht in der Lage sich zu wehren, wenn da zehn oder mehr Kinder drauf rumhacken, hat es doch keine Chance.
Und heute ists noch viel schlimmer als vor 20 Jahren, schau dich doch mal an den heutigen Schulen um was da abgeht, das ist teilweise so schlimm, dass die Kinder mit "Magenschmerzen" zu Hause bleiben und manche gehen sogar Monate lang aus Angst nicht zur Schule.
kräuterfrau

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von kräuterfrau »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:Ich war aber an einer Schule, in der sogar die Lehrer grinsend zuschauten wenn Kinder gemobbt wurden, und da wäre Heimunterricht weitaus besser gewesen.
Wenn man als Kind die schlimme Erfahrung macht, dass einem nicht mal die Lehrer helfen, wenn auf einem rumgehackt wird, dann bekommt man schnell das Gefühl, weniger wert zu sein als andere Menschen, und das Gefühl hätte ich, wenn ich Heimunterricht bekommen hätte, nicht gehabt.
Selbst heute noch habe ich nachts manchmal schlimme Alpträume, in denen ich immer noch die gemobbte, ängstliche Schülerin bin, und meine Ängste stammen alle aus meiner Schulzeit, da sehe ich also durchaus einen Zusammenhang und glaube, dass mein Leben anders verlaufen wäre, wenn ich daheim unterrichtet worden wäre.
Du schreibst du hättest kein typisches Mobbing erlebt, also kannst du dir auch nicht so vorstellen, wie schlimm es ist, wenn man das die ganze Schulzeit über durchmachen muss, und auch von den Erwachsenen keinerlei Hilfe bekommt.
Wäre ich daheim unterrichtet worden, hätte ich die Möglichkeit gehabt ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln, und ich hätte auch, da ich dann nicht durch die Angst am Lernen gehindert würde, bessere Noten gehabt.
Wie soll ein Kind sich denn aufs Lernen konzentrieren können, wenn es vor lauter Angst vor dem nächsten Schultag nicht schlafen kann?
Ich wäre vielleicht auch mit Heimunterricht eine eher ruhige, zurückhaltende Persönlichkeit geworden, aber diese panische Angst vor Menschen, dieses Rückzugsverhalten, das hätte ich dann ganz bestimmt nicht entwickeln, denn das stammt eindeutig aus meiner schrecklichen Schulzeit.
Ein Heimschulkind hat noch keine negativen Erfahrungen mit Menschen gemacht und kann daher auch eine Lehre leichter bewältigen, ich dagegen war nach meiner Schulzeit nervlich so am Ende, dass ich meine Lehre nur mit Mühe bewältigen konnte.
Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass meine schlimme Schulzeit, das jahrelange Mobbing, die Ursache für meine Ängste und Probleme ist.

Du meinst wenn du von deinen Eltern unterrichtet worden wärest? Aber sie waren, weil sie wahrscheinlich überfordert damit waren, und es nicht besser wussten nicht in der Lage das in der Schule zu regulieren. Und dememtsprechend glaube ich nicht, dass sie in der Lage gewesen wären dir das Material geben zu können dich während der Lehre dich zu wehren. Das ist nicht Urteil an deine Eltern, sondern einfach meine Vermutung, die ich aus deinem Schreiben schlussfolgere.

Heimunterricht wäre weniger hilfreich, als eine qualifizierte Betreuung. Eine andere Schule mit fähigen Pädagogen, ein Psychologe, der dich und deine Eltern betreut hätte.
Vermeidung ist eine Strategie. Aber oft von kurzer Dauer.
april

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von april »

Ja, mein ich ja, zur Lehrzeit sind alle älter und wird wenn, wegen ganz anderer Dinge als in der Schule gemobbt- weil Mobbing findet heute wohl überall statt.
Es gibt Kinder die müssen in die Psychatrie, weil sie sich nicht mehr in die Schule trauen.
Und das meine ich eben, man muss sich Hilfe holen, wenn die Eltern das nicht gemacht haben, wenn man erwachsen ist und ggf. eine Therapie machen, damit man das überwinden kann. Und die Leute einen nicht noch Jahrzehnte danach den Schlaf rauben.
ComtesseDeLaFére

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

An einer anderen Schule wäre es auch nicht besser geworden, weil Kinder nunmal grausam sind.
Die ganze Menschheit ist grausam, wer anders ist wird gnadenlos ausgegrenzt.
Anders sein wird gar nicht erst akzeptiert, wer ruhig und schüchtern ist, wird als Fall für den Psychologen abgestempelt, dabei heißt es doch immer, dass man jeden menschen so akzeptieren soll wie er nunmal ist.
Und es gibt eben auch Schüchterne, aber unsere GEsellschaft toleriert das eben nicht.
und wie intolerant die Gesellschaft ist, das zeigt sich auch daran, dass wir ABler über unseren Status schweigen müssen, da wir sonst von anderen ausgelacht und missverstanden werden.
Unsere Gesellschaft ist grausam, grenzt gnadenlos aus und ist intolerant, wäre das nicht so, müssten wir ABler unseren Status gar nicht verschweigen.
Und manche Menschen tragen wohl von GEburt an etwas in sich, das dafür sorgt, dass andere Menschen sie verabscheuen, das ist wie bei den Hühnern, wo Schwächere einfach totgehackt werden.
Da kann auch keine andere Schule, kein Sozialarbeiter, oder sonstwas helfen, die anderen Kinder werden ihr Mobbing nicht einstellen.
Es wäre sicherlich besser, mal mit den MObbern zu arbeiten und nicht mit den Opfern, denen mal klarzumachen, was Mobbing anrichten kann, aber selbst das wäre sicherlich nicht hilfreich, da die ihr grausames Treiben trotzdem fortsetzen
würden, da sie einfach Spaß dran haben, andere Kinder zu quälen und leiden zu sehen

Ich bin der Meinung, dass es eher die Mobber sind die eine Therapie bräuchten, da ihr Verhalten total asozial ist
kräuterfrau

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von kräuterfrau »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:An einer anderen Schule wäre es auch nicht besser geworden, weil Kinder nunmal grausam sind.
Die ganze Menschheit ist grausam, wer anders ist wird gnadenlos ausgegrenzt.
Anders sein wird gar nicht erst akzeptiert, wer ruhig und schüchtern ist, wird als Fall für den Psychologen abgestempelt, dabei heißt es doch immer, dass man jeden menschen so akzeptieren soll wie er nunmal ist.
Und es gibt eben auch Schüchterne, aber unsere GEsellschaft toleriert das eben nicht.
und wie intolerant die Gesellschaft ist, das zeigt sich auch daran, dass wir ABler über unseren Status schweigen müssen, da wir sonst von anderen ausgelacht und missverstanden werden.
Unsere Gesellschaft ist grausam, grenzt gnadenlos aus und ist intolerant, wäre das nicht so, müssten wir ABler unseren Status gar nicht verschweigen.
Und manche Menschen tragen wohl von GEburt an etwas in sich, das dafür sorgt, dass andere Menschen sie verabscheuen, das ist wie bei den Hühnern, wo Schwächere einfach totgehackt werden.
Da kann auch keine andere Schule, kein Sozialarbeiter, oder sonstwas helfen, die anderen Kinder werden ihr Mobbing nicht einstellen.
Es wäre sicherlich besser, mal mit den MObbern zu arbeiten und nicht mit den Opfern, denen mal klarzumachen, was Mobbing anrichten kann, aber selbst das wäre sicherlich nicht hilfreich, da die ihr grausames Treiben trotzdem fortsetzen
würden, da sie einfach Spaß dran haben, andere Kinder zu quälen und leiden zu sehen

Ich bin der Meinung, dass es eher die Mobber sind die eine Therapie bräuchten, da ihr Verhalten total asozial ist
Und das ist finde ich ein Gedankenfehler, der leider durch deine Erfahrungen entstanden ist. Wenn deine Eltern und Lehrer nichts unternehmen, glaubst du, du seiest selbst schuld. Du glaubst, dass du wegen deiner Andersartigkeit ausgegrenzt wirst. Und das stimmt so nicht.

Denn alle Menschen sind strenggenommen andersartig. Auch Aggression ist nicht gesellschaftlich akzeptabel.
Und viele andere Sachen.
Ich war meine ganze Schulzeit über, mit Abstand die kleinste. Wurde ich ausgegrenzt? Teilweise. Wer hat mir im Umgang damit geholfen? Meine Großeltern.

Kinder sind nicht per se grausam. Die Schule ist auch Schule des Umgangs miteinander.


Ich glaube immer noch, dass die Eltern die Kinder nicht ewig schützen können und auch nicht sollen.

Ein Gedankenexperiment: Wie hättest du dich gefühlt, wenn deine Eltern damals gesagt hätten. Du bist wunderbar so wie du bist und wenn dir etwas passiert nehmen wir dich ernst und schreiten ein. DICH darf niemand piesacken. Wir kümmern uns alle zusammen drum.
Mobienne

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von Mobienne »

Ich muß Lerche und Reni und anderen mit der Meinung hier zustimmen, Comtesse.

Man darf auch nicht den Fehler machen und das eigene Erlebte und das eigene Empfinden auf ein potienielles Kind übertragen. Das Kind ist ein völlig neues Individuum und man sollte versuchen, es im Rahmen der vorhandenen Gesellschaft so normal wie möglich zu integrieren. Ein Kind von dir ist nicht automatisch genauso wie du veranlagt und das, was du für dich als richtig ansehen würdest, trifft nicht automatisch auch auf ein neues Individuum zu. Und soziale Kontakte zu Gleichaltrigen sind nun mal wichtig und "normal", irgendwann fallen die Eltern weg und das Kind muß alleine in der Welt klarkommen. Meist werden diese Kontakte auch schon unter Kleinkindern gesucht. Viele Interessen teilt man nun mal von klein auf mit Gleichaltrigen und nicht mit der Mutter. Es gilt auch zu lernen, daß es zu Konflikten kommen kann und wie man damit umzugehen hat. Da gilt es anzusetzen.

Natürlich sollte man kein Kind zu etwas zwingen und Eltern sollten Veranlagungen erkennen und ihr Kind demenstprechend fördern und auch mal sein lassen. Aber etwas "Normales" von vornherein zu unterbinden, weil man selbst nicht anders kann und meint, das einem anderen Lebewesen auch überstülpen zu müssen - das muß schiefgehen. Man muß natürlich keine Krabbelgruppe besuchen, wenn man nicht will oder wenn man merkt, daß das Kind das nicht mag. Aber es gibt auch gewisse Zwänge in der Kinderaufzucht. Wenn du nicht mal schaffst, einen Nachbarn aufzusuchen, um nach deren Fernsehempfang zu fragen - wie willst du dann einen Arztbesuch auf die Reihe kriegen, wenn sich das Kind die Seele aus dem Leib kot*t und/oder schei*t? Willst du, daß dein Kind schwimmen lernt? Wie soll das gehen, wenn Menschen im Sommer am See oder im Schwimmbad sind? Man ist gerade mit Kind auch mal auf die Hilfe anderer angewiesen. Man muß Kinder auch mal fremdbetreuen lassen, wenn man z.B. einen Termin hat, zu dem man es nicht mitnehmen kann oder selbst krank ist. Was dann? Kein Musikunterricht für das Kind, kein Sportverein? Keine Kindergeburtstage, obwohl alle einen machen und Spaß dran haben?

