Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen krank

Dein Thema passt in keines der anderen Freizeit-Foren? Kein Problem, schreib es einfach in diesen Bereich.
kräuterfrau

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von kräuterfrau »

Deswegen appelliere ich auf Paradigmenwechsel. Anstatt sich zu fragen, welche gesellschaftlichen Umstände Menschen krank machen, sich zu fragen, was hilft den Gesunden, gesund zu bleiben. (natürlich ist die Krankheitskausalität auch wichtig!). Mir erscheint so ein Ansatz zielführender.

Ich bin überzeugte Sozialistin. Mir erscheint aber die Auslegung, so wie es breit verstanden wird in Deutschland eher so, dass die Menschen oft auf ihre Rechte pochen und dabei die Pflichten in Hintergrund stellen.

Ich als Individuum habe meine Freiheiten. Wenn ich aber am Gesellschaftsleben teilnehmen möchte, dann habe ich Verantwortung meiner Umgebung gegenüber. Und sie schränkt automatisch meine Freiheiten ein. Sozialstaat bedeutet ähnliche Bedingungen für alle erschaffen. Ungleichheiten ausbügeln. Und das ist ein hohes Ideal, was auch nicht immer erreichbar ist.

Doch ich als Individuum kann es nur auf eine Art und Weise beeinflussen. Indem ich mich frage, was mache ich für Gesellschaft. Wo gestalte ich mit? Was ist mein Einsatz?

@triangulum: ich glaube, die Einsätze in Armutsgegenden sind kontraproduktiv. Denn sie haben vielleicht ein Lerneffekt, zielführend sind sie aber nicht. Sie bringen niemanden dazu die Begebenheiten des Geschäftslebens zu erlernen.


@Comtesse: Das spreche ich nicht ab. Ich gehe mit dir konform. Die Maßnahmen sind sinnbefreit und nicht zielführend und auch empfinde ich sie als kosmetische Maßnahmen um Statistiken zu verschönern.
Die Frage ist aber, wie kann man das ändern?
Logan 5

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Logan 5 »

Mannanna hat geschrieben:In welchem Land der welt ist das nicht so? Arm sein ist überall schei..e.
Das ist ja das traurige. Und Deutschland ist eines der reichsten Länder der Erde...
Mannanna hat geschrieben:Hauptsache, es wird ausgeübt. Es wäre schlimmer, wenn es hieße: "Das ist der Karriere-Tot, wenn man nebenher noch was macht."
Das stimmt, besser als gar nicht. Schöner wäre es aber, wenn es aus reiner uneigennütziger Hilfsbereitschaft geschehen würde. Zum Glück, gibt es auch noch viele, die es aus diesen Gründen machen. Der Kommentar des Studenten, war nur ein kleines Beispiel, wie ein großer Teil der Gesellschaft heute tickt.
Mannanna hat geschrieben:Anders herum: Die Interessen der Menschen/Bürger bedingen, daß Kapital und Wirtschaft so sind, wie sie sind. Wir benutzen gerne unsere Rechner, folglich müssen sie hergestellt werden. Wir haben es gerne warm, folglich muß irgendwo der Brennstoff herkommen. Kleidung finden wir auch ganz toll, also muß irgendwo Wolle, Baumwolle und Kunstfaser herkommen.
Die wesentlich schlechteren Orte resultieren nicht aus dem wirtschaftlichen System, sondern hauptsächlich daraus, daß die jeweiligen Länder Diktaturen sind, bei denen die Führungsclique das eingenommene Geld für sich behält, anstatt es für Land und Leute zu verwenden.
Ich rede nicht von den existenziellen Dingen, wie Nahrung, Energie, Kleidung usw..
Wir leben in einer Welt des Überflusses und überflüssiger Dinge. Wirtschaft und Kapital steuern die Interessen und Bedürfnisse der Bürger durch entsprechendes Marketing und das Erwecken latenter Bedürfnisse. "Immer mehr, immer besser, immer das Neueste"
Wer ständig durch subtiles Marketing zugedröhnt wird, will irgendwann den Kram haben, den er eigentlich nicht braucht. Die Bevölkerung ist inzwischen gut erzogen. Ich nehme mich da nicht aus. Ich fand das Leben ohne Handy wirklich nicht schlimm - heute habe ich trotzdem eins.

Die "schlechteren" Orte nutzen nicht selten aber den Interessen des Kapitals und der Großunternehmen. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber mit Diktaturen wurden in der Vergangenheit meines Wissens nach nicht selten gute Geschäfte gemacht.
Mannanna hat geschrieben:Das das Netz in den letzten Jahren zurückgefahren wurde, liegt hauptsächlich daran, daß man es sich in der alten Form nicht mehr leisten konnte
Was wiederum an Fehlentwicklungen u. a. in der Politik liegt. Die Kosten im Gesundheitswesen steigen z. B. enorm. Die Pharmalobby leistet da ganz gute Arbeit. Womit wir wieder bei den Interessen des Kapitals wären.
Mannanna hat geschrieben:Eben. Und weil nicht jeder ein sehr einfaches Leben als Selbstverwirklichung betrachtet, müssen Kapital und Wirtschaft die Dinge/Umstände hervorbringen, die zur Selbstverwirklichung des Einzelnen nötig sind.
Nur das "Ideale" der Selbstverwirklichung häufig (natürlich nicht immer) suggeriert werden. Warum werden die Autos z. B. immer größer? SUVs hat es in Deutschland vor 20 Jahren so gut wie nicht gegeben. Heute sind sie ein "Lifestyle".
Mannanna hat geschrieben:Wenn du in den oben genannten "schlechteren Orten" nicht gut funktionierst, ist es noch viel essiger als hier...
Stimmt! Und das ist traurig und macht krank - darum ging es ja auch. Ich glaube, es könnte auch anders sein. Aber die Menschen/Gesellschaft haben sich auf das Modell des ständigen Wachstums trimmen lassen. Die Konsequenzen sind immer mehr Leistungsdruck, Existenzängste, psychische Erkrankungen usw.
Kief

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Kief »

Ich bin ueberrascht.
Das klingt, als waeren hier viele ueberzeugt, dass man die Arbeitslosigkeit bekaempfen kann, indem man bei den Firmen Vorschlaege macht, Leute ausbildet, und dieses konventionelle blabla der Politiker.

Wir haben eine gesamtgesellschaftliche Situation, in der wir Grundsaetze aendern muessen.
Hartz-IV hat den Effekt, den Niedriglohnsektor auszuweiten.
Wenn einige Leute Niedriglohnjobs erhalten, wird die Situation fuer existierende Niedriglohnverhaeltnisse und fuer die verbliebenen Hartz-IV-Empfaenger noch schlimmer.
Aus Hartz-IV in einen Niedriglohnjob zu wechseln macht die Gesamtsituation schlimmer.
Daran etwas zu aendern macht eine Aenderung an der staatlichen Hartz-IV-Vorgehensweise notwendig.

Bis auf zwei Personen habe ich bei allen Niedriglohn-Kontakten die Erkenntnis bemerkt, dass die voellig hoffnungslos sind, denn die sehen, dass die staatliche Fuehrung den Abwaertstrend bewirkt - und dass niemand der Maechtigen etwas dagegen unternimmt. Die einen haben nicht die Macht, die anderen haben die Macht, aber nicht das Ziel, etwas zu korrigieren.


CU, Kief
Rosta

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Rosta »

Was den Gesunden hilft gesund zu bleiben... tjoa, so weitermachen wie bisher, huh? :mrgreen:

Für die anderen wird sich die Lage wohl erst wieder bessern, wenn auch die Mehrheit im Sumpf gefallen ist. Und ich hoffe das wird sie so richtig. Fragt sich nur ob sie dann auch im Nachhinein endlich merken woran's denn ungefähr gelegen hat...
ComtesseDeLaFére hat geschrieben:In einer Maßnahme mussten wir mal ein Bild malen "Wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor"
Malen? ... OH man, das nehm ich direkt mal in meine Sammlung für abstruse Maßnahmengeschichten auf. :verwirrt:

Mfg, ein Niedriglöhner. :hut:
DannyDark

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von DannyDark »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:In einer Maßnahme mussten wir mal ein Bild malen
"Wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor"
"Grüne Wiese, die Sonne :lol: lacht, und überall sind bunte Blumen... :roll: "

Jetzt mal im ernst..., machen die sowas mit euch um Langeweile zu besiegen...!?
:hut:
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Mannanna
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Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Mannanna »

Rosta hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben:In welchem Land der welt ist das nicht so? Arm sein ist überall schei..e.
Es ist schon ein Unterschied ob die Gesellschaft als Ganzes in Armut lebt oder man selbst mit seinem Status am Rande der Gesellschaft steht, weil es eben den Meisten anderen noch zu gut geht. Wenn man hierzulande einen Schritt vor die Haustür macht bekommen nämlich Leute wie ich zusätzlich vor der Nase serviert, was einem verwehrt wird.
Fernsehen und Internet sind mittlerweile ja auch in den allerärmsten Ländern verfügbar. Da wird den Leuten auch jeden Tag vor die Nase serviert, wie gut es Europa/Nordamerika geht. Machen sich ja nicht umsonst so viele auf die Socken.
Rosta hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben:Die Interessen der Menschen/Bürger bedingen, daß Kapital und Wirtschaft so sind, wie sie sind.
Wenn es um das Volk gehen würde hätten wir aber wohl kaum eine solch ungleiche Vermögensteilung wie wir sie heute haben oder?
Doch. Kapital und Wirtschaft zwingen niemanden, sich etwas anzuschaffen. Der Willen, etwas zu besitzen, geht von den Leuten aus. Und wenn dann z.B. die Aldi-Brüder damals die richtige Idee hatten, den Leuten zu geben, was sie haben wollen bzw brauchen, profitieren sie eben auch am meisten davon.
Rosta hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben:Die wesentlich schlechteren Orte resultieren nicht aus dem wirtschaftlichen System, sondern hauptsächlich daraus, daß die jeweiligen Länder Diktaturen sind, bei denen die Führungsclique das eingenommene Geld für sich behält, anstatt es für Land und Leute zu verwenden.
Nene, da machst du es dir zu einfach...
Mannanna hat geschrieben:Und weil nicht jeder ein sehr einfaches Leben als Selbstverwirklichung betrachtet, müssen Kapital und Wirtschaft die Dinge/Umstände hervorbringen, die zur Selbstverwirklichung des Einzelnen nötig sind.
Ich glaube du verwechselst gerade einfaches Leben mit absoluter Armut.
Nee, aber es gibt eben auch viele Leute, die kein einfaches Leben wollen, sondern eines mit möglichst vielen Annehmlichkeiten. Und diese Annehmlichkeiten müssen eben irgendwie produziert/herbeigeschafft werden.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Pascal

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Pascal »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:Ich bin ja gerade dabei, mir einen Therapieplatz zu suchen und musste feststellen, dass die Wartelisten oft so voll sind, dass man ein ganzes Jahr warten muss bis man dran kommt.
Immer mehr Menschen scheinen die Hilfe eines Therapeuten nötig zu haben, Tendenz immer weiter steigend.

