Ich will nicht ständig geduzt werden...

[Nonkonformist]

In Holland wird viel weniger gesietzt als in Deutschland.

Und wann ich höre wie in nachsynchronisierte filme und serien hier sich sogar
die allerschlimmsten ganoven noch sietzen, kann ich dabei nur den kopf
schutteln...

Aber ich vermute, das ist halt ein kulturelles ding, die Deutsche sind verhältnismäßig
viel formeller als die meisten anderen Europäer.

Aussert sich auch in den ständigen verwendung von vorhandenden titel:
Herr Professor Doktor Ingenieur so und so - da denkt ein Holländer nur: angeber....

[TheRealDeal]

Mit "Siezen" beim Vornamen kann ich überhaupt nichts anfangen. Ist im Großraum Köln aber auch unüblich. Mein Vater "duzt" grundsätzlich jeden. Chef, Kanzlerin, Pabst, spielt keine Rolle für Ihn. Ich mache das auch deshalb nicht so. Fremde und ältere Menschen "sieze" ich. Was mich betrifft konnte ich ganz klar feststellen, dass ich häufiger "für Voll genommen" wurde, nachdem ich mich selbst "für Voll" genommen habe. Dementsprechend wurde ich häufiger "gesiezt".

[Nell The Sentinel]

Aussert sich auch in den ständigen verwendung von vorhandenden titel:
Herr Professor Doktor Ingenieur so und so - da denkt ein Holländer nur: angeber....

In der (schriftlichen) Anrede wird immer der höchste Titel genommen. Ein Prof. Dr. wird mit Professor angeschrieben.

[Kief]

Wenns dir nicht gefällt, daß dich jemand duzt, sag doch einfach: "Sie können mich ruhig siezen" oder "Wie wärs, wenn wir uns siezen?" oder ganz rigoros: "Ich möchte von ihnen nicht geduzt werden!".

Als freundliche, aber bestimmte Variante finde ich:
"Bleiben wir doch (bitte) beim 'Sie'."


CU, Kief

[Mit müden Augen]

Generell sieze ich immer erst, ggf. kann man immer noch auf "Du" umschalten (aber dann bitte auf beiden Seiten) wenn man sein Gegenüber sympathisch findet. Ausnahme war die Uni, die Studenten haben sich alle geduzt, so wie davor in der Schule unter Mitschülern halt. Im Umgang mit dem "Lehrkörper" (ist das ein gebräuchliches Wort?) ist das Siezen aber Pflicht, imho ist das auch sinnvoll/nötig. Wenn ich einen Erwachsenen auf der Straße oder in einem Geschäft/Bank/... anspreche sieze ich selbstverständlich und erwarte das umgekehrt auch von jemandem der mich anspricht. Meine (Ex)Nachbarn haben mich immer geduzt, fand ich schrecklich (ich kenne diese Leute nicht und sie sind mir auch nicht sympatisch), aber darauf hinzuweisen habe ich mich nicht getraut (Sozialphobie halt)... Schwierig ist es für mich mit Minderjährigen. Ich habe sehr große Schwierigkeiten das Alter einer Person zu schätzen und einerseits habe ich Angst mich zu blamieren wenn ich ein Kind sieze (ich habe ständig und immer Angst mich zu blamieren ), aber jemanden zu duzen der es nicht möchte möchte ich auch nicht. Ungefragtes Duzen ist für mich grundsätzlich ein Zeichen von Respektlosigkeit. Ausnahmen sind Foren, dort habe ich wenig Probleme mit dem direkten "Du", aber das ist ja auch "nur" "virtuell". Insgesamt eine schwierige Sache das Thema...

[Elmi]

Ich werde relativ häufig geduzt, empfinde das aber nicht als unangenehm. Meistens passt das für mich. Wenn man mich beim Bäcker oder im Supermarkt duzt, so what? Was anderes ist es wenn ich irgendwo im Restaurant essen gehe o.Ä.. Es muss halt einfach zur aktuellen Situation passen. Es hängt aber definitiv, wie hier schon geschrieben, auch vom Kleidungsstil ab. Gehe ich nach der Arbeit im "Business Casual" einkaufen, ist die "Sie"-Quote deutlich höher; in der Freizeit (Sneakers, Jeans, Polo-Shirt o.Ä., ...) werde ich dann mehrheitlich geduzt.

