Lion hat geschrieben:
Jo, da gibt es teilweise Überschneidungen.
Aber ich würde z.B. "Schüchternheit" nicht als separaten Punkt nennen wollen, weil diese ja wiederum aus anderen Sachen resultiert (beispielsweise kann das eine Folge des zweiten Punktes meiner Liste sein).
Mir geht es darum, die Gründe möglichst elementar zu fassen und Ausprägungen von elementaren Punkten als Einzelaufzählung zu vermeiden. Ich will dabei nicht behaupten, dass mir das mit der Liste schon in jedem Punkt gelungen ist.
Analoges Beispiel: In der Physik wird auch versucht, die Kräfte, die es in der Welt gibt, möglichst elementar zu beschreiben: Gravitation, Elektromagnetismus, starke Wechselwirkung, schwache Wechselwirkung. Also vier Grundkräfte. Ein Punkt "Sonnenschein" in dieser Liste wäre insofern überflüssig.
Ergänzung:
Auf Gründen wie "Schüchternheit" kann man sich ausruhen. "Ich bin eben schüchtern, ist so". Das geht mir nicht tief genug in der Selbstanalyse. Es gibt zwar unterschiedliche Wesensarten bei den Menschen, der eine ist introvertiert, der andere extrovertiert, aber Schüchternheit leitet sich aus anderen Dingen ab. Ein Mensch kann introvertiert sein, aber das ist nicht gleichbedeutend mit Schüchternheit.
Schüchternheit kann man ändern. Ich selbst war mit unter 20 Jahren als "Schweiger" bekannt in meinem Ausbildungsbetrieb. Habe die Zähne nicht auseinanderbekommen, nur das Notwendigste gesagt, was zum betrieblichen Ablauf gehörte. Leute, die mich kennen, so wie ich heute bin, wird das möglicherweise erstaunen.
Aus diesem Grund bin ich dafür, weiter in die Tiefe zu gehen und sich zu fragen: "Ja, ich bin schüchtern, aber warum eigentlich? Vor was scheue ich denn zurück, was ist es, was mich z.B. die Stimme nicht erheben läßt?"
Ähnlich verhält es sich mit externen Gründen, z.B. einem "unpassenden" Elternhaus. Ja, das Elternhaus mag die Ursache für bestimmte Prägungen gewesen sein (z.B. Körperfeindlichkeit, kein natürlicher Umgang mit Zärtlichkeiten und Sexualität), keine Frage. Aber heute ist man Erwachsen, lebt getrennt von den Eltern. Was ist es also, was sich da längst verselbständigt hat und noch in einem mitschwingt, was man ergründen und ggf. auch ändern kann? Warum sind die "Gesetzmäßigkeiten" der Eltern noch als Programm in einem aktiv?