Kinder lernen auch durch Vorbilder und Abschauen. Eine so krasse Sozialphobie, wie du sie hier bei dir beschreibst, wäre für mich nichts, was ich einem Kind vorleben wollte. Homescooling ist nett - aber meinst du wirklich, du könntest einen Jugendlichen bis zum Abitur selbst unterrichten? Also ich könnte keinen Abiturstoff mehr vermitteln. Chemische Formeln, Kurvendiskussionen, Goethe-Interpretation? Nicht, daß dieses Wissen selbst lebensnotwendig wäre - aber man lernt dadurch hauptsächlich auch andere Fähigkeiten: etwas zu bewerten, logisches Denken, sich etwas herzuleiten, über etwas nachzudenken, einen Text zu verstehen und für sich gebrauchen zu können usw. Oder soll das Kind dann mit dem Wissensstand der 6./7. Klasse aufhören zu lernen? Und dann? Keine Lehre? Keine Arbeit? Keine Kontakte? Ein Leben in vier Wänden? Was, wenn du gar keine Zeit mehr hättest, dein Kind zu unterrichten? Arbeit? Krankheit? Pflege von Angehörigen?

Der Weg, dem Mobbing zu entkommen, ist auch nicht, sich menschlicher Gesellschaft vollständig zu entziehen, nur weil man meint, daß es einem selbst besser getan hätte. Der Weg wäre gewesen, Selbstbewußtsein und Selbstvertrauen zu entwickeln und sich davon dann nicht unterkriegen zu lassen. Klar, da kann man den Eltern eine gewisse Mitverantwortung dafür zuweisen, das Kind dahingehend zu stütezn. Aber ein Kind von vornherein zu isolieren, weil man es selbst gerne ist und gewesen wäre, ist sicher nicht der richtige Weg. Was, wenn das Kind gerne Freunde und Schulkameraden gehabt hätte und es das aber nicht haben durfte bzw. konnte, weil Eltern/Mutter/Vater meinten, es tue nicht gut und ihre eigenen Erlebnisse überstülpten? Und man ihm vorgelebt hat, daß es das nicht gibt, weil man meint, daß das, was für einen selbst zutrifft, auch für das Kind zutreffen muß?

Liebevolle Gefühle reichen meist nicht aus, um einem Individuum zu einem Platz und einem würdigen Dasein innerhalb der Gesellschaft zu verhelfen. Leider. Das ist eine große Aufgabe, zu der man selbst als Mutter oder Vater eben gewisse Voraussetzungen über Liebegeben hinaus mitbringen sollte.
Lerche
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Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von Lerche »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:Anders sein wird gar nicht erst akzeptiert, wer ruhig und schüchtern ist, wird als Fall für den Psychologen abgestempelt, dabei heißt es doch immer, dass man jeden menschen so akzeptieren soll wie er nunmal ist.
Und es gibt eben auch Schüchterne, aber unsere GEsellschaft toleriert das eben nicht.
So stimmt das aber nicht, ich finde das zu extrem aufgegriffen. Ich hinterfrage mich einfach ob ich nicht einfach meinen Teil dazu tun kann (ohne mich zu verstellen oder komplett zu verändern) um es anderen einfach leichter zu machen mit mir in Kontakt zu treten. Ich denke nicht das es da nur schwarz und weiß gibt.
Und niemand ist gleich. Viele die auf den ersten Blick achso beliebt und erfolgreich im Umgang mit anderen Menschen sind, sind oft auch hinter Fassade sehr einsam und unsicher.
Manchmal müssen gewisse Menschen eben auch akzeptieren das es zT an ihnen liegt etwas zu bewegen. Ich selber war auch extrem schüchtern usw. Ich habe aber gelernt einen Mittelweg zu finden wo es für mich in Ordnung ist und ich auch im Berufsleben mich einklinken kann. Mich immer nur hinstellen und sagen, so bin ich eben, das funktioniert nicht bringt mir nichts. Es ist ein fragiler Weg zu schauen das man man selber bleibt und aber auch sich nicht komplett ins Aus manövriert. Auch wenn es schwierig ist, es geht. Ich stehe mir selber mit meinen Unsicherheiten oft im Weg. Und verbaue mir damit einiges. Alleine beruflich. Das werde ich aber wohl nie ganz ablegen können, aber da mir das bewusst ist, ist schon mal ein guter Schritt. Ich kann mich eben auch nicht komplett verändern. Ich akzeptiere das. Ich bin ich, aber in mir steckt oft mehr, wie ich mir zutraue.
Ich zB mag es nicht wenn Leute mich zu sehr bedrängen und mir sagen so und so. Diese Leute, die ich auch nicht mag :mrgreen: lasse ich dann nicht in mein persönliches Umfeld, muss ich ja auch nicht. Solange ich es aber schaffe im Umgang außerhalb mich mit ihnen auf die eine oder andere Weise zu verstehen ist doch alles gut.
Mit einen kann ich mir vorstellen auch mal was im privaten zu machen und mit anderen eben nicht. Ich bin erwachsen und entscheide wer an meinen (privaten) Leben teilhaben kann/darf.
Ich finde es auch schön dieses Forum als meine "Nische" gefunden zu haben, wo ich einfach auch solche Gespräche führen kann. Mir hat es eben gezeigt das es ganz viele gibt die Probleme und Unsicherheiten haben, so das es mich einfach bestärkt zu sagen: ja ich habe Unsicherheiten, es geht aber nicht nur mir so.
Und ich habe auch festgestellt das es, wenn man denn mal das Gespräch mit anderen locker findet, feststellt das manche vielleicht kein Problem mit dem Umgang mit anderen Menschen haben, aber irgendein anderes Problem.
Ich merke zT teil schon mit wem ich offen über gewisse Dinge reden kann und mit wem nicht. Und mit denen ich das nicht kann, so what ich muss mich im privaten ja nicht mit ihnen treffen. Mit manchen kann man eben nur Smalltalk halten und mit manchen gar nichts.

