Kalys Kosmos

[Kalypso]

Hand aufs Herz

Zum Jahresende mache ich mir oft Gedanken über das vergangene Jahr und überlege was ich im neuen Jahr besser machen könnte.
So ließ ich an den Weihnachtsfeiertagen das Jahr 2018 Revue passieren und hatte eine unerwartete Erkenntnis: Ich bin zufrieden mit dem Verlauf des Jahres und mit dem was ich in den letzten 12 Monaten alles erreicht habe. Trotz aller privaten Misserfolge und vieler vergossener Tränen war das letzte Jahr wichtig und gelungen für mich.
Ich habe es viel besser geschafft mit Niederlagen und Rückschlägen umzugehen.
Ich war in der Lage aufzustehen, mir den Dreck abzuklopfen und dann weiter zu gehen. Ohne Verbitterung und offen für Neues.
Ich war meinem Motto, mutig zu sein und Neues zu wagen, treu und habe Dinge getan, an die ich zuvor nicht im Traum gedacht hatte.
Meine Erlebnisse haben mir gezeigt, dass ich über mich hinauswachsen kann und ich fühle mich nun stark.
Ich habe mich nach langer Suche endlich wieder gefunden und auch wenn ich das nicht immer so gesehen habe: Das Leben ist schön und es ist meine Aufgabe es mit Inhalt zu füllen.

• Ich habe mich von ganz vielen Dingen getrennt und festgestellt, dass Besitz für mich eher eine Belastung als eine Freude ist.

• Ich habe eine Gruppenreise für Alleinreisende mitgemacht, obwohl ich kein Freund von Pauschalurlaub bin und ich diesen Herdentrieb nicht leiden kann. Doch ich wurde positiv überrascht: Ich konnte mich sportlich auspowern und ich habe viele tolle Leute und auch mich selbst besser kennengelernt.

• Ich habe bei der Singlebörse von Januar bis Juli über 120 Männer angeschrieben. Davon haben mir 10 geantwortet und mit 5 kam es zu einem Treffen. Das Ergebnis: 2x Kontaktabbruch von Seiten der Männer, 1x Korb von mir, 1x ONS und 1x Beziehungsanbahnung.
  So kam es zwar, dass ich im Herbst wieder alleine war und doch hatte sich vieles verändert. Ich habe so viele Ängste überwunden und habe nun eine Ahnung davon, wie es ist von Männern begehrt zu werden.
  
  Ich möchte im neuen Jahr so weiter machen, wie ich 2018 aufgehört habe: Ich mache das, was mir Freude im Leben bereitet und umgebe mich mit Menschen, die mich inspirieren und bereichern.
  Ich freue mich nun auf ein aufregendes und verrücktes Jahr 2019. Möge es so weitergehen, wie es begonnen hat.
  
  Euch da draußen kann ich nur raten, setzt euch Ziele, geht raus in die Welt, schenkt jedem Tag ein Lächeln und räumt euer Leben auf.
  
  Passend dazu fiel mir zum Jahresbeginn ein Gedicht in die Hände, was diesen Neuanfang so schön beschreibt:
  
  
  Aufbruch
  
  Es wird kommen der Tag,
  da verlasse ich, zaghaft
  zuerst, dann beherzt
  meine einsame Insel.
  
  Wage mich endlich hervor
  aus dem bewährten Versteck
  und der sicheren Deckung,
  fast ohne Angst und ohne
  noch einmal mich umzusehen.
  
  Meine Rüstung tue ich
  ab und alle Waffen,
  das Wenn und das Aber
  und steige ins Boot.
  
  Wehrlos werde ich sein
  und verwundbar, ich weiß,
  auf dem offenen Meer
  und einzig beschützt
  von der Liebe.
  
  Lothar Zenetti

[Kalypso]

Hier bin ich

Ich habe nun schon seit Monaten nichts mehr geschrieben. Ideen hatte ich viele, aber dann fehlte mir doch die Motivation darüber zu schreiben.
Irgendwie verging die Zeit, und ich war so beschäftigt damit, mein Leben mit Inhalt zu füllen und Dinge zu tun, die mir Freude bereiten.

Ich war offen einen Mann besser kennenzulernen, der es so eigentlich niemals durch meine "Sicherheitskontrolle" geschafft hätte.
Beim mentalen Ausmisten hatte ich aber auch meine Liste mit den Anforderungen an einen potentiellen Partner weggeworfen. Rückblickend betrachtet, war das eine der besten Entscheidungen überhaupt, denn es macht so viel Spaß mit diesem Kerl Lebenszeit zu verbringen.

Außerdem habe ich mich überwunden und mich getraut, alleine eine zweiwöchige Wanderung zu machen. Die Herausforderung bestand darin, das 260km entfernte Ziel zu erreichen und es den ganzen Tag mit mir alleine auszuhalten.
Ich habe es geschafft und bin wieder stärker und selbstbewusster geworden. Ich habe in diesen 13 Tagen gemerkt, dass ich unfassbar ehrgeizig sein kann. Ich habe mich körperlich gequält und geschunden, weil ich es so wollte.
Die geistige Anstrengung lag darin, möglichst keine Selbstgespräche zu führen und nicht den ganzen Tag über mein Leben nachzugrübeln. Dennoch konnte ich das Denken nicht verhindern, aber auch hier gab es einen interessanten Erkenntnisgewinn: Ich weiß jetzt, was ich will, was ich brauche und wer ich bin.


Das Schönste aber ist: Das Jahr ist noch nicht vorbei und ich bin so gespannt und neugierig, was in den nächsten Monaten noch alles passieren wird.

[Kalypso]

Stand der Dinge

Noch zwei Tage und dann ist schon wieder ein ganzes Jahr vorbei und es wird Zeit für mich Gedanken zu ordnen, Pläne zu schmieden und auch ein wenig mein Tun der letzten Monate auszuwerten.

Mit 2019 bin ich zufrieden, klar hätte es besser sein können, aber ich wurde nicht enttäuscht und das ist das was zählt.
Okay, ich wurde doch enttäuscht, von Thomas Cook, diesem Saftladen, aber dieses Problem wird sich, wenn überhaupt, erst 2020 in Wohlgefallen auflösen.
Alles was ich selbst angepackt und in der Hand hatte, funktionierte und erfreute mich. Dazu hatte ich auch viel Glück und ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass Glück wichtiger ist als Geld.
Das beste ist aber, dass ich es tatsächlich geschafft habe, meine Vorsätze für das endende Jahr immer im Blick zu haben und auch einzuhalten.
Kurzum ich bin richtig stolz auf mich und lobe mich jetzt einmal selbst, denn das kommt doch auch viel zu kurz. Sich selbst Respekt zollen und anerkennend auf die Schulter klopfen erscheint mir wichtig, denn wenn ich mich nicht selbst großartig finde, wieso sollten es dann andere Menschen tun?
Ich weiß, das alles klingt etwas arrogant und selbstverliebt, aber der Selbsthass und die Zweifel haben mich ja in der Vergangenheit auch nicht vorangebracht oder mich in irgendeiner Form glücklich gemacht.
Sicher ist an mir nicht alles toll, aber es hilft seine Fehler und Schwächen als Spezialeffekte zu bezeichnen und es mit Humor zu sehen.
Lachen ist ja sowieso sehr wichtig, und gelacht habe ich dieses Jahr ziemlich viel. Manchmal ein amüsiertes Schmunzeln und an anderen Tagen ein Lachanfall mit Prusten und Tränen. Schön ist es auch immer, wenn ich mit anderen lachen konnte und ich kann auch über mich selbst lachen.
Humor hat mir 2019 auch öfters geholfen, bescheidene Situationen zu überstehen.

Nun freue ich mich schon auf das neue Jahr und ich bin so gespannt, welche freudigen Überraschungen es für mich bereithält.
Pläne habe ich auch schon, im Gegensatz zu den letzten Jahren beinhalten einige meiner Pläne nun aber ein "Das muss ich dann mal besprechen.", denn ich bin nicht mehr alleine und möchte meine Lebenszeit teilen.
Ich werde aber weiter aufräumen und meine Wohnung clean und geschmackvoll einrichten.
Außerdem überlege ich bereits im Sommer wieder eine Trekkingtour in Deutschland zu machen, denn der Sommer 2019 hat mich so geprägt und mir so viel Energie und Lebensfreude verschafft.
Auf jeden Fall möchte ich mehr auf Flohmärkte in Berlin gehen und mir dort schöne Dinge und Gebrauchsgegenstände zusammen sammeln.
Und vielleicht schaffe ich es auch, mir wieder ein Bett zu kaufen, aber dafür muss ich erst den Gedanken widerlegen, dass mir das Auf-dem-Boden-schlafen Glück gebracht hat. Ein schwieriges Unterfangen!

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!
Bleibt neugierig und geht mit einem Lächeln durch die Welt, dann lächelt die Welt auch zurück.

[Kalypso]

Ich bin wieder hier

Um hier wieder den Einstieg zu finden, nutze ich doch einfach den Refrain eines bekannten Songs:
„Ich bin wieder hier
In meinem Revier
War nie wirklich weg
Hab mich nur versteckt“

Wobei – versteckt habe ich mich eigentlich nicht.
Mir fehlten in den letzten Jahren (Unfassbar, dass es wirklich Jahre sind!) sowohl die Muße als auch die Ideen zum Fortführen dieses Blogs.
Oft fragte ich mich, worüber ich schreiben kann oder soll. Fragte mich, ob das hier überhaupt gelesen wird und für irgendwen einen Mehrwert hat. Mich eingeschlossen.
Mehrere Texte habe ich begonnen und dann doch wieder verworfen.

Mir geht es gut. Für dieses Umfeld vielleicht zu gut – und hier beginnt bereits die Schreibblockade.
Was kann ich hier noch schreiben ohne euch meine gute Laune unter die Nase zu reiben?

Andererseits ging es mir in den letzten Jahren auch nicht immer gut – es gab Höhen und auch Tiefen. Sogar ziemlich tiefe Tiefen, die mein Leben wie ich es kannte so veränderten, dass ich immer noch sehr daran zu knabbern habe. Es wird besser, jeden Tag ein bisschen, aber es wird eben nie mehr so sein wie früher.
Schon seit einigen Jahren versuche ich mir selbst Gutes zu tun und mit offenen Augen die kleinen schönen Momente im Leben wahrzunehmen und mich daran zu erfreuen. Diese Haltung hat mich auch in meinen Tiefen begleitet und mich immer wieder vor den totalen Zusammenbruch bewahrt.

Hermann Hesse schreibt in seinem Gedicht „Stufen“:
„Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

Ich hoffe nun, dass auch diesem Anfang, Kalys Kosmos wiederzubeleben, ein Zauber inne wohnt und ich es schaffe, hier wieder regelmäßig für mich und für euch zu schreiben.

Da ich gerne tiefsinnige und hilfreiche Texte (wie das Gedicht von Hesse) lese und schätze, werde ich wohl meine Ankündigung* wahr machen.
Ich werde in den nächsten Wochen ein paar tolle Bücher noch einmal lesen, um alle wertvollen Anregungen, Tipps, Ratschläge oder Unterstützung aus diesen Werken zu sammeln und vielleicht bekommt der ein oder andere Lust, die erwähnten Bücher selbst einmal zu lesen.

Schnuppert in der Zwischenzeit die klare Frühlingsluft und erfreut euch an den ersten zarten Blüten am Wegesrand.
Bis demnächst, eure Kaly


*Selbstbewusstsein der Schlüssel zum "Glück"