Migrationshintergrund

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Mondstaub

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Mondstaub »

Jule hat geschrieben: Dein Beitrag weiter oben ist nichts weiter als eine Aneinanderreihung von Vorurteilen und Schauermärchen darüber wie Familie/Heirat und Beziehungen in anderen Kulturkreisen funktionieren.
Es gibt viele moderne und offene Türken in Deutschland. In meiner Berufsschulklasse gab es z.B. welche, sie sich während des Unterrichts ständig im Spiegel geschminkt haben. Als Türkin darf man das, als Deutsche würde man eitel wirken, also ich würde mich das gar nicht trauen. ;)

Aber dann gibt es auch solche "erzkonservativen" Fälle, wo die Polizei eingeschaltet werden muss. Einem Mädchen musste auf unserer Berufsschule eine neue Identität gegeben werden. Ihr Bruder sollte sie umbringen, weil sie mit einem Deutschen zusammen war. Und solche Fälle sollten aus zu viel "political correctness" auch nicht totgeschwiegen werden.

Wenn etwas im Argen liegt, dann muss man etwas dagegen sagen dürfen, egal welche Kultur. Gerade IM SINNE der türkischen Frauen.
maiglöckchen92

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von maiglöckchen92 »

Bin zwar geboren und aufgewachsen in Deutschland, aber beide Elternteile sind bei mir Russland-Deutsche. Mir persönlich merkt man es nicht an und meine Eltern meinen auch immer ich bin "Inkognito" unterwegs, weil ich zwar die russische Sprache verstehe, aber mein Russisch wirklich schlecht ist und ich auch nicht soooo viel mit anderen "Russen" zu tun habe :mrgreen:

Also bei mir in der Familie, also die komplette Verwandtschaft mit eingeschlossen, sieht es schon so, dass man am besten unter 30 heiratet und Kinder bekommt. Einer meiner Cousinen hat mit gerade mal über 30 bereits den Titel "schwer vermittelbar" und "alte Schachtel" bekommen, weil sie noch nicht verheiratet ist und derzeit keinen Freund hat :roll: :sadwoman:

Ich mein, dass das Thema jeder so handhaben soll wie es ihm passt... Ob man jetzt mit 25 oder 30 oder 40 heiratet oder überhaupt, ist doch sowas von egal...
Corp.INC

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Corp.INC »

Jule hat geschrieben: Dein Beitrag weiter oben ist nichts weiter als eine Aneinanderreihung von Vorurteilen und Schauermärchen darüber wie Familie/Heirat und Beziehungen in anderen Kulturkreisen funktionieren.
Du hast Recht, denn ich habe keine Ahnung von anderen Kulturen außerhalb des Westens. Deshalb spekuliere ich nur von Hörensagen. Wenn da nicht jemand für einen Ochsen eingetauscht wird, dann ist es doch auch schön.
maiglöckchen92 hat geschrieben:Bin zwar geboren und aufgewachsen in Deutschland, aber beide Elternteile sind bei mir Russland-Deutsche. Mir persönlich merkt man es nicht an und meine Eltern meinen auch immer ich bin "Inkognito" unterwegs, weil ich zwar die russische Sprache verstehe, aber mein Russisch wirklich schlecht ist und ich auch nicht soooo viel mit anderen "Russen" zu tun habe :mrgreen:

Also bei mir in der Familie, also die komplette Verwandtschaft mit eingeschlossen, sieht es schon so, dass man am besten unter 30 heiratet und Kinder bekommt. Einer meiner Cousine hat mit grade mal über 30 bereits den Titel "schwer vermittelbar" und "alte Schachtel" bekommen, weil sie noch nicht verheiratet ist und derzeit keinen Freund hat :roll: :sadwoman:

Ich mein, dass das Thema jeder so handhaben soll wie es ihm passt... Ob man jetzt mit 25 oder 30 oder 40 heiratet oder überhaupt, ist doch sowas von egal...
Osteuropa ist/war konservativ. Aber mit der neuen jungen Generation, die die richtige Einstellung haben, wird sich auch da einiges ändern.
Jule

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Jule »

Mondstaub hat geschrieben:Und solche Fälle sollten aus zu viel "political correctness" auch nicht totgeschwiegen werden.