Irgendwie hab ich das Gefühl, Comtesse, das du in deiner Vergangenheit festhängst. Was dir passiert ist, ist sicherlich nicht schön, das bestreitet auch niemand. Und solche Dinge können einen auch prägen keine Frage. Man kann sich auch hinstellen und sagen, ich bin jetzt 34, ich möchte was ändern. Aber das ändern fängt zu Allererst in deiner Einstellung an.
Wenn du weiterhin sagst, das das Mobbing schuld ist das du so bist wie du heute bist (was bestimmt zT stimmt und wenn es anders gewesen wäre, bestimmt schöner wäre) bringt dir das nichts. Es ist eben passiert. Das einzige was du jetzt machen kannst ist weiterhin in dieser Gedankenschleife zu bleiben, dann wird sich deine Situation nie ändern. Oder du fangst an, deine Vergangenheit aufzuarbeiten zu schauen was möchtest du für dich anders haben. Es ist schwer ja und der einfachere Weg ist dabei zu bleiben in der Vergangenheitsschleife hängen zu bleiben. Die Herausforderung ist aber zu schauen was kannst du heute verändern das dir das nicht mehr in dieser Form passiert. Du warst ein Opfer keine Frage, aber willst du heute weiterhin eines bleiben?
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kräuterfrau

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von kräuterfrau »

Lerche: Du bist eine wunderbare Frau geworden. Für diesen Text hast du meinen großen Respekt.

Und ich glaube Schüchternheit und Unsicherheit sind nur Aspekte deiner Persönlickeit. Du bist offensichtlich unternehmerisch, verantwortungsvoll, fleißig, pflichtbewusst, geschickt. Wenn ich dich persönlich kennen lernen würde, würden wahrscheinlich noch viele andere Sachen auffallen. :good:
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Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von fifaboy1981 »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:
fifaboy1981 hat geschrieben:Es gibt da einen passenden Spruch, WAS DICH NICHT UMBRINGT, MACHT DICH NUR HÄRTER!!!!!!!!!!
Also wenn du nach diesem Spruch handelst und denkst, ists wirklich besser du bekommst keine Kinder :roll:
Keine sorge das wird eh nicht mehr passieren ;) :mrgreen:
Ich wollte aber auch nur sagen, das man eben nicht allem aus dem weg gehen kann. Gewissen dingen sollte man sich stellen, ist auch wichtig, je mehr Herausforderungen du erfolgreich meisterst umso selbstbewusster bist du.
Und Kinder zu sehr zu behüten ist am ende nicht immer das beste für sie.
Django

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von Django »

Das mit dem Überbehüten der Kinder sehe ich ebenfalls als falsche Verhaltensweise an. Das kommt auch bei keinem Tier in der Natur vor. Da ist es in dem genetischen Code abgelegt, dass man eines Tages auch mal alleine den Prüfungen des Lebens begegnen muss.

Es gibt da einen passenden Spruch. „Ein Schiff, das nur im Hafen liegt, ist am sichersten. Aber dafür sind Schiffe nicht gebaut.“
Martin

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von Martin »

Django hat geschrieben:Das mit dem Überbehüten der Kinder sehe ich ebenfalls als falsche Verhaltensweise an.
@Django:

Bezüglich dem "Überbehüten" ist mir folgendes eingefallen:

Der Single- und Paarberater, der mich beraten hat, sagte, dass "in der Kindheit überbehütet werden" noch wesentlich negativere Auswirkungen hat als eine "schlimme Kindheit" (z. B. mit Gewalterfahrungen). Anscheinend ist die Überbehütung während der Kindheit eine ideale Voraussetzung, um AB zu werden.

An dem Seminar hat ein 52-jähriger AB teilgenommen, der angab, dass er während seiner Kindheit überbehütet wurde.

Gruß
Martin
Django

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von Django »

@Martin

Ja, das überrascht mich weniger. Es ist eben so, wie im Tierreich. Die Eltern sollten einem bis zu einem klar definierten Level gewisse überlebenswichtige Verhaltensweisen und Regeln beibringen. Und dann aber loslassen, da charakterbildende Erfahrungen nunmal nicht weitervererbt werden können, sondern von jedem selbst gemacht werden müssen. Sonst bleibt man auch im hohen Alter nur ein altes Kind.

Hatte im Nachhinein das gleiche Problem. Hätte ich Kinder, würde ich Ihnen bei der Sozialisation helfen, wo es nur geht. Sportverein, Musikunterricht...alles was ihnen Spass macht und wo sie mit anderen interagieren. Im Zimmer vor dem neuesten PC zu hocken und sich in virtuellen Welten zu verlieren, ist die sicherste AB-Methode.
Zuletzt geändert von Django am 16 Feb 2014 14:50, insgesamt 2-mal geändert.
Pascal

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von Pascal »

Martin hat geschrieben:
Django hat geschrieben:Das mit dem Überbehüten der Kinder sehe ich ebenfalls als falsche Verhaltensweise an.
@Django:

Bezüglich dem "Überbehüten" ist mir folgendes eingefallen:

Der Single- und Paarberater, der mich beraten hat, sagte, dass "in der Kindheit überbehütet werden" noch wesentlich negativere Auswirkungen hat als eine "schlimme Kindheit" (z. B. mit Gewalterfahrungen). Anscheinend ist die Überbehütung während der Kindheit eine ideale Voraussetzung, um AB zu werden.

An dem Seminar hat ein 52-jähriger AB teilgenommen, der angab, dass er während seiner Kindheit überbehütet wurde.

Gruß
Martin
Mir war das eigentlich schon von vornherein klar. Hätte mich auch nicht gewundert. Willkommen, AB-Zukunft! :mrgreen: :gewinner:
kräuterfrau

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von kräuterfrau »

Das sind interessante Ansätze:

http://continuum-concept.de/

Die überlebenswichtige Verhaltensweisen werden nicht beigebracht, sie werden vorgelebt. Durch Überbehütung werden sie den Kindern vorentalten. Viele Themen werden neuerdings in Deutschland für Kinder einfach tabuisiert. Und damit verlieren die Kinder die Chance sich damit in einem Alter auseinaderzusetzen, wo sie emotional noch nicht vorbelastet sind.

Anderseits, werden die Kinder durch relativ intensive Betreuung durch die Eltern und wenig Zeit mit nicht-hauptamtlichen Betreuer rund-um-die-Uhr bespielt. Sie werden zum Zentrum des Lebens und früh werden sie in die Rolle des Lebensrhytmusbestimmers gezwungen. Damit sind sie maßlos überfordert. Und reagieren so, dass sie noch mehr Aufmerksamkeit brauchen.

Aber dann wird auch von Kindern erwartet, dass sie sich als Erwachsene verhalten. Sie sollten mit 3 Monaten durchschlafen, obwohl sie körperlich Tag-Nacht-Rhytmus erst mit 2 kennen. Sie sollten mit 3 Jahren Besteck und Tischmanieren beherrschen. Sie sollten sich brav verhalten. Aber auch zeigen wie toll sie von Erwachsenen bespaßt werden.

Ich finde eine enge Verbundenheit bis zu einem gewissen Zeitpunkt wichtig. Aber auch finde ich es wichtig, dass den Kindern Vertrauen geschenkt wird. Ich finde es wichtig, dass sie es lernen sich selbst zu beschäftigen, aber auch ein Teil der Gruppe mit anderen Kindern und Erwachsenen zu sein, wo sie nicht Zentrum der Aufmerksamkeit sind.

Ich erinnere mich an meine Kindheit in Kroatien. Da haben sich viel mehr Menschen für die Kinder verantwortlich gefühlt als hier. Ich durfte schon mit 4 alleine auf die Straße und alleine auf den Strand, denn jeder hat uns beaufsichtigt. Und jeder Erwachsene wäre eingeschritten. Außerdem gab es durch die andere Erwachsene auch schon Grenzen, die unsere Eltern überhaupt nicht hätten setzen müssen. Oder sie wurden durch die Eltern der anderen Kinder gesetzt. Wenn ein Kind um Erlaubnis fragen muss auf Sportplatz zu gehen, dann machten es alle. Mir fehlen in Deutschland solche Strukturen.
ComtesseDeLaFére