Ich persönlich sehe da durchaus einen Zusammenhang zu unserer schnelllebigen Zeit, die ganz und gar auf den Kapitalismus und Höchstleistungen ausgerichtet zu sein scheint....dieses "immer höher, schneller und weiter" scheint immer mehr Menschen krank zu machen.
Wer nicht in der Lage ist da mitzuhalten wird schnell ausgegrenzt und steht am Rande der Gesellschaft..aber nicht nur wir Außenseiter werden krank, sondern auch diejenigen die so voll im Leben stehen, dass es ihnen einfach zu viel wird.

Ich denke, dass genau dieser Lebensstil, diese lieblose Leistungsgesellschaft es ist, die uns Menschen so krank macht.

Früher konnte man, wenn man extrem schüchtern und ängstlich war, noch eine ruhige Stelle im Bürobereich finden, bei der man einfach nur Texte eingab oder Bänder abtippte, aber heute gibt es solche Jobs leider gar nicht mehr. Heute wird selbst bei den einfachsten Jobs eine hohe Kommunikationsfähigkeit gefordert.
Ich habe andere stärken, und es tut mir verdammt weh, dass diese, nur weil ich ein ruhiger, schüchterner Mensch bin, nicht anerkannt werden.
Kommunikationsfähigkeit scheint in unserer heutigen Gesellschaft das neue Götzenbild, ein hochgelobtes Heiligtum zu sein, und das finde ich extrem übertrieben, da es auch andere Stärken gibt, die man anerkennen und fördern sollte.

Der Leistungsdruck, der Kapitalismus das macht die Menschen krank.
Wie seht ihr das, teilt ihr meine Meinung?
Heutzutage wird einfach zu viel von den Menschen erwartet. Früher hatte es für einige Berufe gereicht, einen Hauptschulabschluss zu haben. Heute braucht man das Abitur.
Und auch sonst werden auf dem Arbeitsplatz viel mehr Kompetenzen und Grundwissen erwartet als früher. Insgesamt ist man auch viel häufiger unter Zeitdruck und man muss schneller arbeiten. Sind auch die Erfahrungen meiner Eltern und Großeltern.

Weiteres Problem ist auch die Konsumgesellschaft. Heute wird sehr viel Wert auf materielles Besitztum gelegt. Der Mensch braucht Statussymbole, um von der Gesellschaft anerkannt zu werden. Heutzutage wird man ja sogar zum Außenseiter, wenn man kein Smartphone besitzt oder kein Profil bei Facebook hat.

Durch meine psychischen Probleme habe ich es auf dem Arbeitsmarkt auch sehr schwer. Aufgrund meiner sozialen Phobie hatte ich meine zweite Ausbildung abgebrochen und die erste nur ganz knapp bestanden. Allerdings kann ich in meinem alten Beruf nicht mehr arbeiten. In Kürze werde ich auch eine Psychotherapie beginnen.
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Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Mannanna »

Logan 5 hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben:Das das Netz in den letzten Jahren zurückgefahren wurde, liegt hauptsächlich daran, daß man es sich in der alten Form nicht mehr leisten konnte
Was wiederum an Fehlentwicklungen u. a. in der Politik liegt. Die Kosten im Gesundheitswesen steigen z. B. enorm. Die Pharmalobby leistet da ganz gute Arbeit. Womit wir wieder bei den Interessen des Kapitals wären.
Ja, aber die Lebenserwartung steigt auch enorm. In den 80ern lag die Lebenserwartung eines Mannes bei 72 Jahren, heute bei 82. Das sind 10 Jahre mehr, in denen Kuren, Krankenhausaufenthalte, Medikamente usw bezahlt werden müssen.
Oder die Sache mit den Psychologen/Therapeuten: In den 80ern war sowas fast kein Thema. Heute geht jeder bei seelischer Unpäßlichkeit erstmal hin...
Logan 5 hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben:Eben. Und weil nicht jeder ein sehr einfaches Leben als Selbstverwirklichung betrachtet, müssen Kapital und Wirtschaft die Dinge/Umstände hervorbringen, die zur Selbstverwirklichung des Einzelnen nötig sind.
Nur das "Ideale" der Selbstverwirklichung häufig (natürlich nicht immer) suggeriert werden. Warum werden die Autos z. B. immer größer? SUVs hat es in Deutschland vor 20 Jahren so gut wie nicht gegeben. Heute sind sie ein "Lifestyle".
Ja, aber SUVs sind so teuer, daß sich nur wohlhabende Leute eines leisten können. Und wenn die das Geld dafür haben und meinen, sie brauchen ein SUV für ihr persönliches Wohlbefinden/Verwirklichung, laß sie doch... Zum einfachen Leben ist ein SUV nicht nötig.
Logan 5 hat geschrieben:
Mannanna hat geschrieben:Wenn du in den oben genannten "schlechteren Orten" nicht gut funktionierst, ist es noch viel essiger als hier...
Stimmt! Und das ist traurig und macht krank - darum ging es ja auch. Ich glaube, es könnte auch anders sein. Aber die Menschen/Gesellschaft haben sich auf das Modell des ständigen Wachstums trimmen lassen. Die Konsequenzen sind immer mehr Leistungsdruck, Existenzängste, psychische Erkrankungen usw.
Wenn das ständige Wachstum stagniert oder sogar rückläufig ist, gibt es noch viel mehr Leistungsdruck, Existenzängste und psychische Erkrankungen. Da guck z.B. mal nach Griechenland oder Portugal...
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Rosta

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Rosta »

