klecks hat geschrieben:Du hast in einem anderen Thead erwähnt, dass du schon Erkenntnisse aus dem Buch gewonnen hast. Lässt du uns daran teilhaben?
Stimmt. Gut aufgepasst!
Ich hatte in den letzten Tagen allerdings wenig Zeit zum Lesen - und darum stecke ich noch mitten im Buch: Ich habe jetzt ungefähr die Hälfte von "Spielprinzip" gelesen.
Um eine Sache schon mal vorneweg zu sagen: Das Buch ist beileibe kein Reinfall! Ich finde es (bislang) sogar ausgesprochen gut!
Ich stimme dem Autor zwar nicht in allen Punkten zu. Aber gerade das finde ich - in diesem Fall - gar nicht so schlecht. Die Aussagen in "Spielprinzip" sind manchmal kontrovers, aber sie sind immer gut und schlüssig begründet. Wenn man also nicht zustimmt, ist man (zwangsläufig) gezwungen, sich mit den Argumenten des Autors auseinanderzusetzen. Gedanken anregend ist "Spielprinzip" auf jeden Fall!
Cylon hat geschrieben:für mich ist klar, dass das ein PU-Buch ist.
Damit hast du vermutlich recht. "Spielprinzip" kommt mit Sicherheit auch aus der Pick-Up-Ecke. Ich empfinde es aber nicht als typisches Pick-Up-Buch. Vielmehr scheint der Autor Elemente aus der Pick-Up-Community übernommen zu haben, die - im Zusammenhang des Buches - Sinn ergeben. Aber er schmeißt nicht mit diesen albernen Pick-Up-Floskeln um sich (generell enthält das Buch wenige Anglizismen). Und außerdem scheint es sehr viel um Persönlichkeitsentwicklung zu gehen. Zumindest in der ersten Hälfte.
Ich kann natürlich nur für
mich sprechen. Aber wenn
ich die eigentliche Besonderheit (bzw. das Alleinstellungsmerkmal) von "Spielprinzip" definieren sollte, würde ich sagen: Das Buch arbeitet mit Fakten, die jeder kennt; es stellt aber Zusammenhänge her, die nicht jeder (schon) gesehen hat.
Zum Beispiel: Warum verhalten sich viele Männer so, dass sie eigentlich unattraktiv wirken? Der Autor zeigt einige Modelle und Modellsituationen in den Medien, Geschichten, Büchern, die uns das falsche Verhalten eintrichtern und (irrigerweise) als zielführend vorleben. Anderes Beispiel: Woran kann man erkennen, was (viele) Frauen wollen? Der Autor zeigt, womit sich Frauen freiwillig (und in ihrer Freizeit) beschäftigen - und sagt, welche Rückschlüsse das auf die weiblichen Sehnsüchte/Träume zulässt. Das klingt jetzt (so abstrakt formuliert) natürlich wenig spektakulär. Aber die konkreten Zusammenhänge, die der Autor herstellt, sind schon irgendwie beeindruckend (weil sie schlüssig wirken).
Außerdem geht es in der ersten Buchhälfte primär darum, den Leser zu motivieren. Also: Es wird herausgestellt, warum viele Hindernisse und Hürden, die man im Kopf hat, schwachsinnig sind. Und es wird gezeigt, warum man - im Vergleich zu anderen Männern - gar nicht so desolat, erbärmlich und verloren dasteht, wie man immer glaubt.
Gerade bei
mir rennt der Autor damit offene Türen ein: Das ist sowieso eins meiner Hauptprobleme - dass ich (unbewusst) glaube, dass es allen anderen um Längen besser geht als mir. Der Autor bekräftigt immer wieder, dass die subjektive Sicht die Dinge (tendenziell) übermäßig verschlimmert.
Zitat von Seite 65:
"Es ist erhellend und lehrreich, die Farce zu durchschauen. Niemand ist zu beneiden. [...] Monotonie, Alltäglichkeit und Langeweile verschonen keinen Menschen. Niemandem geht es viel besser als allen anderen".
Es wirkt (auf mich) schon motivierend, solche Urteile mal
klar,
unumwunden und (erfrischend)
pauschal ausgesprochen zu hören/lesen.
Ich finde, man merkt vielleicht, dass der Autor kein ABler ist. Aber man merkt auch, dass er sich in meine Denkweise reinfinden kann - und mich (ein Stück weit) verstehen kann. Und selbst bei den Details, wo ich ihm nicht zustimme, fühle ich mich gut beraten und unterhalten, weil der Schreibstil - last but not least - sehr eingängig, abwechslungsreich und knackig ist.
Cylon hat geschrieben: Auf Seite 226 geht es um den Satz "Sie spielt in einer anderen Liga". Ich kann mir schon denken, worum es geht und was die Meinung des Autors ist.
Bei diesem Kapitel bin ich noch nicht. Aber ich weiß, was du befürchtest. Ich glaube auch, dass es verschiedene Ligen gibt. Und wenn der Autor das Gegenteil behauptet, wird das wohl ein Punkt sein, wo ich ihm widersprechen muss. Ich bin jedenfalls gespannt.
Wenn ich dran denke, schreibe ich hier mal, was "Spielprinzip" zu diesem Punkt sagt (wenn ich mit meiner Lektüre soweit bin)...