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

Lerche hat geschrieben:
ComtesseDeLaFére hat geschrieben:Anders sein wird gar nicht erst akzeptiert, wer ruhig und schüchtern ist, wird als Fall für den Psychologen abgestempelt, dabei heißt es doch immer, dass man jeden menschen so akzeptieren soll wie er nunmal ist.
Und es gibt eben auch Schüchterne, aber unsere GEsellschaft toleriert das eben nicht.
So stimmt das aber nicht, ich finde das zu extrem aufgegriffen. Ich hinterfrage mich einfach ob ich nicht einfach meinen Teil dazu tun kann (ohne mich zu verstellen oder komplett zu verändern) um es anderen einfach leichter zu machen mit mir in Kontakt zu treten. Ich denke nicht das es da nur schwarz und weiß gibt.
Und niemand ist gleich. Viele die auf den ersten Blick achso beliebt und erfolgreich im Umgang mit anderen Menschen sind, sind oft auch hinter Fassade sehr einsam und unsicher.
Manchmal müssen gewisse Menschen eben auch akzeptieren das es zT an ihnen liegt etwas zu bewegen. Ich selber war auch extrem schüchtern usw. Ich habe aber gelernt einen Mittelweg zu finden wo es für mich in Ordnung ist und ich auch im Berufsleben mich einklinken kann. Mich immer nur hinstellen und sagen, so bin ich eben, das funktioniert nicht bringt mir nichts. Es ist ein fragiler Weg zu schauen das man man selber bleibt und aber auch sich nicht komplett ins Aus manövriert. Auch wenn es schwierig ist, es geht. Ich stehe mir selber mit meinen Unsicherheiten oft im Weg. Und verbaue mir damit einiges. Alleine beruflich. Das werde ich aber wohl nie ganz ablegen können, aber da mir das bewusst ist, ist schon mal ein guter Schritt. Ich kann mich eben auch nicht komplett verändern. Ich akzeptiere das. Ich bin ich, aber in mir steckt oft mehr, wie ich mir zutraue.
Ich zB mag es nicht wenn Leute mich zu sehr bedrängen und mir sagen so und so. Diese Leute, die ich auch nicht mag :mrgreen: lasse ich dann nicht in mein persönliches Umfeld, muss ich ja auch nicht. Solange ich es aber schaffe im Umgang außerhalb mich mit ihnen auf die eine oder andere Weise zu verstehen ist doch alles gut.
Mit einen kann ich mir vorstellen auch mal was im privaten zu machen und mit anderen eben nicht. Ich bin erwachsen und entscheide wer an meinen (privaten) Leben teilhaben kann/darf.
Ich finde es auch schön dieses Forum als meine "Nische" gefunden zu haben, wo ich einfach auch solche Gespräche führen kann. Mir hat es eben gezeigt das es ganz viele gibt die Probleme und Unsicherheiten haben, so das es mich einfach bestärkt zu sagen: ja ich habe Unsicherheiten, es geht aber nicht nur mir so.
Und ich habe auch festgestellt das es, wenn man denn mal das Gespräch mit anderen locker findet, feststellt das manche vielleicht kein Problem mit dem Umgang mit anderen Menschen haben, aber irgendein anderes Problem.
Ich merke zT teil schon mit wem ich offen über gewisse Dinge reden kann und mit wem nicht. Und mit denen ich das nicht kann, so what ich muss mich im privaten ja nicht mit ihnen treffen. Mit manchen kann man eben nur Smalltalk halten und mit manchen gar nichts.

Irgendwie hab ich das Gefühl, Comtesse, das du in deiner Vergangenheit festhängst. Was dir passiert ist, ist sicherlich nicht schön, das bestreitet auch niemand. Und solche Dinge können einen auch prägen keine Frage. Man kann sich auch hinstellen und sagen, ich bin jetzt 34, ich möchte was ändern. Aber das ändern fängt zu Allererst in deiner Einstellung an.
Wenn du weiterhin sagst, das das Mobbing schuld ist das du so bist wie du heute bist (was bestimmt zT stimmt und wenn es anders gewesen wäre, bestimmt schöner wäre) bringt dir das nichts. Es ist eben passiert. Das einzige was du jetzt machen kannst ist weiterhin in dieser Gedankenschleife zu bleiben, dann wird sich deine Situation nie ändern. Oder du fangst an, deine Vergangenheit aufzuarbeiten zu schauen was möchtest du für dich anders haben. Es ist schwer ja und der einfachere Weg ist dabei zu bleiben in der Vergangenheitsschleife hängen zu bleiben. Die Herausforderung ist aber zu schauen was kannst du heute verändern das dir das nicht mehr in dieser Form passiert. Du warst ein Opfer keine Frage, aber willst du heute weiterhin eines bleiben?
Ich finde es jedenfalls nicht in Ordnung, dass schüchterne Menschen gezwungen werden ihre Schüchternheit abzulegen nur um von anderen gemocht und akzeptiert zu werden.
Was ist das denn für eine Welt, in der man nur gemocht und akzeptiert wird, wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt, und den anderen, wenn man die nicht erfüllg, nicht akzeptabel erscheint.
Nur weil ein Mensch anders ist, ruhig und schüchtern eben, rechtfertigt das doch kein Mobbing. Jeder Mensch hat doch seine eigene Persönlichkeit und ich finde es traurig, dass er die verleugnen und sich komplett verändern soll, nur um von anderen gemocht und akzeptiert zu werden. Ich bin kein schlechter Mensch, hab keinen miesen Charakter, ich bin eben einfach ruhig und schüchtern, und soll zur Quasselstrippe mutieren, nur damit man mich mag? :roll:
Lerche
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Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von Lerche »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:Ich finde es jedenfalls nicht in Ordnung, dass schüchterne Menschen gezwungen werden ihre Schüchternheit abzulegen nur um von anderen gemocht und akzeptiert zu werden.
Was ist das denn für eine Welt, in der man nur gemocht und akzeptiert wird, wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt, und den anderen, wenn man die nicht erfüllg, nicht akzeptabel erscheint.
Nur weil ein Mensch anders ist, ruhig und schüchtern eben, rechtfertigt das doch kein Mobbing. Jeder Mensch hat doch seine eigene Persönlichkeit und ich finde es traurig, dass er die verleugnen und sich komplett verändern soll, nur um von anderen gemocht und akzeptiert zu werden. Ich bin kein schlechter Mensch, hab keinen miesen Charakter, ich bin eben einfach ruhig und schüchtern, und soll zur Quasselstrippe mutieren, nur damit man mich mag? :roll:
Lerche hat geschrieben:So stimmt das aber nicht, ich finde das zu extrem aufgegriffen. Ich hinterfrage mich einfach ob ich nicht einfach meinen Teil dazu tun kann ( ! ohne mich zu verstellen oder komplett zu verändern) ! um es anderen einfach leichter zu machen mit mir in Kontakt zu treten. Ich denke nicht das es da nur schwarz und weiß gibt.
Und niemand ist gleich. Viele die auf den ersten Blick achso beliebt und erfolgreich im Umgang mit anderen Menschen sind, sind oft auch hinter Fassade sehr einsam und unsicher.
Manchmal müssen gewisse Menschen eben auch akzeptieren das es zT an ihnen liegt etwas zu bewegen. Ich selber war auch extrem schüchtern usw. Ich habe aber gelernt einen Mittelweg zu finden wo es für mich in Ordnung ist und ich auch im Berufsleben mich einklinken kann. Mich immer nur hinstellen und sagen, so bin ich eben, das funktioniert nicht bringt mir nichts. Es ist ein fragiler Weg zu schauen das man man selber bleibt und aber auch sich nicht komplett ins Aus manövriert. Auch wenn es schwierig ist, es geht.

