Hast du psychologische Therapieerfahrung?

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Hast du psychologische Therapieerfahrung?

m: Ich befinde mich im Moment in psychotherapeutischer Behandlung.
12
19%
m: Im Moment nicht, aber ich war schon mal in psychotherapeutischer Behandlung.
16
25%
m: Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung, denke aber darüber nach, eine zu beginnen.
3
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m: Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung und habe es im Moment auch nicht vor.
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w: Ich befinde mich im Moment in psychotherapeutischer Behandlung.
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w: Im Moment nicht, aber ich war schon mal in psychotherapeutischer Behandlung.
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w: Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung, denke aber darüber nach, eine zu beginnen.
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w: Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung und habe es im Moment auch nicht vor.
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klecks
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von klecks »

BartS hat geschrieben:
klecks hat geschrieben:
Hallo klecks, ich verstehe nicht ganz, was Deine Fragen mit der bisherigen Diskussion zu tun haben. Worauf möchtest Du hinaus?
Ich schließe mich Savor an, dass der Hinweis auf lange Wartelisten hier gar nicht unbedingt hin passt. Der TE hat nach persönlichen Erfahrungen gefragt ...

Ich habe mich bei dir in diesem Thread gefragt, ob du an dem Thema ein allgemein intellektuelles Interesse hast oder ob darunter ein existentielles, privates Interesse steckt. Gefragt wurde hier meiner Meinung nach eben nach persönlichen Erfahrungen. Und bewegst dich immer wieder auf einer eher allgemeinen intellektuellen Ebene.

Ich bin auf die Idee gekommen, dass das bei dir häufiger so sein könnte, dass du dich hinter intellektuellem Interesse versteckst - weil du da stark bist und unangreifbar/unberührbar. Und es könnte sein, dass ein Therapeut da mal nachhaken würde ... ;)

Ja, aber das gehört dann nicht mehr zur Ausgangsfrage.

---

ABer ich kann noch was zum Thema beisteuern.

Wenn man Judys Erfahrung und meine gegenüberstellt, dann unterscheiden sie sich sehr.

Ein Unterschied könnte darin liegen, ob die eigenen Probleme - ich nenne es jetzt mal so - psychiatrische Qualität haben oder "nur" psychologische.

In meinem nahen privaten Umfeld habe ich auch Erfahrungen mit psychiatrischen Problemen gemacht. Also mit Krankheiten, die Medikamente erfordern und - nennen wir es mal so - psychiatrienah angesiedelt sind. Da habe ich auch mit Entsetzen festgestellt, wie schlecht da die Ärzteversorgung ist bzw. wie lang da Wartelisten sind. Und wie es manchmal nur bei hartnäckigem Engegement von Angehörigen begleitende psychotherapeutische Behandlung gibt. :shock: Allerdings ist im psychiatrienahen Bereich therapeutische Begleitung wohl oft schwerer, weil bei den Patienten krankheitsbedingt Krankheitseinsicht fehlt. Das ist dann ein Teufelskreis. :sadwoman:
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BartS
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

Savor hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:Aber wenn man es noch nicht mal schafft, herauszufinden, welche Meinung der andere hat, ist die Diskussion nur noch ermüdend und fruchtlos.
Du wirfst halt immer wieder eine "Eigenverantwortung" bei PSYCHISCHEN PROBLEMEN gerade im Hinblick auf die lange Wartezeit auf Therapieplätze in den Raum und ich frage mich tatsächlich wozu und warum?
Danke, besser kannst Du meine Aussage nicht bestätigen. :roll: Du bist nicht in der Lage, meine Texte richtig wiederzugeben. Es geht nicht um Eigenverantwortung bei psychischen Problemen, sondern um Eigenverantwortung für sein Leben und im Umgang mit seiner Gesundheit.
Savor hat geschrieben:Also nochmals: Wenn ich unter seelischen Problemen LEIDE, dann kann ich entweder zu einem Hausarzt gehen oder auch direkt mit einem Therapeuten ein Erstgespräch verabreden.
Das ist aber ein himmelweiter Unterschied. Zum Hausarzt kann ich jederzeit hingehen, bekomme am selben Tag ein Termin und im günstigen Fall hat er Zeit sich mir meine Sorgen anzuhören und er kann mich beraten, was man in so einem Fall tun kann. Für einen Therapeuten braucht man in den meisten Fällen eine Überweisung und es kann über ein halbes Jahr dauern, ehe man ein Erstgespräch erhält. Diese Unterschiede muss man hier schon deutlich sagen.
Savor hat geschrieben:Das muss ja nicht zwingend ein kassenärztlicher Therapeut sein, wenn ich es schneller haben will.
Was in der Konsequenz bedeutet, man muss das Geld aus eigener Tasche bezahlen. Je nach Praxis kann das 50 bis 100 Euro kosten. In der Regel reicht auch meist nicht ein Probegespräch aus, sondern benötigt mehrere (5 werden mindestens von der Kasse bezahlt).
Savor hat geschrieben:Ich muss mir als LEIDENDER doch nicht im Vorfeld zu Hause Gedanken machen, ob in meiner aktuellen Situation eine Therapie sinnvoll wäre oder nicht und wenn ja, welche?
Wer bitte soll sich im Vorfeld sonst Gedanken machen? Du musst wissen, ob Du Dich über das Thema Therapie informieren willst, Du musst wissen, ob Du zu Deinem Hausarzt gehst und ihn auf Dein Problem ansprichst, Du musst wissen, ob Du die angebotenen Therapien annehmen willst oder nicht. Die Initiative kann nur von Dir selbst kommen, von niemanden sonst. Keiner wird auf Dich zu gehen und sagen, hey, Du brauchst eine Therapie (obwohl es "Spezialisten" gibt, die sowas ungefragt sagen). Genau das meine ich mit Eigenverantwortung, Du bist Dein eigener Herr, Du musst Dich um den ersten Schritt kümmern, Du kannst die Verantwortung nicht auf andere abschieben. Die können Dich unterstützen, aber wollen musst Du es.
Savor hat geschrieben:Das zu entscheiden ist Aufgabe der Fachleute. Genau dafür sind die doch da und auch ausgebildet!
Wir reden hier wieder aneinander vorbei. Die Entscheidung, ob man eine Therapie macht oder nicht, trifft immer noch der Patient. Der Facharzt kann höchstens vorschlagen, empfehlen und aus seiner Sicht sagen, was er als sinnvoll ansieht. Er entscheidet aber nicht, ob eine Therapie sinnvoll ist. Das kann niemand. Niemand kann die Zukunft vorhersehen und sagen, diese Therapie bringt Erfolg oder nicht, also ist sie sinnvoll. Man kann höchstens schätzen oder vermuten, ob eine bestimmte Therapie sinnvoll ist.
Savor hat geschrieben:Dein Hinweis auf lange Wartelisten hat hier genau NULL verloren. Der passt hier überhaupt nicht rein.
Natürlich gehört das auch hier her, weil das zur Wirklichkeit einer Therapie gehört, wie lange man im Schnitt darauf warten muss.
Savor hat geschrieben:Er kann nur eventuell Leute verunsichern, die sich aufgrund ihres LEIDENS mit der Möglichkeit einer Therapie beschäftigen.
Sicherheit gewinnt man doch nicht durch Verschweigen relevanter Informationen. Relevant ist auch, dass man dazu sagt, wie lange eine solche Therapie in der Regel dauert, wie lange die Sitzungen sind und über welchen Zeitraum sie sich erstrecken können. Das sollte ein potentieller Patient auch wissen. Wenn jemand vor einer wichtigen OP steht, dann verschweigt man ihm doch auch nicht, welche Risiken bestehen und wie lange der Heilungsprozess dauert oder wann er überhaupt einen Termin bekommt.
Zuletzt geändert von BartS am 11 Mär 2016 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