Mannanna hat geschrieben:Fernsehen und Internet sind mittlerweile ja auch in den allerärmsten Ländern verfügbar. Da wird den Leuten auch jeden Tag vor die Nase serviert, wie gut es Europa/Nordamerika geht.
Soll uns doch egal sein was im Fernsehen läuft. Was man vor und... hinter der eigenen Haustüre sieht zählt. :hochzeit: (im Sinne von was man verpasst)
Mannanna hat geschrieben:Kapital und Wirtschaft zwingen niemanden, sich etwas anzuschaffen.
Solange du hier von einem eher fairem Wirtschaftssystem sprichst werden wir hier wohl aneinander vorbei reden. ;)
Mannanna hat geschrieben:Nee, aber es gibt eben auch viele Leute, die kein einfaches Leben wollen, sondern eines mit möglichst vielen Annehmlichkeiten. Und diese Annehmlichkeiten müssen eben irgendwie produziert/herbeigeschafft werden.
Wenn Personen in unserer Gesellschaft mehr leisten, dann sollen sie natürlich auch mehr bekommen. Das ist einfach nur fair. :)
Leider scheint aber in dem Bezug der Kapitalismus genausowenig zu funktionieren wie z.B. der Kommunismus, also wenn man sich heute mal anschaut wohin sich unser Wirtschaftssystem mittlerweile entwickelt hat.
Ich meine damit dass die Verhältnisse einfach absolut nicht mehr stimmen. Man schaue sich mal die Berufe an, mit denen man eher am meisten bzw. am effektivsten Geld verdient. Komischerweise haben diese mit den eigentlichen Waren und Leistungen in unserem Alltag immer weniger (eigentlich gar nichts) zu tun: Hedgefonds, Aktien, Versicherungen, Geldschöpfung durch Zinsen und vor allem durch Zinseszinsen oder wenn die Politiker mal total irre drauf sind: Aus Nichts.
Aber wir wissen ja wer mittlerweile die Fehlspekulationen etc. bezahlt, wenn unsere Profis mal zu viel gewettet haben. ;)
Da macht das Arbeiten doch gleich doppelt Spaß.
Mannanna hat geschrieben:Wenn das ständige Wachstum stagniert oder sogar rückläufig ist, gibt es noch viel mehr Leistungsdruck, Existenzängste und psychische Erkrankungen. Da guck z.B. mal nach Griechenland oder Portugal...
Genau hier liegt doch der Hund begraben. Es gibt kein reales unendliches Wachstum. Um dem gegenzusteuern will man uns u.a. auch all möglichen Unsinn verkaufen, uns antreiben alles mögliche zu konsumieren, zu produzieren (was auch oft wieder weggeworfen wird, sogar Lebensmittel).
Das hängt mit unserem Geldsystem, welches auch Schuldgeldsystem gennant wird, zusammen. Die Einzelheiten kenne ich selber nicht weil ich sie ehrlich gesagt nicht vollständig verstanden habe. Aber einer der größeren Gründe warum wir immer ein Wirtschaftswachstum anstreben ist, dass wir die Zinsen und Zinseszinen aus den immer höher steigenden Schulden/Vermögen zahlen müssen um das System wie es heute läuft am Leben zu erhalten. Ironischerweise hat auch niemand die Absicht den immer größeren Schuldenberg jemals abzuzahlen, eben weil es so auch nicht funktionieren wird.
Ich bin z.B. mal gespannt was passiert wenn die USA irgendwann mal ,aus welchen Gründen auch immer, die Schuldengrenze nicht mehr weiter anheben wird. :D
Logan 5

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Logan 5 »

Mannanna hat geschrieben:Ja, aber die Lebenserwartung steigt auch enorm. In den 80ern lag die Lebenserwartung eines Mannes bei 72 Jahren, heute bei 82. Das sind 10 Jahre mehr, in denen Kuren, Krankenhausaufenthalte, Medikamente usw bezahlt werden müssen.
Oder die Sache mit den Psychologen/Therapeuten: In den 80ern war sowas fast kein Thema. Heute geht jeder bei seelischer Unpäßlichkeit erstmal hin...
Zu einem gewissen Teil, mag die steigende Lebenserwartung mit für höhere Kosten verantwortlich sein, aber in der Hauptsache haben wir es mit rein wirtschaftlichen Interessen zu tun, denke ich.
Krankenhäuser, Pflegeheime usw. sind heute vielfach rein der Herrschaft des Profits unterworfen. Große Klinikbetreiber trimmen wo sie nur können, um den Gewinn zu maximieren.
Mannanna hat geschrieben:Ja, aber SUVs sind so teuer, daß sich nur wohlhabende Leute eines leisten können. Und wenn die das Geld dafür haben und meinen, sie brauchen ein SUV für ihr persönliches Wohlbefinden/Verwirklichung, laß sie doch... Zum einfachen Leben ist ein SUV nicht nötig.
SUVs sind nur ein Beispiel. Gibt es auch im günstigeren Bereichen (Smartphones usw). Selbstverwirklichung kann auch Reisen, Bildung, interessante Freizeitgestaltung usw. bedeuten. Nur auch all das kostet viel Geld, dass man zuvor durch eigene Leistung erwirtschaften muss.
Und laut Medien z. B. gehört man doch heute nur dazu, wenn man all solche tollen Erlebnisse und Erfahrungen vorweisen kann.
Ich will das nicht generell verteufeln, ich profitiere ja auch von dem System, bzw. der Gesellschaft die ich hier kritisiere. Nur sollte man sich ab und an fragen, ob man das alles wirklich so sein muss.
Mannanna hat geschrieben:Wenn das ständige Wachstum stagniert oder sogar rückläufig ist, gibt es noch viel mehr Leistungsdruck, Existenzängste und psychische Erkrankungen. Da guck z.B. mal nach Griechenland oder Portugal...
Eben weil wir in einer auf Wachstum getrimmten Welt leben. Und das macht auf Dauer krank. In einer AG ist es heute ein Desaster, wenn man weniger Gewinn macht als im Quartal zuvor. Es ist immerhin noch Gewinn...

