Therapie-Erfolg?

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Ninja Turtle

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Ninja Turtle »

Ich habe das blöde Gefühl eine Therapie für mich nicht rechtfertigen zu können. Kennt das einer?
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TheRealDeal
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von TheRealDeal »

Eher das Gefühl, dass ich nicht wusste, was eigentlich therapiert werden sollte. Weil sooo schlecht ging es mir ja auch wieder nicht. Nach Erhöhung des Leidensdrucks (durch schwere Depressionen und suizidale Gedanken) habe ich irgendwann gesagt: Jetzt reicht es mir, jetzt möchte ich etwas tun, damit diese nicht wiederkommen. War zwar der falsche Ansatz, der aber zu den richtigen Schritten geführt hat. Heute sage ich ganz klar: Wenn ein Mensch mit seinem Leben unzufrieden ist und/oder seine Ziele trotz größter Mühe nicht umsetzen kann (entwicklungsmäßig), dann darf er sich guten Gewissens Hilfe holen. Natürlich auch Männer. Und "krank" ist man deswegen noch lange nicht. Der Mensch darf durchaus leiden, aber nicht andauernd (meine Meinung).
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w82nrw

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von w82nrw »

Ninja Turtle hat geschrieben:Ich habe das blöde Gefühl eine Therapie für mich nicht rechtfertigen zu können. Kennt das einer?
Ja, ich habe am Anfang lange gebraucht um zu realisieren und wahr haben zu wollen wie groß meine Probleme tatsächlich sind und dass ich nicht mehr alleine damit klar komme. Dann kamen noch Gedanken dazu dass ich dachte dass es andere nötiger haben und ich niemandem einen Platz weg nehmen wollte der es dringender nötig hat als ich mit meinem (vermeintlichen) Luxusproblem.

Ich habe erst während der Therapie wieder gelernt wie normal und gut es mir gehen kann.
Tyralis Fiena
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Tyralis Fiena »

