Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

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Reinhard
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Reinhard »

Automobilist hat geschrieben:@ Karlsson : W e s h a l b ? ( Vielleicht deshalb, weil ich dann noch mehr davon überzeugt bin, daß sie keine Rivalinnen zu befürchten haben wird ? )
Weil sie möchte, dass du zufrieden und weniger alleine und zurückgezogen wirst, ist ein plausibler Grund.

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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Automobilist »

@ Reinhard : Das ginge deutlich einfacher - z. B durch ein rdv mit ihr selbst....
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Lazarus Long
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Lazarus Long »

Automobilist hat geschrieben:@ Reinhard : Das ginge deutlich einfacher - z. B durch ein rdv mit ihr selbst....
... und seit wieviel Jahren ist das von ihrer Seite schon keine Option? :gruebel:
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Automobilist »

@ Lazarus Long : Leider viel zu lange - 11 Jahre: dieser Gefängniswärter von " Ehemann " überwacht sie auf Schritt und Tritt.
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Karlsson
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Karlsson »

Reinhard hat geschrieben:
Automobilist hat geschrieben:@ Karlsson : W e s h a l b ? ( Vielleicht deshalb, weil ich dann noch mehr davon überzeugt bin, daß sie keine Rivalinnen zu befürchten haben wird ? )
Weil sie möchte, dass du zufrieden und weniger alleine und zurückgezogen wirst, ist ein plausibler Grund.
Genauso in dem Sinne meinte ich das... Sie würde dann vermutlich ihre Mundwinkel anheben, zu einem Lächeln...
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Seb-X »

möchte ich euch mal fragen, ob euch klar ist, für welchen Typ Mensch ihr interessant sein wollt?
Ist doch klar: 20-jährige Dessousmodels. :mrgreen:
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Karlsson »

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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von TheRealDeal »

Elli hat geschrieben:Ich habe mich gefragt, ob es für mich einen Unterschied gibt zwischen der Frage: Für wen willst du interessant sein, und: Wer ist für dich interessant. Abgesehen davon, dass ich auch eine gefallsüchtige Ader habe und gerne für alle möglichen Leute interessant bin, ist das eigentlich weitgehend dasselbe.
Vielleicht findet jemand eine bessere Formulierung. Aber wenn ich mich frage, wer für mich interessant ist, gucke ich in die Menge und wähle. Dann liegt es auch nicht mehr fern, mich zu fragen, was ich denn sein, tun oder können müsste, damit ich für jemanden interessant werde. Es soll aber der Fokus auf das gelegt werden, für wen ICH interessant sein möchte. Also Fokus bei einem selbst. Das klappt insofern auch besser, weil ich dabei nicht auf die "Mithilfe" von anderen Menschen angewiesen bin. Das ist ähnlich, wie finden zu wollen, anstatt zu suchen. Am Ende/unter dem Strich ist das Ergebnis zwar das selbe, aber dahinter stecken zwei völlig verschiedene "Innere Haltungen".
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Elli »

@ TheRealDeal: Hm, aber wenn ich mich frage, wer für mich interessant ist, dann gucke ich doch auch in die Menge und wähle, und der Fokus liegt doch genauso bei mir? Aber ich weiß, glaube ich, trotzdem so grob, worauf Du hinauswillst. Es geht auch um einen Perspektivwechsel, und wohl auch um die eigene Veränderbarkeit bzw. Entwicklungsmöglichkeit, die dadurch betont wird.
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Hoppala »

Ich habe nun lange sacken lassen, ob ich mich zu dem Scharmützel auf den Seiten 7+8 noch äußern will, und gerad ist mir so, dass es getan sein will.

Eure Antworten fand ich ziemlich grauslig. Wenn ihr das, was da steht, auch lebt, kann ich nur ehrlich sagen: ich will keine Welt, in der solche Menschen was zu sagen haben.