klecks hat geschrieben: Ich schließe mich Savor an, dass der Hinweis auf lange Wartelisten hier gar nicht unbedingt hin passt. Der TE hat nach persönlichen Erfahrungen gefragt ...
Und zu den persönlichen Erfahrungen gehört nicht, wenn Judy in ihrem Fall sagt, dass sie seit 5 Monaten auf einen Therapieplatz wartet oder das andere teilweise noch länger warten müssen? :gruebel:
klecks hat geschrieben:Ich habe mich bei dir in diesem Thread gefragt, ob du an dem Thema ein allgemein intellektuelles Interesse hast oder ob darunter ein existentielles, privates Interesse steckt.
Was Dich zwar persönlich interessieren mag, aber ziemlich nebensächlich ist, findest Du nicht?
klecks hat geschrieben: Gefragt wurde hier meiner Meinung nach eben nach persönlichen Erfahrungen.
Das ist jetzt Deine freie Interpretation, steht aber nicht im Ursprungsposting von Savor. Ich zitiere:
"Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Ich lese hier immer wieder mal von ABs, die in psychotherapeutischer Behandlung sind oder mal waren.

Mich würde einfach mal ohne konkreten Anlass ein grober Überblick interessieren, wie sich das auf die ABs hier aufteilt?

Die Umfrage ist in männlich und weiblich aufgeteilt.

Danke fürs Mitmachen!"
Gefragt wird, wer eine psychologische Therapieerfahrung hat, bzw. wie der Anteil unter den ABs ist. Es wird nicht explizit nach den Erfahrungen selbst gefragt.
klecks hat geschrieben: Und bewegst dich immer wieder auf einer eher allgemeinen intellektuellen Ebene.
Ist das verboten? Hast Du damit ein Problem? Was willst Du damit ausdrücken?
klecks hat geschrieben:Ich bin auf die Idee gekommen, dass das bei dir häufiger so sein könnte, dass du dich hinter intellektuellem Interesse versteckst - weil du da stark bist und unangreifbar/unberührbar. Und es könnte sein, dass ein Therapeut da mal nachhaken würde ... ;)
Wenn Du schon ungefragt hobbymäßig psychoanalytischen Hypothesen über mich ausbreitest, mal eine Gegenfrage, darf ich auch meine hobbymäßig psychoanalytischen Hypothesen über Dich hier öffentlich schreiben, wenn ich Deine Erzählungen von Deinem Ex-Mann hier im Forum betrachte? Ich wills nur vorher wissen, damit es kein böses Blut gibt. ;)

Zu Deiner These selbst, wenn Du immer hinter intellektuellen Interesse eine emotionale Schwäche vermutest, dann hältst Du vermutlich Wissenschaftler alle für therapiebedürftig, die ihr Interesse nur als Kompensation für eigene Unzulänglichkeiten entwickelt haben, oder? :D Ich finde es schon erstaunlich, dass man sich hier mittlerweile für sein "intellektuelles" Interesse an den Themen erklären muss, bzw. hinterfragt wird. Mal kurz gefragt, klecks, ist Dir langweilig? ;) Ich gebs ja hoffen zu, mir manchmal schon. :cooler:
klecks hat geschrieben: Wenn man Judys Erfahrung und meine gegenüberstellt, dann unterscheiden sie sich sehr.
Mal kurz gefragt, von welchen Unterschieden sprichst Du?
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Hoppala
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Hoppala »

Ich habe den weiteren Verlauf nach deiner letzten Antwort an mich nur überflogen. Ich denke, ich muss darauf nicht mehr im Detail eingehebn, die Diskussion hat sich weiter entwickelt.

Es scheint, ich bin nicht der Einzige, der deine Sichtweise für verquer hält.

Ich widerspreche, wenn ich eine andere Meinung habe; und besonders, wenn ich finde,m dass die zuvor gesagte Meinung mehr behindert als ermöglicht. Mir dann "Widerspruch aus Prinzip" vorzuhalten, ist: behindernd statt ermöglichend.

Ich frage mich, warum du so intensiv auf deinem Gedanken herumreitest. Was ist deine Motivation? Überlegst du, eine Therapie zu machen? Willst du jemandem im Bekanntenkreis helfen, eine Entscheidung zu treffen? Letzten Ende muss es einem leidenden Menschen doch selbst überlassen bleiben, auf welcher Wissen/Kompetenz/Moral etc.-Grundlage er die Entschiedung trifft, jemand um Hilfe zu bitten.

Nur: die Methode, die du vorschlägst (soweit ich das verstehe, was du da schriebst), ist eine, die nur höchst selten möglich ist, so gut wie nie funktioniert, und von der ich daher abrate. Nämlich ich verstehe da, dass der Leidende schon vor einer Therapie ein klares Bild haben soll, das sie ihm helfen wird, und welche Ausrichtung die Therapie haben soll, damit das funktioniert. Und ich halte das für unrealistisch - außer, man schreibt sich zum Psychologiestudium ein und befasst sich nebenher noch ein paar Monate/Jahre intensiv mit Therapieformen. Was ich aber einem bereits seelisch/emotional Leidenden nicht empfehle. Aber richtig; kann man machen. Wenn du das tun willst und für richtig hältst. Ich bezweifele allerdings, dass es dir konkret was bringen wird,m darum; keine Empfehlung. - Vorausgessetzt, ich habe deinen Gedanken richtig verstanden.