Wenona hat geschrieben: Doch, ist vorgegeben (soweit ich weiß). Ohne eindeutige Diagnose mit ICD10-Nummer bezahlt die Krankenkasse keine Thrapie.
Es sei denn, man bezahlt es privat.
Sicher, zur Abrechnung wird schon ein ICD-Code benötigt, aber da würde wohl auch ein einzelner Standardcode (für depressive Episoden zum Bleistift) genügen. Und transparent wäre es auch erstmal nur gegenüber der Kasse - wenn auch nicht unbedingt im vollen Umfang. Falls der Therapeut aber für sich noch weitere Diagnosen stellt, mag er diese vielleicht aus bestimmten Gründen verborgen halten und wäre wohl auch nicht verpflichtet, darüber Auskunft zu geben.
Wenona hat geschrieben: Wie bei allem, gibt es auch bei schizoider Persönlichkeitsstörung Abstufungen im Schweregrad.
Naja, und eine Krankheit kommt selten allein, von daher sind die anderen ja nicht auszuschließen.
Ja. Neben den Schweregraden kommen zumindest im englischsprachigen Raum noch Unterscheidungen zwischen covert und overt hinzu. Nur wie geschrieben, bringt mir das alles nicht, weil es alles auf eine zweifelhafte "Selbstdiagnose" hinausläuft.
Wenona hat geschrieben: Bei mir merkt es auch keiner.
Zudem interessiert es die meisten Menschen gar nicht, was mit ihren Mitmenschen so los ist, und was in ihnen vorgeht. :?
Das würde ich auch niemals erwarten, zumal ich es auch für normal halte, dass sich Menschen im Alltag hauptsächlich auf sich konzentrieren und eben alles andere mehr oder weniger ausblenden.
Für mich sehe ich es auch nur als Indiz für weitere Überlegungen bzw. als Grund, sie abzubrechen. An Schauspielerei glaube ich auch nicht, insofern tendiere ich eher dazu, dass da schlichtweg nichts ist und vielleicht auch nie war. Gut möglich, dass ich mich da einfach nur verrannt habe. So im Nachhinein sehe ich mich irgendwie bestätigt, dass ich damals den Therapieplatz mit meinen Belanglosigkeiten unnötig blockiert hatte.
Wenona hat geschrieben: Ja, passiert mir auch manchmal. Besonders Therapeuten unterstellen einem gerne mal irgendwelche Gefühle.
Aber ich glaube, das geht allen Menschen so, dass ihnen manchmal Gefühlsregungen unterstellt werden, die gar nicht da sind, oder ganz anders sind, oder wenn sie da sind, aus einem anderen Kontext heraus entstanden sind, als der Gegenüber denkt.
Gut möglich. Sehr oft denke ich mir aber auch, dass sie einfach nur schlicht eine Spiegelung ihrer eigenen Empfindungen sehen, die nichts mit mir zu tun hat. Sie sehen halt einfach nur ihre Freude, Ärger, Lustlosigkeit ...
Wenona hat geschrieben:
Morningstar hat geschrieben:
Oder anderst ausgedrückt, wenn man sich selbst bedingungslos liebt dann macht einem auch die Ablehnung oder das scheitern im Umgang mit anderen vermutlich keine Angst mehr da man dann ja nicht befürchten müsste das durch die Ablehnung durch andere die eigene Ablehnung seiner selbst vor dem Bewustsein offenbar wird.
[...]
Wer sich selbst hingegen liebt, wird diese Angst so nicht kennen da die Ablehnung durch andere eben nicht in Selbstablehnung und somit eine schmerzliche Situation führt sondern viel einfacher zu verkraften ist da die Ablehnung durch andere an der eigenen Liebe zu sich selbst nichts ändert. Nur wer sich selbst nicht liebt, also der liebe anderer bedarf um Selbstwert zu erfahren hat Angst vor der Ablehnung durch andere und versucht diese zu vermeiden.
Angst vor Ablehnung ist etwas völlig natürliches und normales.
Wenn man diese Angst und andere "negative" Gefühle in Bezug zu anderen Menschen sich abtrainiert, dann ist man auch nicht mehr fähig zu Liebe u.ä., bzw. Liebe zu genießen, anzunehmen. Das eine kann nur mit dem anderen. Alles braucht einen Ausgleich.
So erfahre ich das in meinen Phasen auch immer wieder. In den zeitweilig andauernden Phasen ausgeprägter Selbstliebe perlt die Ablehnung einfach ab. Allerdings bin ich dann auch so selbstgenügsam, dass mich eine mögliche Liebe des Anderen schlicht nicht weiter interessiert. Selbstliebe hat halt auch ihren Preis.
Zuletzt geändert von Tyralis Fiena am 18 Nov 2016 14:49, insgesamt 1-mal geändert.
Morningstar

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Morningstar »

TheRealDeal hat geschrieben:
w82nrw hat geschrieben:Zum Ursprungsthema:
Ja ich hatte Therapieerfolg (auch anhaltend) aber eins kann ich sagen: es war definitiv sehr anstrengend und unbequem.
Das das nicht so wäre steht auch nirgendwo geschrieben. Warum schmecken Medikamente, die heilen, eigentlich (fast) immer bitter? Heilung hat eben viel mit einem "Umbau" zu tun. Manchmal werden halt auch nicht tragfähige Fundamente eingerissen, oder mal kräftig vor die Säulen des eigenen Weltbildes getreten. Aber bei aller Bitternis: Ich habe die Wahl. Und damit ich mich nicht verliere helfen z. B. Zielvereinbarungen mit meiner Therapeutin.
Kann ich so bestätigen, nicht zuletzt ist die Vorraussetzung für eine erfolgreiche Therapie die Selbsterkentniss, und die kann durchaus sehr schmerzhaft sein wenn man erkennt das es da bei einem Dinge im innersten Kern der eigenen Identität gibt die so nicht ok sind und die entfernt werden müssen um sie gegen etwas anderes auszutauschen. Eine Chirurgische Entfernung eines Krebs geschwürs kann ja auch sehr schmerzhaft sein, ist aber der Weg zur Heilung. Daher so meine Erfahrung kann Selbsterkentniss eben auch oft mir Depressionen, Identitätskrisen usw einher gehen. Dennoch sind diese aber irgendwie notwendiger Teil der eigenen Entwicklung. Es ist ja gerade dieser Schmerz, ob er nun körperlich oder psychisch spürbat ist welcher dem Bewustsein signalisiert das da ein gewaltiges Problem verborgen ist welches der Aufmerksamkeit und Heilung bedarf.