".....

Irgendwie hab ich das Gefühl, Comtesse, das du in deiner Vergangenheit festhängst. Was dir passiert ist, ist sicherlich nicht schön, das bestreitet auch niemand. Und solche Dinge können einen auch prägen keine Frage. Man kann sich auch hinstellen und sagen, ich bin jetzt 34, ich möchte was ändern. Aber das ändern fängt zu Allererst in deiner Einstellung an.
Wenn du weiterhin sagst, das das Mobbing schuld ist das du so bist wie du heute bist (was bestimmt zT stimmt und wenn es anders gewesen wäre, bestimmt schöner wäre) bringt dir das nichts.
Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht Aussagen von dir hervorzuheben auf du dich auf meinen Beitrag bezogen hast. Und ebenfalls Passagen von dem meinigen betreffenden Beitrag.
Ganz ehrlich was ich langsam glaube? Du hast ein Problem mit deiner Wahrnehmung. Das ist mir jetzt desöfteren aufgefallen als ich mit dir PN geschrieben habe um etwas zu klären.
Das was du gerade geschrieben hast, hab ich in keinster Weise geschrieben. Es ist deine Sache wie du die Dinge siehst, aber so habe ich das nicht geschrieben.
Aber weißt du was, das ist nicht mein Problem. Ich kann nur aufzeigen wie es gehen KANN. Wenn du weiterhin in deiner Leidensschleife hängen willst und nicht bereit bist genau zu lesen was andere schreiben ist das deine Sache.
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Shinji

Re: Familiengründung (Umfrage)

Beitrag von Shinji »

OK, ich habe mich lange herausgehalten, aber ich melde mich trotzdem mal zu Wort, da ich selber Erfahrung mit Überbehütung, einer leicht sozialphobischen Mutter und Mobbing habe:

Als ich knapp ein Jahr alt war, ist meine Mutter mit mir in ein Studentenwohnheim gezogen, in dem sich unglücklicherweise eine extrem laute Heimdisco befand und meine Mutter hatte sich zusammen mit einer anderen jungen Mutter dafür eingesetzt, daß die Lautstärke etwas gedrosselt wurde.
Das führte jedoch dazu, daß beide in dem Wohnheim gemobbt wurden und die andere Mutter mit ihrem Kind schließlich ausgezogen ist, da das Studentenwerk "für ihr Leben nicht garantieren konnte!" (O-Ton!)
Darunter Klingelstreiche(Sturmklingeln); Droh- und Kettenbriefe; anonyme und obszöne Anrufe; und ein "Familienvater" hat einmal Schneebälle mit Steinen darin an mein Kinderzimmerfenster geschmissen...
Kurz gesagt: Es war eine reichlich feindselige Umgebung und ich hab dieses Mobbing als Kollateralschaden auch mit abgekriegt, weshalb ich heute noch bei jedem Türklingeln eine Panikattacke bekomme.

Deswegen hatte meine Mutter auch Angst rauszugehen oder mich mal alleine auf dem Spielplatz gleich hinter dem Haus spielen zu lassen.
Auch Fahrrad fahren durfte ich nur mit Helm, Protektoren und speziellen Sicherheitsgriffen!
Ganz besonders schlimm war aber die Zeit nach Tschernobyl, denn wegen dem "Fallout" durfte ich monatelang nicht nach draußen und statt normaler Milch durfte ich nur eklige Trockenmilch trinken.

Praktisch war ich 95% meiner Freizeit alleine bzw. nicht mit anderen Kindern zusammen und mußte deshalb zwangsläufig lernen mich selbst zu beschäftigen.
Ich weiß nicht ob es allen klar ist, aber es ist z.B. verflixt schwer eine Partie Schach mangels Mitspieler gegen sich selber zu spielen und noch viel, viel langweiliger...

Bevor ich eingeschult wurde war ich regelrecht euphorisch und freute mich auf die Schule:
Endlich andere Kinder kennenlernen, Freunde finden, neue Sachen lernen, etc.

Tja, besser wurde es trotzdem nicht:

Ich wurde wegen meiner (hellen) Hautfarbe gehänselt, besonders die Pausen entwickelten sich zu einem Überlebenskampf und von den Lehrerinnen wurde ich getadelt, weil ich bereits vor der Schule und besser als alle anderen Schüler lesen und schreiben konnte und damit "ihre Klasse (Sprich: "Ihr Lehrkonzept") durcheinanderbrachte".
Zweimal haben sogar Lehrer/innen abgegebene Arbeiten von mir verschwinden lassen und behauptet ich hätte sie nicht abgegeben...