Wenn etwas im Argen liegt, dann muss man etwas dagegen sagen dürfen, egal welche Kultur. Gerade IM SINNE der türkischen Frauen.
Meine DEUTSCHE Mutter hat mal versucht mich an den Mann zu bringen. Das lief ziemlich genau so ab: sie hat sich mit jemandem unterhalten der einen Sohn in meinem Alter hatte (ich war ca 20). Die waren sich wohl darüber einig dass wir bestimmt gut zueinander passen würden. Meine (ich sage es gerne noch mal weil das hier wichtig ist) DEUTSCHE Mutter kam nach Hause, meinte sie hätte einen netten Mann für mich gefunden, ich solle den unbedingt mal kennenlernen. Ihr Argument: die Eltern haben ein Haus und ein großes Auto...

Im Sinne der deutschen Frauen fordere ich dich auf das weiter zu erzählen und zwar so oft es nur geht. Das ist zwar nur ein sehr extremer Einzelfall aber das sollte man wirklich nicht tot schweigen nur weil wir in Westeuropa alle so kluk, gebildet und weltoffen sind.

Merke: in Deutschland werden 20jährige Mädchen/Frauen von ihren (und noch mal) DEUTSCHEN Müttern aus Angst nie Großmutter zu werden höchstbietend verkuppelt. Und fertig ist das Schauermärchen.
Nasobem

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Nasobem »

juliette hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,

ich habe selbst einen sogenannten Migrationshintergrund. Bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Mich würde es interessieren, ob es hier auch ABler mit Migrationshintergrund gibt. Wenn ja, wie reagiert euer Umfeld darauf?

LG
Naja, keine Ahnung, ob ich nun Migrationsgrund habe, meine Mutter ist Chinesin, ich bin aber in der Schweiz aufgewachsen und habe mich nie als Ausländer oder Person mit Migrationshintergrund gesehen und wurde auch nie so behandelt.
juliette

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von juliette »

Jule hat geschrieben:
Mondstaub hat geschrieben:Und solche Fälle sollten aus zu viel "political correctness" auch nicht totgeschwiegen werden.

Wenn etwas im Argen liegt, dann muss man etwas dagegen sagen dürfen, egal welche Kultur. Gerade IM SINNE der türkischen Frauen.
Meine DEUTSCHE Mutter hat mal versucht mich an den Mann zu bringen. Das lief ziemlich genau so ab: sie hat sich mit jemandem unterhalten der einen Sohn in meinem Alter hatte (ich war ca 20). Die waren sich wohl darüber einig dass wir bestimmt gut zueinander passen würden. Meine (ich sage es gerne noch mal weil das hier wichtig ist) DEUTSCHE Mutter kam nach Hause, meinte sie hätte einen netten Mann für mich gefunden, ich solle den unbedingt mal kennenlernen. Ihr Argument: die Eltern haben ein Haus und ein großes Auto...

Im Sinne der deutschen Frauen fordere ich dich auf das weiter zu erzählen und zwar so oft es nur geht. Das ist zwar nur ein sehr extremer Einzelfall aber das sollte man wirklich nicht tot schweigen nur weil wir in Westeuropa alle so kluk, gebildet und weltoffen sind.

Merke: in Deutschland werden 20jährige Mädchen/Frauen von ihren (und noch mal) DEUTSCHEN Müttern aus Angst nie
Großmutter zu werden höchstbietend verkuppelt. Und fertig ist das Schauermärchen.



:good:
DiplAB

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von DiplAB »

Jule hat geschrieben:Merke: in Deutschland werden 20jährige Mädchen/Frauen von ihren (und noch mal) DEUTSCHEN Müttern aus Angst nie Großmutter zu werden höchstbietend verkuppelt.
Deine Mutter sollte das Haus und ein Auto für dich bekommen? :gruebel:
Jule

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Jule »

DiplAB hat geschrieben:
Jule hat geschrieben:Merke: in Deutschland werden 20jährige Mädchen/Frauen von ihren (und noch mal) DEUTSCHEN Müttern aus Angst nie Großmutter zu werden höchstbietend verkuppelt.
Deine Mutter sollte das Haus und ein Auto für dich bekommen? :gruebel:
Nein, das hätte ich alles irgendwann mal geerbt ;)
Mondstaub

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Mondstaub »

Jule hat geschrieben: Meine DEUTSCHE Mutter hat mal versucht mich an den Mann zu bringen. Das lief ziemlich genau so ab: sie hat sich mit jemandem unterhalten der einen Sohn in meinem Alter hatte (ich war ca 20). Die waren sich wohl darüber einig dass wir bestimmt gut zueinander passen würden. Meine (ich sage es gerne noch mal weil das hier wichtig ist) DEUTSCHE Mutter kam nach Hause, meinte sie hätte einen netten Mann für mich gefunden, ich solle den unbedingt mal kennenlernen. Ihr Argument: die Eltern haben ein Haus und ein großes Auto...

Im Sinne der deutschen Frauen fordere ich dich auf das weiter zu erzählen und zwar so oft es nur geht. Das ist zwar nur ein sehr extremer Einzelfall aber das sollte man wirklich nicht tot schweigen nur weil wir in Westeuropa alle so kluk, gebildet und weltoffen sind.
Na und? Mich hat auch schon eine deutsche Mutter mit ihrem Sohn verkuppeln wollen. Schmeichelhaft, aber kein Drama.

Deine Mutter hat aber nicht deine minderjährigen (weil noch nicht straffähigen) Geschwister beauftragt DICH UMZUBRINGEN, weil du nicht so tust, wie du sollst, oder?

Du verstehst schon den Unterschied, ja?

Es ist doch wohl klar, dass es auch in deutschen Familien Missstände gibt, außer solchen belanglosen Fällen wie bei deinem Beispiel.

Trotzdem ist bei Türken die Tendenz heute leider noch größer, Frauen zu unterdrücken, was aber nicht bei allen so ist.

Und dagegen muss man dann auch etwas SAGEN dürfen, ohne gleich in die deutsche, ausländerfeindliche Gruppe geschoben zu werden. Eine TÜRKIN ist übrigens eine gute Freundin von mir (hat aber nichts mit den anderen Geschichte zu tun).

Ich hoffe, jetzt hast du es verstanden.

(Und nochmal extra für dich: Das war kein Schauermärchen, da kannst du die Lehrer an unserer Schule fragen, die das Mädchen gerettet haben. Obwohl das jetzt sicher ein extremer Fall war. Aber so etwas gibt es nicht nur in den Medien, sondern es war ganz nah bei mir.)
Jule

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Jule »

Mondstaub hat geschrieben: Na und? Mich hat auch schon eine deutsche Mutter mit ihrem Sohn verkuppeln wollen. Schmeichelhaft, aber kein Drama.

Deine Mutter hat aber nicht deine minderjährigen (weil noch nicht straffähigen) Geschwister beauftragt DICH UMZUBRINGEN, weil du nicht so tust, wie du sollst, oder?

Du verstehst schon den Unterschied, ja?

Es ist doch wohl klar, dass es auch in deutschen Familien Missstände gibt, außer solchen belanglosen Fällen wie bei deinem Beispiel.

Trotzdem ist bei Türken die Tendenz heute leider noch größer, Frauen zu unterdrücken, was aber nicht bei allen so ist.

Und dagegen muss man dann auch etwas SAGEN dürfen, ohne gleich in die deutsche, ausländerfeindliche Gruppe geschoben zu werden. Eine TÜRKIN ist übrigens eine gute Freundin von mir (hat aber nichts mit den anderen Geschichte zu tun).

Ich hoffe, jetzt hast du es verstanden.

(Und nochmal extra für dich: Das war kein Schauermärchen, da kannst du die Lehrer an unserer Schule fragen, die das Mädchen gerettet haben.)
MEINE Mutter, nicht EINE Mutter. Daran war nichts schmeichelhaftes, das war demütigend und für mich alles andere als belanglos. Du hast recht, meine Mutter hat nicht versucht mich von meinem Bruder ermorden zu lassen, mein türkischer Vater übrigens auch nicht.
Ich verstehe den Unterschied sehr wohl, du aber nicht worum es mir geht. Nämlich darum, dass aus Einzelfällen auf alle/viele andere geschlossen wird. Was ich geschildert habe ist auch kein Schauermädchen, da kannst du mich (weil ich live dabei war) ja mal fragen. Ich hoffe jetzt hast du es verstanden!

Edit: Für's Protokoll, ich habe kein Problem mitdeutschen.
etcpp

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von etcpp »

Jule hat geschrieben:
Mondstaub hat geschrieben: Na und? Mich hat auch schon eine deutsche Mutter mit ihrem Sohn verkuppeln wollen. Schmeichelhaft, aber kein Drama.

Deine Mutter hat aber nicht deine minderjährigen (weil noch nicht straffähigen) Geschwister beauftragt DICH UMZUBRINGEN, weil du nicht so tust, wie du sollst, oder?

Du verstehst schon den Unterschied, ja?

Es ist doch wohl klar, dass es auch in deutschen Familien Missstände gibt, außer solchen belanglosen Fällen wie bei deinem Beispiel.

Trotzdem ist bei Türken die Tendenz heute leider noch größer, Frauen zu unterdrücken, was aber nicht bei allen so ist.

Und dagegen muss man dann auch etwas SAGEN dürfen, ohne gleich in die deutsche, ausländerfeindliche Gruppe geschoben zu werden. Eine TÜRKIN ist übrigens eine gute Freundin von mir (hat aber nichts mit den anderen Geschichte zu tun).

Ich hoffe, jetzt hast du es verstanden.

(Und nochmal extra für dich: Das war kein Schauermärchen, da kannst du die Lehrer an unserer Schule fragen, die das Mädchen gerettet haben.)
MEINE Mutter, nicht EINE Mutter. Daran war nichts schmeichelhaftes, das war demütigend und für mich alles andere als belanglos. Du hast recht, meine Mutter hat nicht versucht mich von meinem Bruder ermorden zu lassen, mein türkischer Vater übrigens auch nicht.
Ich verstehe den Unterschied sehr wohl, du aber nicht worum es mir geht. Nämlich darum, dass aus Einzelfällen auf alle/viele andere geschlossen wird. Was ich geschildert habe ist auch kein Schauermädchen, da kannst du mich (weil ich live dabei war) ja mal fragen. Ich hoffe jetzt hast du es verstanden!

Edit: Für's Protokoll, ich habe kein Problem mitdeutschen.
Danke. Ich sehe auch keinen Sinn darin, diese sehr verletzenden und unfairen kulturellen Zuschreibungen und Stereotype zu reproduzieren, statt die menschlichen Gemeinsamkeiten zu betonen. Es sind viell. 10 türkischstämmige Familien von 2 Millionen, die so eine Scheiße abziehen, aber die werden dann wochenlang durchs multimediale Dorf gejagt, so dass am Ende das Bild entsteht, alle Türken seien quasi-genetisch zur Gewalttätigkeit programmiert.

Es sind auch nicht alle katholischen Priester per se Kinderschänder. Und nicht alle Deutschen Kannibalen oder Pädophile.

Es wäre wirklich schön, wenn Realität in ihrem vollen ausdifferenzierten Spektrum dargestellt würde.
Und jetzt kommt bitte nicht mit diesem pseudo-liberalen Gesülze "Man wird doch wohl noch sagen dürfen". In dem Moment, wo 2 Millionen für das Verhalten von 10 Leuten gerade stehen müssen und deswegen leiden und diskriminiert werden, wird es geistig brandstifterisch.

PS: ich bin übrigens auch MihiGru, halte es aber nicht für nennens- und thematisierungswert. Meine Probleme sind primär innerpsychischer Art.
NBUC
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Re: Migrationshintergrund

Beitrag von NBUC »

etcpp hat geschrieben:
Danke. Ich sehe auch keinen Sinn darin, diese sehr verletzenden und unfairen kulturellen Zuschreibungen und Stereotype zu reproduzieren, statt die menschlichen Gemeinsamkeiten zu betonen. Es sind viell. 10 türkischstämmige Familien von 2 Millionen, die so eine Scheiße abziehen, aber die werden dann wochenlang durchs multimediale Dorf gejagt, so dass am Ende das Bild entsteht, alle Türken seien quasi-genetisch zur Gewalttätigkeit programmiert.

Es sind auch nicht alle katholischen Priester per se Kinderschänder. Und nicht alle Deutschen Kannibalen oder Pädophile.

Es wäre wirklich schön, wenn Realität in ihrem vollen ausdifferenzierten Spektrum dargestellt würde.
Und jetzt kommt bitte nicht mit diesem pseudo-liberalen Gesülze "Man wird doch wohl noch sagen dürfen". In dem Moment, wo 2 Millionen für das Verhalten von 10 Leuten gerade stehen müssen und deswegen leiden und diskriminiert werden, wird es geistig brandstifterisch.

PS: ich bin übrigens auch MihiGru, halte es aber nicht für nennens- und thematisierungswert. Meine Probleme sind primär innerpsychischer Art.
Wie tief muss jemand eigentlich sinken, um so ein Verhalten auch noch zu decken.
Wenn alle weggucken und sich fast überschagen um sich das schön zu reden, dann steht der idiologioschen Gewalt eben nichts mehr entgegen und die Betroffenen stehen alleine der Gewalt gegenüber. Kein Wunder, dass dann die masse sich spätestens nach den ersten Warnungen fügt und so keinen Anlass gibt sie umzubringen. Dann ist ja wieder alles in Butter ... :wuetend: und es wird niemend mehr durch böse Erinnerungen daran gehindert tolerant zus ein.
Wer definiert denn diese "Ehrvorstellungen" auf deren Basis die Familien dann aktiv werden? Wer demonstriert diese Regeln täglich durch entsprechende Kleiderordnungen und Restriktionen und kann nahezu widerspruchsfrei zur religiösen "Rassenschandeidee" erziehen?
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Hareton Earnshaw

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Hareton Earnshaw »

NBUC hat geschrieben:[Wie tief muss jemand eigentlich sinken, um so ein Verhalten auch noch zu decken.
Wenn alle weggucken und sich fast überschagen um sich das schön zu reden, dann steht der idiologioschen Gewalt eben nichts mehr entgegen und die Betroffenen stehen alleine der Gewalt gegenüber.
Es geht doch gar nicht darum, hier irgendein Verhalten zu decken. Es geht darum, dass Einzelfälle, egal wie schlimm sie sind, nicht stillschweigend einfach auf alle Menschen eines Kulturkreises übertragen werden. Nicht alle Türken ermorden Ihre Töchter, nicht alle Araber kaufen Ihre Frauen mit Kamelen. Die im Thread verwendeten Formulierungen suggerieren aber genau das, nämlich dass bestimmte Praktiken typisch (also allgemein üblich) für bestimmte Kulturkreise sind. Und dafür gibt es ein klares Wort: Rassismus. Genau, das ist es nämlich, wenn Forenmitglieder, über die wir so gut wie nichts wissen, außer dass sie einen "Migrationshintergrund" haben, gezwungen werden sich Praktiken zu rechtfertigen, die ja in ihrer Kultur angeblich üblich sind.
Hareton Earnshaw

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Hareton Earnshaw »

juliette hat geschrieben:Meine Eltern habe bis heute keinerlei Erwartung. Würden sie auch niemals.. Ich war damals 29 und im Referendariat, als ich zu einem Treffen mit Frauen eingeladen worden bin. Es waren ungefähr zehn Frauen da von denen dann eine fragte, ob ich einen Freund oder Ehemann hätte. Ich verneinte worauf alle mich dann bemitleideten und ich solle nicht traurig sei usw. Eine sagte dann auch noch ganz frech, dass sie ihre Tochter vor ihrem 25. Lebensjahr unter der Haube will. Ich saß da und sah diese Gesichter, die mir das Gefühl gaben ein „ armes Ding“ zu sein.
Ich habe selbst keinen Migrationshintergrund, aber eine russische Freundin erzählte mir, dass die kulturelle Erwartungshaltung an sie eigentlich auch war, mit spätestens 25 verheiratet und mit Kind zu sein. Sie war zwar kein ABine, hat diese Erwartung aber trotzdem nicht erfüllt und ähnliche Reaktionen wie Du bekommen.
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Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Mannanna »