Es muss erst einmal schlimmer werden bevor es besser werden kann, so jedenfalls versuche ich das im Moment zu sehen auch wenn das nicht immer einfach ist. Aber aus dieser Sichtweise bietet eben auch die tiefste und umfassendste Krise einen positiven Aspekt welcher die Weiterentwicklung überhaupt erst ermöglicht. In sofern bin ich jetzt im Grunde für die eine oder andere Depressive Phase durchaus dankbar denn ohne diese hätte ich wohl keine Fortschritte gemacht.
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von TheRealDeal »

Morningstar hat geschrieben:In sofern bin ich jetzt im Grunde für die eine oder andere Depressive Phase durchaus dankbar denn ohne diese hätte ich wohl keine Fortschritte gemacht.
So ist es. Es war zwar 2-3 mal wirklich eng, aber ich habe es ja geschafft. Und vieles habe ich auch gut gemacht.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Happy Future

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Happy Future »

Tyralis Fiena hat geschrieben: Sicher, zur Abrechnung wird schon ein ICD-Code benötigt, aber da würde wohl auch ein einzelner Standardcode (für depressive Episoden zum Bleistift) genügen. Und transparent wäre es auch erstmal nur gegenüber der Kasse - wenn auch nicht unbedingt im vollen Umfang. Falls der Therapeut aber für sich noch weitere Diagnosen stellt, mag er diese vielleicht aus bestimmten Gründen verborgen halten und wäre wohl auch nicht verpflichtet, darüber Auskunft zu geben.
Nur so nebenbei: Die Kasse entscheidet über die Genehmigung der Therapien.

Abgerechnet wird dann übrigens nicht über die Kasse, sondern über die Kassenärztliche Vereinigung.
Wenona

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

w82nrw hat geschrieben:
Wenona hat geschrieben:
Happy Future hat geschrieben: Dem kann ich nur zustimmen. Die Arbeit muss man selbst machen. Sonst funktioniert Therapie nicht.
Dann kann man aber auch gleich zu Hause bleiben.
Wenn ich alleine nicht mehr weiter weiß heißt dass nur dass ich Unterstützung braucht. [..]
Dann nimmt man sich einen Berater.
Morningstar hat geschrieben: Kann ich so bestätigen, nicht zuletzt ist die Vorraussetzung für eine erfolgreiche Therapie die Selbsterkentniss, und die kann durchaus sehr schmerzhaft sein wenn man erkennt das es da bei einem Dinge im innersten Kern der eigenen Identität gibt die so nicht ok sind und die entfernt werden müssen um sie gegen etwas anderes auszutauschen. Eine Chirurgische Entfernung eines Krebs geschwürs kann ja ...
:shock: :shock: :shock: :shock:

Was wurde bei dir entfernt?
Happy Future

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Happy Future »

Weona, was verspricht Du Dir eigentlich noch von diesem Thread?

Du fragtest im Ausgangspost nach Leuten, die gute Therapieerfahrungen gemacht haben. Da haben sich ja nun viele gemeldet.

Deinen Zweifel an den Therapeuten und Deine eigenen schlechten Erfahrungen können wir Dir nicht nehmen. Wir können hier nur sagen, dass uns es geholfen hat und wir profitiert haben und heute ein viel besseres Leben führen als vorher. Das ist wohl Beweis genug, dass Therapien durchaus funktionieren können. In meinem Freundeskreis hat übrigens die Mehrzahl erfolgreiche Therapien hinter sich.

Mit Deinen Aussagen und Antworten erinnerst Du mich auch an mich selbst, bevor ich meine jetzige Therapie starte (ich hatte vorher übrigens schon zwei Therapieversuche - einmal kam ich mit der Therapeutin nicht klar, beim zweiten Mal log ich sogar bei wichtigen Themen, um mich der Konfrontation zu entziehen!). Freunde hatten mich schon als "beratungsresistent" eingestuft.

Nun frage ich Dich: Wenn Therapie kein Weg für Dich ist - dann mach doch mal einen Gegenvorschlag. Oder sag uns doch mal, wie eine Therapie Deiner Meinung nach genau ablaufen soll.