Ich gehe weiter davon aus, dass jeder, der auch nur mit dem Gedanken an Therapie spielt, bereits eine umfangreiche Leidensgeschichte hinter sich hat, sich daher bereits oft, viel u dlange Gedanken über seine Probleme gemacht hat, schon vieles versucht hat, und eben jetzt an dem Punkt ist, wo ihm diese Selbsthilfen keine sinnvollen Optionen zu sein scheinen. Ganz egal, was er ansonsten über Therapie weiß. Und dann sag ich: Handeln. Therapie angehen. Im Laufe der Therapie wird sich heruasstellen, ob das eine richtige Entscheidung war. Abbrechen bzw. abgewiesen werden ("Ihr Problem fällt nich in unser Ressort") kann man immer noch.

Im Grunde kollidierst du mit Savor an genau dem gleichen Punkt wie mit mir. Dabei sehe ich folgende Wiederholung:
Dein Kontrahent bezieht sich auf deine Meinung und sagt was anderes. Du stimmst dem mehr oder weniger zu, und wiederholst dann deine Meinung, bzw. eine Schlussfolgerung, die sich aus deiner Meinung ergibt. Darauf bekommst du natürlich wieder Widerspruch. Das geht ein paar Mal hin und her, und dann wirfst du dem anderen vor, er verstehe dich nicht / wolle nicht verstehen.
Möglichkeit a) wir wollen dich ärgern und/oder sind einfach zu blöd.
Möglichkeit b) du kannst deinen Gedanken nicht hinreichend präzise formulieren.
Möglichkeit c) Dein Gedanke macht tatsächlich keinen Sinn.

Ich sehe außerdem, dass du selbst Meinungen deiner Kontrahentin gern in einer polemisch zugespitzten Form wiedergibst, die du dann als Grundlage für deine entrüstete Widerrede nimmst; wobei die Widerrede aber an der moderat austarierten ursprünglichen Äußerung weit vorbeigeht.
BartS hat geschrieben:Weißt Du was an der Diskussion wirklich frustrierend ist? Ich schreibe schon seit über zwei Seiten hier mit und Du hast immer noch nicht verstanden, was ich zum Ausdruck will.
In der Tat. Nun fragt sich, woran das liegt.
Ich jedenfalls finde meine Position hier mehrfach von anderen ganz ode rteilweise wiedergegeben, und ich verstehe Savor undd klecks. Du nicht? Ich glaube, sogar dich zu verstehen. Ich vestehe aber nicht, was dich motiviert, deine unpraktikable Überzeugungg so vehement zu verteidigen.

"Unpraktikabel": das ist der Punkt, wo eigene praktische Erfahrungen ganz sicher deine Gedanken verändern würden, meiner Meinung nach.
BartS hat geschrieben:Es geht nicht um Eigenverantwortung bei psychischen Problemen, sondern um Eigenverantwortung für sein Leben und im Umgang mit seiner Gesundheit.
Richtig. Genau darum sag ich: besorg dir Hilfe, wenn du meinst, dass du welche brauchst und das Gefühl hast, allein/mit deinen eigenen Mitteln und Methoden festzusitzen.

Die Informationen, die du einforderst, erfährt man am besten und genauesten im Gespräch mit einem (oder mehreren) Therapeuten. Vieles ist fallabhängig: das heißt, ohne dich und die Probelme etwas genauer zu kennen, kann in diesen (nicht seltenen) Fällen niemand was Genaueres sagen. Ob nun gerade du so ein Fall bist, oder 08/15, sollte jemand entscheiden, der davon was versteht. Das ist in der Regel nicht der Klient. Ergo: Man muss erst mal anfangen.

Es ist wie mit Beziehungfinden generell. :mrgreen:
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Savor

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Savor »

BartS hat geschrieben:
Savor hat geschrieben:Dein Hinweis auf lange Wartelisten hat hier genau NULL verloren. Der passt hier überhaupt nicht rein.
Natürlich gehört das auch hier her, weil das zur Wirklichkeit einer Therapie gehört, wie lange man im Schnitt darauf warten muss.
Mal angenommen, mir geht es seelisch ziemlich dreckig und komme mit den Problemen nicht mehr alleine klar. Ich entscheide mich deshalb, einen Hausarzt oder Therapeuten aufzusuchen.

Welche Relevanz sollte für mich in dieser Situation die Information haben, dass die Wartezeiten für einen Therapieplatz mitunter länger sein können? Inwiefern sollte diese Information meine Entscheidung, zu einem Fachmann zu gehen beeinflussen? Und was würde ein Fehlen dieser Information an meiner Entscheidung ändern?
Savor

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Savor »

Zwischenstand:

Von 38 Männern, die hier abgestimmt haben, haben 23 psychotherapeutische Erfahrung. Das sind ca. 61%.

Von 15 Frauen, die hier abgestimmt haben, haben 7 psychotherapeutische Erfahrung. Das sind ca. 47%.

Danke bisher fürs Mitmachen bei der Umfrage! :hut:
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Heathcliff
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Heathcliff »

Mir fehlt eine Option, die ich angekreuzt hätte:

"Ich war nie in Behandlung, aber jetzt, im Nachhinein betrachtet, wäre es vielleicht besser gewesen."
Wer keinen Mut zu träumen hat, der hat auch keine Kraft zu kämpfen!
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Stefan_T

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Stefan_T »

Savor hat geschrieben:Also nochmals: Wenn ich unter seelischen Problemen LEIDE, dann kann ich entweder zu einem Hausarzt gehen oder auch direkt mit einem Therapeuten ein Erstgespräch verabreden. Das muss ja nicht zwingend ein kassenärztlicher Therapeut sein, wenn ich es schneller haben will.

Ich schildere denen meine Probleme, die mich BELASTEN und kläre im Gespräch mit ihnen ab, ob und wie man mir helfen könnte. Und wenn die eine Therapie für eine sinnvolle Maßnahme in Betracht ziehen, dann kann ich die selbstverständlich auch in Anspruch nehmen. Und wenn die mir sagen, dass eine Therapie eher nicht geeignet ist, dann lasse ich es eben.

Ich muss mir als LEIDENDER doch nicht im Vorfeld zu Hause Gedanken machen, ob in meiner aktuellen Situation eine Therapie sinnvoll wäre oder nicht und wenn ja, welche?

Das zu entscheiden ist Aufgabe der Fachleute. Genau dafür sind die doch da und auch ausgebildet!
Das kann ich nur so unterschreiben! :daumen:

Ich selbst habe auch lange gezögert zu einem Therapeuten zu gehen ("Ich doch nicht!", "Mir geht es doch besser als vielen anderen", "Ich mach das mit mir aus", usw.).