Gespräche grundsätzlicher Art scheitern regelmäßig daran, dass das erforderliche Methoden-Knowhow fehlt, um am Thema zu bleiben.
Ersatzweise täte es auch Selbstkritik und höfliche Zurückhaltung. Zugegebenerweise ist das mit dem Medium "Online-Forum" sind sonderlich kompatibel.
Tania hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:Jemand, der mich für seinen Feind hält, liegt auf der Straße und läuft Gefahr zu verbluten. Er schreit "hau ab! Deine Hilfe will ich nicht!" Soll ich nun den Unfallwagen rufen oder nicht? Sollte ich gegen seinen Widerstand versuchen, die Blutung zu stoppen?
Sofern Du nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kannst, dass der Mensch unzurechnungsfähig ist, lässt Du selbstverständlich die Finger von ihm. Natürlich kannst Du den Rettungswagen rufen und es denen überlassen herauszufinden, ob er vielleicht aus religiösen Gründen Berührungen durch Andersgläubige ablehnt oder nur einen an der Waffel hat.

Die Gesetzeslage ist da recht eindeutig: jeder mündige, geschäftsfähige Bürger hat das Recht, für sich jede medizinische Behandlung (und dazu gehört das Blutstillen) abzulehnen. Und es ist komplett egal, ob sich das mit den ethischen, moralischen und humanitären Prinzipien des potenziellen Hilfeleistenden vereinbaren lässt.

Bleibt natürlich immer zu klären, wie es um die Zurechnungsfähigkeit bestellt ist ... Soweit ich weiß, wird bei potenziellen Selbstmördern meist davon ausgegangen, dass diese vermindert ist. Demzufolge darf dann eingegriffen und gerettet werden.
Tanias gesetzliche Einwürfe haben mit dem von mir genannten Beispiel nicht viel zu tun. Ich will das gar nicht weiter kommentieren, weil es wirklich absurd abseitig ist. Jemand verbluten lassen, weil der "Finger weg" ruft und es eurer Gesetzesauslegung entspricht?
"schäbig" fiele mir da als Charakterisierung ein ... Aus tiefsten Herzen: ihr habt doch mehr Rückgrat!

Nur zwei Fakten:
Es ging nicht um irgendwelche Behandlungen und religiöse Ansichten. Es ging um "verbluten". Das impliziert akute Todesgefahr.
Es gibt auch gesetzliche Regelungen zur unterlassenen Hilfeleistung,

Und ein Kommentar:
Nein, für die gesetzliche Beurteilung ist die individuelle Prinzipienfrage eben gerade nicht wurscht. Es geht immer auch um die Motivationslage. Gesetzestexte sind Gesetzestexte. Was sie in Sachen "Schuld und Unschuld" konkret besagen, hängt von der Beurteilung des Einzelfalls ab. Und beurteilt wird von Menschen mit Prinzipien - und das im Zweifel sehr schnell; und dann müssen sie den Rest ihres Lebens mit den Konsequenzen zurecht kommen.

Abgesehen davon ging es nun eben gerade um diese individuellen Prinzipien, und nicht darum, persönliche Verantwortung in akuten Notlagen bei der Auslegung von Gesetzen abzugeben. Wie gesagt: der ganze Gedankengang ist weit vom Thema entfernt. Tut aber dummerweise so, als habe er substanziell damit zu tun.
Kief hat geschrieben:Die Gegenpole mMn zu " freier Wille" findest Du ja unter a) ...
Wo siehst Du die Gegenpole zu Deiner Vorgehensweise?
Woran erkennst Du, wenn Du zu weit gehst?
Der Gegenpol ist implizit automatisch mit dabei. Das ist ja das Schöne an einer Idee, die auf die Balance von sich gegenseitig im Gleichgewicht haltenden Antagonismen setzt.
Wenn mir das Wohlergehen einer anderen Person aktiv amn Herzen liegt, dann erkenne ich, dass ich zu weit gehe daran, dass es ihr mit meiner Einflußnahme schlechter geht.

Das beinhaltet die Verantwortung, das richtig zu erkennen.
Es beinhaltet auch die Möglichkeit des Fehlers und der Verantwortung dafür. Soziale Beziehungen funktionieren aber letzen Endes nur so. "Vereinbarte Regeln" aller Art sind im Extremfall nur eine billige Ausrede. "Im Extremfall" zählt ausschließlich persönliche Entscheidung und Handeln. Mit dem Risiko, dass das in die Hose geht. Ohne dieses Risiko findet soziale Beziehung nicht statt. Dieses Risiko eingehen zu können, dafür haben wir Freiheit.
Welches Sinn hat sie sonst? Für sich selbst frei zu sein? Den meisten Menshcen wird das nicht erstrebenswert vorkommen. Man ist frei für andere; und sei es nur die Freiheit, anderen nicht mehr als nötig zur Last zu fallen. Freiheiot st ein Begriff, der nur aus dem sozialen Kontext heraus - und damit aus der sozialen Verantwortung füreinander - existiert. Der einzige Mensch des Universums hat keinen Begriff von "Freiheit". Er braucht ihn nicht. Die ganze Idee wäre in seiner Existenz sinnlos.