Wenn Du das ganze hier aber eh nur als "Jammer-über-Therapien-Thread" aufgemacht hast, dann klinke ich mich persönlich ab jetzt aus. Meine Jammer-Zeit liegt hinter mir.
Morningstar

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Morningstar »

Wenona hat geschrieben: Was wurde bei dir entfernt?
Die ganzen negativen Gedanken über mich selbst. Über die Welt. Über andere. So ein ganzes dysfunktionales Weltbild das sich über die Jahre ins Bewustsein eingebrannt hat zu entfernen und durch ein neues, das Leben bejahende auszutauschen ist nicht so einfach. Erstmal muss einem die eigene Negativität bewusst werden und sich bewusst zu werden so lange quasi ein falsches Leben gelebt zu haben. Das ist eben schmerzhaft. Genauso wie es sehr mühsam, langwierig und anstrengend sein kann danach ein neues positives Bewustsein aufzubauen.

Eben irgendwie so wie nach einer echten Krankheit nur das man statt physischer Schmerzen eben psychische erleidet.

Aber ich sehe schon jetzt das es sich für mich lohnt, merke das die Menschen langsam anfangen positiv auf mich zu reagieren. Ich nicht mehr so unsichtbar bin wie zuvor. Ich öfters von Leuten angelächelt oder teils sogar angesprochen werde. Nicht zuletzt das ich durch mein Selbstbild das sich langsam zum positiven wendet auch immer selbstbewusster und offener auftreten kann.

In der Vergangenheit gab es da eine Zeit in der ich so negativ aufgeladen war das ich mein eigenes Leben quasi schon aufgegeben habe, nicht mehr das Bedürfniss hatte mich mit mir selbst oder gar anderen wirklich zu beschäftigen. Das hat sich geändert, in sofern war es durchaus wert so hart es auch klingen mag den Teil meiner Identität welcher mich krank gemacht hat zu entfernen.
Ninja Turtle

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Ninja Turtle »

@Moningstar: Mit welcher Zielsetzung bist du in die Therapie gegangen? Was hast du deinem Therapeuten gesagt, warum du überhaupt bei ihm bist?
Morningstar

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Morningstar »

Ninja Turtle hat geschrieben:@Moningstar: Mit welcher Zielsetzung bist du in die Therapie gegangen? Was hast du deinem Therapeuten gesagt, warum du überhaupt bei ihm bist?
Anfangs gings erstmal um Depressionen, letztendlich hat sich das dann aber so entwickelt das immer mehr zum Vorschein gekommen ist was dann einer überarbeitung bedarf. Bin im Moment immer noch daran mich da durch zu kämpfen, aber immerhin gibt es mittlerweile spürbare Fortschritte.

Momentan bin ich nicht in Therapie, da ich von meiner jetzigen Therapeutin zu jemand anderem wechsle. Kann aber durchaus sagen das es was nützt, vor allem weil dadurch Selbsterkentnisse zu tage gefördert werden. Vieles was man dann gar nicht so sehr im Zuge der Therapie verarbeitet sondern auch nach und nach durch sich selbst.

Ich denke das wenn man sich für eine Therapie entscheidet, dann sollte man erstmals vor allem diesen Aspekt der Selbsterkentniss im Fokus haben, je mehr man sich selbst kennen lernt desto eher findet man zu aktzeptanz zu sich selbst und damit einhergehend mehr Selbstsicherheit bzw auch dem Wissen was man wie und wo ändern muss um besser mit dem Leben zurecht zu finden.
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Tyralis Fiena »

Happy Future hat geschrieben:
Nur so nebenbei: Die Kasse entscheidet über die Genehmigung der Therapien.

Abgerechnet wird dann übrigens nicht über die Kasse, sondern über die Kassenärztliche Vereinigung.
Ja streng genommen läuft es anonymisiert über ein Gutachterverfahren.
Wenona hat geschrieben:
Oder aber, man nimmt die Welt so wahr, wie sie tatsächlich ist. Mit all ihren Tücken uns Bösartigkeiten. Vielleicht bist du ja einfach nur Realist - und willst und kannst schier nicht glauben, dass die Menschen wirklich so böse und feindselig sind, bzw. viele von ihnen. ;) :lol:
Auch wenns halb ins pseudophilosophische abdriftet: So erfassbar, wie sie tatsächlich scheint, wäre so nicht möglich. Etwas Böses auszumachen wäre ja schon eine Wertung und die Wahrnehmung ist so auch vom Subjekt nicht abtrennbar. Da spielen immer die Vorerfahrungen und eben die eigene Gedankenstruktur rein. Stets wird irgendwas gefiltert. Das ist halt auch der Ansatzpunkt einer Therapie, also die alte Gedankenstruktur aufzubrechen und eben die Filter zu verschieben. Man bekommt halt das Angebot, wahrnehmungstechnisch umzulernen, um danach sein Leben eigenständig in erträglichere Bahnen führen zu können.
w82nrw

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von w82nrw »

Wenona hat geschrieben:Dann nimmt man sich einen Berater.
Unterstützung gibt es nicht nur in Form von Beratung. Vielleicht genügt Information, vielleicht braucht es ein multimodales Behandlungskonzept.
Happy Future hat geschrieben:Wenn Du das ganze hier aber eh nur als "Jammer-über-Therapien-Thread" aufgemacht hast, dann klinke ich mich persönlich ab jetzt aus. Meine Jammer-Zeit liegt hinter mir.
mich dem anschließe :winken:
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von TheRealDeal »

Wenona, so lange du deine Wut nicht mindestens in Trauer transformierst, wird dir gar nichts helfen. Und es gibt immer mehrere Wahrheiten. So objektiv können wir Menschen gar nicht sein, um die absolute Wahrheit erkennen zu können. Somit sind die Meinungen und Wahrnehmungen der Menschen hier im Forum alles Wahrheiten, die du ernst nehmen solltest...
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Wenona

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Wenona »

TheRealDeal hat geschrieben:Wenona, so lange du deine Wut nicht mindestens in Trauer transformierst, wird dir gar nichts helfen.
Sind nicht beide Gefühle daseinsberechtigt?

Edit: Und wieso unterstellst du mir Wut?
Mystery

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von Mystery »

Beides sind Grundemotionen und absolut menschlich. Gesellschaftlich ist es so, dass Wut ein viel stärker akzeptiertes Gefühl ist. In der Regel überlagert dieses Gefühl nur eine andere Emotion, nämlich die Trauer. Weil wir glauben, dass es "schwach" ist, wenn wir "schwäche" zeigen. Stärke zeigt sich auch dadurch, dass man zu seinen Gefühlen steht. Häufig kann eine Besserung nur erfolgen, wenn man seine wahren Gefühlen zulässt und nicht mit anderen Emotionen verdrängt. Kenne ich alles aus eigener Erfahrung.
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von TheRealDeal »

Korrekt. Außerdem hat Wut als "Ausbruch" positive Effekte. Je länger dieses Gefühl andauert, desto schädlicher ist es. Und, Wenona, und unterstelle dir nichts, du wirkst auf mich (aus der Ferne) so, als wärest du eher wütend, als traurig, dass du (bisher) noch keinen passenden Therapeuten für dich gefunden hast.
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schmog

Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von schmog »

Mystery hat geschrieben:Beides sind Grundemotionen und absolut menschlich. Gesellschaftlich ist es so, dass Wut ein viel stärker akzeptiertes Gefühl ist. In der Regel überlagert dieses Gefühl nur eine andere Emotion, nämlich die Trauer. Weil wir glauben, dass es "schwach" ist, wenn wir "schwäche" zeigen. Stärke zeigt sich auch dadurch, dass man zu seinen Gefühlen steht. Häufig kann eine Besserung nur erfolgen, wenn man seine wahren Gefühlen zulässt und nicht mit anderen Emotionen verdrängt. Kenne ich alles aus eigener Erfahrung.
Mit meiner fast permanenten Wut und Gradlinigkeit habe ich immer wieder Probleme im Alltag. (Soziale Situationen)
Mein Therapeut sagt, dass sie etwas verdrängt bzw. zudeckt.
Ohne meine Wut würde ich vermutlich emotional ersticken oder schwer depressiv. :sadman:

Wut = Stark, Depression = Schwach.
Zuletzt geändert von schmog am 20 Nov 2016 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Therapie-Erfolg?

Beitrag von TheRealDeal »

Nicht unbedingt. Du würdest wahrscheinlich traurig werden. Wenn du das Gefühl zulässt. Wenn auch die Trauer etwas verdeckt und deshalb von dir nicht ausgelebt wird, sind Depressionen wahrscheinlich. Übrigens bei jedem unterdrücktem Gefühl.
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