Selbst bin ich da etwas "konservativ". Ältere Menschen die ich nicht kenne sieze ich; wird mir das "du" angeboten nehme ich das aber gerne an. Umgekehrt biete ich Jüngeren generell sehr schnell das "du" an und bei Personen auf gleicher "Hierarchieebene" mache ich das in der Regel auch. Ausnahme ist natürlich im geschäftlichen Bereich, aber das versteht sich von selbst. Auf der Arbeit wird sich hier in aller Regel geduzt, sogar bis zum Abteilungsleiter und stellenweise höher. Empfinde ich aber als angenehm.

Einerseits ist die Unterscheidung in "du" und "Sie" zwar manchmal lästig, andererseits finde ich es aber gar nicht so schlecht. Man kann auf relativ einfache Weise einen angemessenen Rahmen schaffen.

P.S.: In Foren / Chats (gut, Support-Chats u.Ä. ausgenommen) duze ich generell. Ansonsten käme ich mir reichlich dämlich vor...

P.P.S.: Anekdote aus der Schulzeit, die ich nie vergessen werde: Im Bus fährt ein Austauschschüler aus England (oder Amerika?) mit und einer der Schüler möchte sich mit ihm gepflegt unterhalten und mit seinen Englisch-Kenntnissen prahlen und bietet ihm in diesem Zuge ganz elegant das du an: "You can say you to me" (hat meines Wissens auch mal ein deutscher Politiker so gesagt). Der Bus hat sich amüsiert. Er selbst hat es aber auch mit Humor genommen.

[Chessner]

Ich sieze eigentlich auch generell fremde Personen. Ein paar Einschränkungen gibt es da aber schon: Jüngere duze ich eigentlich fast immer, weil das sonst lächerlich wirkt, wenn ich als 22-jähriger einen 18-jährigen sieze.
Desweiteren duze ich auch Menschen, die auf einer Stufe mit mir sind. Konkret in meinem Fall sind das Mit-Azubis.
Als Student habe ich am Anfang auch andere Studenten gesiezt. Im Bus habe ich zu einer gesagt: "Können Sie mich mal bitte vorbeilassen?" als ich aussteigen wollte. Die hat mich ganz komisch angeschaut.

Bei einer Vorstellungsrunde bei einer Firma mit anderen Bewerbern hat mich auch mal eine Mitbewerberin gesiezt. Das fand ich ein wenig albern und ich habe ihr gleich gesagt, dass sie doch bitte "Du" zu mir sagen soll.

[Owl In The Shadow]

Mich schaudert's immer, wenn ich von Gleichaltrigen oder Jüngeren gesiezt werde, gerade in Kneipen oder unterwegs. Das "Du" ist da viel entspannter. Gibt natürlich Grenzfälle, aber ich duze eher rum. Yo!

[Tusnelda]

Leider passiert mir das häufig, ich kann gut auf andere Menschen zugehen, andere vertrauen mir auch schnell und ich seh zudem auch noch jünger aus, als ich tatsächlich bin.
Was ich meine, beschreiben folgende Situationen:
Ich frage bei meinem Handy-Anbieter im Laden etwas nach, spreche den Verkäufer mit Sie an, er mich mit Du. Der hatte meine Daten vor sich und wußte, sofern er rechnen kann, auch wie alt ich bin.
Ich fahre im ICE, spreche meinen Sitznachbarn mit Sie an, der spricht mich im Folgenden mit Du an.
Fange dann auch immer an, die anderen mit Du anzusprechen. Auch wenn ich das nicht möchte. Passiert mir eher mit Männern als mit Frauen, eher mit jüngeren Personen und gleichaltrigen als mit älteren Personen.

Weiß gerade nicht, wie ich das einschätzen soll. Bei manchen stört mich das mehr, bei anderen weniger. Als Studentin war man das ja gewohnt.
Hat da jemand Erfahrung oder Ideen dazu?

Ich für meinen Teil finde es lustig, wenn mich Jüngere "duzen". Mir macht das nichts aus, im Gegenteil. Und wenn mich ältere "duzen", finde ich das auch ok. Ich kann damit leben, ich duze Jüngere auch öfter, fühle mich dann so mütterlich . Ich fand es nur damals schlimm, als mein Chef mir das "du" angeboten hat und konnte es wirklich monatelang verhindern, ihn mit seinem Namen oder mit dem Wörtchen "du" anzusprechen. Irgendwann hab ich ihn einfach mal mit dem Vornamen angesprochen und dann lief es wie am Schnürchen . Die ersten Tage dachte ich allerdings, ich müßte sterben und wäre am liebsten nicht mehr zur Arbeit gegangen, so peinlich war mir das.

Du wirkst halt jung, in 30 Jahren (als alte Schachtel) freust du dich darüber .

Sieh drüber hinweg, das ist doch wirklich kein Problem, über das du dir Gedanken machen solltest.

[Valentin]

Ich vermute, dass das Ganze auch damit zu tun haben könnte, dass heutzutage sehr viel englisch gesprochen wird und dabei Du und Sie nicht wirklich unterschieden wird. You halt.

Ich selbst finde es jedoch auch unangenehm, wenn ohne gegenseitige Verständigung darauf, geduzt wird.

Mir passiert es im Berufsleben hin und wieder, dass mich Leute frei heraus duzen, wobei mir scheint, dass dies in der schriftlichen Kommunikation noch leichter fällt.
Ich sieze dann zurück, lasse mich aber natürlich auch auf das Du ein, wenn es mir angeboten wird.
Manchmal rutscht es einem Gesprächspartner auch einfach so heraus, doch auch in diesem Falle empfinde ich eine gegenseitige Vereinbarung respektvoller.

[Owl In The Shadow]

Die Diskussion verleitet mich zu einer Frage an jene, die das Siezen bevorzugen. Folgendes Szenario:

Eine Fußgängerampel an einer nur mäßig frequentierten Kreuzung. Die Ampel steht auf Rot, die Straße wäre aber völlig gefahrlos zu überqueren. Autos sind, wenn überhaupt, weit genug weg. Kinder sind nicht in Sicht.

Losgehen oder stehenbleiben und auf Grün warten?

[Mit müden Augen]

Die Diskussion verleitet mich zu einer Frage an jene, die das Siezen bevorzugen. Folgendes Szenario:

Eine Fußgängerampel an einer nur mäßig frequentierten Kreuzung. Die Ampel steht auf Rot, die Straße wäre aber völlig gefahrlos zu überqueren. Autos sind, wenn überhaupt, weit genug weg. Kinder sind nicht in Sicht.

Losgehen oder stehenbleiben und auf Grün warten?

losgehen.

[Maverick]

Die Diskussion verleitet mich zu einer Frage an jene, die das Siezen bevorzugen. Folgendes Szenario:

Eine Fußgängerampel an einer nur mäßig frequentierten Kreuzung. Die Ampel steht auf Rot, die Straße wäre aber völlig gefahrlos zu überqueren. Autos sind, wenn überhaupt, weit genug weg. Kinder sind nicht in Sicht.

Losgehen oder stehenbleiben und auf Grün warten?

Ich gehe dann immer rüber, selbst wenn da Kinder stehen würden. Ein Verwarngeld in Höhe von 5 Euro (ja, in diesem Jahr habe ich schon zwei dafür kassiert ) tun mir da auch nicht sonderlich weh.

[Kostas Klopsis]

Die Diskussion verleitet mich zu einer Frage an jene, die das Siezen bevorzugen. Folgendes Szenario:

Eine Fußgängerampel an einer nur mäßig frequentierten Kreuzung. Die Ampel steht auf Rot, die Straße wäre aber völlig gefahrlos zu überqueren. Autos sind, wenn überhaupt, weit genug weg. Kinder sind nicht in Sicht.

Losgehen oder stehenbleiben und auf Grün warten?

Ich gehe dann immer rüber, selbst wenn da Kinder stehen würden. Ein Verwarngeld in Höhe von 5 Euro (ja, in diesem Jahr habe ich schon zwei dafür kassiert ) tun mir da auch nicht sonderlich weh.

Und die Vorbildfunktion ist dir scheißegal? Ich gehe auch rüber, wenn es außer dem roten Lichtzeichen keinen anderen Grund gibt, stehenzubleiben. Mich beobachtende Kinder sind aber Grund genug, finde ich.

[Anne Shirley]

Ich gehe auch rüber, wenn es außer dem roten Lichtzeichen keinen anderen Grund gibt, stehenzubleiben. Mich beobachtende Kinder sind aber Grund genug, finde ich.

Genau so!

[Mit müden Augen]

Ich gehe auch rüber, wenn es außer dem roten Lichtzeichen keinen anderen Grund gibt, stehenzubleiben. Mich beobachtende Kinder sind aber Grund genug, finde ich.

+1

[Maverick]

Die Diskussion verleitet mich zu einer Frage an jene, die das Siezen bevorzugen. Folgendes Szenario:

Eine Fußgängerampel an einer nur mäßig frequentierten Kreuzung. Die Ampel steht auf Rot, die Straße wäre aber völlig gefahrlos zu überqueren. Autos sind, wenn überhaupt, weit genug weg. Kinder sind nicht in Sicht.

Losgehen oder stehenbleiben und auf Grün warten?

Ich gehe dann immer rüber, selbst wenn da Kinder stehen würden. Ein Verwarngeld in Höhe von 5 Euro (ja, in diesem Jahr habe ich schon zwei dafür kassiert ) tun mir da auch nicht sonderlich weh.

Und die Vorbildfunktion ist dir scheißegal? Ich gehe auch rüber, wenn es außer dem roten Lichtzeichen keinen anderen Grund gibt, stehenzubleiben. Mich beobachtende Kinder sind aber Grund genug, finde ich.

Ich sehe das von rechtlicher Seite aus. Und da ist das halt nur eine geringfügige Ordnungswidrigkeit, die maximal mit einem Verwarngeld von 5 Euro (bei Behinderung 10 Euro) bestraft werden kann. Das ist das allerkleinste Vergehen, das du in Deutschland begehen kannst.

Und wenn die Eltern der Kinder dabeistehen ist es doch ein gutes Beispiel für die Kinder dafür, was man nicht tun sollte

[Kostas Klopsis]

Ich sehe das von rechtlicher Seite aus. Und da ist das halt nur eine geringfügige Ordnungswidrigkeit, die maximal mit einem Verwarngeld von 5 Euro (bei Behinderung 10 Euro) bestraft werden kann. Das ist das allerkleinste Vergehen, das du in Deutschland begehen kannst.

Ich stelle mir das gerade vor. Eine Gruppe von Kindern läuft bei rot über die Straße, eines wird von einem Auto erfasst und liegt schwerverletzt im Krankenhaus, der Autofahrer hat einen schweren Schock. Als man später die anderen Kinder fragt, ob sie denn nicht wüssten, dass man bei rot nicht über die Straße gehen darf, antworten sie: "Doch, schon. Aber der Herr Maverick macht das auch immer."
Ist das für dich dann immer noch das allerkleinste Vergehen, das du in Deutschland begehen kannst? Sagst du dann "Schwamm drüber, das hätte mich höchstens 10 Euro gekostet, und man hat mich ja nicht mal erwischt"?

[Paulina]

Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen....

Irgendwie merkwürdig, aber.....

stehe ich hinter der Theke und Verkaufe meine Waren, dann stört es mich schon, dass ich von Fremden einfach so geduzt werde. Gerade heute morgen kam wieder eine rein, der sagte: "Gibst du mir...." ne, finde ich unhöflich. ich war mit keine Fliegenfischen, dass ich mich von jedem X-beliebigen da duzen lassen muss.

Auf der anderen Seite aber....

verrichte ich meine Dienst im Stadion, dann macht mir das so gar nichts aus, dass mich 90% der Leute da duzen. Mache ich dann auch. Wobei ich jetzt nicht die Omis und Opis duze, die da an der Einlasskontrolle bei mir durch müssen. Finde ich dann respektlos.

Aber es sind beides verschiedene Situationen. Bei der einen stört mich das irgendwie und bei der anderen eben weniger. Klingt komisch...ist aber so.

[Elin]

Und die Vorbildfunktion ist dir scheißegal? Ich gehe auch rüber, wenn es außer dem roten Lichtzeichen keinen anderen Grund gibt, stehenzubleiben. Mich beobachtende Kinder sind aber Grund genug, finde ich.

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