Als es mir dann wirklich dreckig ging, bin ich in meiner Verzweiflung einfach in eine Therapiepraxis bei mir in der Nähe rein und habe mit der Dame an der Anmeldung gesprochen und ihr direkt gesagt, dass ich nicht mehr weiter weiß und denke, dass ich Hilfe brauche. Ich musste damals fast 40 Minuten dort warten, aber dann hat einer der dortigen Therapeuten mich ein paar Minuten in sein Zimmer gebeten und mit mir kurz und gut geredet.

Eine Woche später hatte ich bei ihm ein ausführlicheres Gespräch und mir wurde klar, dass ich mich schon so verrannt hatte, dass es ohne Hilfe von Außen immer schwerer wird. Ich kürze mal ab: Ab drei Wochen später hatte ich bei seinem Kollegen einige Therapiesitzungen, die mir in meiner Situation gut weitergeholfen haben. Die habe ich zwar selbst bezahlt, aber das war bis dahin eine meiner besten Investitionen überhaupt.

Von selbst wäre ich vermutlich nicht darauf gekommen, dass "ausgerechnet" ich eine Therapie machen sollte. Für meine spontane und "unüberlegte" Idee damals bin ich mir immer noch sehr dankbar.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

@Hoppala, nur so viel, wirklich erstaunlich, was man so alles aus http://abtreff.de/viewtopic.php?f=1&t=2 ... 00#p791700 herauslesen kann. Und auch interessant, wie manche hier regelrecht aufbrechen, wenn man mal etwas an der Eierschale klopft. :D Ich glaube hier sind einige Dickköpfe unterwegs.........inklusive mir. :mrgreen:
Hoppala hat geschrieben:Dein Kontrahent ...

...deiner Kontrahentin...
Wie wäre es mal zwei Gänge runterzuschalten? Wir machen hier keinen Wettkampf. Okay?
Hoppala hat geschrieben:Ich jedenfalls finde meine Position hier mehrfach von anderen ganz ode rteilweise wiedergegeben, und ich verstehe Savor undd klecks. Du nicht?
Wir sitzen nicht im Bundestag und wir stimmen hier auch nicht darüber ab, wer hier richtig liegt und wer falsch. Wenn Du meinst, hier Koalitionen bilden zu müssen, um Dich im Recht zu sehen, okay.
Hoppala hat geschrieben:Die Informationen, die du einforderst, erfährt man am besten und genauesten im Gespräch mit einem (oder mehreren) Therapeuten.
Sicher, die können ihren Job am besten. Der Nachteil ist, man muss ein halbes Jahr oder länger warten muss, um ein erstes Gespräch zu erhalten und selbst da weiß man vorher nicht, an wen man da gerät.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

Savor hat geschrieben: Welche Relevanz sollte für mich in dieser Situation die Information haben, dass die Wartezeiten für einen Therapieplatz mitunter länger sein können? Inwiefern sollte diese Information meine Entscheidung, zu einem Fachmann zu gehen beeinflussen? Und was würde ein Fehlen dieser Information an meiner Entscheidung ändern?
Das wird jeder für sich selber wissen, was er mit dieser Information anfängt.

Apropos, wer sich wirklich informieren möchte, einige Links

http://www.psychotherapie-freiburg.com/ ... e-Info.pdf

http://www.therapie.de/psyche/info/frag ... gespraech/

"Ebenso kann ein Therapeut Sie fragen, was Sie von einer Therapie erwarten. Themen, die auf die Zukunft ausgerichtet sind (Zum Beispiel: »Was wollen Sie durch die Therapie erreichen? Haben Sie ein Behandlungsziel? Wenn ja, welches?«), dienen dazu, dass er seinen Behandlungsauftrag klarer erkennen und benennen kann."

http://www.bptk.de/patienten/wege-zur-p ... rapie.html
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Hoppala »

BartS hat geschrieben:Der Nachteil ist, man muss ein halbes Jahr oder länger warten muss, um ein erstes Gespräch zu erhalten und selbst da weiß man vorher nicht, an wen man da gerät.
Kann sein, muss nicht sein. Was Sache ist, erfährt man, wenn man es erst mal angeht.
BartS hat geschrieben:"Ebenso kann ein Therapeut Sie fragen, was Sie von einer Therapie erwarten. Themen, die auf die Zukunft ausgerichtet sind (Zum Beispiel: »Was wollen Sie durch die Therapie erreichen? Haben Sie ein Behandlungsziel? Wenn ja, welches?«), dienen dazu, dass er seinen Behandlungsauftrag klarer erkennen und benennen kann."
Kann sein, muss nicht sein. Was Sache ist, erfährt man, wenn man es erst mal angeht.

Ich wittere in allen deinen Beiträgen ein typisches AB-Thema: sich im voraus lange und ausführlich absichern. So lange und ausführlich, dass es nie zur Aktion kommt, weil man der Situation informativ-gedanklich ständig hinterherrennt, hinterherrennen muss (scheinbar "muss").

Mein Hinweis auf "Beziehungfinden" war Absicht.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

Hoppala hat geschrieben:Ich wittere in allen deinen Beiträgen ein typisches AB-Thema: sich im voraus lange und ausführlich absichern. So lange und ausführlich, dass es nie zur Aktion kommt, weil man der Situation informativ-gedanklich ständig hinterherrennt, hinterherrennen muss (scheinbar "muss").
Ich weiß nicht ob es ein typisches AB-Thema ist, wenn man sich die generelle Frage stellt, was will ich erreichen. Ich würde es eher Gewissenhaftigkeit oder Sorgfalt gegenüber seinem eigenen Leben nennen. Wenn das alles dazu führen sollte, dass man am Ende gar nichts macht und in Starre verharrt, dann läuft etwas schief. Aber sich genauer über eine Sache zu informieren (auch über die Vor- und Nachteile) bedeutet in der Regel nicht, dass man am Ende keine Entscheidung trifft. Es ist ja eher zu begrüßen, wenn man sich im Vorfeld Gedanken macht, beispielsweise auch welche Fragen man einem Therapeuten stellen will oder sich eben überlegt, was man sich von einer Therapie erhofft.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Stefan_T »

BartS hat geschrieben:Es ist ja eher zu begrüßen, wenn man sich im Vorfeld Gedanken macht, beispielsweise auch welche Fragen man einem Therapeuten stellen will oder sich eben überlegt, was man sich von einer Therapie erhofft.
Ich habe ja oben geschildert, wie es bei mir war.

Mir ging es so bescheiden, dass ich keine Sekunde an irgendeine "Vorbereitung" verloren habe, sondern ganz spontan in einer Therapiepraxis reingegangen bin. Der weitere Verlauf siehe oben.