Deine "Gegenpole unter a)" sind keine. Es ist ein Auslagern persönlicher Verantwortung und persönlichen Positionsbeziehenn auf Gesetze und Regeln. Man könnte auch sagen; "lass das andere regeln, dann brauch ich mir die Finger nicht schmutzig machen." Das ist keine Option. Weil es der Sachlage nicht gerecht werden kann. Akute Notlage eines Menschen, und du, nur du, bist am Zug. Nutze deine Freiheit.
Kief hat geschrieben:Da frage ich mich dann naemlich erstmal, ob die Ideologie dahinter so fundiert sein kann, wenn sie derartiges Feingefuehl vermissen laesst.
Solche grundlegend menschlichen Selbstverständlichkeiten Ideologie zu nennen, ist weit ab jeder Diskussionswürdigkeit. Da könnte man auch Themen wie Leben oder Liebe der Ideologie verdächtigen. Sind das nicht nur extreme Ideenpositionen? Sollte man da nicht erst die Gesetze konsultieren, ob das so auch seine Ordnung hat?

Die Selbstverständlichkeit lautet: Position beziehen für seine Mitmenschen. Und für ihr Wohlergehen Verantwortung zu übernehmen.
Das ist menschliche Freiheit.

Das ist reflektiert. Und sehr einfach. "Feintuning" sorgt hier nur dafür, das klare Prinzipien zur Unsichtbarkeit getunt werden.

Einer der Anlässe, warum ich das hier schrebe, sind Unterhaltugen mit Freunden und Bekannten, die überhaupt keine Zweifel gelassen haben und teils noch bestimmter waren als ich, dass meine Sichtweise Selbstverständliches formuliert - bzw. das, was selbstverständlich sein sollte.
Alle in jahrzehntelangen festen Beziehungen, mit Kindern und was so dazu gehört. Ich weiß nicht, ob das eine Rolle spielt, aber es ist eventuell ein bedenkenswerter Aspekt.

Ich will hier nochmal zitieren, was ich BartS geschrieben hatte:
Alles gut soweit?

Und falls ja: hätten wir das nicht auch kürzer haben können? Mit weniger ablenkenden Mutmaßungen und Wertungen?
Menschliches Maß:
Stellung beziehen für die Mitmenschen.
Und 5 gerade sein lassen können.

Einfache Wahrheiten sind, soweit es um lebende Wesen geht, irreführend.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Kief

Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Kief »

Weisst Du, es geht hier darum, dass Du Deine Sichtweise vertrittst, und daraus eine ideologische Grundsatzdebatte machst.
Mit Deiner Sichtweise sind nur nicht alle einverstanden, und empfinden daher Deine Schlussfolgerungen nicht unbedingt als sinnvoll.
Das mag fuer Dich nicht nachvollziehbar sein, aber ich habe Gruende fuer meine Position.
Du magst nicht die Erfahrungen gemacht haben, deretwegen ich Deine insistierende Vorgehensweise fraglich finde.
Aber ich habe sie gemacht, und habe deshalb Grund zu meiner Einschaetzung.

Und ganz nebenbei geht es hier nicht um eine akut lebenbedrohliche Situation, in der es notwendig ist, sich ueber "natuerlichen Willen" und derlei juristische Sperenzchen Gedanken zu machen, dass ich den Aeusserungen der Person entgegen handle.

Selbstverstaendlich kann eine Person medizinisch lebensnotwendige Behandlung ablehnen, und die meistens einhergehende Koerperverletzung untersagen.
Tritt oefters auf bei religioesen Ansichten. Oder Sekten.
Hintergrund ist aber voellig egal - wenn jemand nicht behandelt werden will, und das aeussert, und Du ohne Gerichtserlaubnis oder so dennoch die Person behandelst, dann kommst Du in den Knast.
Immerhin koennte es auch ganz ohne religioese Hintergruende sein, dass Dir wichtige Fakten unbekannt sind, und Du unwissentlich mehr Schaden anrichtest als Du Heilendes erreichen kannst.