Vor 100 Jahren waren die Lebensbedingungen nicht besser. Aber vor wenigen Jahrzenten in meinen Augen schon. Davon bewegen wir uns im Eiltempo wieder weg.
Logan 5

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Logan 5 »

Rosta hat geschrieben: Genau hier liegt doch der Hund begraben. Es gibt kein reales unendliches Wachstum. Um dem gegenzusteuern will man uns u.a. auch all möglichen Unsinn verkaufen, uns antreiben alles mögliche zu konsumieren, zu produzieren (was auch oft wieder weggeworfen wird, sogar Lebensmittel).
Das hängt mit unserem Geldsystem, welches auch Schuldgeldsystem gennant wird, zusammen. Die Einzelheiten kenne ich selber nicht weil ich sie ehrlich gesagt nicht vollständig verstanden habe. Aber einer der größeren Gründe warum wir immer ein Wirtschaftswachstum anstreben ist, dass wir die Zinsen und Zinseszinen aus den immer höher steigenden Schulden/Vermögen zahlen müssen um das System wie es heute läuft am Leben zu erhalten. Ironischerweise hat auch niemand die Absicht den immer größeren Schuldenberg jemals abzuzahlen, eben weil es so auch nicht funktionieren wird.
Ich bin z.B. mal gespannt was passiert wenn die USA irgendwann mal ,aus welchen Gründen auch immer, die Schuldengrenze nicht mehr weiter anheben wird. :D
Das trifft die Sache ganz gut, glaube ich.
Was ein Ende der Verschuldungs- und Überschuldungsorgien angeht bin ich auch gespannt. Bin zwar kein Experte, aber ich glaube, vielen Menschen wird es dann noch wesentlich schlechter gehen als heute.
ComtesseDeLaFére

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

DannyDark hat geschrieben:
ComtesseDeLaFére hat geschrieben:In einer Maßnahme mussten wir mal ein Bild malen
"Wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor"
"Grüne Wiese, die Sonne :lol: lacht, und überall sind bunte Blumen... :roll: "

Jetzt mal im ernst..., machen die sowas mit euch um Langeweile zu besiegen...!?
:hut:
Ich frage mich auch oft, warum die so einen Irrsinn machen.
Mir war das echt zu blöd und ich weigerte mich das Bild zu malen, ich bin doch kein Kindergartenkind.
Und es ist nicht nur die Sache mit dem Bild..in einer Maßnahme gab es mal folgende Aufgabe:
"Geben sie zehn beliebige Seiten aus dem Telefonbuch in eine Exceltabelle ein :roll:
Reine Beschäftigungstherapie, auch das machte ich nicht, weil es mir nichts bringt, 10 Seiten aus dem Telefonbuch abzuschreiben.
In einer weiteren Maßnahme gab es einen Dozenten, der einen großen Geburtstag mit 200 Leuten feiern wollte...wir mussten für ihn die Briefmarken auf die Briefe kleben und die Umschläge beschriften :fluchen:
Das sind nur ein paar der traurigen Beispiele, ich könnte noch hunderte nennen die ich erlebt habe...diese Maßnahmen sind sowas von sinnfrei :roll:
ComtesseDeLaFére

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

Pascal hat geschrieben:
ComtesseDeLaFére hat geschrieben:Ich bin ja gerade dabei, mir einen Therapieplatz zu suchen und musste feststellen, dass die Wartelisten oft so voll sind, dass man ein ganzes Jahr warten muss bis man dran kommt.
Immer mehr Menschen scheinen die Hilfe eines Therapeuten nötig zu haben, Tendenz immer weiter steigend.

Ich persönlich sehe da durchaus einen Zusammenhang zu unserer schnelllebigen Zeit, die ganz und gar auf den Kapitalismus und Höchstleistungen ausgerichtet zu sein scheint....dieses "immer höher, schneller und weiter" scheint immer mehr Menschen krank zu machen.
Wer nicht in der Lage ist da mitzuhalten wird schnell ausgegrenzt und steht am Rande der Gesellschaft..aber nicht nur wir Außenseiter werden krank, sondern auch diejenigen die so voll im Leben stehen, dass es ihnen einfach zu viel wird.

Ich denke, dass genau dieser Lebensstil, diese lieblose Leistungsgesellschaft es ist, die uns Menschen so krank macht.

Früher konnte man, wenn man extrem schüchtern und ängstlich war, noch eine ruhige Stelle im Bürobereich finden, bei der man einfach nur Texte eingab oder Bänder abtippte, aber heute gibt es solche Jobs leider gar nicht mehr. Heute wird selbst bei den einfachsten Jobs eine hohe Kommunikationsfähigkeit gefordert.
Ich habe andere stärken, und es tut mir verdammt weh, dass diese, nur weil ich ein ruhiger, schüchterner Mensch bin, nicht anerkannt werden.
Kommunikationsfähigkeit scheint in unserer heutigen Gesellschaft das neue Götzenbild, ein hochgelobtes Heiligtum zu sein, und das finde ich extrem übertrieben, da es auch andere Stärken gibt, die man anerkennen und fördern sollte.

Der Leistungsdruck, der Kapitalismus das macht die Menschen krank.
Wie seht ihr das, teilt ihr meine Meinung?
Heutzutage wird einfach zu viel von den Menschen erwartet. Früher hatte es für einige Berufe gereicht, einen Hauptschulabschluss zu haben. Heute braucht man das Abitur.
Und auch sonst werden auf dem Arbeitsplatz viel mehr Kompetenzen und Grundwissen erwartet als früher. Insgesamt ist man auch viel häufiger unter Zeitdruck und man muss schneller arbeiten. Sind auch die Erfahrungen meiner Eltern und Großeltern.

Weiteres Problem ist auch die Konsumgesellschaft. Heute wird sehr viel Wert auf materielles Besitztum gelegt. Der Mensch braucht Statussymbole, um von der Gesellschaft anerkannt zu werden. Heutzutage wird man ja sogar zum Außenseiter, wenn man kein Smartphone besitzt oder kein Profil bei Facebook hat.

Durch meine psychischen Probleme habe ich es auf dem Arbeitsmarkt auch sehr schwer. Aufgrund meiner sozialen Phobie hatte ich meine zweite Ausbildung abgebrochen und die erste nur ganz knapp bestanden. Allerdings kann ich in meinem alten Beruf nicht mehr arbeiten. In Kürze werde ich auch eine Psychotherapie beginnen.
Ja, das stimmt...es ist wirklich traurig, dass man heute aufgrund von Statussymbolen beurteilt wird.
Wenn ich heute sage, dass ich kein Handy habe, werde ich komisch angeguckt und gefragt: "wie kommt das denn, dass sie kein Handy haben? :roll:
Dabei würde ich mir, selbst wenn ich es mir leisten könnte, keines kaufen, weil ich keinen Sinn darin sehe, immer erreichbar zu sein.
Und an den Schulen sieht man es ja auch, Schüler die nicht bei Facebook sind, werden von den anderen ausgegrenzt. Gleichzeitig wird Facebook aber dazu genutzt, Schüler zu mobben(in den USA beging sogar schon eine über Facebook gemobbte Schülerin Selbstmord)
Ich finde es traurig, dass heute in der Gesellschaft ein so permanenter Leistungsdruck herrscht, die meisten Menschen arbeiten nicht mehr um zu leben, sondern leben um zu arbeiten.
Und es ist traurig, dass in der ARbeitswelt heute keiner mehr eine Chance bekommt, der Defizite im sozialen Bereich hat, früher in den 50 er konnte man da noch gut einen Job finden und arbeiten.
Aber heute wird ja selbst bei den einfachsten Jobs schon eine enorme Liste an Anforderungen verlangt, wobei die Bezahlung dann dazu in keinem VErhältnis steht, die Firmen wollen viel Leistung für wenig Geld :fluchen:
In den 50ern gab es auch schon Kühlschränke, Fernseher, Heizung und medizinische VErsorgung da hätte man genauso gut, nein besser leben können als heute, mit weniger Druck, einem sicheren Job, bei dem keine schwierigen Anforderungen erwartet werden, man hätte ein Gefühl von Sicherheit gehabt, und die soziale Ächtung wegen der Arbeitslosigkeit wäre einem auch erspart geblieben.
Ich hätte lieber in dieser Zeit gelebt, da ich es da leichter gehabt hätte.
Und zu dieser zeit gab es an den Schulen auch weniger Mobbing, die Kinder hänselten zwar auch andere, aber sie gingen nicht so weit wie heute und wurden nicht so verletzend, und im übrigen bestraften die Lehrer damals noch härter, wenn jemand andere mobbte, und die Kinder waren auch viel besser erzogen als heute, damals gab es kaum Kinder, die aus schwierigen sozialen Verhältnissen kamen und vom Elternhaus her kein gutes Benehmen mitbrachten.
Heute gibt es ja viele Eltern, die ihre kinder lieber vor der Glotze parken als sich um sie zu kümmern, das gab es damals noch nicht. DAss es an den Schulen heute so brutal zugeht ist auch ein Spiegel unserer Gesellschaft. Die zunehmende Zukunftsangst und der Druck macht auch Kinder grausamer und gefühlloser.
DannyDark

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von DannyDark »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:
DannyDark hat geschrieben:
ComtesseDeLaFére hat geschrieben:In einer Maßnahme mussten wir mal ein Bild malen
"Wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor"
"Grüne Wiese, die Sonne :lol: lacht, und überall sind bunte Blumen... :roll: "

Jetzt mal im ernst..., machen die sowas mit euch um Langeweile zu besiegen...!?
:hut:
Ich frage mich auch oft, warum die so einen Irrsinn machen.
Mir war das echt zu blöd und ich weigerte mich das Bild zu malen, ich bin doch kein Kindergartenkind.
Und es ist nicht nur die Sache mit dem Bild..in einer Maßnahme gab es mal folgende Aufgabe:
"Geben sie zehn beliebige Seiten aus dem Telefonbuch in eine Exceltabelle ein :roll:
Reine Beschäftigungstherapie, auch das machte ich nicht, weil es mir nichts bringt, 10 Seiten aus dem Telefonbuch abzuschreiben.
In einer weiteren Maßnahme gab es einen Dozenten, der einen großen Geburtstag mit 200 Leuten feiern wollte...wir mussten für ihn die Briefmarken auf die Briefe kleben und die Umschläge beschriften :fluchen:
Das sind nur ein paar der traurigen Beispiele, ich könnte noch hunderte nennen die ich erlebt habe...diese Maßnahmen sind sowas von sinnfrei :roll:
Das Problem bei solchen "Geilen" Maßnahmen ist, wenn man das
verweigert kann es zu empfindlichen Leistungskürzungen kommen...
:roll:
ComtesseDeLaFére

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

Kief hat geschrieben:Ich bin ueberrascht.
Das klingt, als waeren hier viele ueberzeugt, dass man die Arbeitslosigkeit bekaempfen kann, indem man bei den Firmen Vorschlaege macht, Leute ausbildet, und dieses konventionelle blabla der Politiker.

Wir haben eine gesamtgesellschaftliche Situation, in der wir Grundsaetze aendern muessen.
Hartz-IV hat den Effekt, den Niedriglohnsektor auszuweiten.
Wenn einige Leute Niedriglohnjobs erhalten, wird die Situation fuer existierende Niedriglohnverhaeltnisse und fuer die verbliebenen Hartz-IV-Empfaenger noch schlimmer.
Aus Hartz-IV in einen Niedriglohnjob zu wechseln macht die Gesamtsituation schlimmer.
Daran etwas zu aendern macht eine Aenderung an der staatlichen Hartz-IV-Vorgehensweise notwendig.

Bis auf zwei Personen habe ich bei allen Niedriglohn-Kontakten die Erkenntnis bemerkt, dass die voellig hoffnungslos sind, denn die sehen, dass die staatliche Fuehrung den Abwaertstrend bewirkt - und dass niemand der Maechtigen etwas dagegen unternimmt. Die einen haben nicht die Macht, die anderen haben die Macht, aber nicht das Ziel, etwas zu korrigieren.



CU, Kief
Es wäre so einfach, man bräuchte Hartz IV nur in ein bedingungsloses Grundeinkommen abzuändern...dann könnte man viel Geld sparen, das ansonsten für Sinnlosmaßnahmen ausgegeben wird.
Der Niedriglohnsektor sollte abgeschafft, und durch anständige Löhne, von denen man leben kann, ersetzt werden.
Es ist doch schon bedenklich, dass viele Menschen in Deutschland heute so wenig verdienen, dass sie mit Hartz IV Geldern aufgestockt werden müssen.
Die Mächtigen wollen das gar nicht korrigieren, die sind total unsoziale und denen ist es total wurscht, wie wir Arbeitslosen und auch die Niedriglöhner leiden.
Was Deutschland brachte wäre mal eine Revolution...dass die Deutschen mal alle auf die Straße gehen und lautstark protestieren, damit unsere jetzige, unsoziale Regierung gestürzt werden und durch eine bessere, sozialere ersetzt werden kann.
Merkel und Co. verkaufen uns ihre Regierung als Demokratie...aber niemand wurde gefragt, ob er deutsche Landschaften durch Windräder und hässliche Stromtrassen verschandelt sehen will.
Alles wird über den Kopf der Bürger hinweg entschieden, in meinen Augen ist das längst keine Demokratie mehr.
Damals nannte man die DDR "Deutsche Demokratische Republik", das Wort Demokratie erschien da wie Hohn.
Genauso erscheint mir das Wort heute in unserem Land wie Hohn, da wir längst keine Demokratie mehr sind und die kleinen Leute ausgebeutet und kleingehalten werden und nur die Bonzen in diesem Land ein gutes Leben haben können.
ComtesseDeLaFére

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

DannyDark hat geschrieben:
Das Problem bei solchen "Geilen" Maßnahmen ist, wenn man das
verweigert kann es zu empfindlichen Leistungskürzungen kommen...
:roll:

@Danny

Ja, denn ohne diese Drohungen würde sich doch niemand freiwillig diesen Schwachsinn antun. :roll:
Die Maßnahmen sind für ARbeitslose, die ohnehin depressiv sind und denen es dreckig geht, die sich wertlos fühlen, wie ein Schlag ins Gesicht, das Selbstwertgefühl wird dadurch noch mehr runtergeschraubt.
Ich werde keine Maßnahme mehr besuchen, und wenn ich durch sämtliche Arztpraxen meiner Stadt muss, ich kann und will nicht mehr...es deprimiert mich, ich empfinde es als demütigend und demotivierend.
Ich bin gerne bereit was Sinnvolles zu arbeiten, wenn mir jemand eine Arbeit, die meinen Fähigkeiten entspricht, anbietet.
Aber morgens um 6 aufstehen nur um dann an einem PC aus den späten 90ern mit drei anderen Personen zu sitzen und die Zeit totzuschlagen? Nein danke, nicht mehr mit mir! :fluchen:
DannyDark

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von DannyDark »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:
DannyDark hat geschrieben:
Das Problem bei solchen "Geilen" Maßnahmen ist, wenn man das
verweigert kann es zu empfindlichen Leistungskürzungen kommen...
:roll:

@Danny

Ja, denn ohne diese Drohungen würde sich doch niemand freiwillig diesen Schwachsinn antun. :roll:
Die Maßnahmen sind für ARbeitslose, die ohnehin depressiv sind und denen es dreckig geht, die sich wertlos fühlen, wie ein Schlag ins Gesicht, das Selbstwertgefühl wird dadurch noch mehr runtergeschraubt.
Ich werde keine Maßnahme mehr besuchen, und wenn ich durch sämtliche Arztpraxen meiner Stadt muss, ich kann und will nicht mehr...es deprimiert mich, ich empfinde es als demütigend und demotivierend.
Ich bin gerne bereit was Sinnvolles zu arbeiten, wenn mir jemand eine Arbeit, die meinen Fähigkeiten entspricht, anbietet.
Aber morgens um 6 aufstehen nur um dann an einem PC aus den späten 90ern mit drei anderen Personen zu sitzen und die Zeit totzuschlagen? Nein danke, nicht mehr mit mir! :fluchen:
Deswegen suche ich mir übergangsweise erstmal eine
Teilzeistelle bzw. Minijob um sowas zu umgehen, und
damit ich im Monat ein bisschen mehr zum ausgeben
habe für meine Interessen und Hobbys...
:hut:
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Mannanna
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Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von Mannanna »

DannyDark hat geschrieben:
ComtesseDeLaFére hat geschrieben:
DannyDark hat geschrieben:
Das Problem bei solchen "Geilen" Maßnahmen ist, wenn man das
verweigert kann es zu empfindlichen Leistungskürzungen kommen...
:roll:

@Danny

Ja, denn ohne diese Drohungen würde sich doch niemand freiwillig diesen Schwachsinn antun. :roll:
Die Maßnahmen sind für ARbeitslose, die ohnehin depressiv sind und denen es dreckig geht, die sich wertlos fühlen, wie ein Schlag ins Gesicht, das Selbstwertgefühl wird dadurch noch mehr runtergeschraubt.
Ich werde keine Maßnahme mehr besuchen, und wenn ich durch sämtliche Arztpraxen meiner Stadt muss, ich kann und will nicht mehr...es deprimiert mich, ich empfinde es als demütigend und demotivierend.
Ich bin gerne bereit was Sinnvolles zu arbeiten, wenn mir jemand eine Arbeit, die meinen Fähigkeiten entspricht, anbietet.
Aber morgens um 6 aufstehen nur um dann an einem PC aus den späten 90ern mit drei anderen Personen zu sitzen und die Zeit totzuschlagen? Nein danke, nicht mehr mit mir! :fluchen:
Deswegen suche ich mir übergangsweise erstmal eine
Teilzeistelle bzw. Minijob um sowas zu umgehen, und
damit ich im Monat ein bisschen mehr zum ausgeben
habe für meine Interessen und Hobbys...
:hut:
Ha! Du fügst dich ins Borg-System und willst zum Fortbestand des selben beitragen... :twisted:
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
ComtesseDeLaFére

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von ComtesseDeLaFére »

DannyDark hat geschrieben:
ComtesseDeLaFére hat geschrieben:
DannyDark hat geschrieben:
Das Problem bei solchen "Geilen" Maßnahmen ist, wenn man das
verweigert kann es zu empfindlichen Leistungskürzungen kommen...
:roll:

@Danny

Ja, denn ohne diese Drohungen würde sich doch niemand freiwillig diesen Schwachsinn antun. :roll:
Die Maßnahmen sind für ARbeitslose, die ohnehin depressiv sind und denen es dreckig geht, die sich wertlos fühlen, wie ein Schlag ins Gesicht, das Selbstwertgefühl wird dadurch noch mehr runtergeschraubt.
Ich werde keine Maßnahme mehr besuchen, und wenn ich durch sämtliche Arztpraxen meiner Stadt muss, ich kann und will nicht mehr...es deprimiert mich, ich empfinde es als demütigend und demotivierend.
Ich bin gerne bereit was Sinnvolles zu arbeiten, wenn mir jemand eine Arbeit, die meinen Fähigkeiten entspricht, anbietet.
Aber morgens um 6 aufstehen nur um dann an einem PC aus den späten 90ern mit drei anderen Personen zu sitzen und die Zeit totzuschlagen? Nein danke, nicht mehr mit mir! :fluchen:
Deswegen suche ich mir übergangsweise erstmal eine
Teilzeistelle bzw. Minijob um sowas zu umgehen, und
damit ich im Monat ein bisschen mehr zum ausgeben
habe für meine Interessen und Hobbys...
:hut:
Viel wirst du aber nicht behalten können, die Arge zieht bei einem Minijob von 450 Euro mehr als die Hälfte von dem was man bekommt ab :fluchen:
Wäre das nicht so, hätte ich auch längst einen Minijob wie Zeitungen austragen oder sonstwas, wo man keinen Kontakt mit Menschen haben muss.
Aber die Arge bestraft solche Eigeninitiative noch, indem sie einem die Hälfte von dem Geld, das man nebenbei verdient, abknöpft, ne echte Sauerei finde ich
Manchmal glaub ich echt, die wollen gar nicht, dass ihre Klienten Arbeit finden, da sie ja sonst selbst arbeitslos werden :roll:
DannyDark

Re: Unsere heutigen Lebensbedingungen machen die Menschen kr

Beitrag von DannyDark »

ComtesseDeLaFére hat geschrieben:Viel wirst du aber nicht behalten können, die Arge zieht bei einem Minijob von 450 Euro mehr als die Hälfte von dem was man bekommt ab :fluchen:
Wäre das nicht so, hätte ich auch längst einen Minijob wie Zeitungen austragen oder sonstwas, wo man keinen Kontakt mit Menschen haben muss.
Aber die Arge bestraft solche Eigeninitiative noch, indem sie einem die Hälfte von dem Geld, das man nebenbei verdient, abknöpft, ne echte Sauerei finde ich
Manchmal glaub ich echt, die wollen gar nicht, dass ihre Klienten Arbeit finden, da sie ja sonst selbst arbeitslos werden :roll:
Von einem 450,-€ Job darfst du 170,-€ behalten, 280,-€ werden mit dem Regelsatz verrechnet...,
es ist nicht viel, aber besser als was ich jetzt vom Amt habe..., ich bekomme jetzt 745,-€ zum Leben,
das sind 345,-€ Miete plus 400,-€ Lebensunterhalt..., wenn ich einen Minijob annehme habe ich 915,-€
im Monat zum Leben und arbeite etwa 50 Stunden im Monat..., im Vergleich, ein Geringverdiener arbeitet
160 Stunden im Monat und hat etwas mehr als 1000,-€ zum Leben..., da sollte man sich mal Gedanken machen.
:reporter: