BartS hat geschrieben:Serendipity hat geschrieben:
Gegenfrage: Wann hat man den Wunsch mit einer Person eine Beziehung einzugehen?
In der Regel doch, wenn man in diese Person verliebt ist. Ohne jenes Gefühl ist diese Person doch nur eine weitere unter vielen und man hat doch gar nicht das Bedürfnis und den Wunsch intensiveren Kontakt als über die rein freundschaftliche Ebene hinaus aufzunehmen.
(Mal abgesehen von jenen Pragmatikern, die sich schon auf eine Beziehung einlassen um nicht alleine zu sein oder finanziell abgesichert zu sein oder sonstige Gründe haben, die nicht auf der Gefühlsebene basieren.)
Das klingt jetzt so, als wenn es auf der Gefühlsebene nur das Verliebtsein gebe und sonst nix, was die Menschen in einer Beziehung bindet oder zusammenführt. Es gibt u.a. das Gefühl des Geborgenseins, was nicht am Verliebtsein gekoppelt sein muss. Oder die emotionale Nähe zu bestimmten Lebensfragen. Oder auch ganz banal, sich körperlich unglaublich anziehend zu finden, da dürften nicht wenige (Kurzzeit-)Paare nach einer Nacht entstanden sein.
Alles Dinge, die auf der Gefühlsebene stattfinden. Ich wäre vorsichtig, da nur das Verliebtsein als einzigen Beziehungsgrund ansehen zu wollen.
Manchmal habe ich den Eindruck, du stellst dich extra dämlich an!
Natürlich ist Verliebtheit nicht der einzige Beziehungsgrund.
Aber sie dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass man(n)/frau überhaupt erst den Wunsch verspürt mit einem anderen Menschen eine nähere/intimere/partnerschaftliche Beziehung eingehen zu wollen. Ohne das Anfangsgefühl des Verliebtsein + X (wobei X = körperliche Anziehung oder ein sonstiges Nähegefühl sein kann) dürfte dieser Wunsch nicht aufkommen.
Wenn nur eine emotionale Nähe zu bestimmten Lebensfragen oder ein Gefühl des Geborgenseins vorhanden ist, dann bin ich sicherlich an einer Freundschaft zu dieser Person interessiert, weil ich mich in dessen Nähe eben verstanden und wohl fühle.
Bei einer Person die ich nur körperlich anziehend finde, habe ich nur Interesse daran mit dieser ins Bett zu gehen und das vielleicht sogar möglichst oft.
Aber an einer partnerschaftlichen Beziehung zu irgendeiner dieser Personen habe ich kein Interesse, dafür fehlt das Verliebtsein.
Vielleicht mag sich durch den häufigen freundschaftlichen / sexuellen Kontakt zu dieser Person irgendwann auch das Gefühl des Verliebtseins einstellen. Spätestens dann muss ich meinen bisherigen Beziehungsstatus zu dieser Person überdenken und anstreben ihn ggfs ändern.
BartS hat geschrieben:Serendipity hat geschrieben:
Im Laufe der Beziehung wandelt sich die Verliebtheit in echte Liebe um und man bleibt dauerhaft zusammen oder das Verliebtheitsgefühl erlischt und man stellt fest, das eben keinerlei Gefühle (mehr) du den Partner da sind.
Ersteres halte ich doch eher für einen Mythos.
vs
BartS hat geschrieben: Die meisten Menschen schaffen es innerhalb einer Beziehung Zuneigung, Geborgenheit und Liebe zu entwickeln.
Hä, was denn jetzt?
Entweder kann sich innerhalb einer Beziehung Verliebtheit in Liebe verwandeln / entwickeln oder nicht. Du musst die da jetzt mal festlegen!
Zu Beginn einer Beziehung ist man verliebt, entweder entwickelt sich daraus Liebe und die Beziehung hält an oder man trennt sich weil eben keine Gefühle aufgekommen sind, die für eine Weiterführung der Beziehung ausreichen.
BartS hat geschrieben:Liebe ist eine gute Grundlage, aber leider kein Garant für eine dauerhafte Beziehung.
Du scheinst hier den Begriff „dauerhaft“ mit „bis in alle Ewigkeit“ zu verwechseln. Das meine ich jedoch keinesfalls.
Dauerhaft bedeutet für mich: Solange die Liebe für den anderen vorhanden ist und man sich in der Beziehung wohlfühlt. Es ist eben der Gegensatz zu einem kurzzeitigen Flirt oder einer Affäre, die nur wenige Wochen oder Monate dauert, nämlich nur so lange, wie man die rosarote Brille des Verliebtseins auf hat.
Auch das Gefühl der Liebe kann vergehen, sei es nun nach einem, zwei, 10, 20 oder gar 30 Jahren des Zusammeneins. Das ist für mich dauerhaft.