TheRealDeal hat geschrieben:Reinhard hat geschrieben:Strange Lady hat geschrieben:
Es bleiben im Laufe der Jahrzehnte immer mal wieder nolens volens ein paar Menschen an einem kleben. Wir sind halt durch und durch soziale Wesen.
Normalerweise muss man sich also ganz schön anstrengen, um sich die Menschen vom Leib zu halten.
Das empfinde ich ganz anders.
Mir Menschen vom Leib zu halten, war früher die einfachste Übung für mich. Gefühlt brauchte ich da gar nichts für zu tun...
@Reinhard: Das wird schon. Bist auf einem guten Weg.
@Strange Lady: Da hast du wirklich etwas geleistet. Da darfst du stolz drauf sein. Sozialkontakte hast du also genug und der Rest kommt auch noch. Die Kombination aus professioneller Psychotherapie und Selbsthilfegruppe(n) ist optimal.
Tatsächlich bewegen wir uns doch durch eine menschliche Umwelt, in der es vor Beziehungsangeboten (jeglicher Couleur) nur so wimmelt. Viele sehen diese Angebote nicht, weil sie einen verengten Blick haben, der idR via früher Erfahrungen in der Familie antrainiert wurde. Als Selbstschutz. Oder Abwehr. etc. Das erfordert idR enorme Energieaufwendung, die großen Stress verursacht.
Bei Leuten wie NBUC oder LeChiffreZéro erkenne ich (als Laienpsychologin) das auf Anhieb an der Körpersprache, der Mimik, der Gestik, ganz zu schweigen von der verbalen Kommunikation ....
Bei mir besteht halt die komplizierte Kombination aus Nichtwahrnehmung/massiver Abwehr intimer Beziehungsangebote, bei gleichzeitiger Proliferation (weitestgehend) unverbindlicher, oberflächlicher Sozialkontakte. Hat natürlich auch seine Ursachen in frühen Erfahrungen mit primären Bindungspersonen.
Keine Ahnung, was schwieriger zu heilen ist. Schließlich bewege ich mich seit Jahrzehnten in einer sozial dichten, menschengesättigten Umwelt, ohne dass auch nur irgendein Mann an mir hängengeblieben ist. Krass, was ich da wohl unbewusst an Aufwand betreibe, um mir die vom Leib zu halten?
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau