mehr als nur nett sein

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NBUC
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von NBUC »

Natürlich sind Menschen nicht statisch. Habe ich ja auch nicht behauptet.

Aber solange sie an sich arbeiten, da innere Widerstände überwinden müssen und mit dem Zwischenschritten eben noch nicht im Reinen sind, dann ist da nochj ein innerer Konflikt und der zeigt sich dann üblicherweise auch und wirkt dann unauthentisch.

Haben sie es dann geschafft und einen neuen Zustand etabliert, ist auch der neue wieder authentisch.
Aber der Knackpunkt dieses "Rats" ist,. dass wenn man Authentizität als durchgehendes Muss deklariert, wird das nie etwas, da dies im Übergangs-/Arbeitszustand eben grundsätzlich nicht eingehalten werden kann und daher die Arbeit theoretisch auch nie angefangen werden dürfte.

Der vorgespielet Partylöwe ist nur ein Extrem. der Vesruch weniger schüchtern zu agieren ist auch schon (wenn auch weniger extremer und damit vermutlich besserer) Schritt in dieselbe Richtung und wird ähnliche innere Spannungen erzeugen zum "Normalprogramm".
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Nonkonformist

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Nonkonformist »

Goldstück hat geschrieben:
Man nehme nur den typischen Fall des vermeidend Schüchternen. Der ist authentisch, wenn er die Klappe hält und sich schnell verdrückt in Ansicht fremder Sozialkontakte. Wenn er daran arbeitet, wird er das irgendwann ggf überwinden können. Aber bis zu dem Punkt, wo er das geschafft hat, wird das halt unauthentisch sein.
Dem ersten Absatz stimme ich absolut zu. Aber wenn der schüchterne daran arbeitet ist er doch nicht unauthentisch? Menschen sind ja keine statischen Objekte. Wir entwickeln uns immer weiter. Und wenn er schüchtern ist, aber im Rahmen des für ihn möglichen an sich arbeitet, ist er doch er selbst? Nicht authentisch wäre für mich wenn er so tut als wäre er ein partylöwe und total extrovertiert, aber das muss er ja nicht. Es reicht ja, dass er die Dinge überwindet, die ihn hindern an seinen Zielen, zB die Angst mit Menschen zu reden. Aber klar ist der grat sehr schmal zwischen an sich arbeiten und sich verstellen.
Wann man sich aendert mit als ziel das man sich selbst besser gefaelt ist man authentisch.

Wer sich nur aendert um anderen besser zu gefallen ist unauthentisch.
Das ist dauerhaft auch sehr anstrengend und frustrierend, man geht dabei davon aus das
der authentische ich fuer anderen nicht ausreicht, und man lauft das risiko nur noch eine
rolle zu spielen.

Und wer sich anders vorgibt als er ist um bestimmte ziele zu erreichen ist im grunde ein
betrueger.

Das ist ein bisschen wie ich das sehe.

Da soll man der fuer sich richtige weg finden.
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Siegfried
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Siegfried »

Nonkonformist hat geschrieben: Wann man sich aendert mit als ziel das man sich selbst besser gefaelt ist man authentisch.

Wer sich nur aendert um anderen besser zu gefallen ist unauthentisch.
Wie oft ist es aber das man sich für beide Seiten ändert.
Obwohl man eigentlich persöhnlich mit dem Ist-Zustand von sich zufrieden ist z.B. 20kg übergewicht zu haben und jeder einem sagt das man sich verändern muß und die 20kg abnehmen muß um am Partnermarkt Erfolg zu haben. Mit 20kg weniger fühlt man sich attraktiver, selbstbewußter und gleichzeitig erfüllt man die Normen die von der Gesellschaft kommen. Auf Intro vs. extro ist es ja ähnlich. Die Gesellschaft verlangt ein gewisses extrovertiertes Verhalten und man versucht sich als introvertierter anzupassen um sich selbst bessere chancen auszurechnen und gleichzeitig den Normen zu entsprechen.
Nonkonformist

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Nonkonformist »