Jule hat geschrieben: Edit: Für's Protokoll, ich habe kein Problem mitdeutschen.
Ich auch nicht. Wenn sie sauber sind und arbeiten... ;)
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

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Re: Migrationshintergrund

Beitrag von NBUC »

Hareton Earnshaw hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:[Wie tief muss jemand eigentlich sinken, um so ein Verhalten auch noch zu decken.
Wenn alle weggucken und sich fast überschagen um sich das schön zu reden, dann steht der idiologioschen Gewalt eben nichts mehr entgegen und die Betroffenen stehen alleine der Gewalt gegenüber.
Es geht doch gar nicht darum, hier irgendein Verhalten zu decken. Es geht darum, dass Einzelfälle, egal wie schlimm sie sind, nicht stillschweigend einfach auf alle Menschen eines Kulturkreises übertragen werden. Nicht alle Türken ermorden Ihre Töchter, nicht alle Araber kaufen Ihre Frauen mit Kamelen. Die im Thread verwendeten Formulierungen suggerieren aber genau das, nämlich dass bestimmte Praktiken typisch (also allgemein üblich) für bestimmte Kulturkreise sind. Und dafür gibt es ein klares Wort: Rassismus. Genau, das ist es nämlich, wenn Forenmitglieder, über die wir so gut wie nichts wissen, außer dass sie einen "Migrationshintergrund" haben, gezwungen werden sich Praktiken zu rechtfertigen, die ja in ihrer Kultur angeblich üblich sind.
Doch genau darum geht es. Weil es eben keine Einzelfälle sind, sondern eine gesellschaftliche Frage der "Ehre" und die "friedlichen" durch entsprechenden aktiven sozialen Druck massiv an den Verbrechen beteiligt sind.
Das einzige rassistische hier ist es anzunehmen oder zu suggerieren solches Verhalten wäre untrennbar mit einer Volkszugehörigkeit verbunden und nicht mit einem idiologischen Bekenntnis.
In dem Sinne muss auch kein Mensch mit Migrationshintergrund irgendetwas rechtfertigen, solange er eben diese Idiologiezugehörigkeit nicht selbst gewählt hat und damit dann natürlich auch voll verantwortlich ist.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Rosta

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von Rosta »

Mein Familienname zeigt dass ein Teil meiner Vorfahren nicht aus Deutschland kam.
Ganz selten kommt es mal vor dass ich mit Unverständnis begegnet werde, wenn ich mich mit der Herkunft des Namens überhaupt nicht identifizieren kann (war noch nie in dem Land, habe keine Kontakte dort o.ä.) bzw. die Sprache des Landes nicht spreche oder meinen Familiennamen eigentlich falsch ausspreche (das letztere wussten nur ganz wenige, eine handvoll ungefähr, was ich übrigends auch erst hierdurch, also durch Dritte erfahren habe. Nicht mal meine Eltern wussten das, warum auch immer...). Die Aussprache des Namens wurde wohl wahrscheinlich von meinen Großeltern eingedeutscht. Verbindungen zum 2.WK scheint's gegeben zu haben aber über die genauen Hintergründe weiß ich nichts.

