kräuterfrau hat geschrieben:ComtesseDeLaFére hat geschrieben:[
Mir gehts wie dir, weil die leider nur noch auf Teamfähigkeit den Fokus legen, bekomme ich keine Stelle, obwohl ich gut als Schreibkraft arbeiten könnte.
Ich finde es ist traurig, dass es nur noch solche Stellen gibt, bei denen soziale Kompetenzen erwartet werden...
ich werde genau wie du in Teams und Gruppen immer zum Außenseiter und nicht nur das, meistens auch zum MObbingopfer und empfinde es deswegen als sehr beängstigend in einem Team arbeiten zu müssen.
Am liebsten hätte ich eine Stelle bei einer REchtsanwältin oder so, wo man die Bänder abtippt und oft auch alleine oder nur mit einer andren Frau zusammen im Büro sitzt.
Mit einer Person könnte ich gut zusammen in einem Büro, aber bei mehreren bekomme ich Panik, weil ich dann Angst hab, die anderen könnten sich gegen mich verbünden.
Das ist das Problem in unserer Gesellschaft, dass es keine Nischen mehr ´für Menschen mit sozialen Defiziten gibt, dadurch werden wir kränker und kränker und zerbrechen an dem Druck unserer Gesellschaft.
Bist du auch arbeitslos und hast unter den Schikanen der Arge zu leiden? Ich muss jetzt wahrscheinlich bald zum Psychiater, um belegen zu können, dass ich im Moment nicht an Gruppenmaßnahmen teilnehmen kann.
Was wenn diese Person ein aufmümpfiger Chefarzt wäre?
Ich glaube es gibt in keiner Gesellschaft Nischen. Außenseitertum ist schlimm und schmerzhaft.
ComtesseDeLaFére hat geschrieben:DannyDark hat geschrieben:
Das Problem bei solchen "Geilen" Maßnahmen ist, wenn man das
verweigert kann es zu empfindlichen Leistungskürzungen kommen...
@Danny
Ja, denn ohne diese Drohungen würde sich doch niemand freiwillig diesen Schwachsinn antun.
Die Maßnahmen sind für ARbeitslose, die ohnehin depressiv sind und denen es dreckig geht, die sich wertlos fühlen, wie ein Schlag ins Gesicht, das Selbstwertgefühl wird dadurch noch mehr runtergeschraubt.
Ich werde keine Maßnahme mehr besuchen, und wenn ich durch sämtliche Arztpraxen meiner Stadt muss, ich kann und will nicht mehr...es deprimiert mich, ich empfinde es als demütigend und demotivierend.
Ich bin gerne bereit was Sinnvolles zu arbeiten, wenn mir jemand eine Arbeit, die meinen Fähigkeiten entspricht, anbietet.
Aber morgens um 6 aufstehen nur um dann an einem PC aus den späten 90ern mit drei anderen Personen zu sitzen und die Zeit totzuschlagen? Nein danke, nicht mehr mit mir!
Noch einmal. Die Maßnahmen sind meiner Meinung nach, zu teuer, schlecht geplant und nur eine Statistikenbeschönigung.
Was ist aber dein Vorschlag um konkret dir aus deiner Situaiton zu helfen?
Was machst du, welchen Teil der Verantwortung übernimmst du?
Es entspricht nicht jede Arbeit den Fähigkeiten und Neigungen. Wie gehen wir das an ohne krank zu werden?
Als ich nach Deutschland kam, habe ich als ungelernte in der Altenpflege gearbeitet. Mein Vorgesetzter war ein 64-jähriger Lust.... Er hat mir gesagt: "Du hast so eine schöne Hose, kann ich dir beim Ausziehen helfen?". Ich hatte in dem Moment keinen fest geregelten Aufenthaltsstatus in Deutschland, ich hatte nicht mal einen Arbeitsvertrag, ich kannte meine Rechte nicht. Also glatt war mein Weg hier nicht. Und ich heiße nicht alles gut.
Jedoch habe ich mich auf Hosenboden gesetzt und Deutsch ordenlich gelernt. Und ich habe zurück geschlagen, wo es ihm am meisten weh tat. Seine Frau arbeitete im gleichen Pflegeheim und ich habe ihr im Vorbeigehen gesagt:"Sie haben einen netten Eheman, er fragt mich immer ob er mir beim Hoseausziehen helfen kann"(ich weiß es ist fies, aber genau so fies war seine Bemerkung, mit mir legt man sich einfach nicht an).
Ich habe während meiner Lehre mich und meinen Ex finanziert und wir hatten weniger als 2 Harz4 Empfänger zur Verfügung. Mein Einkommen(Ausbildungsgehalt) war zu hoch und er war Student ohne Bafög-Berechtigung.
Dafür gab es schwart-Arbeiten beim Catering. CDU Tagung? Augen zu und durch. Trinkgeld von 150€ auf die Hand hat es ausgeglichen.
Ich versuche die Sachen aktiv zu beeinflussen durch Ehrenamt, Mitarbeit in der Politik, Mitarbeit beim Berufsverband.
In Kroatien hatte ich deutlich weniger Wahl. Meine Mutter ist Serbin und es ist bei manchen Institutionen einfach nicht erwünscht. Hier hat mich noch niemand gefragt, wer meine Eltern sind, sondern nur was ich kann. Und ich bin gesund und nicht auf Mund gefallen.
In Kroatien wäre es für mich mit Erwachsenenbildung nichts gewesen. Nach dem Ausschedien aus der Armee, war das einzig Brauchbare was ich hatte mein LKW Führerschein. Und die Tatsache, dass ich alles fahren kann, was sich auf Rädern fortbewegt. Auch wenn es bei Weitem nicht meinen Neigungen entspricht.
Nun, ich bin der Meinung, dass die Arge jedem einzelnen gezielter helfen sollte...also seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechend.
In meinem Fall würde das dann bedeuten, dass mein Sachbearbeiter mich nicht in sinnlose Maßnahmen zwingt, sondern versucht durch gezielte Aquise in Betrieben dabei zu helfen eine Stelle als Schreibkraft zu finden, bei der ich sehr wenig mit anderen Menschen zu tun habe.
Wenn die Arge jeden einzelnen besser betreuen würde, wäre es auch möglich, mehr Leute in Arbeit zu bringen.
Aber leider macht die ARge das ja nicht, stattdessen wird man in Maßnahmen abgeschoben und die SAchbearbeiter lügen einen bei jeder neuen Maßnahme kackedreist an, sagen einem, wie gut einem das doch helfen würde und so weiter.
Ich habe nunmal soziale Defizite und deswegen gibt es nur wenige Jobs, die für mich in Frage kommen, und da wäre es an dem Sachbearbeiter mir genau dabei zu helfen.
Und zwar durch gezielte Zusammenarbeit mit Betrieben, diesen müssten finanzielle Anreize geboten werden, um Menschen mit sozialen Defiziten oder anderen Handicaps einzustellen.
DAzu könnte ja das Geld, das Jahr für Jahr mit Sinnlosmaßnahmen verprasst wird, genutzt werden.
Diese Maßnahmen bringen mich jedenfalls nicht weiter sie machen mich kränker und kränker, ich habe Depressionen und ANgstzustände und kann keine weitere Maßnahme mehr ertragen.
Glaub mir, wenn du in einer Maßnahme 2 MOnate neben einem Alkoholiker, der Wodka in einer Sprudelflasche in den Raum schmuggelte und dich dann als "dumme hässliche Dreckschlampe die keiner vögeln würde" bezeichnet hätte, hättest du auch die Nase volll von so einem MIst. Davon, dass der Kerl sich nicht wusch und nach altem Schweiß und Scheiße stank gar nicht zu reden, das war so ekelhaft das mir beinahe mein ESsen hochgekommen wäre.
Und das ist nur ein Beispiel, es gab noch krassere die ich erlebt hab.
Und als ich die Dozentin bat, den Platz wechseln zu dürfen wurde mir von ihr gesagt:
"Aber Sie sind doch hier um zu lernen, sich mit anderen Menschen zu arrangieren, seien Sie doch etwas toleranter, der arme Mann ist krank."
DAs empfand ich als ne Frechheit, der mag ja krank sein, aber ich sehe nicht ein, dass ich dafür zwei MOnate seinen Gestank riechen und seine Beleidigungen hören muss
Toleranz ist sehr wichtig, das ist mir auch klar, aber das ging eindeutig zu weit