Bindungsangst bei Nicht-ABs

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fidelchen
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von fidelchen »

TheRealDeal hat geschrieben:Meine Therapeutin nennt das den "Cha-Cha-Cha" tanzen. Ist man dem Anderen nah, kann man die Nähe nicht ertragen und rennt davon. Dann kommt die Sehnsucht nach Nähe zurück und man nähert sich wieder an, bis man die Nähe nicht mehr verkraftet usw.. Das ist überhaupt nicht skuril, sondern Ausdruck einer Bindungstörung. Der ambivalente Bindungsstil. Ich hatte den "Unsicher-Vermeidenden Bindungsstil". Nicht fähig, Bindungen einzugehen plus die Fähigkeit mich (speziell als Kind) gut mit mir selbst beschäftigen zu können. Ich habe eine bindungsfördernde Kleingruppentherapie gemacht. 4 Personen über einen Zeitraum von 10 Monaten. Treffen einmal im Monat für 4 Stunden. Das habe ich zwei mal gemacht. Hat mir sehr geholfen. Wenn man Übungen mit den selben Menschen macht, baut man fast automatisch eine Bindung zu diesen Menschen auf. Außerdem habe ich "Innere Kind Arbeit" gemacht, um die Bindung zu mir selbst zu verbessern.
Jup davon gibt es einige, wobei dies was du beschreibst sicherlich die ganz schlimmen Fälle sind. Bindungsangst gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen und in einer gewissen Art hat die wohl jeder. Bindungsangst ist nach meiner Meinung das Problem Nummer eins bei den Singles im allgemeinen. Besonders im Alter ab 30. Ich glaube bei Frauen kommt es dabei tendenziell eher früher bei den Männern eher später zur Schau. Gerade bei vielen Männern ist es so, dass sie Frauen nicht ganz in ihr Leben integrieren wollen (Sprich Mingle). ABER wie BartS bereits gesagt hat, ist das Verlangen größer als die Angst, dann ist die Bindungsangst ganz schnell vergessen. Bei Frauen hat das glaube ich etwas mit dem Anspruchsdenken zutun (ach seine Schuhe gefallen mir nicht, ach der wusste nicht wann der zweite Weltkrieg geendet ist), eben sinnlose Gründe suchen, um innerlich Personen schlecht zu reden, denen keine Chance zu geben trotzdem sie Sympathisch waren. Letztendlich muss man sich eben seiner Angst stellen oder dessen überhaupt erst bewusst werden :fessel: !

Eins sollte man aber sicherlich nicht machen. Wenn man an eine Person interessiert ist, die ein gegenüber Bindungsängste zeigt, sollte man auf kein Fall anfangen und diese Person therapieren. Das muss die Person schon selber machen, im besten Fall gibt man der Person Zeit und hofft, dass sie sich auf ein einlässt oder geht aus Selbstschutzgründen lieber selber auf Distanz.
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
Santos

Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Santos »

fidelchen hat geschrieben: Bindungsangst gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen und in einer gewissen Art hat die wohl jeder. Bindungsangst ist nach meiner Meinung das Problem Nummer eins bei den Singles im allgemeinen. Besonders im Alter ab 30.
Spannende Diskussion! Aber ich denke, dass der Begriff "Bindungsangst" hier doch etwas inflationär gebraucht wird... wie wäre es stattdessen mit "Bindungsunwillen" oder "Bindungsunfähigkeit"?

Wenn Singles Ü30 sich heute nicht mehr recht für eine Beziehung entscheiden können, oder bewusst als MINGLEs bzw. mit Kurzäffären/ONS leben, hat das bestimmt nicht immer mit Angst und einer gestörten Bindung in früher Kindheit zu tun. Wir sollten nicht vorschnell der Psychologie auf den Leim gehen, die uns hier einen Begriff anbietet, der aus einer Zeit stammt, als die "lebenslängliche" Ehe durchaus Standard war...

