Stimme und Dialekt

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Saraj
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Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Saraj »

Hm, in der Schule wurden wir beim Singen immer in Jungen und Mädchen eingeteilt. Ich wurde allerdings jedesmal erst bei den Jungen eingeordnet, dann relativ schnell auf die Fensterbank zum Zuschauen verfrachtet... Was soll einem sowas sagen? :gruebel: :mrgreen:
Solange ich mich nicht selbst auf Band anhören muss, mag ich meine Stimme sehr gerne. Weils meine ist. Wie gruselig wäre es, eines morgens mit ner fremden Stimme aufzuwachen? Fast so schlimm wie mit ner fremden Nase...
Einen Dialekt hätte ich auch gerne, komme aber leider aus Niedersachsen und kann nur Hochdeutsch. :sadman:
Rabbit Heart

Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Rabbit Heart »

Ich bin auch in Niedersachsen aufgewachsen und spreche hochdeutsch und kann als Dialekt nur Platt verstehen. Es gibt einfach zu viele spezielle Begriffe für Alltagsgegenstände, die einfach zu fremd sind um den ganzen Zusammenhang zu verstehen, falls jemand aus Süddeutschland beispielsweise richtig loslegt.
Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass wenn Leute aus ganz Deutschland zusammen kommen, man sich irgendwie immer verständigt (und dafür ist ja Sprache eigentlich da). Dialekte sind eher etwas amüsantes und man tauscht sich darüber aus, wenn mal irgendwas so speziell regional war, dass man es nicht verstehen konnte. Insofern empfinde ich einen Dialekt jetzt nicht als Ausschlusskriterium.

Und das mit der Stimme.., tja.. da muss ich mich der Rige "wenn ich mich auf Aufnahmen höre, finde ich, dass das schrecklich klingt" anschließen. Außerdem werde ich am Telefon immer mit meiner Mutter verwechselt. Keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist. ;) Ansonsten spielt das für mich nicht sooo die große Rolle, weil ändern lässt sich daran ja eh nichts. Und was "unangenehm" klingt, ist ja immer Geschmackssache.
Für meinen Beruf mit Schwerhörigen ist es viel wichtiger, dass man nicht nur laut, sondern auch deutlich spricht. Insofern habe ich das über die Zeit speziell antrainiert und nehme das leider mit in die Freizeit (man spricht abends noch immer sehr laut und wer lange genug im Beruf ist, der kann es schwer abschalten). Das ich so laut rede wird also wahrscheinlich eher auffallen als der Klang meiner Stimme. :mrgreen:
BicycleRepairman

Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von BicycleRepairman »

Ich glaube, dass niemand seine Stimme ab Band besonders mag, vermutlich sind auch Profi-Stimmen wie die von Sängern und SynchronsprecherInnen nicht davor gefeit.
@ Rabbit Heart: Apropos Sängerin: Stammt dein Username aus dem Song "Rabbit Heart(Raise it up)" von Florence & The Machine ? Zurzeit meine Lieblingsstimme... :shylove:
Kief

Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Kief »

Rabbit Heart hat geschrieben:Und das mit der Stimme.., tja.. da muss ich mich der Rige "wenn ich mich auf Aufnahmen höre, finde ich, dass das schrecklich klingt" anschließen.
Das ist normal.

Uns selbst hoeren wir ja immer aus der inneren "Perspektive" ... ;-)
Nach aussen durch den Mund wird der Schall anders uebertragen, und klingt fuer Aussenstehende/Mikrophone anders, als wir den Schall von innen wahrnehmen.

Dadurch gewoehnen wir uns an den Klang aus der inneren Wahrnehmung, und der Klang nach aussen ist fuer uns ungewohnt.


CU, Kief
Erlkönigin

Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Erlkönigin »

Mir ist das ehrlich gesagt nicht so wichtig.

Mein Freund hat ne recht spezielle Stimme, weil sie zum einen einfach ungewöhnlich und zum anderen zuweilen auch gerade für einen Mann ziemlich schrill ist. Ich würde ihm jetzt wirklich nicht zu einer Karriere als Vorleser raten, aber durch die Gewöhnung und v.a. die Zuneigung mag ich seine Stimme mittlerweile ziemlich gerne, auch wenn sie schon sehr eigen ist.
Suria hat geschrieben:Mir geht es so, dass wenn ich den Mann attraktiv finde, seine Stimme auch automatisch attraktiv finde, ebenso auch sein Aussehen.
So in etwa also. :)

Dialekt stört mich nur, wenn ich die Person dadurch schlecht verstehe. Wenn mein Freund "krassen" Dialekt spricht, versteh ich ihn nicht wirklich, deswegen bemüht er sich, mit mir weitestgehend Hochdeutsch zu reden.