Und genau das sehe ich in diesem Fall.
Dass Du etwas Relevantes nicht mitbekommst, was ausserhalb Deiner Erfahrungswerte liegt.
Und deshalb auch nicht mitbekommst, wann es sinnvoll ist, gegen den Willen jemandem zu helfen.
Und wann nicht.



Du sagst, dass zu weit zu gehen und der passende Gegenpol eine Frage der Verantwortung ist.
Seh ich auch so.
Deshalb habe ich danach gefragt, woran Du erkennst, wann Du zu weit gehst, weil das mMn hier schon eine Weile der Fall ist.
Und statt eine klare Antwort zu geben, woran Du das festmachst, redest Du Dich heraus, dass das ein ertraegliches Risiko ist, wenn man Verantwortung eingeht.
Fuer jemanden, den ich bereits als zu-weit-gehend einschaetze ist das eine ziemlich gefaehrliche Antwort.
Denn Du hast nicht zu entscheiden, wann Du jemandem gegen seinen Willen zu nahe treten darfst.

Du entscheidest nicht, wann Du die Freiheiten eines anderen Menschen beschneiden darfst.
Das entscheidet der andere.
Wenn er dabei irrt, ist das sein Recht.
Wenn Du seinen Verstand anzweifelst, dann mach das ueber ein Betreuungsverfahren, aber nicht ueber Deine willkuerliche Einschaetzung, die wir hier anzweifeln.

Wenn Deine Bekannten nur Deine Perspektive hoeren, dann werden sie selbstverstaendlich auch Deine Perspektive nachvollziehen koennen.
Fuer eine differenziertere Betrachtung ist auch die Kritik noetig.
Wie willst Du die Kritik vermitteln, wenn Du sie nichtmal hier aufnimmst?
Deshalb habe ich die kritischen Fragen gestellt, wo Du Dich selbst infrage stellen kannst.
Und sehe meine Befuerchtungen bestaetigt, dass Du eben nicht sonderlich darauf achtest, wann hier Grenzen sinnvoll sind.


CU, Kief
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Tania
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Tania »

Hoppala hat geschrieben:
Tanias gesetzliche Einwürfe haben mit dem von mir genannten Beispiel nicht viel zu tun. Ich will das gar nicht weiter kommentieren, weil es wirklich absurd abseitig ist.
Und dennoch tust Du es. Und scheust Dich nicht, Deine Ansicht mit abwertenden Kommentaren zur Meinung anderer Diskussionsteilnehmer zu garnieren. "Grauslig, schäbig, absurd, rückgratlos" ... Gleichzeitig beklagst Du einen Mangel an "Selbstkritik und höflicher Zurückhaltung". Nun ja ... :gruebel:

Ich persönlich kann Deine hier propagierte Einstellung, Dich über die Willensäußerung anderer Menschen hinwegzusetzen, wenn Du glaubst, dies sei zu ihrem Besten, zwar instinktiv nachvollziehen. Immerhin habe ich täglich mit Kindern und deren Willensäußerungen zu tun. Aber rational gesehen ist mir dennoch bewusst, dass der Wille eines anderen Menschen von mir zu respektieren ist - und dass dieser, sofern dieser Mensch fähig und berechtigt ist, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, vor meiner Ansicht, was wohl das Beste für ihn wäre, Vorrang hat. Wie gesagt - diese Entscheidungsfähigkeit ist in Krisensituationen wie der von Dir geschilderten Verblutungsgefahr nicht immer erkennbar. Insofern ist in solchen Fällen eine Hilfeleistung vertretbar - und es kann später entschieden werden, ob sie rechtens war. Wer weiß schon, ob er durch den Schock nicht mehr klar denken kann? Ähnliches gilt für den jungen Mann, der mit den Worten "meine Freundin hat mich verlassen, ich bring mich um" von der Brücke springen will, oder die Gebärende, die nach 10h Wehen einfach aufstehen und heim gehen will.