Ich kann mich den Meinungen hier nur anschließen, dass es unnötig ist, sich vorab zuviel Gedanken zu machen. Der richtige Zeitpunkt ist dann im Gespräch mit dem Therapeuten. "Ich brauche Hilfe" ist erstmal völlig ausreichend an "Wünschen".

Das hat auch für dann etwas mit "Vermeidungsverhalten" zu tun, wenn man sich da groß vorbereitet. Man "wägt" erstmal ab, ob man überhaupt "sollte" usw. Dann "will" man eigentlich gar nicht und sucht nach "Gründen" warum und überhaupt ...
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

Stefan_T hat geschrieben:Mir ging es so bescheiden, dass ich keine Sekunde an irgendeine "Vorbereitung" verloren habe, sondern ganz spontan in einer Therapiepraxis reingegangen bin. Der weitere Verlauf siehe oben.

Ich kann mich den Meinungen hier nur anschließen, dass es unnötig ist, sich vorab zuviel Gedanken zu machen. Der richtige Zeitpunkt ist dann im Gespräch mit dem Therapeuten. "Ich brauche Hilfe" ist erstmal völlig ausreichend an "Wünschen".
Okay, nur mal als Anmerkung und das ist wirklich nicht gegen Deinen persönlichen Fall gerichtet. Ganz im Gegenteil, wenn es Dir so geholfen hat, prima, wirklich. Aber ich wäre schon vorsichtig, den eigenen persönlichen Fall auf die Allgemeinheit zu übertragen. Es mag Dir so geholfen haben und es wird auch eine Gruppe anderer User so helfen, aber mit Sicherheit nicht allen.

Vergleiche es mal damit, angenommen ich werde plötzlich Ex-AB, weil ich eine ganz bestimmte Methode verwendet habe und ich erzähle hier davon. Und dann sage ich, Leute, ihr müsst das ganz genauso machen wie ich, weil dann habt ihr Erfolg. Wie würdest Du das finden, wie käme das bei Dir an?
Stefan_T hat geschrieben:Das hat auch für dann etwas mit "Vermeidungsverhalten" zu tun, wenn man sich da groß vorbereitet. Man "wägt" erstmal ab, ob man überhaupt "sollte" usw. Dann "will" man eigentlich gar nicht und sucht nach "Gründen" warum und überhaupt ...
Ich will es nochmal betonen, das was ich sagte und sage ist überhaupt nicht gegen Dich und Deinen Fall gerichtet. Ich hoffe, Du verstehst das. Was ich aber sagen möchte, über etwas nachdenken, Dinge analysieren, Szenarien zu überlegen ist, noch keine Form von "Vermeidungsverhalten"! Auch eine Vorbereitung zu einer Sache ist nicht gleichbedeutend, die Sache selbst nicht machen zu wollen oder zu vermeiden. In vielen anderen Bereichen (an der Arbeit, im Hobby, bei Reisen) sind Vorbereitungen ziemlich normal und sogar manchmal unabdingbar. Natürlich kann es bei allen Dingen ein zuviel geben, auch bei der Vorbereitung. Das muss man im Leben auch lernen, ein gewisses Gleichgewicht zu finden in dem was man tut.

Wenn man im Leben dazu neigte, viele Sachen zu zerdenken, dann hilft einem leider nicht das andere Extrem, gar nicht mehr über Dinge nachzudenken. Wichtiger ist wirklich, einen vernünftigen Zugang zum Werkzeug "Denken" zu finden. So sehe ich das.
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Hoppala »

BartS hat geschrieben:Vergleiche es mal damit, angenommen ich werde plötzlich Ex-AB, weil ich eine ganz bestimmte Methode verwendet habe und ich erzähle hier davon. Und dann sage ich, Leute, ihr müsst das ganz genauso machen wie ich, weil dann habt ihr Erfolg. Wie würdest Du das finden, wie käme das bei Dir an?
Es kommt bei mir so an, dass dein Beispiel nur funktioniert, weil du es abweichend von dem Beispiel, das du kritisieren willst, einen undiskutierbare Anforderung und eine Erfolgsprognose ergänzt hast.
Niemand hat das so gesagt.

Es wurde vielmehr gesagt: es ist nicht sinnvoll, sich selbst die Vorab-Beantwortung der von dir gestellten Fragen zum Hindernis zu machen.
Du erkennst den Unterschied?

Es wurde illustriert mit persönlichen Erfahrungen.
Mag sein, wir lesen hier bald eine Erfahrung, die besagt: "Ich habe mir alles genau im voraus überlegt, dann bin ich in die Therapie gegangen, und am Ende hat sich herausgestellt, dass meine Vorab-Entschlüsse hilfreich waren, um die Therapie voranzubringen."

Aufgrund meiner Erfahrung und meiner Kenntnis bezweifle ich irgendwie, dass wir hier sowas glaubhaft lesen werden ... ich denke, eher werden wir lesen: "und am Ende hat sich herausgestellt, dass ich mir diese ganzen Vorab-Entschlüsse komplett hätte sparen können, es hat mich nur aufgehalten." Aber es soll sich davon niemand aufhalten lassen!
BartS hat geschrieben:Wichtiger ist wirklich, einen vernünftigen Zugang zum Werkzeug "Denken" zu finden.
Richtig. Darum sollte man meiner Meinung nach nicht im Voraus über Dinge nachdenken, die sich erst dann sinnvoll abwägen lassen, wenn man sie tut oder getan hat.

Wenn wir damit übereinstimmen, stellt sich nur noch die Frage, ob die von dir gestelten Fragen in Hinsicht Therapie solche "Dinge" sind, über die man nicht im Voraus nachdenken braucht (nicht: "nicht sollte/muss" - man tut's ja sowieso ...). Ich sage aus Erfahrung "Ja, sind es."

Ich finde, das ist der Punkt, an dem es sinnvoll ist zu erkennen, dass einem fürs Denken schlicht ein paar Informationen fehlen, die man erst bekommen kann (ob es gelingt, sei dahingestellt), wenn man das, worüber man gerad nachdenkt, ob man's tun will, tut. Anders gesagt: Denken sollte erkennen, wann es notwendigerweise zu kurz greifen muss.
Und du bist ganz gewiss nicht der einzige im Forum, dem dieser Schritt schwerer fällt, als es für emotionale und Beziehungsdinge sinnvoll ist.

Als du mit Tanzen angefangen hast: hast du dir da auch überlegt, was und wie genau du im ersten Anfängerkurs lernen willst? Was du vom Tanzlehrer und von dir selbst erwartest? Ob das realistisch ist? Ob die Methode eines ADTV-ausgebildeten Tanzlehrer besser zu dir passt als die eines BDT- oder DTV-ausgebildeten? Ob Zeit- und Geldaufwand zum wahrscheinichen erfolg in einem guten Verhältnis stehen? (Oder was immer du dir vor einer Therapie überlegen willst).