Siegfried hat geschrieben: Wie oft ist es aber das man sich für beide Seiten ändert.
Obwohl man eigentlich persöhnlich mit dem Ist-Zustand von sich zufrieden ist z.B. 20kg übergewicht zu haben und jeder einem sagt das man sich verändern muß und die 20kg abnehmen muß um am Partnermarkt Erfolg zu haben. Mit 20kg weniger fühlt man sich attraktiver, selbstbewußter und gleichzeitig erfüllt man die Normen die von der Gesellschaft kommen. Auf Intro vs. extro ist es ja ähnlich. Die Gesellschaft verlangt ein gewisses extrovertiertes Verhalten und man versucht sich als introvertierter anzupassen um sich selbst bessere chancen auszurechnen und gleichzeitig den Normen zu entsprechen.
Na ja, mein Nick sagt es eigentlich bereits: gesellschaftnormen interessieren mich nicht besonderes.

Ich bin kein rebell und es liegt nich in meinem art menschen zu antagonisieren, aber mich gegen meinen charakter
fuer anderen aendern damit ich besser ankomme tue ich auch nicht. Stattdessen selektiere ich lieber diejenigen die
zu mir passen, als mich an zu passen an menschen die im grunde mit mir nichts gemeinsam haben. Ich wird mich
mit sicherheit nicht quaelen und mich als viel extrovertierter etc geben als ich tatsaechlich bin, nur deswegen das
irgendwelche bescheuerte gesellschaft das von mir verlangen wuerde. Ich glaube auch nicht das so was gut fuer
den selbstwertgefuehlt ist, damit sagt man sichselbst nur das man so wie man ist nicht gut genug ist.

Ich glaube zudem das der gesellschaft viel weniger von uns verlangt als manche menschen hier so denken und
behaupten.
Ich war in meinem schulzeit ein introvertierter aussenseiter der nie in diskos und kneipen kam und habe trotzdem
mitschulerinnen korben muessen, sogar eine klassenhuebscheste. Ich fuehlte mich nur als introvertierter aussenseiter
nicht weniger als den extrovertierten. Ich glaube das das eigentlich wichtiger ist als sich anpassen an dasjenige das
man glaubt das von einem verlangt wird.
Gahaltan
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Registriert: 09 Apr 2014 11:59
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Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Gahaltan »

NBUC hat geschrieben:
Gahaltan hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:
man will halt irgendwas noch mehr als diese basisdinge und rafft sich deswegen dann auf.
wenn ich grundsätzlich sehr faul bin aber hunger habe und deswegen zum supermarkt gehe, dann bin ich da ja auch nicht unauthentisch geworden.
Wenn dudich in Supermärkte schwer unwohl fühlen würdest udn mit denganzen Angeboten so gar nich klar kommst (und ggf nicht mal bezahlen könntest) , dann würde sich diese Gefühlswelt wohl auch wiederspiegeln, was im direkten Kontakt dann als unathentisch angesehen würde, wenn du das zu überspielen versuchtest.
ich glaube, wir haben leicht aneinander vorbeigeredet, weil wir etwas unterschiedliches mit "unauthentisch" verbunden haben.

mir ging es um den persönlichkeitskern und darum, dass man nicht zwansläufig unauthentisch ist, wenn man versucht, sich zu ändern. also jemand ist schüchtern und will mehr mit anderen in kontakt kommen.

dir ging es mehr um die verhaltensebene und darum, dass jemand zum beispiel unauthentisch wirkt, wenn er schüchtern ist und dann leute anspricht. das ist bestimmt so, da hilft wohl nur eine taktik der kleinen schritte.
„Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“
Goldstück

Re: mehr als nur nett sein

Beitrag von Goldstück »

NBUC hat geschrieben: Aber solange sie an sich arbeiten, da innere Widerstände überwinden müssen und mit dem Zwischenschritten eben noch nicht im Reinen sind, dann ist da nochj ein innerer Konflikt und der zeigt sich dann üblicherweise auch und wirkt dann unauthentisch.
Das sehe ich auch als Problem. Vor allem ist es bei einer Weiterentwicklung wichtig dass man sich angenommen fühlt und positive Resonanz erhält, dann geht das mit der Authentizität schnell. Andersrum ist es wohl sehr frustrierend.