Hareton Earnshaw hat geschrieben:Die im Thread verwendeten Formulierungen suggerieren aber genau das, nämlich dass bestimmte Praktiken typisch (also allgemein üblich) für bestimmte Kulturkreise sind. Und dafür gibt es ein klares Wort: Rassismus
Ach, was für ein Blödsinn! Was haben andere Kulturkreise mit Rassismus zu tun? Seit wann sind andere Kulturen andere Rassen? Bild

Unterschiedliches Verhalten für unterschiedliche Kulturkreise sind typisch.
Einige kulturelle Unterschiede harmonieren besser miteinander, andere weniger. Außerdem geht es hierbei um die Tendenz, das Mengenverhältnis wie viele Leute ein solches oder ähnliches Verhalten vorzuweisen haben und nicht dass ein jeder ein solches Verhalten vorzuweisen hat.
Ich habe schon Arbeitskollegen (Russe, Libanese) kennengelernt, die sich darüber lustig gemacht haben wie sich die Deutschen diesbezüglich so unkritisch korrekt verhalten (sollen). Soviel dazu. ;)
reborn09

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von reborn09 »

Ich selbst habe keinen Migrationshintergrund, ganz im Gegenteil, ich sehe sogar total klischee-deutsch aus. ^^ Aber ich hatte immer auch Mitbewohner/innen von überall aus der Welt und mein halber Freundeskreis besteht aus Ausländern oder Leuten mit Migrationshintergrund. Und, bis auf ein Mädel aus Osteuropa, dass recht schnell hier ihren Freund mit, ich glaube 21 geheiratet hat, habe ich nicht den Eindruck, dass die sich da groß Gedanken machen oder Druck von Seiten der Familien ausgeübt wird. Aber das sind auch alles (teils ehemalige) Studenten und Studentinnen, da wird das wahrscheinlich oft ein wenig anders aussehen und die Eltern werden häufig bestimmt erstmal wollen, dass sie ihr Studium durchziehen und einen guten Job finden und vielleicht erzählen die mir ja auch nicht alles.
Und das sind teilweise auch Moslems und auch bei denen habe ich nicht den Eindruck, dass sie ihre Geschwister umbringen würden oder irgendwas wegsprengen wollen oder ähnliches. :) Ich gehe da lieber immer ganz vorurteislfrei ran, lebt sich dann auch angehemer und man lernt eher interessante Leute kennen, denke ich. Selbst bei den türkischen und türkischstämmigen Arbeitskollegen die ich habe habe ich nicht den Eindruck, dass die sich groß von deutschen Mitbürgern unterscheiden und die sind teilweise nicht sonderlich gebildet oder aus einer Akademikerfamilie. Lediglich einen fand ich manchmal etwas anstrengend, der wollte mich immer davon überzeugen, dass die Aussagen von so Leuten wie diesem Pierre Vogel doch gar nicht so verkehrt sind und die Sharia in Deutschland durchaus Vorteile mit sich bringen würde (und ich habe den Eindruck, gerade viele konservative deutsche Männer fänden gewisse Teile davon auch sehr gut ;) ). Jedenfalls habe ich ihm dann immer deutlich gemacht, dass ich das definitiv nicht so sehe und auch im Zweifelsfall aktiv dagegen vorgehen würde. Möglich, dass er mich dann nun irgendwann wegsprengen will, aber Spinner gibt es halt überall. :lol: Genauso kann mich auch ein besoffener Neo-Nazi nachts irgendwo totprügeln weil mir seine Ansichten nicht gefallen.
mdma1984

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von mdma1984 »

juliette hat geschrieben:Hallo ihr Lieben,

ich habe selbst einen sogenannten Migrationshintergrund. Bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Mich würde es interessieren, ob es hier auch ABler mit Migrationshintergrund gibt. Wenn ja, wie reagiert euer Umfeld darauf?

LG

Habe russische Wurzeln, geboren in Kasachstan, bis zum 8 Lebensjahr in Russland gelebt und dann hier her gekommen. In meinem ganzen Leben habe ich schon zig mal denn Wohnort gewechselt. Heute fühle ich mich hier am Rhein-Main-Gebiet nach zehn Jahren mal heimisch.

Gruß
DiplAB

Re: Migrationshintergrund

Beitrag von DiplAB »

Kenne einige (Single) Frauen aus Russland und der Ukraine. Alle die ich gefragt habe, haben gesagt das die Eltern ständig fragen wie es mit Heirat und Enkelkindern aussieht. Da aber alle wie gesagt Single waren und keine Kinder hatten, hat der Druck wohl nicht gewirkt ;)