Oder hast du dir nicht schlicht gesagt: "Das könnte mir Spaß machen, ich probier das auch mal."
Entsprechend: "Das könnte mir was bringen, ich probier das mal."

Doch, dein Nachdenken hat was von Vermeidungsverhalten. Deshalb fragte ich nach deiner Motivation. Es hat dir ja niemand verboten, auf diese Wesie drüber nachzudenken. Wenn es DIR hilft, tu es. Verpass nur bitte nicht den Punkt, an dem es dich mehr aufhält als dir hilft (wobei auch immer).
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BartS
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von BartS »

Hoppala hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:Vergleiche es mal damit, angenommen ich werde plötzlich Ex-AB, weil ich eine ganz bestimmte Methode verwendet habe und ich erzähle hier davon. Und dann sage ich, Leute, ihr müsst das ganz genauso machen wie ich, weil dann habt ihr Erfolg. Wie würdest Du das finden, wie käme das bei Dir an?
Es kommt bei mir so an, dass dein Beispiel nur funktioniert, weil du es abweichend von dem Beispiel, das du kritisieren willst, einen undiskutierbare Anforderung und eine Erfolgsprognose ergänzt hast.
Niemand hat das so gesagt.

Es wurde vielmehr gesagt: es ist nicht sinnvoll, sich selbst die Vorab-Beantwortung der von dir gestellten Fragen zum Hindernis zu machen.
Du erkennst den Unterschied?
Erweitere mein Beispiel: "Leute, ihr müsst das ganz genauso machen wie ich und nicht so, wie Person XY sagt, dann habt ihr Erfolg."
Hoppala hat geschrieben: Es wurde illustriert mit persönlichen Erfahrungen.
Mag sein, wir lesen hier bald eine Erfahrung, die besagt: "Ich habe mir alles genau im voraus überlegt, dann bin ich in die Therapie gegangen, und am Ende hat sich herausgestellt, dass meine Vorab-Entschlüsse hilfreich waren, um die Therapie voranzubringen."

Aufgrund meiner Erfahrung und meiner Kenntnis bezweifle ich irgendwie, dass wir hier sowas glaubhaft lesen werden ...
Warum? Weil alle Fälle so laufen, wie Du es bei Dir persönlich erlebt hast? Findest Du das nicht ein bisschen voreingenommen?
Hoppala hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:Wichtiger ist wirklich, einen vernünftigen Zugang zum Werkzeug "Denken" zu finden.
Richtig. Darum sollte man meiner Meinung nach nicht im Voraus über Dinge nachdenken, die sich erst dann sinnvoll abwägen lassen, wenn man sie tut oder getan hat.
Nach dieser Logik wäre das Abwägen bevor man etwas tut, immer schlechter.
Hoppala hat geschrieben: Ich finde, das ist der Punkt, an dem es sinnvoll ist zu erkennen, dass einem fürs Denken schlicht ein paar Informationen fehlen, die man erst bekommen kann (ob es gelingt, sei dahingestellt), wenn man das, worüber man gerad nachdenkt, ob man's tun will, tut. Anders gesagt: Denken sollte erkennen, wann es notwendigerweise zu kurz greifen muss.
In jeder realen Entscheidungssituation fehlen uns Informationen. Es wird nie der Fall eintreten, dass wir vollständige Informationen besitzen. Fragen wie, welche Ausbildung mache ich, was studiere ich, wo bewerbe ich mich, welchen Job nehmen ich an, wie baue ich meine Altersversorgung auf, welches Auto kaufe ich, ziehe ich nach A oder B, und und und, müssen wir beantworten, obwohl wir nicht alles wissen und wir müssen oft im Vorfeld diese Entscheidungen treffen, weil es sehr aufwendig ist, aufs Neue eine anderer Berufsausbildung zu machen oder wieder umzuziehen.
Hoppala hat geschrieben:Als du mit Tanzen angefangen hast: hast du dir da auch überlegt, was und wie genau du im ersten Anfängerkurs lernen willst? Was du vom Tanzlehrer und von dir selbst erwartest? Ob das realistisch ist? Ob die Methode eines ADTV-ausgebildeten Tanzlehrer besser zu dir passt als die eines BDT- oder DTV-ausgebildeten? Ob Zeit- und Geldaufwand zum wahrscheinichen erfolg in einem guten Verhältnis stehen? (Oder was immer du dir vor einer Therapie überlegen willst).
Das mag Dich überraschen, aber ja, ich habe mich im Vorfeld informiert, wie das beim Tanzkurs abläuft. Ich habe Leute gefragt, was beim Anfängerkurs gezeigt wird. Mein Ziel war, dass ich bei einer Hochzeit, wenn mich eine Frau zum Tanzen auffordert, ich diese 3 Minuten unfallfrei überstehen kann. Das ist gelungen. :D Ich hab auch geschaut, was für mich geeignet wäre, eine Hochschulsportgruppe, oder klassischer Tanzschule, aber ein Kurs für Singles im jüngeren Alter oder im mittleren Alter oder wo man selber einen Tanzpartner mitbringen muss. Ich entschied mich für einen Singlekurs mittleren Alters, weil ich das Gefühl hatte, dass "ältere" Damen vermutlich geduldiger sind. (Das sind sie auch *g*). Ein Grundkurs mit 8 Sessions und ca. 140 Euro fand ich annehmbar (Sportvereine sind da preiswerter). So ganz ahnungslos ging ich also nicht zum Kurs, was aber dann gezeigt wurde, das wusste ich nicht, deshalb bin ich ja hingegangen. :mrgreen: Aber all die Informationen gaben mir mehr Sicherheit, und hatte weniger Schiss, dort hinzugehen.
Hoppala hat geschrieben:Oder hast du dir nicht schlicht gesagt: "Das könnte mir Spaß machen, ich probier das auch mal."
Entsprechend: "Das könnte mir was bringen, ich probier das mal."
Kann man natürlich auch machen. Aber ein Tanzkurs ist eine ausgesprochen harmlose Sache im Vergleich zu wichtigen Lebensentscheidungen.
Hoppala hat geschrieben: Doch, dein Nachdenken hat was von Vermeidungsverhalten.
Das sehe ich überhaupt nicht so. Wenn ich über etwas nachdenke, dann versuche ich konstruktiv zu bleiben. Und am Ende steht dann eine Entscheidung, hinter die ich stehen kann. Entweder ich mache es, dann mache ich auch keinen Rückzieher mehr, oder ich mache es nicht, aber dann weiß ich warum. Ein, ach ich weiß nicht so recht, vielleicht mache ich doch nicht, aber eher nicht, das gibt es bei mir nicht. Das liegt auch daran, dass ich im Gegensatz zu vielen ABs äußerst entscheidungsfreudig bin.
Hoppala hat geschrieben:Deshalb fragte ich nach deiner Motivation. Es hat dir ja niemand verboten, auf diese Wesie drüber nachzudenken. Wenn es DIR hilft, tu es. Verpass nur bitte nicht den Punkt, an dem es dich mehr aufhält als dir hilft (wobei auch immer).
Danke für den Ratschlag. Ich denke, ich bin mit meiner Art ganz gut gefahren. Ich glaube auch nicht, dass ich mit eventuellen Zögern mir Chancen bei Frauen vergeben habe. Ein konsequenteres Verhalten hätte letztlich nur zu früheren Körben geführt, zu mehr nicht.
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Hoppala
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Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Hoppala »

