Das ist sicher für Autisten noch mal eine Ecke schwieriger, weil das Deuten von Signalen schon eine Aufgabe für sich darstellt. Trotzdem ist es nicht so ungewöhnlich, dass Menschen anstregend sind Ich z.B. mag Menschen gern und trotzdem strengt mich der Kontakt oft an. Ich erhole mich besser allein mit einem Buch als gesellig mit anderen. Das ist übrigens ein Indikator für die Persönlichkeitseigenschaft Introversion. Bei mir denken die Leute erstmal nicht, dass ich introvertiert bin, weil ich schon in Gesellschaft aus mir herausgehe, aber Energie schöpfe ich eher aus dem Alleinsein. Ausnahme ist mein Freund, in dessen Gesellschaft ich mich auch erholen kann.Kief hat geschrieben:Diese Erschoepfung kennen vermutlich saemtliche Autisten, und nicht-Autisten verstehen den gesteigerten Erholungsbedarf nicht.
Weil die meisten Autisten ihre Energie beim sozialen Alltag aufbrauchen, beim Verstehen von Humor, Ironie und nirgends sozial Anecken.
@Strange Lady: Ich habe im Studium gelernt, dass man in Coaching- oder Therapiegesprächen den Klienten die Arbeit machen lassen soll und selbst nur Denkimpulse gibt oder hilft, Situationen zu sortieren. Am Anfang neigt man aber dazu, selbst viel zu reden, auch Ratschläge zu geben, sich schon zu überlegen, was die Lösung sein könnte und wie man den Klienten da hinleiten kann, etc.... Dann sind solche Gespräche riiiiiichtig anstrengend und bringen auch dem Klient nicht ganz so viel. Viel wichtiger ist das unterstützende Zuhören. Vielleicht geht es dir in den anstrengenden Gesprächen, in denen du das Gefühl hast, die Situation tauglich halten zu müssen oder den Alleinunterhalter zu spielen ähnlich? Dann könntest du ja versuchen, dich mehr zurückzunehmen und zuzuhören oder nachzufragen. Wobei das in Freundschaften auf Gegenseitigkeit beruhen sollte. Du bist ja nicht deren Therapeut. Solche Gespräche im Privaten find ich meist auch nervig, vor allem wenn es Fremde sind, die nur "Psychologie" gehört haben und dann gleich mal mit allen Problemen loslegen