Meine Onlinedating-Erlebnisse mit Frauen, die sich nicht entscheiden konnten - zumindest nicht für mich ;-) - und vermutlich auf ewig weitersuchen, stoßen mich eher auf eine andere Erklärung für den Bindungsunwillen: die zu große Auswahl an möglichen interessanten Partner/innen.

Ganz im Gegenteil sind in meinem Bekanntenkreis diejenigen mit einer "verkorksten" Kindheit und einer unsicheren Bindung an die Eltern früher in eine Paarbeziehung gekommen; sie haben offenbar die feste Bindung stärker gesucht und scheinen auch für den Fortbestand der Beziehung mehr zu investieren.
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Gahaltan »

Santos hat geschrieben:
fidelchen hat geschrieben: Bindungsangst gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen und in einer gewissen Art hat die wohl jeder. Bindungsangst ist nach meiner Meinung das Problem Nummer eins bei den Singles im allgemeinen. Besonders im Alter ab 30.
Spannende Diskussion! Aber ich denke, dass der Begriff "Bindungsangst" hier doch etwas inflationär gebraucht wird... wie wäre es stattdessen mit "Bindungsunwillen" oder "Bindungsunfähigkeit"?

Wenn Singles Ü30 sich heute nicht mehr recht für eine Beziehung entscheiden können, oder bewusst als MINGLEs bzw. mit Kurzäffären/ONS leben, hat das bestimmt nicht immer mit Angst und einer gestörten Bindung in früher Kindheit zu tun. Wir sollten nicht vorschnell der Psychologie auf den Leim gehen, die uns hier einen Begriff anbietet, der aus einer Zeit stammt, als die "lebenslängliche" Ehe durchaus Standard war...

Meine Onlinedating-Erlebnisse mit Frauen, die sich nicht entscheiden konnten - zumindest nicht für mich ;-) - und vermutlich auf ewig weitersuchen, stoßen mich eher auf eine andere Erklärung für den Bindungsunwillen: die zu große Auswahl an möglichen interessanten Partner/innen.

Ganz im Gegenteil sind in meinem Bekanntenkreis diejenigen mit einer "verkorksten" Kindheit und einer unsicheren Bindung an die Eltern früher in eine Paarbeziehung gekommen; sie haben offenbar die feste Bindung stärker gesucht und scheinen auch für den Fortbestand der Beziehung mehr zu investieren.

:good:

manchmal muss hier bindungsangst einfach dafür herhalten, wenn jemand, mit dem man gerne zusammen sein will, das nicht erwidert. ist halt schmeichelhafter fürs selbstbewußtsein.
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BartS
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von BartS »

Gahaltan hat geschrieben:manchmal muss hier bindungsangst einfach dafür herhalten, wenn jemand, mit dem man gerne zusammen sein will, das nicht erwidert. ist halt schmeichelhafter fürs selbstbewußtsein.
Naja, das ist mir jetzt auch zu pauschal. Man muss schon im Einzelfall genauer hinschauen und da kann eine Ablehnung durchaus das Ergebnis einer Bindungsangst und Bindungsunfähigkeit sein.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Gahaltan »

BartS hat geschrieben:
Gahaltan hat geschrieben:manchmal muss hier bindungsangst einfach dafür herhalten, wenn jemand, mit dem man gerne zusammen sein will, das nicht erwidert. ist halt schmeichelhafter fürs selbstbewußtsein.
Naja, das ist mir jetzt auch zu pauschal. Man muss schon im Einzelfall genauer hinschauen und da kann eine Ablehnung durchaus das Ergebnis einer Bindungsangst und Bindungsunfähigkeit sein.
ja, einverstanden.
aber wie ein satz, der mit "manchmal" beginnt, pauschal sein kann, erschließt sich mir nicht ganz.
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von BartS »