BartS hat geschrieben: Erweitere mein Beispiel: "Leute, ihr müsst das ganz genauso machen wie ich und nicht so, wie Person XY sagt, dann habt ihr Erfolg."
Mag sein, dass du das so verstanden hast.
Gesagt hat das hier keiner.
Es wurde nur gesagt, dass das, was du forderst/willst, erfahrungsgemäß nicht machbar ist. Die Konsequenz daraus ist: wenn du es dennoch als Voraussetzung tust, wirst du nie zum Eigentlichen kommen. Und falls doch, wirst du feststellen, dass du dir die Vorausbemühung hättest schenken können.
BartS hat geschrieben:
Aufgrund meiner Erfahrung und meiner Kenntnis bezweifle ich irgendwie, dass wir hier sowas glaubhaft lesen werden ...
Warum? Weil alle Fälle so laufen, wie Du es bei Dir persönlich erlebt hast? Findest Du das nicht ein bisschen voreingenommen?
Was soll das jetzt? Du wilst mich angreifen, weil ich explzit aufgrund meiner Erfahrung und meiner Kenntnis zu begründetebn Vermutung kome, was wahrscheinlich passieren wird und was nicht?
Oben bittest du um "runterschalten", weil ich Leute, die nciht deiner Meinung sind, der Einfachheit halber als "Kontrahent" bezeichnet habe.
Wenn du keine Meinung anderer Leut hören willst, brauchst du hier nicht schreiben.
BartS hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:
BartS hat geschrieben:Wichtiger ist wirklich, einen vernünftigen Zugang zum Werkzeug "Denken" zu finden.
Richtig. Darum sollte man meiner Meinung nach nicht im Voraus über Dinge nachdenken, die sich erst dann sinnvoll abwägen lassen, wenn man sie tut oder getan hat.
Nach dieser Logik wäre das Abwägen bevor man etwas tut, immer schlechter.
Ich kann in deiner Schlussfolgerung keine Logik erkennen. Ich habe eine Bedingung genannt. Das verträgt sich nicht mit "immer"
Du hast dich beklagt, dass es frustirierend sei, dass dich keiner versteht. Ich finde, du solltest vielleicht anfangen, etwas genauer zu lesen, um erst mal andere zu verstehen.
BartS hat geschrieben: In jeder realen Entscheidungssituation fehlen uns Informationen. Es wird nie der Fall eintreten, dass wir vollständige Informationen besitzen. Fragen wie, welche Ausbildung mache ich, was studiere ich, wo bewerbe ich mich, welchen Job nehmen ich an, wie baue ich meine Altersversorgung auf, welches Auto kaufe ich, ziehe ich nach A oder B, und und und, müssen wir beantworten, obwohl wir nicht alles wissen und wir müssen oft im Vorfeld diese Entscheidungen treffen, weil es sehr aufwendig ist, aufs Neue eine anderer Berufsausbildung zu machen oder wieder umzuziehen.
"Entscheidungen treffen" ist hier nicht der Streitpunkt.
BartS hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:Als du mit Tanzen angefangen hast: hast du dir da auch überlegt, was und wie genau du im ersten Anfängerkurs lernen willst? Was du vom Tanzlehrer und von dir selbst erwartest? Ob das realistisch ist? Ob die Methode eines ADTV-ausgebildeten Tanzlehrer besser zu dir passt als die eines BDT- oder DTV-ausgebildeten? Ob Zeit- und Geldaufwand zum wahrscheinichen erfolg in einem guten Verhältnis stehen? (Oder was immer du dir vor einer Therapie überlegen willst).
Das mag Dich überraschen, aber ja, ich habe mich im Vorfeld informiert, wie das beim Tanzkurs abläuft. Ich habe Leute gefragt, was beim Anfängerkurs gezeigt wird. Mein Ziel war, dass ich bei einer Hochzeit, wenn mich eine Frau zum Tanzen auffordert, ich diese 3 Minuten unfallfrei überstehen kann. Das ist gelungen. :D Ich hab auch geschaut, was für mich geeignet wäre, eine Hochschulsportgruppe, oder klassischer Tanzschule, aber ein Kurs für Singles im jüngeren Alter oder im mittleren Alter oder wo man selber einen Tanzpartner mitbringen muss. Ich entschied mich für einen Singlekurs mittleren Alters, weil ich das Gefühl hatte, dass "ältere" Damen vermutlich geduldiger sind. (Das sind sie auch *g*). Ein Grundkurs mit 8 Sessions und ca. 140 Euro fand ich annehmbar (Sportvereine sind da preiswerter). So ganz ahnungslos ging ich also nicht zum Kurs, was aber dann gezeigt wurde, das wusste ich nicht, deshalb bin ich ja hingegangen. :mrgreen: Aber all die Informationen gaben mir mehr Sicherheit, und hatte weniger Schiss, dort hinzugehen.
Okay. Du hattest ein sehr spezielles Ziel - nicht: Tanzenlernen, sondern: 3 Minuten auf einer Hochzeit hinbekommen - und daraufhin konntest du einige Optionen ausklammern. Die wenigstens haben so ein Ziel, und noch weniger werden sich so umfangreich informieren. Ehrlich gesagt: die meisten nehmen dann was, was ihnen als erstes Ort/Zeit/Geld-technisch, also rein praktisch gelegen kommt. Soviel Nachdenkerei ist unüblich. Das ist nicht schlimm aber es sollte dier bewusst sein.
Ich zum Beispiel würde mir nie "einfach so" ein Smartphone und einen Handyvertrag kaufen. Ich weiß, dass das unüblich ist.
Das Wichtige ist allerdings das Gefettete: Mit deinen Fragen hinsichtlich Therapie versuchst du genau das zu beantworten, was du erst währenddessen erfahren kannst. Das versuchen dir hier gerad einige wenige, die das schn mal durchexerziert haben, klar zu machen.
Wenn du deinen "Schiss" durch Infos reduzieren willstr, könntest du zum Beispiel Erfahrungsberichte lesen. Oder dir das Gesprächszimmerr zeigen lassen. Soweit es KK-getragene Therapien sind, sind Umfänge und bestimmte Abläufe vorgeschrieben. Sicher sind auf Nachfrage auch welche bereit, dir ihre Praxisräume zu zeigen. Aber wie und was welche Therapie und welcher Therapüeut für dich leisten wird: das musst du halt erst erleben.
Eine Spinnenphobie ist inzwischen so typisch, dass Verhaltenstherapeuten das recht zuverlässig in wenigen Stunden hinbekommen. Bei Depressionen wird die Sachlage aber deutlich komplexer. Da muss man erst mal in die Behandlung, damit der Therapeut, geschwiege der Kleint, überhaupt erst einen Überblick gewinnen kann.

Vielleicht ist auch das bisher nicht klar genug gewesen: Diagnose und Therapie überschneiden sich. Der Therapiebeginn ist sozusagen auch zugleich erstmal die Untersuchung.
BartS hat geschrieben:Ich glaube auch nicht, dass ich mit eventuellen Zögern mir Chancen bei Frauen vergeben habe. Ein konsequenteres Verhalten hätte letztlich nur zu früheren Körben geführt, zu mehr nicht.
Kann sein, kann nicht sein. Man weiß es erst, wenn man es tut.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Raven Heart

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Raven Heart »

Ich habe schon zwei ambulante Therapien wegen einer Geschichte ohne AB-Bezug hinter mir, wobei auch an diesem Thema gearbeitet wurde. Ich bin zwar immernoch HC-Abine, aber ohne die Therapie wäre ich heute nicht da wo ich bin und vieles hat sich dadurch für mich zum Positiven verändert.
Savor

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Savor »

BartS hat geschrieben:Wenn man im Leben dazu neigte, viele Sachen zu zerdenken, dann hilft einem leider nicht das andere Extrem, gar nicht mehr über Dinge nachzudenken. Wichtiger ist wirklich, einen vernünftigen Zugang zum Werkzeug "Denken" zu finden. So sehe ich das.
Denken hilft dir in Hinsicht auf das erhoffte Ergebnis aber nur dann wirklich weiter, wenn es zumindest theoretisch zu einem kompetenten Ergebnis führen kann.

Ein Beispiel: Ich bin was Autos betrifft technischer Laie. Wenn ich mit meinem Auto am Straßenrand stehen bleibe, weil es nicht mehr fahren will, dann schaue ich nach, ob noch Sprit drin ist. Und das war es dann mit meinem Wissen. Ich kann jetzt natürlich stundenlang nachdenken, wie ich den Wagen doch noch zum Fahren bekomme. Nur wird mir das bei dem Problem auch nach Stunden des Nachdenkens nicht weiterhelfen, weil mir schlicht und einfach die notwendigen Fachinformationen fehlen. Dann rufe ich doch lieber gleich den Notdienst, der mir mit seinem Fachwissen ziemlich schnell weiterhelfen kann.

Und bei der Frage, ob mir in meiner seelischen Notlage eine Therapie (oder welche Therapieform) helfen könnte, kann ich als psychologischer Laie nun mal nicht kompetent beantworten. Als Betroffener schon zweimal nicht, weil mir dann naturbedingt die objektive Sichtweise fehlt.

Klar kann sich jemand auch Tage mit Nachdenken zu dem Thema um die Ohren schlagen, das ist ja nicht verboten. Nur wird er in dem Punkt aufgrund dem fehlenden fachlichen Wissens und ohne dir Erfahrung der Fachleute zu keinem kompetenen Ergebnis kommen können. Es ist schon im Ansatz - zumindest für das gewünschte Ergebnis - sinnlos, sich hier als Laie selbst Gedanken dazu zu machen. Die Zeit fürs dieses Grübeln kann er sich also genau so gut sparen und gleich für ein Gespräch mit Fachleuten verwenden.
Stefan_T

Re: Hast du psychologische Therapieerfahrung?

Beitrag von Stefan_T »

BartS hat geschrieben:
Stefan_T hat geschrieben:Mir ging es so bescheiden, dass ich keine Sekunde an irgendeine "Vorbereitung" verloren habe, sondern ganz spontan in einer Therapiepraxis reingegangen bin. Der weitere Verlauf siehe oben.

Ich kann mich den Meinungen hier nur anschließen, dass es unnötig ist, sich vorab zuviel Gedanken zu machen. Der richtige Zeitpunkt ist dann im Gespräch mit dem Therapeuten. "Ich brauche Hilfe" ist erstmal völlig ausreichend an "Wünschen".
Okay, nur mal als Anmerkung und das ist wirklich nicht gegen Deinen persönlichen Fall gerichtet. Ganz im Gegenteil, wenn es Dir so geholfen hat, prima, wirklich. Aber ich wäre schon vorsichtig, den eigenen persönlichen Fall auf die Allgemeinheit zu übertragen. Es mag Dir so geholfen haben und es wird auch eine Gruppe anderer User so helfen, aber mit Sicherheit nicht allen.
Ich übertrage meine Erfahrung und Ansicht nicht mehr oder weniger auf die Allgemeinheit als du. ;)

Es haben hier doch nun schon einige Mitglieder erläutert, warum IN DIESEM KONKRETE FALL ein längerandauerendes vorheriges Nachdenken keinen Vorteil bringt. Es ist bezüglich KONKRETE HILFE "verlorene Zeit".

Ich verstehe sowieso nicht, was einem IN DEM KONKRETEN FALL zu einem langen Nachdenken "zuhause" veranlassen sollte? Was ist denn verloren, wenn ich möglichst schnell und direkt zu einem Arzt bzw. Therapeuten gehe und mir dort ZUSAMMEN mit ihm Gedanken darüber mache, was mir in meiner Notlage helfen könnte? Was sollte ich hier groß allein zuhause "vorbereiten"? Der Fachmann wird mir dann schon sagen, wie er meinen Fall einschätzt.

Für mich klingt es eben so, als würdest du nicht genug Vertrauen in einen Fachmann haben, dass er das bei dir richtig einschätzen könnte und du dir deshalb im Vorfeld möglichst viel Gedanken dazu machen willst. Nur, wenn dir dieses Vertrauen in den Fachmann fehlt, dann kannst du es meiner Ansicht nach gleich ganz bleiben lassen. Ohne dieses Vertrauen in seine Kompetenz ist es sowieso sinnlos.