Noch einmal neu anfangen...

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Kostas Klopsis

Re: Noch einmal neu anfangen...

Beitrag von Kostas Klopsis »

Pattick hat geschrieben:Grundschllehrer haben ein weitgehend nur didaktisch / pädagogisches Studium
Woher hast du diese Information? Natürlich ist der didaktisch-erziehungswissenschaftliche Anteil höher, aber zu meiner Zeit jedenfalls sind einige am Mathe-Studium gescheitert (und zwar nicht an der Didaktik).
desigual hat geschrieben:
Pattick hat geschrieben: Dass der Beruf des Klassenlehrers extrem anspruchsvoll ist, wenn man es richtig machen will, ist mir klar. Ich suche genau das. Ich habe viel zu hohe Ansprüche an mich selbst um mit einem Job, wie ich ihn jetzt mache, glücklich zu werden. Dann muss ich meine Kraft aus der Freizeit ziehen, die dazu aber zu knapp ist. Ich möchte in dem Job aufgehen, er soll weitgehend mein Leben sein. Ich habe nichts groß anderes.
Burnout, ich komme! ;)
Genau das habe ich beim Lesen dieser Zeilen auch gedacht...


Der Steiner kocht übrigens auch nur mit Wasser. ;)
Pattick

Re: Noch einmal neu anfangen...

Beitrag von Pattick »

desigual hat geschrieben: Ich glaube ja, dass die Gefahr gerade dann gegeben ist, wenn man in seinem Beruf richtig aufgeht. Weil man sich dann jedes Schülerschicksal zu Herzen nimmt und mit heim schleppt. Weil man dann bist nachts spät am Schreibtisch sitzt und tolle Stunden vorbereitet. ;)
Ich denke so lang es einen trägt ist es OK. Darin aufgehen heißt es zu seinem Leben machen. Sobald man versucht, noch etwas anderes zu machen, wird es dann jedoch schwierig. Und ich denke das ist das Problem bei so Jobs. Du kannst immer mehr machen und noch mehr. Du musst nur nichts anderes noch machen wollen. Ich weiß es nicht. Aber ich möchte einfach etwas machen, wo ich voll dahinterstehe und wo mich absolut wiederfinden kann und eine Genugtuung erfahre - ich denke dass es das ist.
Und das Studium soll fünf Jahre dauern? Oder hab ich das falsch verstanden?
Nein - es wird sehr viel Kunst gelehrt, da alles in der Waldorfpädagogik mit Kunst vermittelt wird. Es wird viel gemalt und viel gestaltet. Auch Rhythmus, Musik und all das. Waldorf will alle Sinne der Kinder ansprechen aber so, dass der Lehrer das tut. Moderne Unterrichtsmethoden sind weitgehend fremd. Der Unterricht ist wie früher. Dadurch muss der Lehrer das alles beherrschen. Einen beträchtlichen Anteil hat wohl auch die "Geistesschulung". Ich denke dass in diesem "Vollwertstudium" auch viel in Steiners Schriften gelesen wird. Im "Crashkurs" entfällt das. Aber Steiner schreibt eigentlich, dass jeder selbst seine Erkenntnis suchen und finden soll. Ich vermute mal, dass dies in der großen Ausbildung auch gemacht wird. Aber mir ist das egal. Wenn mir das Gefällt, genieße ich, dass es so lange dauert und gründlich ist. In Waldorfschulen nimmt man sich Zeit, Waldorf ist langsamer. Vielleicht ist es das Studium auch. Vielleicht hat man Zeit, noch mehr zu machen, z.B. im Grundstudium schon Eurythmie mitzumachen (eigentlich erst beim Master) oder Klavier spielen zu lernen oder auch neben dem Unterricht noch mehr zu zeichnen und zu malen. Das würde mich freuen damit es fünf schöne Jahre werden. Schließlich möchte ich ja auch nette Menschen kennen lernen und vielleicht sogar jemand für's Leben. Dazu braucht man ja Zeit. Ich könnte es auch turbo in drei Jahren machen. Aber warum? Ich will doch ein guter Lehrer werden und nicht irgendeiner. Also nehme ich mir die Zeit. Und bei Turbo bleibt keine Zeit für die schönen Dinge.
Pattick

Re: Noch einmal neu anfangen...

Beitrag von Pattick »

Kostas Klopsis hat geschrieben: Woher hast du diese Information? Natürlich ist der didaktisch-erziehungswissenschaftliche Anteil höher, aber zu meiner Zeit jedenfalls sind einige am Mathe-Studium gescheitert (und zwar nicht an der Didaktik).
Von unseren Grundschullehrern.
Genau das habe ich beim Lesen dieser Zeilen auch gedacht...
Der Steiner kocht übrigens auch nur mit Wasser. ;)
Ja sicher. Der hat auch einiges an Stuss geschrieben. Aber es ist ja keine Anthroposophie-Schule, an der ich arbeiten will, sondern eine Waldorfschule, an der ich die kleinen Unterrichten will. Steiner hat für diese Altersstufe schon viel richtiges geschrieben. Man darf nicht alles für bare Münze nehmen. Schreibt er sogar selbst. Deswegen soll man ja selbst den Erkenntnisweg gehen um selbst Erkenntnisse zu gewissen. Die wenigsten beschäftigen sich jedoch damit sondern übernehmen nur, was er irgendwann mal irgendwo geschrieben hat. Und da ist halt auch viel Stuss dabei, auch seiner Zeit geschuldet.