Aber bevor Du dieses Extrembeispiel aufgebracht hast, ging es um vergleichsweise harmlose Szenarien, an denen Menschen beteiligt waren, von deren Zurechnungsfähigkeit man ausgehen konnte. Und in so einem Fall ist der Wille des Anderen eben zu respektieren. Selbst wenn man selbst ihn für falsch oder gar schädlich hält.

Offen gesagt bin ich froh, dass es diese gesetzlich definierte Grenze gibt. Denn sonst könnte sie jeder da ziehen, wo sie ihm am besten zusagt. Sprich, jeder Vertreter könnte mein "Keine Werbung" - Schild am Briefkasten ignorieren, wenn er der Meinung ist, dass sein Produkt mein Leben deutlich verbessern würde? Die Kassiererin im Discounter dürfte sich mit Blick auf meinen Umfang weigern, mir Schokolade zu verkaufen. Der abgewiesene Verehrer dürfte mich täglich im Bus ansprechen und mir erläutern, dass er der Beste für mich ist. Und sollte ich verbaler Argumentation nicht zugänglich sein ... darf man mich dann auch zu meinem Glück zwingen? Ist ja alles zu meinem Besten ....

Kief hat geschrieben:Denn Du hast nicht zu entscheiden, wann Du jemandem gegen seinen Willen zu nahe treten darfst.

Du entscheidest nicht, wann Du die Freiheiten eines anderen Menschen beschneiden darfst.
Das entscheidet der andere.
Wenn er dabei irrt, ist das sein Recht.
+1 :good:
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von BartS »

Tania hat geschrieben: Offen gesagt bin ich froh, dass es diese gesetzlich definierte Grenze gibt. Denn sonst könnte sie jeder da ziehen, wo sie ihm am besten zusagt. Sprich, jeder Vertreter könnte mein "Keine Werbung" - Schild am Briefkasten ignorieren, wenn er der Meinung ist, dass sein Produkt mein Leben deutlich verbessern würde? Die Kassiererin im Discounter dürfte sich mit Blick auf meinen Umfang weigern, mir Schokolade zu verkaufen. Der abgewiesene Verehrer dürfte mich täglich im Bus ansprechen und mir erläutern, dass er der Beste für mich ist. Und sollte ich verbaler Argumentation nicht zugänglich sein ... darf man mich dann auch zu meinem Glück zwingen? Ist ja alles zu meinem Besten ....
Kann ich nur unterschreiben. Es ist gut, dass man anderen Menschen gegenüber Grenzen ziehen kann. Mehr muss man dazu auch gar nicht sagen.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Nonkonformist »

Hoppala hat geschrieben: Das beinhaltet die Verantwortung, das richtig zu erkennen.
Es beinhaltet auch die Möglichkeit des Fehlers und der Verantwortung dafür. Soziale Beziehungen funktionieren aber letzen Endes nur so. "Vereinbarte Regeln" aller Art sind im Extremfall nur eine billige Ausrede. "Im Extremfall" zählt ausschließlich persönliche Entscheidung und Handeln. Mit dem Risiko, dass das in die Hose geht. Ohne dieses Risiko findet soziale Beziehung nicht statt. Dieses Risiko eingehen zu können, dafür haben wir Freiheit.
Welches Sinn hat sie sonst? Für sich selbst frei zu sein? Den meisten Menshcen wird das nicht erstrebenswert vorkommen. Man ist frei für andere; und sei es nur die Freiheit, anderen nicht mehr als nötig zur Last zu fallen. Freiheiot st ein Begriff, der nur aus dem sozialen Kontext heraus - und damit aus der sozialen Verantwortung füreinander - existiert. Der einzige Mensch des Universums hat keinen Begriff von "Freiheit". Er braucht ihn nicht. Die ganze Idee wäre in seiner Existenz sinnlos.
Freiheit ist für mich der zustand, für sich selbst entscheidungen treffen zu dürfen, ohne
der einmisschung eines kollektivs oder der einmisschung dominanten einzelpersonen.
Die freiheit für sich selbst fehler machen zu dürfen und mit den konsequenzen leben zu
dürfen.
Freiheit hat immer mit autonomie zu tun.

Freiheit darf meiner meinung nach nur dort abgegrenzt werden, wo der freiheit von anderen
anfangt; mein autonomie darf der autonomie von dritten nicht schaden.

Und sogar in solchen extremen sachen wie suizid - mein leben gehört mir und nicht der gemeinschaft.