Das einzige, was mich in der Hinsicht wirklich stört, ist wenn Menschen dauerhaft sehr leise und/oder undeutlich reden. Ich mag das einfach nicht, wenn ich andauernd nachfragen muss, was der andere den jetzt gesagt hat. Das ist wirklich sehr störend im Gespräch.
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Darth Revan
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Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Darth Revan »

Den hier muss ich nochmal ausgraben :mrgreen:

Ich persönlich komme ja aus dem ganz hohen Norden, spreche aber völlig akzentfreies Hochdeutsch, wie mir auch mehrmals belegt wurde.
Einer meiner Kommilitonen, der auch aus Flensburg kommt, spricht hingegen fast wie ein Charakter aus einem Werner-Film. Ein anderer kommt zwar eigentlich aus Brasilien, ist aber deutschstämmig und sprich mit starkem schwäbischen Dialekt.

Zum Davonlaufen finde ich Sächsisch (klingt einfach nicht toll) und Bayerisch (hat etwas sehr provinzielles).

Interessant finde ich auch meine Haltung zu Dialekten in anderen Sprachen: im Englischen finde ich den Oxford-Dialekt ("The Queen's English") nicht zum Aushalten (auch weil meine Englischlehrer in der Schule immer versucht haben, den zu sprechen). Amerikanisches (USA) Englisch hingegen klingt für meine Ohren sehr angenehm. Es klingt "weicher" und nicht so "spitz" wie der Oxford-Dialekt.

EDIT: Zu meiner eigenen Stimme: Meine ist ziemlich Tief, beim Singen im Musikunterricht in der Oberstufe wurde ich immer der Bassstimme zugeordnet. Mir wurde von einigen eine sehr angenehme Stimme bescheinigt.
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Happy Future

Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Happy Future »

Meine Stimme ist eine meiner großen Stärken. Sowohl Sing- als auch Sprechstimme kommen gut an. Manche meinen, ich wäre eine tolle Synchronstimme oder könnte gut Hörbücher vortragen.
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Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Darth Revan hat geschrieben:Ich persönlich komme ja aus dem ganz hohen Norden, spreche aber völlig akzentfreies Hochdeutsch, wie mir auch mehrmals belegt wurde.
Einer meiner Kommilitonen, der auch aus Flensburg kommt, spricht hingegen fast wie ein Charakter aus einem Werner-Film.
Ich bin selbst durch und durch norddeutsch und rede auch so, außerdem nicht, wie es für Studenten und Studierte häufig typisch ist, sehr zurückhaltend-monoton, sondern gern etwas stärker betont. Ich neige aber wohl mehr zum Baß als zum Bariton, geschweige denn Tenor.
Darth Revan hat geschrieben:Interessant finde ich auch meine Haltung zu Dialekten in anderen Sprachen: im Englischen finde ich den Oxford-Dialekt ("The Queen's English") nicht zum Aushalten (auch weil meine Englischlehrer in der Schule immer versucht haben, den zu sprechen). Amerikanisches (USA) Englisch hingegen klingt für meine Ohren sehr angenehm. Es klingt "weicher" und nicht so "spitz" wie der Oxford-Dialekt.
British English ist ja nicht immer Oxford-Dialekt. Und generell empfinde ich es umgekehrt. British English, vor allem das, was in gewissen Gegenden Londons gesprochen wird, finde ich schön posh und spreche selbst British English. American English dagegen, um so mehr, je mehr es nach Südstaaten klingt, hat für mich immer den Beigeschmack überheblich-patriotischer Cowboys, die glauben, die Welt gehöre ihnen, aber von der Welt östlich von Maine überhaupt nichts wissen.

Gut, dieser typische Brooklyn-Einschlag hat beispielsweise wieder etwas Amüsantes, besonders wenn er von jemandem wie John C. Fogerty kommt. Wenn ich jemanden aus Nordengland höre, z. B. aus Manchester, dann muß ich schon etwas genauer hinhören. Und neuseeländisches Englisch verstehe ich noch schwerer als jamaikanischen Einschlag.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
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Versingled
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Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Versingled »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: British English ist ja nicht immer Oxford-Dialekt. Und generell empfinde ich es umgekehrt. British English, vor allem das, was in gewissen Gegenden Londons gesprochen wird, finde ich schön posh und spreche selbst British English. American English dagegen, um so mehr, je mehr es nach Südstaaten klingt, hat für mich immer den Beigeschmack überheblich-patriotischer Cowboys, die glauben, die Welt gehöre ihnen, aber von der Welt östlich von Maine überhaupt nichts wissen.
Mehrere längere Reisen in die ehemaligen Könföderierten Staaten von Amerika lassen mich glauben das das so nichts stimmt, von der Welt außerhalb ihres Grundstücks wissen sie nichts ... :shock:
Generell ... wenn ein Redneck wirklich Redneck spricht ... ich verstehe dann kein Wort ... :mrgreen:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Und neuseeländisches Englisch verstehe ich noch schwerer als jamaikanischen Einschlag.
Da hilft es sich längere Zeit Sportübertragungen anzuschauen ... :mrgreen:
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Darth Revan
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Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Darth Revan »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:British English ist ja nicht immer Oxford-Dialekt. Und generell empfinde ich es umgekehrt. British English, vor allem das, was in gewissen Gegenden Londons gesprochen wird, finde ich schön posh und spreche selbst British English. American English dagegen, um so mehr, je mehr es nach Südstaaten klingt, hat für mich immer den Beigeschmack überheblich-patriotischer Cowboys, die glauben, die Welt gehöre ihnen, aber von der Welt östlich von Maine überhaupt nichts wissen.
Dass British English nicht immer Oxford-Dialekt ist, weiß ich, aber der geht mir halt besonders auf die Nerven. Und andere britische Akzente klingen alles andere als "posh". Das Englisch von einem meiner Dozenten (der Engländer ist) klingt relativ neutral. Und dann gibt es auch noch nordenglische Akzente, die wirklich nach dem typischen Fußball-Proleten klingen, der den europäischen Negativ-Stereotyp von Engländern verkörpert.