Gahaltan hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:
Gahaltan hat geschrieben:manchmal muss hier bindungsangst einfach dafür herhalten, wenn jemand, mit dem man gerne zusammen sein will, das nicht erwidert. ist halt schmeichelhafter fürs selbstbewußtsein.
Naja, das ist mir jetzt auch zu pauschal. Man muss schon im Einzelfall genauer hinschauen und da kann eine Ablehnung durchaus das Ergebnis einer Bindungsangst und Bindungsunfähigkeit sein.
ja, einverstanden.
aber wie ein satz, der mit "manchmal" beginnt, pauschal sein kann, erschließt sich mir nicht ganz.
Da hast Du allerdings Recht. Das "manchmal" habe ich nicht wahrgenommen, was den Inhalt wesentlich ändert. Meine Schuld, sorry.
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Uhas »

Ob es Desinteresse oder Angst ist kann aber häufig relativ gut unterschieden werden. Bindungsängstliche senden widersprüchliche, schwankende Signale, man spürt als Gegenüber durchaus die hin und her gerissenen Gefühle.

Leute die ganz eindeutig sagen "ich will keine Beziehung mit dir" oder "mir geht es nur ums körperliche" und das auch wie angekündigt durchführen, zählt man eigentlich nicht dazu.
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von fidelchen »

Uhas hat geschrieben:Ob es Desinteresse oder Angst ist kann aber häufig relativ gut unterschieden werden. Bindungsängstliche senden widersprüchliche, schwankende Signale, man spürt als Gegenüber durchaus die hin und her gerissenen Gefühle.

Leute die ganz eindeutig sagen "ich will keine Beziehung mit dir" oder "mir geht es nur ums körperliche" und das auch wie angekündigt durchführen, zählt man eigentlich nicht dazu.
Guter Punkt... Dem kann ich nur zustimmen, auch wenn der mir zuvor noch nie bewusst war...
AWG = Alles wird gut :-)

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Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
Paulinchen

Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von Paulinchen »

Uhas hat geschrieben:Ob es Desinteresse oder Angst ist kann aber häufig relativ gut unterschieden werden. Bindungsängstliche senden widersprüchliche, schwankende Signale, man spürt als Gegenüber durchaus die hin und her gerissenen Gefühle.

Leute die ganz eindeutig sagen "ich will keine Beziehung mit dir" oder "mir geht es nur ums körperliche" und das auch wie angekündigt durchführen, zählt man eigentlich nicht dazu.
Diese Leute (dazu gehöre auch ich) ändern von einem auf den anderen Moment ihre Stimmung und Meinung, sind sehr launisch udn man wird aus ihnen nicht schlau. Man hat mir gesagt, dass ich wohl denke, ich wäre eine stabile und langfristige Beziehung nicht wert. Ich weiß es nicht, viell. unterbewusst?
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Re: Bindungsangst bei Nicht-ABs

Beitrag von fidelchen »

Paulinchen hat geschrieben:
Uhas hat geschrieben:Ob es Desinteresse oder Angst ist kann aber häufig relativ gut unterschieden werden. Bindungsängstliche senden widersprüchliche, schwankende Signale, man spürt als Gegenüber durchaus die hin und her gerissenen Gefühle.

Leute die ganz eindeutig sagen "ich will keine Beziehung mit dir" oder "mir geht es nur ums körperliche" und das auch wie angekündigt durchführen, zählt man eigentlich nicht dazu.
Diese Leute (dazu gehöre auch ich) ändern von einem auf den anderen Moment ihre Stimmung und Meinung, sind sehr launisch udn man wird aus ihnen nicht schlau. Man hat mir gesagt, dass ich wohl denke, ich wäre eine stabile und langfristige Beziehung nicht wert. Ich weiß es nicht, viell. unterbewusst?
Unterbewusst ja ist es wohl meistens...

Nicht Wert? Um Himmelswillen jeder ist es Wert, nur ist nicht jeder bereit...

Ich zweifel aber an, dass die Stimmungslagen bzw. das Temperament etwas mit Bindungsängste zutun hat. Extreme Schwankungen bei Nähe und Distanz Bedürfnis ist da schon logischer.
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