Aber für das, was ich am schlimmsten fand, zitiere ich mich mal aus einem anderen Thread selbst:
Shinji hat geschrieben:Seit meiner Schulzeit scheine ich für niemanden zu existieren.
In der Grundschule war ich häufiger krank und manchmal mehrere Wochen abwesend.
Die täglichen Hänseleien und der Überlebenskampf auf dem Schulhof waren noch nicht das schlimmste.
Viel schlimmer war für mich etwas, was sich jedes mal wiederholt hat, wenn ich nach so einer längeren Abwesenheit wieder in die Schule kam:
Der Klassenlehrer hatte mit den Schülern alle Bänke neu angeordnet!
Einmal waren es Reihen, einmal war die Bänke in U-Form aufgestellt und ein anderes Mal in "Arbeitsgruppen".
Aber niemals, NIEMALS war daran gedacht worden, daß ich auch noch zu der Klasse gehörte und einen Platz brauchte.
(Mir ging es tatsächlich so wie der "Geisterschülerin" Sayo Aisaka aus Negima. nur ohne das Happy End und das mir kein Platz freigehalten wurde.)
Und jedesmal stand ich dann zu Schulbeginn dumm in der Klasse herum und wußte nicht wohin oder wurde von meinen Mitschülern angemacht, wenn ich mich "irgendwo" hingesetzt hatte.

Wenn sich das im Bewußtsein erst einmal festsetzt, daß man außer für die "Bullies" für andere nicht existiert und später auch von Frauen keinerlei Beachtung bekommt, dann ist das tatsächlich nicht durch solche hohle Phrasen wie "das Glück erzwingen" oder "seines Glückes Schmied" zu ändern.
Und dann kam das Gymnasium/Gesamtschule...
Dort kam ich in eine schon als extrem gewaltbereit bekannte Klasse, deren ehemalige Klassenlehrerin sich entnervt zu einem Sabbatjahr nach Australien abgesetzt hatte...
Von der ersten Minute an wurde ich gehänselt; geschlagen; getreten; ein Schüler schlug mir eine Cola-Flasche über den Kopf und ein Mädchen hat mich an einem kalten Herbsttag so mit Wasser durchnäßt, daß ich mir eine schwere Infektion geholt habe.
Und auch besonders verletzend fand ich die Verarsche von einigen Mädchen, die mir weismachen wollten, daß sich ein anderes Mädchen "uuuunsterblich" in mich verliebt hätte und ich deshalb einen dieser "Willst du mit mir gehen? ja/nein(kein vielleicht!)"-Zettel ankreuzen sollte, aber die sich nur über meine Reaktion darauf amüsieren wollten.
(Merksatz: Niemand interessiert sich für dich und keine wird sich je in dich verlieben und wenn doch, dann nur um deine Gefühle zu verletzen!)
Das ganze war auch nicht auf meine Klasse beschränkt, nein, alle Klassen des Jahrgangs und selbst einige der höheren Stufen machten mit.
Ich hatte praktisch nirgendwo auch nur eine ruhige Minute.
Aufgrund der ausgedehnten Gruppendynamik würde ich es sogar eher Ijime als Mobbing nennen.

Der Klassenlehrer, dem ich mich einmal unter Tränen anvertraut hatte, machte es noch schlimmer, als er das in einer Freistunde die Mobber bat, mich doch bittööööö in Ruhe zu lassen und der Rektor wollte gegen "Gewalt an der Schule nichts machen". "Damit muß man leben!" (O-Ton!)

Danach war ich ziemlich fertig und stand kurz vor dem Suizid und meine einzige Lösung bestand darin, mich jahrelang abzuschotten. (Stichwort: Hikikomori)

Als dann 2007 mein Großvater starb und kurz danach meine Großmutter und meine Mutter mit Krebs ins Krankenhaus kamen, hatte ich keine andere Wahl als mich meinen Ängsten zu stellen.
Busfahren war z.B. zuerst nur möglich, in dem ich mir ein A.T.-Feld visualisiert habe...
http://www.geosektor.de/index.php?m=e&s ... =A.T._Feld
http://www.nervarchives.com/glossary.atfield.php

Seit dem habe ich jedoch enorme Fortschritte gemacht:
Ich habe viel mit positiver Verstärkung gearbeitet, habe angefangen mich ehrenamtlich zu engagieren, bin zu Veranstaltungen gegangen, etc.
Denn wenn sich etwas verändern soll, dann muß man auch den Willen dazu haben, dies selber zu beginnen, auch wenn man seine Ängste zunächst ertragen muß.

Tatsache ist allerdings, daß sich die indirekten Auswirkungen des Mobbings heute noch negativ auf mein Leben auswirken.
Und damit meine ich jetzt nicht nur persönliche Ängste oder Verhaltensweisen.

Und hier mein Fazit:
Gegen Mobbing muß man vorgehen, aber eigene Kinder nur wegen der vagen Möglichkeit ähnlicher Erfahrungen von allem fernzuhalten, finde ich ziemlich schrecklich.
Deshalb sollte jeder mit sozialer Phobie daran arbeiten, sonst passiert so etwas:
Pascal hat geschrieben:Ich erfuhr auch, dass sie mit ihrem Sohn gerne in eine Krabbelgruppe gehen würde, aber ihre Soziale Phobie es nicht zulassen würde.
Trotzdem kann Mobbing weitreichende Auswirkungen bis in die Gegenwart haben, dazu muß man nicht in der Vergangenheit leben!
Allerdings muß irgendwo auch der Wille bestehen, an den eigenen Ängsten etwas zu ändern, wenn man seine Lebensqualität verbessern will.