Ich selbst spreche American English, allerdings eher den Standardakzent den die Moderatoren auf CNN haben. Ich bevorzuge es, weil 1. es weder übermäßig elitär noch proletenhaft klingt, 2. weil ich die USA allgemein sehr mag und 3. weil ich dachte, ich könne meine Englischlehrer damit ärgern :mrgreen: so nach dem Motto: Da haben die mal 'nen guten Schüler, und dann spricht er ausgerechnet das verhasste Ami-Englisch. War ihnen in der Praxis aber wurst.

Ich finde übrigens auch, dass sich American English viel besser singen lässt/sich gesungen besser anhört als andere Dialekte des Englischen.
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Versingled
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Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Versingled »

Darth Revan hat geschrieben:
Ich selbst spreche American English, allerdings eher den Standardakzent den die Moderatoren auf CNN haben. Ich bevorzuge es, weil 1. es weder übermäßig elitär noch proletenhaft klingt, 2. weil ich die USA allgemein sehr mag und 3. weil ich dachte, ich könne meine Englischlehrer damit ärgern :mrgreen: so nach dem Motto: Da haben die mal 'nen guten Schüler, und dann spricht er ausgerechnet das verhasste Ami-Englisch. War ihnen in der Praxis aber wurst.
Ich spreche den Dialekt der abtrünnigen Kolonien, weil eine Englischlehrerin meinte, ich sollte eine englischsprachige Radiostation hören um die lebendige Sprache zu erleben. Nun ja ... in der näheren Gegend gab es AFN ... insofern ist Wolfman Jack daran schuld, daß ich mir die Sprache der abtrünnigen Kolonien angewöhnt habe ... :mrgreen:
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Stefan73

Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Stefan73 »

Ich glaube, ich wäre ohne Stimme noch Single. ;) Naja, wenigstens hat es geholfen, dass ich eine ausprägte Bass-Stimme habe, die "warm" klingen soll. Mir hat meine Liebste jedenfalls gesagt, zu mir würde kein Falsett passen, das wäre schlichtweg unheimlich. Wobei ich - ja, es geht wieder in Richtung Entwicklung - früher viel leiser gesprochen habe und meiner Stimme auch nie so recht vertraute. Im Gegenteil, als ich mich das erste Mal auf Tonband hörte, klang es m.E. wie ein Märchenonkel um die 70 mit leichter Demenz. Aber seitdem ich meinen Kleinen jeden Abend etwas vorlese, z.B. sogar vorsinge (was gewöhnungsbedürftig war für mich), ist auch das besser geworden. Beruflich wirkt es sich auch aus, besonders im Kontakt mit anderen Firmen. Menschen vertrauenswürdig zu begegnen oder gar einzulullen, ist nun im Repertoire.
Rosenrot

Re: Stimme und Dialekt

Beitrag von Rosenrot »

Meine Stimme klingt aufgenommen nicht sehr schön. Wenn ich sie höre auf AB oder so, erschrecke ich mich jedes Mal. Es gibt Menschen, die meine Stimme schön finden. Wobei ich nicht weiß, ob die nur nett sein wollten oder es wirklich stimmt.
Wenn ich jemand mag, ist es mir egal ob er bayrisch, platt, Kölsch oder sonst was spricht. Solange ich verstehe was derjenige sagt, und nicht ständig nachfragen muss und eine Übersetzung brauche, finde ich es nicht schlimm. Menschen, die entweder sehr laut oder sehr leise reden, mag ich nicht. Weil ich bei dem einen Fall mir die Ohren zuhalten müsste und bei dem anderen das Gefühl hätte, ein Hörgerät zu brauchen.