Was die Altersfrage angeht, so sehe ich mich als AB in einem Dilemma gefangen: Gleichaltrige Frauen haben im Normalfall langjährige Beziehungserfahrungen, ihre Experimentierphase längst hinter sich und "wissen, was sie wollen", die Familienplanung steht an und so weiter. Auch wenn ich mir rein rational vorstellen könnte, über Heirat (vielleicht) und den Kauf eines Reihenhauses (nie im Leben) sowie die Einrichtung des Kinderzimmers (ich will eigentlich Kinder) nachzudenken, bin ich Gefühls- und entwicklungsmäßig überhaupt nicht soweit, weil mir beziehungsmäßig sämtliche Zwischenstationen auf dem Weg dorthin fehlen. Irgendjemand hier sprach davon, dass er Probleme habe, sich in die Alltagsprobleme viel jüngerer hineinzudenken (Studium etc.), aber ehrlich gesagt sind mit die Gespräche der Kollegen in der Kantine über Kitaplätze und die so interessante Spachentwicklung des Nachwuchses genauso fremd. Auch stelle ich fest, dass ich dieses "Überlegenheitsgefühl", das diese gegenüber jüngeren haben ("heute gehen wir mal ohne die "Kinder" weg) nicht wirklich nachfühlen kann.
Was jüngere Partnerinnen angeht, so steht außer der Frage hinsichtlich der gesellschaftlichen Akzeptanz (die für jemanden wie mich mit eher schwach ausgeprägtem Selbstwertgefühl sicher nicht unwichtig ist) und derm Problem der Alltagskompatibilität erstmal die Überlegung an, ob man bei dieser Zielgruppe als alter Sack wirklich so nachgefragt ist. Meiner Erfahrung nach (ich habe beruflich viel mit Menschen um die 20 zu tun) ist es so, dass die große Mehrheit ganz klar recht eng umrissene Altersvorstellungen hat, da sollte man sich nichts vormachen (was aber durchaus drin ist, ist mit dieser Zielgruppe abzuhängen, was zu unternehmen etc., kann gerade für einen AB, der viel verpasst hat, interessant sein). Und ob man mit den wenigen, die da toleranter sind und bei denen man vielleicht gerade aufgrund des Alters Attraction aufbauen konnte, immer noch interessiert sind, wenn man sich irgendwann als AB ohne Erfahrung outet, das halte ich doch für sehr fraglich. Jüngere Frauen, die einen älteren Partner suchen oder auch nur akzeptieren, wollen doch gerade, dass dieser im Vergleich zu ihnen selbst einen Erfahrungsvorsprung hat und "weiß, wo es langgeht", das alte, durch Jahrtausende Evolutionsgeschichte angelegte Muster wirkt in einer solchen Konstellation besonders stark. Das dürfte sowohl für eine Beziehung als auch für ein reines Sexabenteuer gelten.
Ein Ausweg dürfte vielleicht sie Sugar Daddy-Schiene sein, aber dafür bin ich nicht vermögend genug
Von der will ich aber nicht wirklich was, denn es käme mir so vor, als würde ich sie „ausnutzen“.
Wenn dir das aber einfällt, wenn du Paare mit großem Altersunterschied siehst, hast du aber irgendein Thema damit. Sonst könntest du damit nicht in Resonanz gehen. Das du -Stand heute- nicht auf ältere Männer stehst, mag Fakt sein. Fakt ist aber auch, dass das Thema Altersunterschied umso unwichtiger wird, je älter wir werden. Ob wir 20 oder 30 sind ist ein größerer Unterschied, als ob wir 75 oder 85 sind.