Du propagierst hier eine art zwangsteilname an der gesellschaft nach deinen wertvorstellungen, auf eine art
und weise die auf mich sehr dogmatisch wirkt.
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Swenja »

Nonkonformist hat geschrieben:...Und sogar in solchen extremen sachen wie suizid - mein leben gehört mir und nicht der gemeinschaft...

und solltest du mir, bei deinem suizid(versuch), z.b. vor die füße fallen, nehme ich mir die freiheit und rufe einen rettungswagen u. leiste erste hilfe - da kannst du noch so laut/lange -finger weg - " brüllen " ...

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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Lazarus Long »

Sorry, aber wenn ich auf der Straße jemand verblutend finden sollte, dann werde ich ihm nach besten Kräften helfen. Ich werde mein Smartphone nutzen um Hilfe zu rufen und ich werde in meiner ganzen Unfähigkeit versuchen die Blutung zu stoppen. Da kann der mir erzählen was er will, denn:
1. Ich bin es meinem eigenen moralischen Kompass schuldig.
2. Ich stehe lieber vor Gericht, weil ich geholfen habe, als, weil ich, was in dieser Gesellschaft viel zu oft vorkommt, nicht geholfen habe.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von BartS »

So wichtig die Hilfeleistung eines schwer verletzten Menschen auf der Straße ist (und das ist auch mit der Grund, warum man erste Hilfe lernt), aber es passt nicht auf den Normalfall innerhalb eines Internetforums. Vielleicht kann man sich wenigstens darauf einigen.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Tania »

Swenja hat geschrieben:
und solltest du mir, bei deinem suizid(versuch), z.b. vor die füße fallen, nehme ich mir die freiheit und rufe einen rettungswagen u. leiste erste hilfe - da kannst du noch so laut/lange -finger weg - " brüllen " ...
Zustimmung. Aber was, wenn er Dir im Vorfeld mehrmals seine Absicht angekündigt und seine Gründe genannt hat? Und wenn Du von seiner Zurechnungsfähigkeit überzeugt bist?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von Serendipity »

Tania hat geschrieben:
Swenja hat geschrieben:
und solltest du mir, bei deinem suizid(versuch), z.b. vor die füße fallen, nehme ich mir die freiheit und rufe einen rettungswagen u. leiste erste hilfe - da kannst du noch so laut/lange -finger weg - " brüllen " ...
Zustimmung. Aber was, wenn er Dir im Vorfeld mehrmals seine Absicht angekündigt und seine Gründe genannt hat? Und wenn Du von seiner Zurechnungsfähigkeit überzeugt bist?
Leute, ihr habt euch da ein verdammt schwieriges Beispiel zum Thema "Recht des freien Willens" gewählt!
Erwartet ihr wirklich einen "Sieger" bei der Frage "Was wiegt schwerer der freie Wille vs das eigene Gewissen?"

Übrigens, wenn mir jemand mMn zurechnungsfähiger bereits im Vorfeld mehrmals seinen beabsichtigten Selbstmord angekündigt hat, dann habe ich ihm sicherlich auch bereits im Vorfeld meine Meinung und meine Unfähigkeit dabei tatenlos zusehen zu können mitgeteilt. Wenn dieser Mensch sich dennoch dazu entscheidet seine Tötungsabsicht in meiner Gegenwart zu vollziehen, dann setzt er mich wollwissend einem Gewissenskonflikt aus und muss dann damit rechnen das ich meinem Gewissen und meinen Grundsätzen folge. Im übrigen zweifele ich in dem Augenblick wirklich an seiner Tötungsabsicht und nehme vielmehr an, dass er insgeheim doch gerettet werden will. Denn warum sonst sollte diese Person im Wissen meiner Einstellung diesbezüglich seinen Tötungsversuch gerade in meinem Beisein vollenden wollen? :gruebel:
Weinen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Gefühlen!
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Re: Für welchen Typ Mensch wollt ihr interessant sein?

Beitrag von BartS »

Leute, Leute, Leute, entweder ihr habt einen ziemlich morbiden Geschmack und schwätzt deshalb die ganze Zeit über Suizid oder ihr habt völlig das eigentliche Thema aus den Augen verloren. Schaut mal oben auf die Überschrift.
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